Tablinium | Q.T. Vitamalacus & Mela

  • Tiberius Vitamalacus sitzt im Tablinium, neben ihm ein Stapel von Wachstafeln. Doch als ihm die Ankunft von Mela gemeldet wird, liegt keine Tafel vor ihm, stattdessen sitzt er einfach da, still vor sich hin grübelnd.


    Als Mela herein tritt, erhebt er sich und richtet sich zur vollen Grösse auf.


    "Duplicarius !" begrüsst er ihn militärisch knapp.

  • Auch Mela trat hoch aufgerichtet ein und salutierte kurz.
    "Tribun", sagte er mit einem Nicken. Dann waren die Formalitäten erledigt und Mela entspannte sich etwas.
    "Meinen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen Wahl, Patron", begann Mela das Gespräch.

  • "Ich danke dir für deine Glückwünsche !"


    Knapp deutet er auf den Stuhl vor dem Tisch.


    "Setzt dich doch !"


    Trotz des militärischen Tonfalls klingen seine Worte doch recht freundlich seine Verhältnisse.


    "Ich nehme an, du bist in Rom wegen der Verlobung deines Onkels ?"

  • Mela setzte sich und sah den Tribunen verdutzt an.
    "Ja, genau das ist der Grund. Woher weißt du...?" begann Mela, dann musste er schmunzeln und nickte.
    "Ah, ich verstehe, du hast natürlich überall Informationsquellen. Mein Bruder erzählte mir, dass auch er einen Besuch bei dir plant. Am Ende ist er sogar der Informant", vermutete Mela.

  • Ernst blickt er seinen Clienten an.


    "Informations ist das wichtigste, ob im Militär oder in der Politik.... Und seine Quellen nicht zu verraten oder zu offenbaren gehört dazu."


    Doch dann wird er wieder feundlicher.


    "Aber du hast recht, dein Bruder war bereits hier und erzählte von der Verlobung. Und da lag dieser Schluss nahe..."


    Er gibt Titus, der im Hintergrund steht ein Zeichen und dieser bringt Beiden ein Becher Wein.


    "Ich nehme an, du reist mit ihm zurück ? Oder bleibst du länger in Rom ?"

  • Mela lächelte und nickte leicht. Er wusste schon um die Fähigkeiten und Ansichten seines Ausbilders. Dann, als der Tribun jemandem einen Wink gibt, wandte Mela sich um und erblickte Titus. Das erstaunte ihn etwas, denn diesen Titus sah man eigentlich überall, wo Vitamalacus sich aufhielt. In Germanien war das so gewesen und nun auch in Rom. Mela schmunzelte und nahm den Weinbecher entgegen, nippte daran unf nickte schließlich.


    "Ein edeler Tropfen", sagte er anerkennend.
    "Nein, Tribun, ich werde nicht mit meinem Bruder die Heimreise antreten. Ich wurde zwei Wochen länger beurlaubt und werde diesen Urlaub auch ausnutzen. Ich habe gewisse... Verpflichtungen in Rom", erzählte er.
    "Mein Onkel wird als Quaestor pro praetore wohl auch noch vor mit in Germanien ankommen."

  • Mela schmunzelte.
    "Vielleicht erinnert er mich einfach nur an meine Wurzeln", erklärte er dem Tribun. Dann fiel ihm auf, dass 'Verpflichtungen' wohl das falsche Wort gewesen waren. Er überlegte kurz und offenbarte nicht mehr als dieses:
    "Nun, Tribun, es ist weder eine dienstliche noch eine familiäre Verpflichtung. Im Grunde kann man es auch nicht als Verpflichtung ansehen. Es...verzeih mir, wenn ich nicht näher darauf eingehe, aber es ist eine Privatangelegenheit."

  • der Blick des Tiberius Vitamalacus verengt sich. Es ist seine langjährige Erfahrung, die ihm eins und eins zusammen zählen lässt. Ein junger Mann, eigentlich ein ernsthafter Soldat, mit einer weder dienstlichen, noch familären Angelegenheit...


    Es gab nur nur zwei Möglichkeiten....


    "Es geht um eine Frau !"


