[Palatin] Curia Saliorum Palatinorum

  • Keuchend hatte Straton schließlich auch noch dieses Gebäude gefunden, die curia der palatinischen Salier. Bei der nächsten verdammten Wahl würde er sich vor dieser Aufgabe drücken, soviel war sicher! Oder jemanden mitnehmen, der ihm den vermaledeiten Farbeimer schleppen würde. Zumindest hier war die Schrift nicht so gestochen scharf wie an den anderen Wänden, und insgeheim sehnte sich der Sklave auch nach einem großen Krug Wein.


    EIN KLVGER MANN FVEHRT DIESES HAVS
    SO FVELLT ER AVCH EIN AMT BALD AVS
    ALS VIGINTIVIR IST ER EIN MVSS
    WAEHLT C' FLAVIVS AQVILIVS!

  • Wie es üblich war, wurde letztendlich auch die Ernennung des neuen Magisters der Salii Palatini damit beendet, den vorherigen Magister wieder auf den Rang eines sodales zurückzustufen - ein weiteres Dokument auf einem anwachsenden Dokumentenhaufen.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MANIUS FLAVIUS GRACCHUS


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON DEC DCCCLVII A.U.C.
    (4.12.2007/104 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS - SALII PALATINI


    Caius Flavius Aquilius
    MAGISTER
    SALII PALATINI

  • Jeder Patrizier sollte - wenn möglich - in einer der ehrwürdigen Sodalitäten Mitglied sein. Dem Manius Aurelius Orestes war dies nicht nur eine Pflicht, vielmehr auch eine Ehre, da diese Bruderschaften an wichtigen Eckpunkten des Jahres für die Aufrechterhaltung der pax Deorum und somit des Wohlergehens Roms zuständig waren. Er hatte sich beraten lassen und war zu dem Schluss gekommen, dass er es zuerst bei den Palatinischen Salii probieren sollte.


    So kam er denn eines schönen Tages bei der Curie des Salii palatini auf eben jenem Hügel vorbei, um vorstellig zu werden. Ein schönes repräsentatives Gebäude lag da vor ihm. Orestes musste es nicht vor seinem Gewissen verstecken, dass er diese Mitgliedschaft auch deswegen anstrebte, weil er sich eine größere Bekanntheit davon versprach. Es war halt eine dieser Situationen, in denen alle Seiten - die Götter, Rom und er - Gewinn machen konnten. Also - und da er die Tür geschlossen fand - klopfte er an.


    *klopf, klopf*

  • Die entsprechende Türe war nicht allzu oft offen. Letztlich war es den Brüdern der ehrwürdigen Vereinigung nicht recht, wenn Bettler sich in den Räumlichkeiten breit machten, und so gab es einen Sklaven, der darauf achtete, dass sich niemand unerlaubt dort aufhielt, wenn keine Feste oder Versammlungen stattfanden. Eben jener Sklave schlurfte - wenig motiviert, weil er die wöchentliche Runde des Bodenwischens an diesem Tag noch vor sich hatte - in Richtung der Türe, an der es geklopft hatte, zog sie mühsam auf und spähte aus vom Alter schon etwas eingetrübten Augen dem Besucher entgegen.
    Er musterte den jungen Patrizier eingehend, entschied sich dann, dass dieser wohl keiner der Straßenverkäufer war, die ihr Glück dann doch immer mal wieder bei ihnen versuchten, und blickte etwas freundlicher drein.
    "Salve! Was führt Dich hierher?" fragte er, mit etwas zittriger Stimme, der sein hohes Alter durchaus anzuhören war. Ganz offensichtlich war dieser Sklave auf einem Gnadenposten angelangt, der von ihm wenig verlangte und ihm viel Ruhe gestattete, ein verdienter ehemaliger Haussklave, denn seine Erscheinung war reinlich und ordentlich.

  • Ein älterer, gepflegter Sklave kam an die Tür, mustere Orestes zuerst und fragte ihn dann nach seinem Begehr. Orestes antwortete sogleich: "Salve. Ich bin Manius Aurelius Orestes und ich möchte mich um die Aufnahme in die Ehrwürdige Bruderschaft der Salii Palatinorum bemühen." Mehr gab es zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen, so schaute Orestes den Sklaven freundlich an und harrte seiner Reaktion.

  • "Hmmm ..." machte der alte Sklave und legte den Kopf mit dem schütteren weißen Haar schief. "Das besprichst Du besser mit dem magister der salii palatini, denke ich, Herr. Denn Du musst wissen, dass die Salier neue Mitglieder nur durch cooptatio aufnehmen, das heißt, wenn ein altes Mitglied die Bruderschaft verlassen hat, meist durch den Tod. Der magister wird Dir sagen können, ob etwas frei ist ... Caius Flavius Aquilius steht der Bruderschaft derzeit vor. Wahrscheinlich findest Du ihn am ehesten bei sich zuhause, er ist unlängst zum Magistraten gewählt worden und kommt nicht oft hierher." Er klang dabei nicht belehrend, vielmehr freundlich, wie ein gütiger alter Mann, der gegen Ende seines Lebens die vielen Gegebenheiten des Alltags nicht mehr allzu streng betrachtete.

