Nächtliches Treffen im Park

  • Ich hatte kein gutes Gefühl, wie sie den Dolch anschaute. Ich spürte, dass sie etwas dachte, etwas negatives. In ihrer Vergangenheit war etwas, zu dem ich noch nicht vorgedrungen war. Aber in etwa konnte ich es mir schon denken. Ein Dolch ... die Narbe ... aber zugern wüsste ich den Grund ... zu gerne wünsche ich mir, dass sie mit mir ihre Erinnernung teilt. Aber ich würde warten, sie sollte es mir sagen, wenn sie bereit dafür ist.
    Ich verfolgte langsam, wie sie die Klinge an ihr Haar führte und eine kleine Strähne ihres Haares abtrennte. Ich nahm den Dolch und versteckte ihn wieder unter meiner Tunika.
    Als ich wieder zu ihr aufblickte hielt sie mir die Strähne hin, die ich sachte mit einem freudigen Lächeln nahm. Ich schaute sie mir genau an, obwohl ich ihr Haar, sie komplett, eigentlich ... auswendig kannte, besser noch, als mich selbst.
    Ich hielt sie fest in meiner Hand, dies war mein teuerstes Geschenk neben Nadia, etwas, was ich nie wieder hergab, ich immer bei mir tragen werde.


    Ich beugte mich zu ihr vor und gab ihr einen langen Kuss.
    Danke....

  • Als sie den Dolch aus den Händen hatte vielen auch ihre Gedanken wieder ab. Bald schon würde sie mit ihm über ihre ganze Vergangenheit reden, denn sie wusste, dass er alles von ihr wissen wollte und sie wollte ihn ja nicht enttäuschen oder Sachen vor ihm verheimlichen und doch war es eben ein sehr machtvolles Gefühl wieder einen Dolch in der Hand zu halten. Gedankenverloren rieb sie sich über ihre Handgelenke, als er sich die Strähne genommen hatte.
    Sie freute sich darüber, dass ihr Geschenk bei ihm auch eine Freude auslöste, denn eine Haarträhne würde ihn doch noch viel mehr an sie erinnern.
    Seinen Kuss erwiederte sie mit vollster Hingabe und ihre Lippen legten sich zärtlich auf seine und ihre Hand in seinen Nacken strich diesen langsam entlang. "Wenn ich könnte würde ich dir noch mehr von mir geben" flüserte sie ihm ins Ohr. "Aber nun müssen wir langsam los sonst komme ich zurück wenn es hell is und dann sehen sie mich vielleicht und das würde Ärger geben."

  • Ich hielt die Strähne immernoch in meiner Hand, ich wollte sie nicht weglegen, obwohl ich es wohl irgendwann tun musste, weshalb ich sie, schon fast unterbewusst, während des hingebungsvollen Kusses in einen kleinen Beutel unter meiner Tunika steckte. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und blickte ihr wieder in ihre Augen. Den blauen Fluten, eines Meeres gleich. Harmlos ausschauend, aber wenn man erst in ihnen gefangen ist, fällt es einem schwer, wieder zu entkommen. Aber ich beherrschte mich, nicht zu tief zu blicken. Das würde ich noch oft genug nachholen können.
    Du weißt gar nicht, wie viel du mir schon gibst. flüsterte ich mit einem kleinen Lächeln.
    So schwer es mir fällt, stimmt das wohl. Es wäre wirklich schlimm, wenn du wegen mir Ärger bekommen würdest... Obwohl mir der Gedanke an den bevorstehenden Abschied schwer auf dem Herzen lag, konnte ich wesentlich besser damit umgehen, als das letzte mal. Jetzt hatte ich ebenfalls etwas, was meine Erinnernungen, meine Gedanken an sie stärken würde. und irgendwoher nahm ich ein Gefühl, eine winzige Ahnung, dass diese "Heimlichkeit" bald ihr Ende haben sollte, dass ich niemals mehr Angst haben brauchte, sie von einen auf den anderen Tag zu verlieren.

