[Atrium] Tiberii hospiti

  • "Dann werde ich mich nun auch zurückziehen," sagte er, mehr zu Helena als zu Seneca. Noch schien es ihm so, als ob ihre Hand noch in seiner lag und er verspürte den Wunsch, sie einfach so zu küssen. Doch eine solche Vertraulichkeit vor den Augen ihres Onkels wäre selbst dann unmöglich, wenn sie schon lange verheiratet wären, und da sie noch nicht einmal Verlobt, geschweige denn eine positive Antwort erhalten hatten, verbot es sich ganz und gar.


    "Iulius Senenca !" Seine Verabschiedung war so förmlich und militärisch wie es für ihn üblich war, jedenfalls die die an Senenca gerichtet war. Als er sich an Helena wandte, legte sich unweigerlich eine freundliches Lächeln auf sein Gesicht und seine Haltung wurde wieder etwas lockerer. "Helena, ich hoffe wir sehen uns bald wieder."


    Dann wandte er sich langsam zum gehen.

  • Tiberius, Helena.



    Geduldig wartete er, bis die beiden gegangen waren, bevor er sich einen Becher Wein einschenkte.



    Sollte er seinem Bruder einen Eilbrief schreiben?


    Er kannte Vitamalacus immerhin nicht und es war ziemlich ungünstig den Ehemann seiner Tochter nicht zu kennen, ja nicht einmal brieflich.


  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Home/Avas/SWonga.jpg]


    Wonga führte den Quaestor Consulum in das Innere des iulischen Atriums, um dann zu ihm zu blicken, beziehungsweise, zu ihm hinunter. "Du hier warte, ich hole Herr." Mit diesen ermutigenden Worten ließ er den Tiberier einfach stehen und walzte mit mächtigen Schritten in das Innere der casa davon, um Iulius Seneca aufzusuchen und ihn von seinem Besucher in Kenntnis zu setzen.


    Inzwischen war von der Hochzeit wieder aufgeräumt worden und die übliche, stille Ordnung des Atriums war wieder eingekehrt - es gab einige Sitzbänke für Besucher, einen Beistelltisch, auf dem sich zwei Karaffen befanden, die wohl Wein und Wasser beinhalteten, einige dort ebenso aufbewahrte grüne Gläser, dazu verschiedene bemalte Vasen mit Grünpflanzeninhalt - man mochte sich sehr schnell vorstellen, dass in diesem Atrium die ordnende Hand einer Frau ihren Stempel aufgeprägt hatte.

  • Einer Sklave hatte seinem Herrn über den Gast informiert, sodass dieser nun auf dem Weg in das Atrium war.


    Tiberius Durus, hmm. Wer das wohl war und was er von ihm wollte?
    rätselte der Iulier.


    Naja, er war Quaestor, das wusste man so als Praetorianer.

  • Salve, Tiberius!


    Er reichte ihm die Hand und deutete dann auf einen Korbsessel, bevor er sich selbst jsetzte.


    Etwas Wein?
    E ist ein ganz hervorragender aus Hispania.


    Zwei Sklaven kamen in den Raum, der eine hatte Wein, der andere eine Schale mit klaren Wasser, mit dem man sich die Hände abwaschen konnte. Auf dem Tisch lagen einige kleinere Süßspeisen.


    Es war eine alte Regel, dass man einen Gast erst versorgte, bevor man den Grund seines Erscheinens erfragte.

  • "Und jetzt hast du es ins Herz des Imperiums geschafft - du kommandierst die Garde auf dem Palatin, oder?"


    Durus lächelte anerkennend. Inzwischen trocknete er seine Hände und meinte zu einem der Sklaven


    "Wein mit viel Wasser."

  • Naja, als geschafft kann man es nicht bezeichnen. Ich habe mich vielmehr versetzen lassen, da der Kommandostab der IX. Legion gewechselt hat. Dieser Schritt ist mir schon schwer gefallen, aber die Praetorianer haben auch etwas an sich.


    Du hast recht, zur Zeit kommandiere ich die Wache auf dem Palatin, aber in den nächsten Tagen werde ich bei den Cohortes Urbanae gebraucht. Das heißt ich arbeite bei beiden Einheiten gleichzeitig, wohl etwas mehr bei den Urbanern.