  • Daruaf hätte Orestes auch gut und gerne alleine kommen können, dass es sinnvoller war den Magister bei sich zu Hause aufzusuchen. "Ach. Natürlich. Dann suche ich Flavius Aquilius am besten in der Villa Flavia. Ich danke Dir für die Auskunft.", erwiderte der Aurelier. Falls die Palatini mich aufnehmen, sehen wir uns sicherlich nocheinmal wieder. Vale! verabschiedete sich Orestes von dem freundlichen läteren Sklaven und machte sich auf den Weg zur Villa Flavia.

  • Der alte Sklave nickte freundlich. "Vale, junger Herr! Ich wünsche Dir Glück für Dein Gespräch!" sprach er noch, bevor er die Türe hinter sich wieder schloss und sich der unabwendbaren Tatsache stellte, dass der Boden sich leider nicht von selbst wischen würde ...

  • IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MANIUS AURELIUS ORESTES


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE KAL OCT DCCCLVIII A.U.C.
    (30.9.2008/105 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS - SALII PALATINI


    Caius Flavius Aquilius
    MAGISTER
    SALII PALATINI

  • IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TIBERIUS AURELIUS AVIANUS


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE KAL OCT DCCCLVIII A.U.C.
    (30.9.2008/105 n.Chr.)
    .


    ZUM
    SODALIS - SALII PALATINI


    Caius Flavius Aquilius
    MAGISTER
    SALII PALATINI

  • Es war lange her seit meinem letzten Besuch und ich hoffte man würde mich noch erkennen was mich, gefüllt von dieser Hoffnung, die Treppen der Curia erklimmen und mich dort klopfen lies.


    Sim-Off:

    Dolabella war lange von Rom fort, er ist so um die 50 und müsste somit längst einer der patrizischen Kultgruppen angehören. Ich dachte man könnte das irgendwie simmen wenn euch das Recht ist.

  • Es war mehr zufällig, dass sich Aurelius Orestes an diesem Tag zum Vereinshaus der palatinischen Salier begab. Mal wieder nach dem rechten Schauen, sehen ob jemand anderes sich eingefunden hatte in diesem erlauchten Herrenclub, vielleicht einen Becher Wein, oder ein Gespräch.


    So sah er Dolabella, den er freilich nicht kannte an der Tür stehen und klopfen, als er selber gerade an kam. "Salve, Du willst zu den palatinischen Saliern?"

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes
    Salve, Du willst zu den palatinischen Saliern?


    Ja, genau. Seit ich hier war sind Jahre vergangen. Ich weiss nicht ob man mich überhaupt noch in den Mitgliederlisten führt und wage es kaum zu wagen. Mein Name ist Faustus Tiberius Dolabella, ich lebte lange auf dem Lande, weit ab von Rom. Zuletzt war ich wohl hier als Senator Crassus noch lebte. antwortete ich langsam und mit jedem Worte verdrossener werdend. Das ich mit seinem Enkel sprach konnte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen

  • Zufälligerweise, oder schicksalhafterweise, war Avianus just in diesem Moment auf dem Weg zum häuslichen Sitz der Salii Palatini. Nachdem er die Treppenbesteigung hinter sich gebracht hatte und erfreut darüber die Eingangspforte erblickte, sah er seinen Verwandten Orestes mit einem Fremden sprechen. Er hatte schon lange nicht mehr mit Orestes geredet, was ihm den Anstoß gab, ihn einfach einmal anzusprechen. Es zahlte sich für Avianus also doch aus, auf der Suche nach Kontakt bei den Palatini hergekommen zu sein.


    "Manius!", rief Avianus und kam mit ausgestreckten Armen näher, "Salve, wie geht es dir? Dass wir uns auch noch zu Gesicht bekommen!".


    Auch an den Tiberier wandte sich Avianus. "Salve.". Da Avianus nicht in dieses Gespräch zwischen Orestes und Dolabella verzwickt war, unterließ er es, seinem Vettern die Worte aus dem Mund zu nehmen. Er würde sie schon selbst aussprechen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Aurelius Avianus
    Salve.


    Ihr seid Avianus, Sohn des Regulus, habe ich nicht recht? Ich sah euch auf dem Forum, kandidiert ihr nicht zum Vigintivirat?


    Den Blick zwischen beiden hin und her wendend frug ich mich wie sie wohl verwandt waren, tappte ob der großen Sippe der Aurelier aber im Dunkeln. Einer von beiden war der Vetter des Ursus... Aber wer?


    Ein großer Erfolg soll euch gewiss sein wenn es den Göttern gefällt.

