• Nachdem Crassus mich eine Weile hatte warten lassen trat ich mit einem breiten Grinsen ein. Ich hatte ihn früher nicht oft gesehen, er war oft unterwegs gewesen.


    Nun betrat ich also sein Cubiculum.


    Salve, Crassus.


    Bei dieser Begrüßung beließ ich es ert einmal, wollte ich doch sehen, ob er mich wiedererkannte.

  • Und Crassus erkannte seinen Verwandten nicht. Wahrscheinlich hätte er ihn sogar erkannt, schließlich war Macro nicht allzulange weggewesen, aber jetzt, wo seine Gedanken voll und ganz bei der Arbeit waren, erkannte ihn nicht. Deshalb begrüßte er ihn recht neutral:


    Salve. Was kann ich für dich tun?


    Wenn sein Gegenüber gut erzogen worden wäre, würde er sich schon vorstellen, dachte Crassus.

  • Also nicht.
    Er hatte nicht einmal richtig aufgesehen, wahrscheinlich empfing er jeden Tag einige Bittsteller und hielt mich für solch einen. :D


    Ich ging mit großen langsamen Schritten vorwärts und stellte mich neben ihn.
    Seine Frage beachtete ich nicht weiter, es würde ihm schon noch einfallen wer ich war.

    Den Kopf über seine Dokumente gebeugt und frech grinsend sagte ich: So, wie immer schwer beschäftigt und bei der Arbeit.


    Er hatte sich nicht verändert, sah fast genauso aus wie früher, vielleicht etwas schlafloser was wohl von seinem vielen Tun zeugte.
    Wird er mich jetzt nicht erkennen, wird er wegen dieser Respektlosigkeit wohl die Beherrschung verlieren, dachte ich verstohlen. Wir würden sehen.

  • Also wenn Crassus etwas nicht gebrauchen konnte, dann war es so ein unhöfliches Pack. Pah, das war bestimmt irgendeiner aus der Subura der hoffte, Crassus' Klient zu werden. Das konnte er aber vergessen. Und was sollte das jetzt? Die Dokumente gingen ihn ja wohl nix an. Crassus sah mit einem Blick zu Macro, der ihn töten würde, wenn das Blicke könnten.


    So ist es und wenn du noch länger in meine Dokumente schaust, auf welchen ganz groß 'Geheim' steht, dann werde ich deinen leblosen Körper ganz geheim verschwinden lassen. Haben wir uns da verstanden?


    Crassus sah dem Mann genau ins Gesicht. Und auch wenn es ihm etwas bekannt vorkam, so konnte er ihm keinen Namen zu ordnen. Und solange er keinen Namen zu ordnen konnte, war es für ihn Unbekannter.

  • Ich seufzte laut hörbar auf.


    Oh Crassus, jetzt hast du mich aber schwer getroffen, erkennst du mich denn nicht mehr? Weißt du nicht mehr dass Iosephus zwei solche Plagegeister hatte? Ich schätze du wolltest es gerne vergessen.


    Ich grinste und ließ mich in einen Sessel fallen.


    Aber nun bin ich wieder da. Kommt dir der Name Macro bekannt vor?
    Ich freute mich ihn gut gelaunt wie eh und je wiederzusehen und beobachtete sein Gesicht während ich sprach.

  • 'Iosephus, Macro? War da nicht einer in dem Carcer der Prätorianer der den Namen Macro trug. War ein Numidier' glaubte sich Crassus zu erinnern und befürchtete schon fast, dass dieser Mann hier Macro rächen wollte. 'Aber das passt mit dem Iosephus nicht zusammen.'


    Sollte ich dich etwa erkennen? fragte Crassus, Macro lange musternd. Woher kam ihm denn das Gesicht bekannt vor. Diese teilweise markanten Züge waren ihm zwar fremd, aber so im Großen und Ganzen kannte er das Gesicht doch.... Und da viel die Sesterz:


    Kaeso Caecilius Macro!? Du!?


    Crassus erhob sich breit grinsend.

  • Crassus ging um seinen Schreibtisch herum, legte seine beiden Hände auf die jeweligen Schultern von Macro und musterte ihn mit einem breiten Grinsen:


    Es war nicht einmal mutwillig zu übersehen, dass du wieder frech wie eh und je bist. meinte er dann schmunzelnd: Komm setz dich, ich lasse Wein holen. Dann musst du mir von der Reise und deinen Abenteuern erzählen... und ich meine nicht die, mit den ägyptischen Frauen. er lachte.