  • Sie hatte den Kuss eigentlich nicht unterbrechen wollen, aber was nicht anders ging, ging nicht anders. Sie liebte es seine Lippen mit ihren zu berühren und konnte davon wigenlich nicht genug bekommen, aber hatte sie auch gelernt, dass man manchmal zuviel geben kann und nichts dafür wiederbkam, deswegen war es gut so wie es zwischen ihnen war, auch wenn sie wusste, dass es bald noch schöner sein würde, nämlich dann wenn sie mehr in seiner Nähe sein konnte.
    "Sie können mir nichts, denn die Liebe zu dir hat mich schon viel stärker gemacht und ich würde auch diese Probleme +berwinden, aber man muss sein Glück welches man hat ja nicht überstrapazieren."
    Auch sie fühlte grade ähnlich wie er und wusste, dass sie sich ja schon bal wieder sehen würden und dann alleine waren wenn sie in der Casa waren. Dort konnten sie nicht einfach gesehen werden und vielleicht hatte sie dann auch schon Neuigkeiten für ihn. Vielleicht war sie dann schon eine freie Frau. Ungerne stand sie auf und reichte ihm ihre Hand mit einem strahlenden Lächeln. Ihre Tunika war völlig zerknittert und ihre Haare recht verstrubbeld aber das war ihr alles egal, denn sie hatte eine wundervolle Nacht mit ihrem Liebsten verbracht.

  • So langsam spürte ich, dass leichte Unruhe in der Luft lag. Der Abschied würde in wenigen Minuten unweigerlich kommen müssen. Ich atmete einmal tief durch und schaute sie dann wieder an. Wir werden das alles schon schaffen, da bin ich mir sicher. Ich rang mir ein Lächeln ab. Vor ein paar Minuten viel es mir leicht, vom Bschied zu sprechen, aber jetzt wo er fast zum greifen war, verspürte ich wieder diesen Unmut, den fehlenden Willen, vielleicht sogar eine leicht rebellische Ader, die mich zwang, seinfach mit ihr wegzurennen, weg aus dem Park, weg aus Rom, irgendwohin, wo uns niemand fand. Aber Iuppiter sei Dank waren diese Gedanken nur klein.


    Schweren Herzens nahm ich ihre Hand, erhobmich langsam und musste auf den Baum aufpassen, der über uns im schon flüchtig strahlenden Sonnenlicht thronte. In der Umgebung sangen die Vögle weiter ihre schönen Lieder, könnte ich doch nur mit ihnen singen, ihn ihren fröhlichen Chor und verkünden, dass Nadia auf ewig bei mir bleiben würde. Aber das würde wohl noch ein klein wenig warten müssen kam es mir ernüchternd in den Sinn.
    Wie sie vor mir stand, leicht zierlich mit ihrem freudigen Lächeln, welches mir wahrlich ein ganzes Jahrzent versüßen mochte. Sie sah leicht ... heruntergekommen aus, wegen ihres zerzausten Haares und der faltigen Kleidung, aber das störte mich in keinster Weise, was zählte, war ihre Nähe, ihre tiefe Liebe, die ich nur allzugerne erwiederte.
    Mein Vater sagte früher, dass man nur träumen könnte, wenn man sich im höchsten Glücke wiegt, aber das waren Augenblicke, die das Gegenteil zeigten, denn es war alles Andere, als ein Traum.


    Mein Blick wanderte langsam von ihren Füßen zu ihren Augen, sie wollte es ebenso wenig, aber sie hatte recht. Unser Glück war schon so groß, es könnte schlimm enden, was keiner von uns wollte.
    Immernoch hielt ich ihre Hand und ging dann unendlich langsam einen Schritt nach vorne, wie lange sollte wohl dieser Weg dauern?

  • Nadia hatte ihn bei seinen Worten nur angelächelt, denn sie hoffte es von ganzem Herzen, aber dennoch war sie jemand der immer auch an die möglichen Missgeschicke dachte und da es die Götter nun wirklich nicht immer gut mir ihr meinten konnte sie diese nur anbeten und hoffen, mehr blieb ihr nicht über.
    Bevor sie auf die Idee kamen weiter zu laufen streckte sie sich etwas und zog zwei Grashalme aus seinem Haar die sich einfach in dieses verkrochen hatten. Sie kicherte leise und lies sie auf den Boden fallen. Die Vögel stimmten immer weiter ihre Liedchen an und langsam verblassten auch die Sterne und der Mond schine schon seinen eigenen Weg gegangen zu sein um der Sonne den Tag zu überlassen.
    Es war still zwischen ihnen, jeder malte sich den Abschied wohl anders aus, aber sie dachte ja immer wieder an das Wiedersehen.
    Dann kam das Ende des Weges und sie seufzte wohl hörbar für jeden.