  • Nicht unverwundert blickte Orestes als der Fremde, der sich als Tiberier vorstellte seinen Großvater nannte. Fast verschlug es ihm sogar die Sprache. "So zu Zeiten des Aurelius Crassus. Das ist tatsächlich schon lange her. Ich bin erst seit kurzem in dieser ehrwürdigen Sodalität Mitglied, deswegen kann ich Euch nichts über die Mitgliederlisten sagen, doch...", sagte er dann aber doch noch bevor Avianus zu ihnen stieß. Eheu, Aviane! Das ist ja ein Zufall in der Casa sehen wir uns so gut wie nie und hier vor unserem Vereinshaus treffen wir uns, das ist doch gut. Wie lief der Wahlkampf?, begrüßte er ihn kurz, dann wieder zu Dolabella sich wendend, sprach er: doch. Komm doch ersteinmal herein. Es könnte sein, dass es eine Kleinigkeit zu essen gibt, schließlich wäre es fast schon Zeit dafür."


    Er wiederholte das Klopfen, mit dem es Dolabella einige Minuten zuvor schon probiert hatte allerdings im Rhythmus ihres Tanzes und so dauerte es nicht lange bis der alte Sklave, der das Haus hütete an die Tür kam. "Ah, die jungen Aurelier und... ah ich kenne Dich...warte" sagte er mit seiner zittrigen Stimme.

  • Zitat

    Original von "der alte Sklave, der das Haus hütete"
    Ah, die jungen Aurelier und... ah ich kenne Dich...warte


    Auch ich kannte ihn. Damals, selbst so alt wie Orestes und Avianus jetzt, war er schon hier und alt gewesen und er erinnerte sich meine


    Faustus Dolabella mit Verlaub! Auch ich erkenne euch, ist es zwar lange her das wir uns sahen, so sind wir doch, den Elefanten gleich, die Amphoren unserer Träume und Erinnerungen. begrüßte ich ihn und beschloss mir meine Worte zu merken. Später zu Papier gebracht könnte ich sie in einem Gedicht verwenden, sollte mir jemald wieder nach dichten sein

  • "Ach richtig, der Tiberier, der immer etwas anders war. Jetzt erinnere ich mich. Das muss ja Jahre her sein, dass Du das letzte Mal Deinen Dienst tatest. Inzwischen stehst Du nicht mal mehr auf den Listen.", sagte der alte Sklave, "Aber ich nehme nicht an, dass Ihr nur gekommen seid, um in der Tür zu stehen. Ihr kommt gerade rechtzeitig zu einem kleinen Mahl. Kommt doch rein.", sagte er verbeugte sich und lächelte etwas hämisch.


    Orestes nahm dies zur Kenntnis, allerdings nicht missbilligend, sondern wohlwollend, schließlich wußte dieser alte Sklave, warum sie gekommen waren. "Avianus, Dolabella, ein paar kleine Häppchen?", sagte er zu den anderen beiden und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, spazierte er in das Vereinshaus.

  • Dankend nahm ich Orests Einadung an und trat mit ihm ein, wandte mich dann aber wieder an den Sklaven


    Die Listen lassen sich sicher nachpflegen, ich lebte lange im Süden. Mit meiner.... meine Stimme stockte


    ...meiner Frau. Meiner vesrtorbenen Frau.

  • Zitat

    Original von Faustus Tiberius Dolabella
    Ihr seid Avianus, Sohn des Regulus, habe ich nicht recht? Ich sah euch auf dem Forum, kandidiert ihr nicht zum Vigintivirat?


    Den Blick zwischen beiden hin und her wendend frug ich mich wie sie wohl verwandt waren, tappte ob der großen Sippe der Aurelier aber im Dunkeln. Einer von beiden war der Vetter des Ursus... Aber wer?


    Ein großer Erfolg soll euch gewiss sein wenn es den Göttern gefällt.



    "Sehr wohl.", antwortete Avianus wahrheitsgemäß und versuchte gezielt, nicht an seinen verstorbenen Vater zu denken. Es hing ihm immer wieder nach, die Erinnerung und die Umstände seines Ablebens. Die Bilder von damals hatten sich so fest eingebrannt, dass sie Tiberius immer wieder durch den Kopf schossen. Immer aufs Neue bedrückten die Bilder, als wären sie Messerstiche in das eigene Herz. Je länger die Zeit das Messer spitzte, desto größer die Wunde, desto länger blieb es stecken. Keinen Frieden fand der Aurelier deswegen, ob all der verstrichenen Jahre.


    "Ich danke für deine Unterstützung.", entgegnete er dem Tiberier und wandte sich dem Vettern zu, "So hochnäsig wäre ich nicht, mich von vorne herein als Gewinner abzutun, doch bin ich zuversichtlich. Der Senat hat mir sein Vertrauen entgegen gebracht.".


    Das Essen traf sich nach Avianus´ Ansicht recht gut, machte sein Magen doch schon einen kleinen Aufstand. "Gerne, Manius, nicht dass wir noch verhungern.", sagte er augenzwinkernd und folgte Orestes. Auf dem Weg stellte er eine nicht ganz unwichtige Frage: "Nun, Manius, was macht dein Weg für Fortschritte?".

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!