• Seia lachte.


    "Er hat sich recht schnell unbeliebt gemacht! Zumindest bei einem Gens Mitglied! Die anschließende Auseinandersetzung war nicht besonders Lustig!"

  • Es war schon ein ungutes Gefühl mit einer Toten auf der Ladefläche eines Wagens durch halb Rom zu fahren. Sedulus Begleitern mußte es wohl so ähnlich gehen wie ihm selbst.
    Die ganze Fahrt zum Tiber hin wurde kein einziges Wort gewechselt. Sie mußten noch ein Stück den Fluß entlang fahren bis sie an eine passenden und vorallem ruhige Stelle kamen die nicht von Menschen belagert war.


    Sedulus sprang vom Wagen und ging eine Schritte und sah sich ein wenig um ob sie auch alleine waren. Sollte wer dazu kommen wärden sie die Tote ins Wasser warfen, so konnte man auch nichts dagegen machen.


    Wären sich Sedulus umsah sackten Gallio und der Andere Lucilla ein und füllten den Sack mit Steinen und Geröll das um Ufer herum lag.
    Als der Tresvir zurück kam begutachtete er die "Arbeit" der beiden Wachen und band den Leichensack zu und machte x Knoten in das Seil.


    Das sollte ausreichen! So und nun ab in den Tiber mit ihr. Ich bin dann endlich froh wenn wir sie los sind.


    Die beiden Wachen nickten wortlos und sie schnappten sich jeh ein Ende des Sackes. Gallio war der Stärkere der Drei deshalb durfte er die Füße nehmen wärend Sedulus und der Dritte im Bunde das Ende des Kopfes hatten.


    Bei Drei werfen wir sie in den Fluß! Also... Eins, Zwei und Drei!


    Sie holten Schwung und warfen den Sack zwei, vielleicht waren es auch drei Meter vom Ufer weg in den Tiber.


    Sie standen noch eine Zeit lang regungslos am Ufer und sahen auf die Stelle in der der Sack in die Tiefe des Flusses hinabgesunken war.


    Kommt, lasst uns zurück zum Carcer fahren. Gallio, Du bringst den Wagen bitte wieder weg, ja. Bis zum nächsten mal halt.


    "Mach ich Tresvir Capitalis Germanicus Sedulus." Antwortete er und nickte.


    So stiegen die drei Männer auf den Wagen und fuhren so still wie sie zum Tiber gefahren waren wieder zurück zum Carcer Tullianus.

  • An einem Tag wie jeder andere war Nanami, wie so oft, auf einem Botengang unterwegs in Rom. Die Dokumente, die sie trug waren nur ein paar Notizen und Formulare ihres Herrn. Nichts wichtiges also, über dessen Verlust man sich hätte Gedanken machen müssen.


    An diesem Tag schlug Nanami, engegen ihrer sonstigen Gewohnheiten, einen Weg ein der sie am Tiber entlang führte. Sie folgte dem Weg und blickte gedankenverloren auf das vorbei fließende Wasser. Ein stetiger Fluss, bei dem es keinen Anfang und kein Ende zu geben schien. Wo fängt es an und wo endet es? Nanami wusste keine Antwort darauf, trotzdem blieb sie stehen und beobachtete, wie ein Baumstamm langsam, im Wasser treibend, an ihr vorbei zog. Wo hatte seine Reise begonnen, wie lange würde sie dauern und wo würde sie eines Tages enden?


    Ein seltsames Gefühl überfiel Nanami als sie dabei an ihr eigenes Leben denken musste. Seit sie sich erinnern konnte, wurde über sie bestimmt. Alles was sie tat und warum sie es tat, wurde von anderen bestimmt. Einen eigenen Willen kannte sie nicht, denn nie hatte sie über ihr eigenens Leben bestimmen dürfen. War das ein Leben das sie führte, oder war sie nicht anders wie dieser leblose Baumstamm, den der Fluss der Zeit mit sich nahm, nur um ihn irgendwann an irgend einem unbekanntem Ziel wieder los zu lassen?


