[Atrium] Annaei hospiti

  • Bekräftigend nickte sie und blickte ihren bald-Verwandten lächelnd an. "Natürlich. Sollte ich Dich nicht finden, werde ich einfach in Rom allen Hilfe suchenden Bürgern nach laufen, die sich auf die Suche nach Dir begeben haben, um Dir ihre Anliegen zu schildern. Aber ich hoffe doch sehr für Dich, dass Deine Amtszeit so friedlich wird wie die Deines Vorgängers Vinicius Lucianus. Bisher scheint es jedenfalls keine größeren Streitigkeiten im Volk zu geben ... hast Du es Dir so friedlich vorgestellt? Der Wahlkampf war ja doch recht hitzig."

  • Naja, es kommt ganz darauf an, was man unter ruhig versteht. Die Anfrage des Aedilis und das, was gerade im Senat diskutiert wird, gibt mir schon genug zu tun. Ich kann mich nicht über zuviel Freizeit beklagen ;)


    Doch bin ich froh, dass ich wenigstens ruhig schlafen kann und nicht die ganze Nacht über immer wieder durch betrunkene Bürger und ihre Sorgen geweckt werde.

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  • Leicht schmunzelte sie und nickte dann. Über zuviel Freizeit konnte wohl keiner der Magistrate des Reichs klagen - sie dachte kurz an den Stapel an Dokumenten, der sich noch auf ihrem Schreibtisch stapelte - warum also gerade der Volkstribun?


    "Na, Dich weckende Bürger wären ja auch etwas übertrieben, so etwas kommt vielleicht mal im Überschwang des Biers oder Weins vor, aber doch sicher nicht dauernd? Ich wünschte, ich hätte die Zeit, die Senatsdebatten zu verfolgen ... was wird denn derzeit diskutiert?"

  • Naja, sooo interessant sind diese Debatten leider auch nicht. Momentan geht es vorallem um eine kleine Änderung des Codex Iuridicalis und um einen Antrag eines Aedilen, den ich einbringen musste.


    Nichts wirklich Imperiumbewegendes.

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  • "Nun, zumindest ist weder ein Bürgerkrieg noch eine größere Auseinandersetzung Thema der Debatten - im Grunde können wir froh sein, dass wir in einer relativ ruhigen Zeit leben und so viel Zeit für unwichtigeres geblieben ist. Solange sich die Menschen auf dem Forum über Frauen in politischen Ämtern aufregen können, so lange scheint es dem Reich recht gut zu gehen," meinte sie mit einem ausgesprochen trockenen Schmunzeln auf den Lippen. Wie hieß doch gleich dieser Fluch? Mögest Du in ruhigen Zeiten leben.

  • Deine Worte sind weise, auch wenn sie äusserst gefährlich sein können. Nur zu schnell sind diese Zeiten auch schon wieder vorbei. Über das Thema Frauen in der Politik sollten wir wirklich nicht reden. Zu festgefahren sind die Fronten.

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  • "Es wurde auch in den Tagen vor der Wahl genug breit getreten," meinte sie schmunzelnd und zwinkerte ihm dann zu. "Da kann ich mir wirklich andere Themen sehr viel besser in einer Unterhaltung vorstellen. Ich wünschte, Du wärest abends vorbei gekommen, dann hättest Du Constantius und Livilla gleich kennenlernen können, aber mit einem gemeinsamen Essen sollte sich dies auch bewerkstelligen lassen. Hast Du denn schon mit allen Iuliern in Germania gesprochen?"

  • Mit allen? Das wage ich wohl zu bezweifeln. In einer Gens wie der Iulia wird es wohl nie möglich sein, alle Mitglieder zu kennen.


    Sobald ich kann, werde ich meinen Sklaven heissen, Iulia Andreia in Mantua abzuholen. Sobald sie dann hier ist, werden wir zusammen nocheinmal vorbeikommen. Ist dir das recht?

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  • "Aber ja, sehr ... ihr könnt gern auch einige Tage hier bleiben, wenn ihr möchtet - da Constantius und ich durch unsere Arbeit immer wieder absent sein werden, könnte es schwer sein, einen passenden Abend zu finden, und man lernt sich doch auch besser kennen, wenn man etwas mehr Zeit miteinander verbringt. Sie ist ein Mitglied der Familie, wenn sie es wünscht, wird ihr hier immer ein Zimmer bereitstehen," sagte die Iulierin lächelnd und überlegte sich sogleich, wie sie einen Raum für eine Unbekannte wohl einrichten würde. Ob man den beiden ein gemeinsames Gemach oder zwei getrennte geben sollte - zwei getrennte, von denen eines ein großes Bett hatte, am Besten. Zumindest bliebe so der Schein gewahrt und wenn sie sich sehen wollten, wäre es nicht vollkommen unmöglich.

  • Ich denke, dass höchstens Andreia hier wohnen sollte. Immerhin sind wir noch nicht verheiratet und selbst wenn wir im selben Hause wohnten, dann lagen unsere Zimmer ziemlich weit auseinander, wie es sich gehört. In der Casa Annaea ist es, wie es Tradition ist, den Männern noch immer verboten, ohne Ankündigung vor Mittag die Zimmer der Frauen zu betreten.


    Ich selbst sollte auf jeden Fall in der Casa des Tribunus Plebis zu treffen sein, wenn das jemand möchte ;)

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  • "Platz wäre genug," antwortete sie mit einem leichten Lächeln. "Und es wäre sicher keine Schwierigkeit, euch sehr weit auseinander liegende Zimmer zu geben, um jeden Gedanken an eine ehrenrührige Verbindung zu vermeiden. Die Hausregel, dass niemand ausser den Frauen, Sklavinnen und der Bewohnerin selbst das cubiculum einer Frau zu betreten hat, gibt es hier natürlich auch." ... wenngleich ich bei einem verlobten Paar nicht wirklich danach schauen würde, dass sie eingehalten wird, dachte Helena, das Lächeln blieb allerdings auf den Lippen dabei.
    "Du hast gerade einen großen Fehler gemacht," meinte sie vergnügt. "Sag niemals der möglichen Verwandtschaft, wo man Dich findet, sie könnte es in Anspruch nehmen." Amüsiert zwinkerte sie ihm dabei zu.