    "Ich würde so gerne noch bleiben. Es tut schon wieder weh sich von dir verabschieden zu müssen."
    Nadia zog Cato in eine Umarmung denn sie wollte noch einmal seine Wärme spüren, auch wenn ihr nicht kalt war.

  • Es war ein merkwürdiges Gefühl, den feinen Kies unter den Sandalen zu spüren. In diesen Momenten, die mir gleichzeitig unendlich lang erschienen, andererseits aber irgendwie viel zu schnell vorbeizogen machten meine Gedanken riesige Hüpfer. Ich dachte nach ... über alles, sogar über den Kies selbst. War er in gewisserweiße nicht Teil einer Lebensphilosphie, wie alles andere auch? Auf einem einzigen Kiesel findest du keinen Halt, man rutscht unweigerlich auf ihm aus, aber wenn man diesen Weg betrachtet, die Menge an Kiesel, die hier liegen, tausende und abertausende. Sie waren stabil, sie gaben einem Halt und passten sich der Form des Fußes an. War das Leben denn nicht auch so? Alleine haben wir alle unsere Probleme, Scherereien und Missglücke. Finden wir aber jemanden, mit dem man durch sein Leben gehen kann, so ist man nicht mehr alleine, und diesem Paar schließen sich wieder andere an. Familie, Freunde, alle möglichen Menschen. Sind wir vielleicht auch nur Kiesel, auf einem langen Weg, den wir für unsere Nachkommen, für unsere Kinder und Enkel ebnen?
    Irgendwie hoffte ich so ... ihr vielleicht irgendwann einmal ein Kind schenken zu können, welches diesen Weg beschreiten kann. Gedankenversunken ging ich weiter neben ihr her. Ein ungewohnte aber nicht unangenehme Stille, das Ende des Weges schien gekommen und sogar die Vögel stellten für Sekunden ihre lieblichen Gesänge ein. Es war ein Moment der Ruhe. Nicht steigerbares Glück und nichtsteigerbare Trauer um den Abschied reichten sich die Hand.


    Ihre Umarmun zog mich wieder in die Realität zurück und nur mit Anstregung erinnerte ich mich an ihre Worte, die gleichsam Sekunden, wie auch Stunden her waren.
    Mir geht es da nicht anders...
    Sanft erwiederte ich ihre Umarmung, ein Moment, den ich liebte, aber deren Gründe fürchtete. Momente völliger Gegensätze.
    Und ihre Nähe spendete mir ein wenig Trost, ob es reichen würde...

  • Jedes Detail welches sie wahrnehmen konnte von seinem Körper sog sie in sich auf. Sie wollte davon einfach nichts mehr hergeben und prägte sich alles ein was sie spüren konnte, was sie mit ihren Finger erfühlen konnte. Seine Gedanken und Eindrücke die er spürte waren schon fast zum greifen nahe und doch so fern.
    Es würedn nur Stunden sein, nein ein Tag, bis sie sich wiedersehen konnten und doch schien die Unendlichkeit dazwischen zu liegen und den ganzen Platz einzunehmen.
    "Ich werde morgen zu dir kommen und habe mir die Beschreibung des Weges genau gemerkt, damit ich dich auch nicht verfehlen werden, denn das ist das Letzte was ich möchte."
    Zart strichen ihre Finger über seinen Rücken und sie schmiegte sich etwas weiter an ihn, denn sie wollte ihn nicht verlassen und das sollte er auch spüren.
    Immer wieder trafen sich ihre Blicke mit seinen und dann stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen so weit es ihr möglich war um ihn einen Abschiedskuss zu geben, der wenn es nach ihr ginge, nicht enden sollte. Mit geschlossenen Augen genoss sie dieses Gefühl seine Lippen so auf ihren zu spüren, ihn zu schmecken und ganz für sich zu haben.
    So viele Biler blitzen in ihrem Kopf auf, was die Zukunft bringen könnte oder auch nicht.

