Porta Iuliana | Eingang

  • Eilig erreichte ich die Casa Iulia und sah noch häufig den Schimmer des Feuers, aus dem Anwesen scheinen. Erst ungedulig, dann aber nur ganz sachte klopfte ich an die Porta. Mit meiner Linken drückte ich immer noch Metellus Dolch fest an mich und wartete. Endlich tat sich etwas an der Türe und sie öffnete sich. Wonga erschien dahinter und so sehr ich meinen Kopf auch reckte Helena konnte ich nicht sehen. Er war alleine, doch sein Blick schien überrascht, vielleicht auch ein bisschen erleichtert, das ich endlich wieder hier war. Eben wollte er zu reden beginnen und von Wonga wusste ich, das dies nicht allzu ruhig geschah, da gab ich ihm ein Zeichnen zu schweigen. Leise trat ich ein und schritt an den Ianitor vorbei. Ich blickte mich noch kurz zu ihm um und schenkte ihm ein zufriedenens Lächeln, als Zeichen das er es gut gemacht hatte. Ich hoffe nur er verstand es und würde über meine Heimkehr schweigen. Dannach setzte ich meinen Weg schleichend in mein Cubiculum fort, erleichtert das niemand davon etwas bemerkt hatte. Doch vielleicht erwartete mich der Ärger an einem anderen Tag.

  • Schon länger hatte Iulia mit dem Gedanken gespielt, einmal bei der Casa Iulia in Rom vorbeizuschauen. Der Kontakt zu ihrer Adoptivfamilie war bis jetzt zwar nicht innig gewesen, hatte aber doch irgendwie bestanden. Und warum sollte sie sie jetzt, wo sie in Rom war nicht zumindest einmal besuchen? Bevor sie anklopfte zögerte Iulia aber doch noch einen kurzen Moment lang. Sollte sie das jetzt wirklich tun? Sie wusste nicht mal wer oder ob überhaupt jemand da sein würde. Gut an der Tür hatten sich noch keine Spinnweben gebildet, also konnte das Haus nicht völlig verlassen sein und Iulia versuchte ihr Glück.


    *klopf, klopf*


  • Gnothi Seauton, ein griechischer Sklave aus Delphi, ging zur porta, öffnete sie ein kleines bisschen und sah raus.


    "Chaire, wer bist du und was möchtest du? Willst du was verkaufen? Wir kaufen aber nichts, apage!"


    Die Frau war ein echter Hingucker und am Liebsten hätte er sie sofort mit ins Haus geschleppt, doch er musste sich an die Anordnungen der Hausbesitzer halten und ließ sie erstmal nicht rein.

  • Da war Iulia nun wirklich an ein Goldstück von einem Ianitor geraten. Gut, sie hätte wohl besser nicht selbst geklopft sondern dies einen der sie begleitenden Sklaven übernehmen lassen sollen. Trotzdem hätte der gute Mann auf Grund ihrer Kleidung und Erscheinung (man konnte inzwischen auch erahnen, dass sie schwanger war) vielleicht vermuten können, dass sie nichts verkaufen wollte oder man ihr bei der Begrüßung besser nicht gleich ein "Pack dich" an den Kopf war. Ein geübter Hausierer hätte sich davon sicher ohnehin nur wenig beeindrucken lassen.


    "Ich bin Iulia Severa, die Adoptivtochter des Marcus Iulius Subaquatus und ich würde gerne wissen ob jemand aus der Familie zu Hause ist."


    ließ sie den Ianior möglichst kühl wissen, um ihm zu zeigen, dass ihr sein Verhalten missfiel, es sie aber ansonsten nicht beieindruckte.


  • Oha da hatte wohl der gute Gnothi Seauton zu schnell ein Urteil gefällt, er entschuldigte sich bei Iulia Severa für sein Verhalten, trat bei Seite und beantwortete ihre Frage.


    "Gelegentlich schaut ein Iulius Raeticus vorbei wie zum Beispiel heute. Bitte komm rein."


    Er reichte ihr eine Hand da er nun auch bemerkt hatte, dass sie schwanger war.

  • Die Casa war anscheinend weitgehend verlassen, da sollte Iulia Fortuna wirklich danken, dass Raeticus gerade heute vorbeigesehen hatte, zumal er auch noch ein Familienmitglied war, dass sie bereits aus Germania kannte.


    "Gut, könntest du mich dann zu ihm bringen?"


    fragte Iulia diesmal freundlicher. Dennoch überlegte sie einen Moment, ob sie die dargebotene Hand ergreifen sollte, trotz der Entschuldigung war ihr der Ianitor noch immer nicht sympatisch, ließ sich dann aber zumindest über die Türschwelle helfen.

  • Der Centurio öffnete höchstpersönlich die porta und begrüßte den Mann.


    "Salve, was kann ich für dich tun?" Und wie es nun mal seine Art war, musterte er den Mann von oben bis unten, denn Besucher kamen hier selten welche vorbei.