  • Beim letzten Satz musste ich lachen.


    Also wenn ihr das noch nicht wusstet, dann ... der Rest des Satzes blieb höflichkeitshalber unausgesprochen.

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  • Auch sie lachte leise auf. "Sagen wir, bis vor kurzem war mir die Tatsache eurer bevorstehenden Eheschließung unbekannt - selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte Dich sicher nie und nimmer gefunden. Mich mitten auf das Forum zu stellen und nach dem potentiellen neuen Verwandten Ausschau halten stelle ich mir etwas unbefriedigend vor."

  • Das ist richtig, doch sich auf das Forum zu stellen und nach dem Volkstribunen Ausschau zu halten, das ist ziemlich einfach, auch wenn man nicht weiss, wo er wohnt :D

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  • "Zumindest habe ich nun einen Grund, den Volkstribunen zu belästigen, das war zuvor nicht der Fall," meinte sie vergnügt und betrachtete ihn schmunzelnd.
    "Aber da wir uns nun auch familiär nahe kommen werden, erzähle mir doch etwas von Dir. Was hast Du bisher gemacht und was sind Deine Ziele? Meine Verwandte wird dir sicher aufrecht an der Seite stehen, wohin Du auch immer gehen möchtest, aber ich pflege die Neugierde der Beamten, die lieber vorher alles wissen möchten als zu spät."

  • Du teilst die Probleme aller Frauen, die Neugierde :D musste ich sie anlachen.


    Aber sie soll befriedigt werden, ich habe ja etwas Zeit.


    Ich wurde eigentlich in Alba Longa geboren, wo unsere Gens bis vor einigen Jahren einen grossen Landsitz hatte. Wir waren einen grosse, ritterliche Gens deren Abkömmlinge im ganzen Imperium in den Legionen dienten und zum Teil auch hohe Positionen in Rom innehatten. Leider war ich seit langen einer der einzigen wenigen männlichen Nachkommen, was dazu führte, dass wir nur noch wenige Männer waren, als ich aufwuchs.


    Nach meiner Volljährigkeit machte ich mich auf eine lange Reise, um eine bestimmte Person zu finden, welche mit mir zusammen aufgezogen worden war und für mich wie ein Bruder war. Leider erlitt ich auf dieser Reise Schiffbruch und kam erst sehr viele Jahre später wieder nach Rom zurück.


    Bis dahin waren die wenigen männlichen Verwandten alle verstorben, die gesamte Gens daher für ausgestorben erklärt, das Vermögen eingezogen und das Land versteigert. Ich musste daher wie ein kleiner Peregrinus nocheinmal ganz von unten anfangen.

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  • "Ah, das ist nicht nur ein Problem der Frauen, Annaeus Florus," widersprach die Iulierin und lachte leise. "Es gibt auch einige ausgesprochen neugierige Männer, aber denen würde niemand unterstellen, dass es sich um eine rein männliche Tugend handelt, mehr von anderen wissen zu wollen." Schmunzelnd nahm sie einen Schluck aus ihrem Becher und lauschte seiner Erzählung zuerst interessiert, dann mit wachsendem Respekt. Sich sein Leben von Null ein zweites Mal aufbauen zu müssen und es geschafft zu haben, das fand nicht nur ihre Zustimmung, sondern auch ihren Respekt.


    Ein solcher Mann würde sicherlich ein Gewinn für die Familie sein, ein verlässlicher Verwandter. Umso offener lächelte sie ihn nun an, als er geendet hatte.
    "Du musst sehr viel Mut und Stärke besitzen, um diesen Weg gegangen zu sein und erfolgreich gegangen zu sein, Annaeus Florus, und ich bin sehr froh, dass wir uns auf diese erfreuliche Weise kennen gelernt haben. Die Iulier müssen sich, ebenso wie Du es tatest, neu beweisen, und uns auch unseren Ahnen als würdige Nachfolger erweisen, sodass ich sehr gut verstehen kann, wie es sein mag, wenn man sich die Dinge erst neu erarbeiten muss, auf die andere mit einer leichten Selbstverständlichkeit zurückgreifen." Nichts anderes taten sie derzeitig in Rom.

  • Ja, es ist ein harter Weg, doch scheint es so, als ob diese friedlichen Zeiten momentan wirklich dazu genutzt werden können.


    Ich werde also versuchen, die Familie so schnell als möglich zusammenzutrommeln und hier vorbeizuschauen. Wir mögen nämlich nicht mehr allzulange warten, haben wir das doch schon sehr lange tun müssen. Und einige Teile der Hochzeit benötigen eure Mitarbeit.

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  • "Mit Freuden, Annaeus Florus, mit Freuden," sagte sie lächelnd und nickte ihm zu. "Ich hoffe dann, sehr bald von Dir und Andreia zu hören, damit wir uns - vielleicht bei einem Abendessen? - ein bisschen absprechen können. Feste bedürfen schließlich eines gewissen Vorlaufs, um erfolgreich abgehalten werden zu können."

  • Das ist richtig! Ich werde dann versuchen, alles einzuleiten. Ich erhob mich, denn für mich war bis dahin damit alles klar.


    Sim-Off:

    Ich mach dann gleich mit dem nächsten Thread weiter, damit es vorwärts geht.

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