  • Dies waren die Augenbicke, die das Leben lebenswert machten. Nicht die Anhäufung von riesigem Reichtum, dem erfolgreichen Opfer an Iuppiter oder Mars, jemanden vor den Klauen des Bösen bewahrt zu haben, nein, ein einziger Kuss von ihr, der so vieles in mir auslöste, dass die Gefühlsflut in meinem Kopf mich zu versenken drohte. Ich in meinem kleinen Kahn auf den Meeren der Gefühle und Nadia als Neptun, der sich einen Spass daraus machte, rieseige Winde zu schicken und die Wellen zum tosen zu bringen.
    Der Unterschied war, dass ich gerne in dieses Wasser viel, gerne ertrinken würde, denn ich würde nicht sterben.
    Ihr Kuss tat genau das, eine dieser Wellen, oder gar die Welle, zu starten, die Untergang und Neuanfang war.
    Ich weiß nicht, ob ich es einen Tag lang aushalten kann ... aber ich bin zuversichtlch, ich denke an dich, jede Minute und ich werde dein Geschenk immer bei dir tragen, selbst beim Schlafen werde ich bei mir haben, als wäre ein Teil von mir... und eigentlich war es ein Teil von mir. Es gehörte ihr, und sie war ein Teil meines Herzens, der größte.
    Ich erwiederte ihre Umarmung und ihren Kuss, so intensiv, wie ich es nie vorher tat, ein Geschenk, welches den Abschied erleichtern sollte, aber den Willen nach mehr und somit Unwollen eben dieses Abschied stärkte.


    Warum müssen wir uns verabschieden? Warum muss ich 'Auf Wiedersehen' sagen? Warum kann ich nicht mit dir nach Hause gehen?
    alles fragen, die sie mir nicht beantworten konnte, aber es war mir egal, sie sollte wissen, was mich bewegte, sie sollte sehen, das ich nicht wollte, auch, wenn ich musste.

  • Es waren kleine Blitze dir durch ihren Köper zu schießen schienen, aber sie taten nicht weh sonder fühlten sich gut an und sie wusste, dass sie davon noch viel mehr spüren wollte. Für ihn würde sie sich nur zu gerne vom Blitz treffen lassen. Fast blieb ihr die Luft bei diesem Kuss, der so innig und liebevoll war, weg aber es störte sie nicht, denn sollte sie so sterben wäre es wohl der schönste Tod den man wählen könnte.
    "Ich werde jede Sekunde an dich denken, denn wie könnte ich das auch nicht? Du bist mein einzig wahrer Gedanke den ich habe" lächelte sie ihn freudig an.
    Ihre Lippen von seinen zu lösen tat schon fast weh, denn sie wollte es nicht, wie sie sich auch nicht aus der Umarmung lösen wollte. Seine Fragen jedoch ließen sie wieder aufsehen und sie hatte darauf keine wirklichen Antworten.
    "Wir werden das sicher bald können und dann für immer. Es wird so sein wenn wir daran gleuben und in unseren Gedanken werden wir uns ja nicht verbschieden und wir haben uns immer dabei, denn in unserem Herzen sind wie immer zusammen auch wenn das nicht körperlich ist."