    Es ist keine Frage, es ist eine Feststellung. Das es sich auch um einen Mann handeln könnte, daran glaubt er lieber nicht.
    Und sollte es sich um irgendwas anderes handeln, Schwierigkeiten die ihn vom Dienst fernhielten, würde Mela wissen, das sein Patron ihm zur Seite stehen würde.

  • Mela nach einen weiteren Schluck aus dem Becher und lächelte nur zu der Vermutung des ranghöheren Offiziers. Er musste schließlich nicht verraten, dass es wirklich um eine Frau ging. Noch dazu um eine, die sie beide kannten. So verriet er nichts und fragte stattdessen nach einem Moment:
    "Wann wirst du das Amt des Quaestors antreten? Und wie wird es ablaufen? Ich muss gestehen, ich bin bisher nicht so bewandert, was die Politik angeht. Teilt der Kaiser einem direkt die Aufgaben zu?"

  • Das Lächeln seines Klienten und sein Schweigen verraten Tiberius Vitamalacus sehr viel. Und so ignoriert er Melas Worte und Fragen zu seinem neuem Amt. Stattdessen mustert er seinen Klienten scharf.


    "Duplicarius, ich verlange nicht, das du mir Namen nennst ! Aber, ich erwarte, das du bedenkst, das du ein Miles des Imperator bist !"


    Er schüttelt sachte den Kopf, aber auch wenn seine Worte hart klingen, sie sind hilfsbereit gemeint, fast etwas väterlich...


    "Dir ist eine Ehe verwehrt, solange du nicht den Rang eines Tribuns erreicht hast, oder du must deinen Abschied nehmen ! Dieses Bestimmung ist nicht ohne Sinn, denn ein MIles, der die Gedanken an eine Frau im Herzen trägt, ist oft zwangsläufig dem Tod geweiht"

  • Mela nahm zur Kenntnis, dass der Tribun seiner Frage auswich, ja, sie gar nicht beachtete. Die Worte des Soldaten waren zwar wahrheitsgemäß, doch waren sie auch etwas, das Mela nicht hören wollte. Trotzdem blieben sie die unwiderrufliche Wahrheit. So senkte Mela schließlich den Kopf und sah den Quaestor dann fest an.


    "Ich werde niemals dem Militär und damit dem Imperator den Rücken kehren, Tribun. Es ist nicht nur eine Ehre, dem Imperium dienen zu dürfen, es ist ein Privileg. Ich gedenke nicht, dieses Privileg zu missachten, dessen sei dir versichert."


    Mela sah Vitamalacus ernst an. Irgendwie musste es doch möglich sein, mit ihr zusammen zu sein, ohne sofort zu heiraten. Sicher war ihr das auch viel lieber, für den Anfang, als eine sofortige Eheschließung. Trotzdem verstand Mela den Sinn hinter dieser Bestimmung nicht ganz. Gleich ob man nun heiratete und eine Frau daheim wusste oder ob man sich einfach nur so fühlte wie Mela, man trug die gleiche Sorge in der Seele. Oder etwa nicht?

  • Auch wenn Tiberius Vitamalacus nicht weis, um wenn es sich bei der Frau handelt, die seinem Klienten anscheinend den Kopf verdreht hat, die Geschichte erinnert ihn sehr seine eigene Verganngenheit.
    Er blickt weiterhin sehr nachdenklich sein Gegenüber an.


    "Diese Haltung ehrt dich, Duplicarius, doch ich will dich auch daran erinnern, das dein Tun die Ehre und auch die Gemütslage der Frau beeinflusst. Du magst es nicht hören wollen, aber es nun mal so..."


    Auf keinen Fall will er das sein Klient einen gleichen Fehler begeht, wie er selbst damals.


    "Ich möchte das du dir gut überlegst, was du tun willst und das du immer bedenkst, welche Konsequenzen dein Handeln für dich und die Frau haben. Und ich will das du weisst, das ich jederzeit bereit bin, dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen."


    Damit ist für ihn das Thema zunächst einmal erledigt, es sei denn Mela würde noch darüber reden wollen.

  • "Ich danke dir für deine offenen Worte, Tribun. Ich weiß dieses ehrliche Angebot zu schätzen."


