Zwei Geschwister machen den Markt unsicher

  • 'Was ist denn ein Arschwisch?', fragte ich mich unnützer Weise, anstelle mir Gedanken um den Händler, die gaffenden Marktbesucher oder meinen schwindenden Wert als gern gesehene Käuferin zu machen.


    Noch bevor der Fuß meines Sklaven den Hocker traf, bedeckten meine Hände schützend die Ohren und ich duckte mich reflexartig. Oje, bestimmt sah ganz Rom jetzt zu uns. Verlegen lugte ich zu Corvi.

  • Oje, die Herrin kuckt schon verlegen. Das war wohl ein Hauch zuviel Jähzorn. Wat macht der Typ auch fürn Scheiß. Dann versuch ich mal die Kurve zu kriegen. Zum Händler gewand sagte ich:


    "Kann ich denn bitte ein Paar haben, das der Größe des Schuhs entspricht den ich herüberwarf?"


    Es dauerte einen Moment, aber dann kam er mit einem entsprechenden Paar zurück. Geht doch.


    "Danke dir."

  • "Wie sieht es aus? Passen die?"


    Wenn sie es tun, würde ich sicherlich nicht nach einem Alternativpaar fragen. Dennoch konnte ich mich insgesamt glücklich schätzen, weil Assindius stets gegen andere, aber nie gegen mich so ausgesprochen unfreundlich agierte. Wie er wohl mit einer Frau umgehen würde? Ob er sich überhaupt für Frauen interessierte?


    Huch, was für Gedanken! Ich wischte sie schleunigst fort und blickte dann zu Corvinus.

  • "Ja Herrin, die passen."


    Aber bevor ich den Händler noch einmal böse ankucken konnte lief mir in diesem Großstadtgetriebe etwas anderes vor die Augen. Ne Frau, über 17 Jahr und blondes Haar. Sie lächelte mich an, als sie merkte das mein Blick an ihr kleben blieb, ja scheiße, da musste ich aber höllisch aufpassen um nicht auf meine Zunge zu treten.


    Ä, ich schüttelte mich und konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe, schließlich war ich Leibwächter und hatte mich auch so zu verhalten, auch wenn ich hoffte das dieses Mädel versuchen würde die Herrin zu beklauen, so dass ich einschreiten müsste. :D ;)


    Sim-Off:

    Also wenn das nicht schrill ist. Diesen Post wollte ich sowie so machen. Aber nach der Vorlage musste er jetzt sein. Schon wieder diese hellseherischen Kräfte? ;)

  • Skeptisch, ja fast entsetzt beobachtete ich, was dieser Zottel mit dem Hocker anstellte. Und Deandra billigte das auch noch. Als sie verlegen rüberlugte, sah ich verwirrt und mahnend zurück. Dann, als sie nicht einschritt und der riesige Sklave plötzlich sabbernd einer Blondine hinterhersah, räusperte ich mich.


    "Ähm, also gut, ehe das alles ausartet: wir nehmen die Schuhe. Das heißt, Brutus, du nimmst sie", fügte ich hinzu, als der Verkäifer mir die cabatinae in die Hand drücken wollte. Irgendwie war mir das alles sehr peinlich. Ich zahlte und sah dann beinahe flehentlich zu Deandra.


    "Wenn das so weiter geht, mache ich einen Rückzieher", erklärte ich ihr leicht schumnzelnd das Einkaufen betreffend. Dann, flüsternd, fügte ich hinzu:
    "Woher, sagtest du, hast du ihn? Germanien? Dann ist ja alles klar... Wie kommt man an sowas?"

  • „Ich habe ihn letztes Jahr in Rom auf dem Sklavenmarkt gekauft. Ganz normal bei einer Auktion. Er ist ungewöhnlich, das gebe ich zu, aber er war stets verlässlich. Selbst als ich ihn nach Germanien geschickt hatte, war er mir treu ergeben geblieben und hat die Situation nicht zur Flucht genutzt. Wir könnten ihm Bildung und Erziehung zukommen lassen …“


    Fragend blickte ich meinen Bruder an. Natürlich waren mir Assindius’ Blicke nicht verborgen geblieben. Konnte ich jetzt schon laut denken, weil er mir sofort Antworten auf meine Überlegungen geliefert hatte?
    Oder war diese Frau gar gefährlich? Ich blickte skeptisch.


    Sim-Off:

    Ich kann nichts dafür, aber komisch finde ich es auch langsam. Das gelingt mir derzeit bei drei Leuten: Meiner besten Freundin, dir und im Besonderem bei noch jemand. :hmm: :) Ich hatte schon mal vorsorglich im IR betont, dass ich nicht generell Gedanken lesen kann. :D

  • Ich nickte nachdrücklich.
    "Das wäre sehr zu wünschen. Immerhin ist er ein Sklave der Aurelier und als solcher repräsentiert er unsere gens nach außen hin."
    Ich warf einen flüchtigen Blick zu Assindius und musste schmunzeln, als er der Frau immer noch hinterher starrte. Derweil gab der Händler mir das Restgeld raus und Brutus nahm die eingewickelten Schuhe. Wir waren abmarschbereit. Fragend sah ich Deandra hin. Wohin als nächstes?

  • Nachdenklich wiegte ich den Kopf.


    "Ich gebe dir in vollem Umfang Recht, dennoch habe ich Bedenken."


    Ich trat nahe an meinen Bruder heran, damit die Worte nicht in unbefugte Ohren gelangten.


    "Ich mag sehr eigensinnig sein, kann auch erbittert diskutieren und störrisch auf einer Meinung beharren, aber ich bin einfach nicht dafür geschaffen, einen Mann - und noch dazu einem starken - zu verbiegen, vielleicht sogar zu brechen. Nicht dass ich das nicht könnte ... es ist etwas anderes, das mich abhält. Sieh dich um, Corvi, überall triffst du auf Männer und mehr als die Hälfte davon sind Hampelmänner. Das finde ich traurig und das ist gleichzeitig der Grund, warum ich mich als Frau in einer Machtposition gegenüber einem Mann nicht recht wohl fühle. Es gefällt mir tausendmal besser, wenn ein Mann weiß, was er will. Wenn er mir Respekt abringt und glaub mir, schnell vergebe ich meine Respekt nicht.
    Für die Erziehung von Assindius muss also jemand anderer zuständig sein. Bildung könnte ich ihm natürlich beibringen."

  • Sim-Off:

    So, den grab ich wieder aus, auch wenn es erstmal nicht weiter geht, weil du in Germanien bist. :)


    Ich schmunzelte bei ihren Worten.
    "Ich werde mich an deine Worte erinnern, wenn ich eventuelle Verehrer in Abwesenheit unseres Vaters aus der villa jagen muss", sagte ich.
    "Da fällt mir ein, in Kürze wird meine Sklavin eintreffen, ich erwarb sie in Griechenland. Sie ist Keltin, kann aber sehr gut Latein schreiben wie sprechen und wirkte sonst recht gescheit. Vielleicht sollten wir darauf achten, dass sie und Assindius des Öfteren etwas gemeinsam tun. Wenn wir Glück haben, fällt etwas von ihr auf ihn ab."

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