  • Wie du siehst ist es uns allen ganz gut ergangen. Und viele Verwandte haben den weiten Weg zurück aus den Provinzen wieder hierher gefunden. Wahrscheinlich erhoffen sie sich durch meinen neuen Posten besonders gute Plätze im Amphitheater. Crassus lachte und winkte einem Sklaven zu, damit dieser Wein brachte: Sicher kannst du hier wieder einziehen. Ein Zimmer werde ich sofort herrichten lassen... oder hast du schon eins?

  • Ich fühlte mich ein bisschen ertappt.


    Deine Schwester hat mich eingelassen, Lucia. Süßes Ding, übrigens.
    Sie meinte ich könnte das Zimmer am Ende des Ganges haben.


    Ich nahm dem Sklaven einen der gefüllten Becher ab und nahm einen kräftigen Schluck.


    Ein sehr guter Tropfen, aber vielleicht bin ich, die römischen Genüsse nur nicht mehr gewöhnt.


    Ich zwinkerte Crassus zu.

  • Lucia!? entfuhr es Crassus lauter als geplant. Lucia? Meine Schwester hat dich eingelassen? Wer hat dann sie eingelassen? Und ehm, süßes Ding? Macro! Es ist deine Verwandte.


    kopfschüttelnd nahm Crassus seinen Becher und prostete MAcro nur kurz zu, bevor er einen kräftigen Schluck nahm. Die Wiedersehensfreude war dank Lucia nun schon fast verflogen.


    Es ist ein sehr guter Tropfen. Falerner, wie du sicher erkannt hast. Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Wein so teuer ist, sodass ich diesen Wein mit Gold aufwiegen muss. Aber freut mich zu hören, wenn er dir schmeckt.

  • Ich hatte sehen wollen, wie er auf ihren Namen reagiert.


    Ja, Crassus, ich weiß, dass sie meine Verwandte ist, aber trotzdem hätte ich dir eine so
    hübsche Schwester nicht zugetraut :D.
    Wieso eingelassen, wohnt sie denn nicht hier?


    Ich machte ein überraschtes Gesicht.

  • Nun, das konnte er ja nun zu Genüge erkennen.


    Sie ist nicht mehr meine Schwester. erwiderte er trocken und im vollen Ernst. Nein, wohnen tut sie hier auch nicht mehr. Bevor du fragst, ich weiß nicht wo sie wohnt und mit was sie Geld verdient, aber es interessiert mich auch nicht.
    Wo hast du sie gesehen?

  • Hielt man Crassus etwa für einen alten, senilen Mann, der sich nichts mehr merken konnte?


    Und vorher sagtest du, dass sie dir auch ein Zimmer gegeben hätte. Also du brauchst nicht lügen um sie zu schützen.

  • Hatte ich das? Verdammt.


    Hör zu Crassus, ich möchteda in nichts hineingeraten, verstehst du?
    Ich weiß nicht, was zwischen euch beiden vorgefallen ist und wahrscheinlich geht es mich auch nichts an.
    Ja, es stimmt, sie hat mich eigelassen und hat mir ein Zimmer zugewiesen von dem sie meinte, dass es noch frei wäre.

  • "Mhm", schnaubte Corvinus und nippte nachdenklich an seinem Becher. Dass seine schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheitet hatten, wollte er nun vor Crassus nicht sagen und auch nicht, dass diese schon aus mehreren Gesprächen resultierten. Nachdenklich tippte er sich auf das Kinn. "Natürlich und auch ich würde die Gelegenheit ergreifen, sollte sie sich mir bieten. Doch.. in gemäßigtem Sinne. Ein anderer Eindruck von der Curie hat sich mir leider auch nicht präsentiert. Nun ja, man wird sehen. Hoffen wir auf das Beste und befürchten das schlimmste, nicht wahr?"
    "Ach... ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich mich in der Russata ein wenig engagiere. Mir gefällt der Gedanke und der sportliche Geist dahinter und hoffe auf gute Rennen zwischen der Praesina und der Russata. Nichts ist mir lieber als die Spannung eines guten Rennens."

  • Es gibt da nichts in was man hineingeraten könnte. Ich habe es nur nicht gerne, wenn sich jemand in meiner Casa befindet, der da wirklich nichts, gar nichts zu suchen hat. Würde dir ja auch nicht gefallen.


    Crassus schüttelte den Kopf, so als ob er diesen Gedanken loswerden möchte:


    Aber lass uns von etwas anderem reden. Erzähl mir ein bisschen von Ägypten, wo hast du gewohnt, wo gelebt? Was hast du erlebt?

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