Den ganzen Tag über hatte die Sonne das Castellum erhitzt, sodass man kaum arbeiten konnte, geschweige denn exerzieren.
Das Erstellen der Aufgabenliste für die nächste Zeit hatte sich Seneca für den Abend vorgenommen.
Die zweite Nachtwache begann gerade ihren Dienst und die Dunkelheit brach herein.
Der Praefectus Castrorum hatte sich abseits der Wachen auf den Weergang gesetzt und eine Lampe neben sich abgestellt.
Er wollte zu schreiben anfangen, doch irgendwie fiel ihm nichts ein. Klar, das Regiofest, aber sonst war hier nichts los. Die üblichen Dinge halt, aber sonst....Er stand auf, die Lampe am Boden des Weerganges stehen lassend.
Sein Augen starrten angestrengt in die Dunkelheit, bis sie sich an das immer tiefer werdende Schwarz gewöhnt hatten.
Sein Blick schweifte nach Südosten, zu seiner Heimat. Er war dort aufgewachsen, in die Schule gegangen und hatte dort seine Ausbildung absolviert.
Die Augen wanderten weiter nach Süden, nach Rom, wo er geboren wurde. Wann er wohl wieder einmal dort sein würde, vielleicht sogar in seinem Geburtshaus?
Er säufzte und starrte in den Wald. Die riesigen Bäume bewegten sich in dieser stillen nacht kaum, es war fast totenstill.