Auf nichts, ausser auf ihren Vater natürlich, hatte sich Severina so gefreut als auf die Thermen Roms. Sicher, in Achaia gab es natürlich auch Thermen, sogar wirklich sehr hübsche und saubere sogar, aber die Thermen von Rom waren etwas ganz eigenes, hatten eine eigene Stimmung, eine eigene Atmosphäre für Severina. Und dieses Mal liess sie Drusilla zu Hause und nahm nur einen Sklaven mit, der ein wenig auf sie aufpassen sollte auf dem Weg zur Therme und wieder zurück. Eine kluge Entscheidung, denn sie wollte endlich unter andere Leute, die Seele ein wenig baumeln lassen und vor allem den neuesten Tratsch hören. Und dafür war eine Therme genau das richtige.
Severina verstaute ihre Kleidung und begab sich dann zum Warmwasserbecken, in das sie wohlig seufzend hineingleitete. Ein paar andere Frauen unterhielten sich auf der anderen Seite des Beckens über die im Moment laufenden Ludi, über die Fahrer, von denen ein paar besonders gut aussehen dürften, und über ihre Männer, die ständig bei den Ludi hockten und sich sonst um nichts kümmerten. Männer. Severina lächelte und sah sich um. Sie kannte natürlich niemanden der Anwesenden hier, aber das war ja nur zu verständlich. Rom war groß, viele Menschen lebten hier und ausserdem war Severina doch eine Zeit lang weg gewesen.