    Mit einem kräftigen Schluck leerte Seneca seinen Becher und stellte ihn auf den Tisch ab, bevor er sich eine großte Traube in den Mund steckte.
    Und du bist derzeit Quaestor, wie ich hörte?!

  • "Recte. Und da kommen wir auch schon auf den Punkt, über den ich mit Dir sprechen wollte."


    bestätigte Durus.


    "Ich wurde von einem hohen Würdenträger gebeten, ein Auge auf den Palatin und etwaige christliche Umtriebe zu halten. Da ich zur Zeit jedoch wenig dort zu tun habe und noch weniger Leute dort kenne, wollte ich Dich um Mithilfe bitten."


    erklärte er diesmal freiheraus - mit Soldaten musste man immer direkt reden, soviel hatte er gelernt...

  • Und darf ich erfahren, wer dieser hohe Würdeträger ist, fragte Seneca direkt zurück.


    Ich kann nicht einfach meine Leute zur Beobachtung der Christen abstellen. Ich muss wissen, wer da die Befehle gegeben zur Observation gegeben hat.



    Gespannt wartete er auf die Antwort. Würde es sich bei dem hohen Würdenträger um den Consul handeln, daher ja der Quaestor Consulum, oder ein Mann etwas niederen Ranges?

  • Durus seufzte. Immer diese Befehlsfixiertheit beim Militär. Warum konnte nicht jeder Politiker sein?


    "Es ist ein enger Vertrauter des Kaisers. Aber das spielt keine Rolle. Ich möchte ja nicht, dass Du gleich extra Spione ansetzt. Es würde mir völlig genügen, wenn Du Dich ein wenig umhörst."


    Eigentlich konnte er den Namen ruhig nennen, aber irgendwie wollte er nicht. So machte er eine Pause, dann fügte er hinzu:


    "Ich würde Dich natürlich auch erwähnen."

  • Also war es mit ziemlicher Sicherheit jemand aus dem Conventus, das waren nämlich eigentlich so ziemlich alle Vertrauten des Imperators.


    Mir hilft es reichlich wenig, wenn du mich bei jemandem erwähnst, den ich nicht kenne, aber ich werde trotzdem sehen, was ich herausbekommen kann.


    Dazu muss ich mich aber ersteinmal mit den bestehenden Christenakten vertraut machen.

  • Laut den Informationen, die er erhalten hatte, war dieser Durus vor seinem Einzug in den CH Advocatus gewesen. Als Advocatus für den Staat konnte er eigentlich problemlos die CU für etwaige Probleme anfordern, die eine Gefährdung des Staates darstellten. Daher brauchte sich Seneca eigentlich keine Sorgen machen, dass er vertrauliches Material an Privatpersonen weitergab. Nur in einem war er sich nicht sicher. Waren die Christen als gefährlich einzustufen?


    Sobald ich etwas herausgefunden habe, werde ich dich aufsuchen oder dir einen Bericht schreiben.
    Kann ich sonst noch etwas für dich tun?

  • "Nein, danke, das wäre es vorerst. Aber sollte ich Dir irgendwann weiterhelfen können, kannst Du ruhig auch auf mich zurückkommen!"


    Damit war seine Aufgabe hier beendet.


    "Da fällt mir ein: Quintus will sich mit Deiner Tochter verloben, ist das richtig?"

  • Sim-Off:

    Helena ist nicht meine Tochter, sondern die von meinem Bruder Lepidus. ;)


    Ich werde darauf zurückkommen[/I], erwiederte er




    Ja, das stimmt. Er war bereits bei mir und hat mit mir gesporchen.
    Aber bisher hat weder Lepidus, noch ich eine Entscheidung gefällt.


    Es scheint ja schon in aller Munde zu sein, dass er sich mit ihr verloben will, meinte Seneca lachend. Naja, ein bisschen Publik in Rom schadete niemandem.

  • Sim-Off:

    weiß durus doch nicht :P


    Lepidus? Wer war Lepidus? Oh, vielleicht war Helena gar nicht Senecas Tochter. Vielleicht war er nur kommissarischer Pater Familias - wie Quintus bei Calvina...


    "Nun, wenn man schon auf engstem Raum lebt - und dann die geschwätzigen Sklaven!"


    Durus lächelte. Offensichtlich störte sich Seneca nicht daran, dass er es wusste...

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