In vino veritas

Ich habe ein bisschen Rom erkundet und wollte hier den Tag ausklinken lassen, außerdem habe ich heute eine Anstellung in der Verwaltung Roms gefunden und wollte das ein bischen feiern.

Ich zwinkerte ihm zu. Und was treibt dich hierher, Cato?

Ich war etwas verdutzt. "Wie, du auch? Ich bin aus den gleichen Gründen hier! Ich bin Scriba Personalis und Aggrimensor geworden. Und du?"

Ich versuchte ihr direkt in die Augen zu sehen.

Es dauerte einen Moment bis ich antworten konnte, meine Kehle wurde etwas trocken, als er mir so in die Augen sah.
Er hatte blaue Augen, durchdringende Augen..

Ich..ähm..ich werde als Aquarius unter Lucius Claudius Marcellus
arbeiten und wahrscheinlich viel herumkommen.

ich wante meinen Blick von ihr ab.

"Vielleicht werden wir auch einmal zusammen arbeiten. Ich weiß es nich. Wäre ja aber möglich. Oder?"

Ich nahm einen Schluck Wein. Er schmeckte scheußlich. Ich verzog aber nicht das Gesicht und trank ihn aus.

Möglich ist alles.

Ich schlug die Augen nieder und winkte den Wirt zu mir um mir
gleich darauf etwas verdünnten Wein zu bestellen.

Bei der Gelegenheit bestellte ich noch einen Honigwein.

Dann wandte ich mich wieder an Maecia.

"Wie alt bist du eigendlich?"

Ich sah ih überrascht an. Er fragte mich nach meinem Alter?

Ich bin 18 und wie ist dein Alter Cato?

Als mein bestellter Becher kam, drehte ich ihn besorgt in den Fingern,
bevor ich ein wenig daran nippte und ihn über den Rand hinweg ansah.

"Ich bin 19." antwortete ich der Frau an der andern Seite des Tisches freundlich.

Ich nippte an meinem Honigwein und überlegte, über was wir noch sprechen könnten, denn imein Verstand war leicht blockiert in der Anwesenheit dieser Frau...

Ihm hatte es offensichtlich die Sprache verschlagen, aber ich wollte mehr über ihn herausfinden, also fragt ich

Du kommst hier aus Rom, Cato?
Aus welcher Familie kommst du?

Sie stellte viele Fragen... das war mir jetzt klar...

"Ja ich komme aus Rom. Ich komme aus der Familie Octava.

Ich bin aber erst seit kurzer Zeit in Rom. Ich ar mit meinem Vater lange Zeit in Alexandria. Da musst du mal hin! Am bessten war der Hafen. Ständig fahren Schiffe nach Griechenland und nach Italia."

Ich betrachtete sie.

"Ich würde sagen, dass du auch aus Rom kommst, nicht wahr?"

Ah, ein Octavius also, eine sehr angesehene Familie.

Ich weiß, ich bin in meiner Stellung viel unterwegs.
Aber eigentlich gehöre ich nach Rom, da hast du Recht.

"Das sieht man dir an." lächelte ich sie an.

"Wenn du vom Land kommen würdest hättest du nicht so feine und glatte Haut. Hauus welcher Famile stammst du Maecia?"

fragte ich mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht.

Er hatte seine Sprache wohl wiedergefunden.

Ich stamme aus dem Gens Iunia.

sagte ich nicht ohne etwas Stolz in meiner Stimme mitschwingen zu lassen, sicherlich, unsere Familie war nicht grade groß, doch trotzdem hatte es jedes Mitglied weit gebracht und ich hatte vor, das auch mit meiner Person fortzuführen.

Zu der Bemerkung mit der glatten Haut sagte ich erst einmal gar nichts, sondern beließ es stattdessen bei einem Grinsen.

"Ah die Gens Junia." Ich überlegte. "Wenn ich mich recht erinnere hab ihr jemanden in der Administratio Imperatoris, oder?"

So etwas zeugte vom Vertrauen des Kaiser in diese Person. Und wenn man diese Person als Geschister hat, dann hat man garantiert gute Chancen weit hinauf zu kommen. So dachte ich mir,

Ich trank einen Schluck Honigwein. Im Vergleich zu dem Wein von vorhin schmeckte der Honigwein sehr gut...

Ja, meine Schwester Attica genießt das Vertrauen des Kaisers. Sie ist großartig und mir ein Vorbild.

Ich hätte beinahe zu schwärmen begonnen, doch biss mir auf die Unterlippe und trank einen Schluck des Weins.

Sie hatte ein Vorbild... im Gegensatz zu mir.

"Victor ist mein Vorbild. Leider gehört er zur anderen Blutlinie der Octavier. Er ist Senator und Praevectus Urbi von Rom. Du kennst ihn vielleicht."

Die Octavier hatten 2 Senatoren und auch sonst einige wichtige Personen, Detritus zum Beispiel. Cousin Augustinus war och am kommen. Genauso wie Sura usw.

Aber es gab zu viele "Nichtsnutze", also welche, die das Octavierdasein genossen aber keine Arbeit hatten.

"Aber einflussreiche Geschwister habe ich leider nicht" antwortete ich mit einem leichten Grinsen. Und zwar mit dem Grinsen, dass mich den ganzen Abend schon begleitete. Seitdem ich diese Frau gesehen hatte.

Ich hatte den Namen, um ehrlich zu sein noch nie gehört, meine bis jetzt aus völligem Dessinteresse resultierende Unwissenheit gegenüber Senatoren und höheren Stellungen wollte ich aber keinesfalls preisgeben.

Ja, ich habe mal von ihm gehört.

Damit er nicht näher auf das Thema einging, beschloss ich schnell das Thema zu wechseln.

Warst du schon mal in den Thermen, Cato?
Ich wollte sie demnächst einmal besuchen, lohnt sich dort ein kurzer Aufenthalt?

"Ich war als Kind das letzte mal dort. Aber sie dürften eine angenehme Sache bei solch warmen Tagen wie dem heutigen."

Jetzt wurde es interessant.

"Was machst du sonst noch so... wenn du nich grade Wasserleitungen legst, Maecia."

Bei diesem Satz wurde mein Grinsen noch etwas breiter.

Nein, wie war er doch witzig. Ich überlegte kurz, bevor ich antwortete.

Ich reite gerne aus, gehe im Meer schwimmen oder besuche Festbankette. Aber das auch nur, wenn dort gute Musik gespielt wird und man viele neue Gesichter kennenlernen kann. grinste ich frech.

Und du? Womit verbringst du gewöhnlich die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang?

Ich dachte zurück...

"Nun wie gesagt war ich bis vor kurzem in Alexandria. Dort unternahm ich viel mit Freunden... Wir zogen von einer Traverne in die andere."
Dann viel mir auf, dass ich schon wieder träumte.

"Nun ich mache wie gesagt gerne Ausflüge mit Freunden... " ich stockte kurz "...oder eben mit netten Frauen." zwinkrte ich ihr zu.