Ihr gottloses Volk von Hispania

  • Es war wieder einmal so weit für eine Standpauke von Callidus. Er hatte es satt, jeden Tag alleine für die Götter zu arbeiten, die Spinnweben zu entfernen und allenfalls Touristen zu erklären, wie sie die Latrinen oder das Forum finden. Lange schon war niemand mehr in den Tempeln gewesen und hatte geopfert. Die Altäre waren leer. Nur wenige Gaben der heimischen Priesterschaft waren dort zu finden. Auch die Tempelkassen leideten unter den Mangel an Pietas bei dem hispanischen Volk. Callidus war wütend und begab sich aufs Forum der Stadt.


    "Oh ihr gottloses Volk von Hispania! Wer seid ihr, dass ihr es nicht nötig habt die Tempel und Schreine aufzusuchen und den Göttern zu opfern? Wer seid ihr, dass ihr euch von den Göttern abwendet? Wer seid ihr, dass ihr den Göttern ihre Gaben verweigert?


    Glaubt ihr denn, nur weil es euch einigermaßen gut geht, braucht ihr nicht an die Götter zu denken? Meint ihr, die Götter werden euch für eure Ignoranz belohnen? Schande über euch und euren Familien!"


    Callidus spuckte auf den Boden.


    "Ich mag nur ein Discipulus im Dienste der Götter zu sein, aber bei eurem Mangel an Pietas kann selbst ich euch prophezeien, dass die Götter euch nicht ungestraft davon kommen lassen! Bestrafen werden sie euch. Eure Kinder werden krank werden, die Feldfrüchte werden verkommen und ihr werdet alle Hunger leiden!
    Muss es erst soweit kommen ihr gottloses Volk? Müssen sich die Götter erst von uns so abwenden, damit ihr in die Tempel geht und den Göttern gibt, was sie verlangen? Müssen sie erst ihre Gaben fgür uns verweigern, so wie ihr es tut? Bei Iuppiter, ich schwöre euch, dass die Strafe der Götter über euch kommen wird!"


    Er sah in die Runde und erblickte einige verängstigte Gesichter.


    "Seht mich an! Ich trage eine alte verschlissene Tunika! Wieso? Weil ihr den Göttern nicht spenden geht und ich all mein Geld für die Götter aufbringe, damit die Strafe nicht alzu schlimm ausfallen wird und wir alle wenigstens noch mit unserem Leben davon kommen werden! Wieso baut man euch noch einen weiteren Tempel, wenn ihr schon die alten nicht aufsucht? Was wird der Kaiser denken, wenn sein Tempel steht und ihr nicht hingeht? Soll uns auch noch die Strafe des Kaisers heimsuchen?"


    Er hatte sich extra eine alte Tunika angezogen und die Toga weggelassen, aber das musste hier keine wissen. So war sein Schauspiel nur noch beeindruckender und es zeigte seine Wirkung.


    "Geht nun! Geht zu den Tempeln und Schreinen und opfert und betet für unser Heil! Betet um Vergebung und um die Gnade der Götter, dass sie uns nicht hart bestrafen für unseren Frevel! Geht und opfert oder ihr werdet eures Lebens nicht mehr glücklich sein!"

  • Ich hatte im Hintergrund gestanden und die Rede des Priesters gehört. Es wunderte mich, dass er diese Ansprache hielt, statt den Göttern zu opfern, aber in der neuen Zeit, die angebrochen war, gab es alles. Ich blickte mich um. Die Rede schien manche Zuhörer anzusprechen, andere schienen gleichgültig, niemand winkte jedoch offen ab. Und doch würde sich erst in den kommenden Tagen zeigen, ob sich etwas tun würde. Hatte nicht erst neulich einer in einer Taverne erzählt, dass selbst in Rom der gewesene Konsul die Götter lästerte? Es war eine neue Zeit und nicht alles war gut. Soviel stand fest.


    Ich ging weiter.

  • Valens kam zufällig des Weges und hörte kurz der rede des Priesters zu. Dann dachte er sich, dass er so etwas als Schlafmittel gut brauchen könnte, falls er einmal schlecht schlafen sollte. Dann stand er noch ein bisschen da und entfernte sich wieder.

  • Er erblickte seinen Bruder Valens und gab einem Sklaven, die Anweisung, er solle seinen Bruder bitten, ihn zur Taverne untem am Forum zu begleiten ...

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  • Als Valens nach einer besseren attraktion Ausschau hielt, kam plötzlich ein Sklave daher und sagte ihm, er solle mitkommen. Valens tat das und war sehr erfreut, als er sah, zu wem der Sklave ihn begleitete.
    "Agrippa! Du bist wieder in Tarraco! Du musst mir unbedingt erzählen, wie es in Rom war und wie gut sich Metellus geschlagen hat!"

  • Agrippa umarmte seinen Bruder ...


    "Ja, ich bin wieder zurück und habe auch nicht vor in naher Zukunft wieder abzureisen. Was hälst du davon, wenn wir uns in eine Taverne begeben und ich dir dann von Rom erzähle? Bei einen kühlen Becher Wein?"

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