Auswahl der Händler für ein großes Fest

  • Bis zu der Tempeleröffnung würde sicherlich noch einige Zeit vergehen, aber Helena hatte Callidus damit beauftragt, nach Händlern für die Eröffnung zu suchen. Callidus hatte sich eine Wachstafel geschrieben mit Waren, die er benötigen würde. Heute war Markttag und es war einiges los in der Stadt. Viele Händler waren da. Heimische aus Tarraco und der Umgebung, auch welche aus Carthago Nova und aus anderen Provinzen. Callidus wollte zuerst die heimischen Händler begutachten. Sie hatten klar den Heimvorteil. Man kannte sich vielleicht und die Transportwege waren nicht so lang. Außerdem würde man so die heimische Wirtschaft fördern, dachte er sich. Er probierte hier und da von den Waren, machte sich Notizen und zog weiter. Mittagessen brauchte er so nun nicht mehr.

  • Ich befand mich auf dem Weg zu den Märkten um nach dem Stand der Decima zu sehen. Da das Landgut meines Herrn Wein und Getreide produzierte, zudem Brot in bester Qualität anbot, die Umsätze in letzter Zeit jedoch stagnierten, musste etwas geschehen.


    Ich traf gerade auf dem Forum ein, als ich den Priester wieder sah, der vor ein paar Tagen eine flammende Rede gehalten hatte...

  • Es war erstaunlich, was man hier auf dem Markt so alles fand. Callidus probierte eine Traube und spuckte sie gleich wieder aus.


    "Das nennst du eine süße Frucht? Du hast dir deinen Geschmack wohl durch zu viel Wein kaputt gemacht! Sauer ist die Frucht! Sauer!"


    Callidus sah sich nach einem Weinhändler um. Nun brauchte er dringend etwas zu trinken um den Geschmack loszuwerden. Er schüttelte sich. Dabei hätte er gleich wissen müssen, dass man sich auf das Wort eines Händlers nicht verlassen konnte. Die würden selbst ihre Weiber verkaufen, wenn man ihnen einen guten Preis machen würde.

  • Nachdem er sich und sein Verlangen bei dem Pförtner der großen Lagerhalle vorgestellt hatte, wurde Rusticus eingelassen. Der Pförtner führte ihn in ein Officium im obersten Stockwerk. Das Officium war recht klein, doch nicht schäbig. Und hinter dem Schreibtisch saß ein dicker Mann mit Glatze, der sich gerade den Schweiß vom Gesicht wischte.


    >Salve, setz dich. Du willst also Blumen und Zierpflanzen für ein Fest kaufen? Soweit verstehen wir uns, aber ich glaube mein dummer Pförtner hat mir sicher die falsche Menge genannt.<


    meinte Appius Dillius Cafo, der den Scriba schon von anfang an nicht leiden konnte. Dem würde er eins Auswischen.


    >Salve, ich denke nicht. Die Menge ist enorm, aber sie wird auch benötigt.<


    meinte Rusticus ernst. Der ganze Markplatz und einige andere wichtige Gebäude sollten schließlich geschmückt werden. Er kannte sich damit zwar garnicht aus und wollte es auch garnicht, doch einer der anderen Scribae hatte ihm eine große Schätzung angefertigt.


    >Und bei so einem großen Warenwert schickt der Proconsul einen lächerlichen kleinen Scriba? Ein kleines Schreiberbübchen. Warum schickt er nicht mindestens einen Magistratus oder sogar den Duumvir von Tarraco? Bei solchen Geldsummen sicher angemessen.<


    Rusticus wurde zornig bei dieser abschätzigen Antwort und antwortete auch entsprechend.


    >Der Proconsul selbst hat mich mit dieser Aufgabe beauftragt. Ich bin also wichtig genug um dies zu Regeln!<


    Insgeheim lächelte Cafo. Ja diesen unsympathischen kleinen Wicht würde er zur Weißglut treiben.


    >Nein. Geh zu deinem Proconsul und sag ihm ich erwarte ein höheres Tier. Zur Not müsst ihr eben zur Konkurenz. Oh da fällt mir ein es garkeine Konkurenz hier in der Region außer ein paar Blumenmädchen. Also scherr dich weg.<


    Sogar noch wütender sprang Rusticus von seinem Stuhl auf und machte eine drohenede Geste mit seiner Faust und war kurz davor dem fetten Händer ins Gesicht zu schlagen, doch er besann sich und verließ das Officium stürmisch.

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