    Nanami legte unbewusst die Unterlagen, die sie trug, auf den Boden. Wenigstens ein einziges Mal in ihrem Leben wollte sie selbst bestimmen, wann sie los lassen und ihre Reise an das unbekannte Ziel beginnen wollte. Sie ging ein paar Schritte in das kühle Nass des Tibers hinein und fühlte die Kälte an ihren Beinen empor kriechen. Obwohl es unangehm war, fühlte es sich doch so lebendig an. Leben! das war es, was Nanami wollte. Ein einziges Mal nur! Sie breitete die Arme aus und tauchte ein in die Fluten, die sie augenblicklich mit sich rissen.


    Es war ganz einfach los zu lassen, denn Nanami spürte einen Willen der so stark war wie nie zuvor. Der Wille über sich selbst zu bestimmen! Dunkelheit und Kälte umgaben sie doch sie hatte keine Angst, denn sie selbst war es ja, die diesen Weg gewählt hatte. ... ein letztes Lächeln ... ein letzter Atemzug, mit dem die Luft aus ihren Lungen wich ... ein letzter Herzschlag ... dann war Nanami tot ... und doch war sie im Leben angekommen.



    Nicht den Tod sollte man fürchten,
    sondern, daß man nie beginnen wird, zu leben.
    Marc Aurel
    121-180 röm. Kaiser

  • Die Quasselstrippe der Gegend eine gewisse Lutetia, besser bekannt als die Puffmutti Luti hatte sofort eins ihrer Mädchen zur cohortes urbanae geschickt, denn angeblich schwamm die Leiche einer jungen mulier im Tiber. Natürlich wie es in Rom so üblich war, rührte sich kein Schwein und bis die Stadtwache den Ort erreicht hatte, hatte die Strömung die Leiche schon weiter getrieben. Verzweifelt sah sich der Kommandant des Trupps um, denn eigentlich waren die Vigiles die Wasserexperten.


    "Wir binden unsere Lanzen zusammen und versuchen sie bei der nächsten Brücke zu erwischen. An die Arbeit Männer."


    Gerade als er davon flitzen wollte, sah er einige Notizen und Formulare liegen, er hob sie auf und wollte sie sich später in Ruhe ansehen.


    "Jetzt aber Abmarsch." Er wollte die tote Frau unbedingt aus dem Tiber fischen, denn vielleicht trug sie ja noch mehr Sachen bei sich.

  • Die Männer rannten so schnell sie konnten und schafften mit Hilfe ihrer Lanzen den leblosen Körper der Frau doch noch ans Ufer zu ziehen, leider ging der Wunsch des Centurios nicht auf und es fand sich sonst kein Hinweis mehr, bestimmt hatte der Tiber alle hilfreichen Spuren beseitigt.


    Der Körper der Frau wurde in einem Tuch eingewickelt und da der corpus noch relativ frisch war wurde er erstmal zur Castra Praetoria gebracht, vielleicht würde ja jemand eine Vermisstenanzeige aufgeben oder sich nach der verstorbenen Frau erkundigen.

  • Es kam nun ein zweiter Trupp, der Trupp des Centurios Raeticus, der würde nun die Befragung der anwesenden Leute übernehmen. Es wurden dem Neuzugang der Cohortes Urbanae kurz die Fakten geschildert und dann durfte sich Raeticus ans Werk machen.


    "Nun ihr lieben Leute hat jemand gesehen was passiert ist?"


    Natürlich gab es für denjenigen, der plauderte eine Belohnung und zwar ein Beutel voller Sesterzen. 8)

  • Anscheinend hatte keiner was gesehen oder gehört und so beschloss man wieder zur castra praetoria zurückzukehren, denn vielleicht hatte sich ja dort schon mittlerweile jemand gemeldet. Der Princeps Prior trommelte alle Männer zusammen und auf Befehl des Centurio marschierten sie los und ließen den Tiber hinter sich.

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