  • Ich spürte, wie sie aufhörte zu atmen, ebenso, wie ich. Die Luft wurde knapp und in mir machte sich die wahnsinnig Idee breit, nicht weiterzuatmen. Nichts als ihre Liebe brauchte ich zum Leben, keine Luft, kein Wasser, kein Brot, nur das Gefühl, was sie mir schenkt, wenn sie bei mir ist, ja sogar, wenn ich nur an sie denke. Aber ich konnte mich doch noch davon abbringen. Ihre Liebe war nicht ungefährlich, aber dieses Risiko mochte ich gerne eingehen, und das tat ich ja bereits.
    Ich lächelte bei ihren Worten ... der einzige wahre Gedanke. Sie schien mich zu fesseln, obwohl sie die Umarmung löste. Ich konnte mich nicht von ihr lösen, auch wenn ich es wollte und ich wollte natürlich nicht. Aber ihr Blick, ihre Schönheit, ihre Seele, sie selbst hatte mich so in ihren Bann gezogen. Ob Absicht, oder Unbewusst ... sie tat es.
    Ich hoffe sehr, dass du recht hast.... Eigentlich hatte ich keine Zweifel, dass wir uns bald für immer in unsere Arme legen konnten. Ich sie jeden Tag ungetrost fühlen und riechen konnte. Jede einzelen Faser in mich aufnehmen konnte und allein ihre Nähe mir ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit geben würde. Und dieser Tag würde nicht mehr lange dauern...
    Doch trotz dieser Sicherheit war es doch irgendwie eine Qual, sie gehen zu lassen. Nichteinmal die Angst, dass ihr etwas passieren könnte, allein der Gedanke, nicht bei ihr zu sein. wir waren zwar, wie sie sagte mit dem Herzen vereint, aber ich wollte sie auch bei mir haben, jede Minute, jede Sekunde, obwohl dies nicht gehen würde...

  • Sie sah, dass er irgendwie Zweifel hegte und diese hätte sie ihm gerne genommen, aber sie hegte sie ja auch. Der Weg war noch lang und gespickt mit vielen Steinen und großen Hügel, die es galt zu überwinden, aber es war eine Strapaze die sie sehr gerne in Kauf nehmen würde. Wie sollte sie es nur schaffen sich jetzt in diesem Moment von ihm zu trennen? Es war ihr nicht möglich und so umarmte sie ihn wieder und hielt ihn fest und wollte ihn einfach nicht mehr los lassen.
    "Es wird so sein, wir dürfen einfach an nichts anderes mehr denken" sagte sie und vergrub ihren Kopf bei ihm. "Ich will nicht gehen oder dich los lassen. Es ist als wäre es für immer auch wenn ich weiß, dass wir uns bald wieder sehen." Es brachte sie doch etwas zum lächeln, aber nur ein wenig und nicht viel.
    Nadia hatte wirklich Angst, Angst davor , dass wer das Glück welches sie hatte einfach zerstören würde, denn in der Villa wurde letztendlich immer alles zerstört. Es trieb ihr fast die Luft aus den Lungen und sie musste sich sehr am Riemen nehmen um nicht völlig das Atmen zu lassen. "Versprech mir daran zu glauben ja? Ich werde auch dran glauben und dann wird es auch geschehen, da bin ich mir ganz sicher." Sie hielt ihn immer noch fest und schaute ihn an.

  • Wieder umarmte sie mich und wieder erwiederte ich diese Umarmung. Wir sollten aufhören, es würde den Abschied nur weiter erschweren, aber ich wollte es doch selber nicht. Warum war dies nur so schwer? Andere Paare, die man sah gaben sich einen Kuss, eine kurze Umarmung und verabschiedeten sich dann. War es nur die Angst, sie nicht wiederzusehen? Würde es sich legen, wenn sie für immer zusammenleben würden? Wollte ich das überhaupt? Eine plumpe Verabschiedung, deren Gefühle sich im Laufe der Zeit immer weiter zurückentwickelten? Könnte ich dies überhaupt verhindern?
    Es waren zuviele Fragen, eine ganze Menge schwebten weiter in meinen Gedanken und warteten nur darauf, freigelassen zu werden. Aber mich beschäftigte nur eine Frage, nur eine Antwort auf die Frage, ob wir es schaffen und das einzige, was ich akzeptieren würde, war ein 'Ja'.
    Ich spürte ihre Angst, die gleiche, wie sich mich befiel und mich halb wahnsinnig machte.
    Ich verspreche dir, daran zu glauben ... so fest es geht, so fest, wie ich noch nie an etwas gegelaubt habe. Um deinetwillen und um unsere Zukunft...
    Ich hofte ihr, mit diesem Zuspruch, diesem Versprechen, welches ich nie auch nur wagen würde, zu brechen, sie zu ermutigen, die Angst und die Sorge zu verbannen. Sie auszusperren und am besten den Schlüssel in das ferne Ägypten zu werfen.
    ... so fest, wie ich nur kann. ergänzte ich ein weiteres Mal. Ich würde an nichts anderes denken. Nur an sie und das Versprechen, es wird klappen, jetzt ohne jeglichen Zweifel.