    Mela überlegte kurz und trank einen Schluck Wein. Er fragte sich, ob er Vitamalacus' Angebot schon jetzt in Anspruch nehmen sollte, war sich aber unsicher. Daher sagte er:


    "Angenommen, ein Miles aus Germania möchte heiraten. Da er jedoch noch kein Tribun ist, ist es ihm nicht erlaubt. So bittet er um eine Versetzung in eine andere militärische Einheit, um seiner Liebsten näher sein zu können..."
    Mela sah Vitamalacus an.


    "Wäre dies ein eher guter Entschluss oder ein schlechter? Versteh mich nicht falsch, ich gedenke nicht, das zu tun. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Es interessiert mich nur, wie ein erfahrener Soldat und ranghoher Offizier darüber denkt."

  • Tiberius Vitamalacus runzelt leicht die Stirn. Zu bekannt erscheint ihm, was Mela in seinen Überlegungen darlegt. Bedächtig schüttelt er den Kopf.


    "Ich halte es nicht für eine gute Idee. Ob der Miles und seine Liebste tausend Meilen entfernt sind, oder nur durch die Mauern des Castellums, es ändert nichts am Grundproblem, das einem Miles eine ehrbare Verbindung verwehrt ist."


    "Wenn die Frau nur ein Abenteuer ist, dem Miles ein paar entspannte Stunden nach Dienstschluss bereiten soll, spricht natürlich nichts dagegen. Wenn dem Miles aber etwas an der Frau und ihrer Ehre liegt, halte ich es für den falschen Weg."

  • Mela hörte ihm aufmerksam zu und nickte dann bedächtig. Er hatte sich diese Antwort schon gedacht.
    "Danke, Tribun, für deine ehrliche Antwort."
    Er überlegte. Sollte er fragen? Schließlich tat er es einfach.
    "Ich würde dir gern eine Frage stellen, von Klient zu Patron, Vitamalacus. Hältst du es für möglich, dass die Praetorianer auf mich aufmerksam werden? Oder siehst du eine ehrenhafte Möglichkeit hierfür?"
    Er fragte sich, ob Prätorianer heiraten durften. Aber da dies ganz sicherlich nicht der Grund war, aus dem er diese Frage stellte, schwieg er dazu.

  • Einen Moment kommt Tiberius Vitamalacus der Gedanke, der Wünsch seines Klienten könnte mit seinem Privatleben zusammen hängen, aber das verwirft er. Zu den Praetorianern zu wechseln ist schwer, und wenn er nur dicht bei seiner Angebeten sein will, wäre der Wechsel zu den anderen Stadteinheiten wesentlich einfacher...


    So mustert er seinen Klienten scharf.


    "Die Garde unseres Imperators ? Ein hehres Ziel. Die Einheit hat einen neuen Kommandeur, so könnte es sein, das neue Miles gesucht werden. Ich werde schauen, was ich für dich tun kann."

  • Sim-Off:

    Entschuldigung, ich war verhindert


    Mela ließ die Musterung über sich ergehen. Er war sich dessen bewusst, dass es schwer war, dennoch war dies seit jeher sein größter Wunsch gewesen und er würde nicht aufgeben, bis er sich erfüllte. Das setzte Disziplin voraus, Ehrgefühl und Vaterlandstreue. Alles Attribute, die Mela durchaus besaß und pflegte wie eine kleine Pflanze.


    "Vielen Dank, Patron", sagte er. Etwas anderes lag ihm nicht mehr auf dem Herzen und so wartete er einfach noch einmal ab, ob Vitamalacus noch etwas hatte.

  • Sim-Off:

    Schon Okay


    Tiberius Vitamalacus nickte leicht. Er würde sehen was er für seinen Klienten zun könnte, schliesslich wäre es auch für ihn selbst von Vorteil, einen Klienten in der Garde des Imperators zu haben.


    "Gut, ich kann dir nichts versprechen, aber tue was in meiner Macht steht. Und grüss mir die IX., wenn du zurück bist."


    Damit war für ihn das Gespräch erledigt.

  • Mela erhob sich.
    "Das werde ich, Tribun. Mögen die Götter mit dir sein und dich in deinem Amt unterstützen."
    Er nickte seinem Vorgesetzten noch einmal zu, grüßte militärisch und verließ dann Tablinum und Casa.

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