  • Als er sieht, dass ein Römer und kein Sklave oder Bediensteter die Türe öffnet, entschließt sich der Boote, seinen auswendig gelernten Text gleich herunter zu rasseln:


    "Salve. Publius Aelius Pulcher, Magistratus der Colonia Ostia schickt mich, dem ehemaligen Duumvir Iulia Helena einen Brief zu überreichen."


    Da einige Unklarheiten über ihren Aufenthalt bestanden, wurde dem Booten aufgetragen, mal nachzufragen, wo sich die Frau eigentlich befindet. Aber der Boote ist zu faul, das auch noch alles erklären zu müssen und wartet lieber ab, ob der Mann auf der Türe vielleicht von selbst auf den richtigen Trichter kommt.

  • "Iulia Helena sagst du? Ich glaube die ist zur Zeit nicht mal in Rom, zumindest habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen, aber du kannst den Brief gerne hier lassen, sobald sie wieder auftaucht werde ich ihn ihr überreichen. Einverstanden?"


  • Der Boote überlegt, was der Herr ihm noch einmal aufgetragen hat. Ah, richtig, es sollte eigentlich möglichst schnell gehen. Ich glaube die ist zur Zeit nicht mal in Rom, zumindest habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen, aber du kannst den Brief gerne hier lassen, sobald sie wieder auftaucht werde ich ihn ihr überreichen klingt aber nicht nach sonderlich schnell. Anderseits: Was will man da groß machen?


    "Äääähm... Und du weißt wirklich gar nicht, wo sie sich aufhalten könnte?"

  • "Keine Ahnung was die so treibt, ich nehme man an was Frauen so treiben, also sich rumtreiben natürlich und dies und das treiben." Es war schon peinlich nicht zu wissen wo sich die eigene Verwandtschaft herumtrieb und das als Zenturio der Stadtwache, trotzdem konnte er dem Sklaven nur diese Möglichkeit anbieten und zwar den Brief hier abzugeben.

  • Es trieb den Soldaten der Cohortes Urbanae wieder schnell ins Haus, denn da trieb man es zur Zeit ganz schön bunt, trotzdem fragte er noch einmal den Mann, ob er nicht den Brief hier abgeben wollte, vielleicht hatte er ja die letzten zwei Male nicht verstanden.


    "Trotzdem du kannst den Brief gerne hier lassen. Was will dieser Aelius überhaupt von der bezaubernden Helena?"

  • Die Reise lag hinter ihm und noch in den Knochen als er an der Casa in Roma ankam. Es würde ihn wundern, wenn er hier viel Volk aus seiner gens antreffen würde, wahrscheinlich nur ein paar Sklaven, die das Haus hüteten, da sich die meisten Iulier irgendwo aufhielten, nur nicht in Roma. Labeo wollte aber ein paar Tage in der urbs ausspannen, um sich zu überlegen, was er mit den ganzen Kenntnissen und Fähigkeiten, die ihm seine Studien in Athenae gebracht haben, nun anfangen sollte. Viele Möglichkeiten und Ideen hatte er, welchen Weg er einschlagen sollte wusste er noch nicht.


    Jetzt aber klopfte er an


    *klopf, klopf*


    und wartete einen Moment.

  • Nach kurzer Zeit erschien ein Sklave und musterte Labeo. Es dauerte ein paar Momente bis er den Iulier erkannte. Dann ließ er ihn ein und fragte nach den Wünschen, Labeo antwortete:


    "Ich werde ein paar Tage in der urbs bleiben und die Stadt genießen, gib mir ein Zimmer und bring mir etwas zu essen und zu trinken. Ich finde mich dann schon selbst zurecht."


    Das geschah und Labeo wurde in ein cubiculum geführt.

  • Galeo Ennius Cerealis, der nette Mann vom Kundendienst, war wieder unterwegs. Seinen Lehrling hatte er diesmal im Büro gelassen, der musste heute Abrechnungen sortieren. Nicht weniger routiniert als sonst klopfte der Eintreiber des Wassergeldes nun an die Pforte der Casa Iulia und natürlich machte sein ganzes Auftreten wieder den Eindruck, dass er höchst erfreut war, an diesem Tag in dieser Straße unterwegs zu sein und nun die Bewohner dieser Casa treffen zu dürfen.

  • Leider machten ihm die Bewohner des Hauses auf der anderen Seite der Tür keine Freude. Nachdem er eine Zeit lang geduldig gewartet hatte, machte er sich eine Notiz und ging flotten Schrittes weiter zum nächsten Haus.


  • Im Auftrag des zuständigen Tribuns, war am heutigen Tage ein vierköpfiger Trupp der Vigiles in diesem Stadtteil unterwegs, um bei den Wohnhäusern dieser Gegend eine stichprobenartige Brandschutzüberprüfung vorzunehmen. Die letzte Casa die am heutigen Tage auf der Liste des Trupps stand, war die Casa Iulia, die am Ende des eben überprüften Viertels lag. So stand der Trupp am Abend vor dem Eingang des großen Hauses und der diensthabende Optio klopfte an der Türe.

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