  • Nun standen sie schon so lange hier an diesem Ort und konnten sich nicht voneinander trennen, dass sie es einfach nicht bemerkten, wie die Sonne so langsam aber sicher die Oberhand über den Himmel gewann. Die Sterne waren längst dem mittleren Blau des erwachenden Himmels gewichen und die Vögel starteten ihre ersten Flüge in den neuen Tag.
    Nur langsam wurde sie sich dessen bewusst, dass sie eigentlich gar nicht mehr ungesehen in die Villa kommen konnte. Aber da sie ihn nicht weiter mit Sorgen vollschütten wollte behielt sie diese Gedanken lieber für sich, denn er würde sich Gedanken machen bis sie sich wieder sehen würde ob ihr auch nichts geschehen war.
    "Wir schaffen es, aber wir müssen jetzt gehen. Schau zum Himmel es ist fast ganz hell. Ich möchte nicht gehen, aber es geht kein Weg daran vorbei wenn wir uns wieder sehen wollen."


    Traurig blickte sie ihn an und doch schaffte sie es ein kleines Lächeln ihm zu schenken, damit man ihre Sorgen nicht mehr all zuviel sah.

  • Durch ihre Worte folgte ich ihrem Blick in den Himmel und sah tatsächlich. wie Sonne langsam ihren Lauf begang. Ich schluckte, wir mussten uns nun trennen, wer weiß, was passieren würde, wenn man sie suchte und sie nicht da war. Eine wahre Bilderflut überschwemmte meine Gedanken. Bilder von Nadia, grausame Bilder, Bilder, die ich nicht ertragen konnte.
    Ich schloss die Augen, um die Bilder aus meinem Gedächtnis zu schicken, es würde nichts passieren, es würde ales gut werden. Ich muss nur daran glauben, ich habe es versprochen.
    Es gelang mir, diese Bilder von meinen Gedanken zu lösen, sie in die Ferne treiben zu lassen und meinen Blick von ihnen abzuwenden. Ein Versprechen an sie war machtvoll, ihre Liebe war machtvoll.
    Langsam nickte ich und ich musste mich schwer beherrschen, dass meine Gefühle nicht die Oberhand gewannen und ich sie umarmte und wirklich nie mehr loslassen würde.
    Ja ... es muss wohl so sein. Aber ich habe dir mein Versprechen gegeben und ich werde mich daran halten, ganz gleich, was auch passieren mag.


    Ich gab ihr noch einen kleinen Kuss, den Abschiedskuss. Er tat beinahe weh, aber es musste sein. Meine Füße gingen einen Schritt nach hinten, völlig ohne meinen Willen, sie wusste, was ich tun musste. Noch immer ihre Händen in den meinen ging ich einen nach den anderen Schritt weiter nachhinten.

  • Wenn sie es doch nur verhindern könnte, dass sie sich nun trennen mussten hätte sie es getan, aber es ging nicht und sie mussten beide damit leben zumindest den einen Tag lang, denn es war nicht mehr lange bis zum nächsten Wiedersehen. Sein Blick schien sich in ihre Augen zu brennen, dass es schon fast schmerzte.
    "Auch du hast mein Versprechen und ich halte mich daran, wer weiß vielleicht wenn wir uns sehen, kann ich dir dann sagen, dass ich schon frei bin. Das wäre das perfekte Glück und vielleicht mögen die Götter uns so sehr, dass sie uns dieses Glück schenken werden."
    Der letzte Kuss....diesen würde sie wieder in Gedanken behalten, das Gefühl, der Geschmack, einfach alles, nichts davon würde vergessen gehen, das würde sie nicht zulassen.
    Je weiter er zurück ging desto schneller verloren sich ihre Finger von seinen bis sie ihn schließlich ganz los lassen musste.
    "Ich werde pünktlich zu Sonnenuntergang kurz vor Einbruch der Dunkelheit bei dir sein." Ein letztes Lächeln schenkte sie ihm, als sie auch einen Shcritt tat und ihn noch einmal ansah, bevor sie sich zusammenriss und ganz langsam den Weg entlang ging.

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