Minervinas Schritt ward heut durch eine ungewohnte gute Laune beflügelt. der unangenehme Zusammenstoß mit diesem unhöflichen Bastard war so gut wie vergessen, wenn dies auch ihr erster Tag in Rom gewesen war. Nun kannte sie immerhin schon die Märkte ein wenig besser und hatte sich auch auf dem Landsitz von Tante Claudia ein wenig besser eingelebt. Die größte Heimweh, die zugegebenermaßen nicht unbedingt schmerzhaft war, lag schon längst zurück und mit einem leichten Summen ging sie relativ entspannt durch die Menge. Wieder hatte sie ihre Sänftenträger und ihre trampelige Unterhalterin am Rand zurückgelassen, denn zu Fuß ging es eindeutig schneller.
Heute war sie auf der Suche nach einer neuen Leibsklavin. Sie brauchte keinen großen Hausstand, hatte sie doch ihre Sänftenträger und ihren Leibwächter. Doch mit der elenden Quasselstrippe als Unterhalterin hielt sie es keinen Tag mehr länger aus - eine neue musste her. Und dies war ihr Ziel für den heutigen Tag. Langsam näherte sie sich dem größten Stand mit einer entsprechend großen und - hoffentlich - qualitativen Auswahl. Und - oh Wunder - sah dieser Sklavenhändler einmal nicht wie ein schmieriger Koch aus. Was für ein Wesen er hatte, konnte Minervina nicht ausmachen, doch er war stattlich und gepflegt. Der Beutel mit dem Geld an ihrem Gürtel an der schlanken Hüfte wog schwer, denn sie war bereit einen hohen Preis zu zahlen. Neugierig ließ sie ihren Blick die Sklaven entlang streifen...