• Ein älterer Mann saß in einem Stuhl in den fauces, den Seitengängen, in denen die Büsten und Bildnisse der Ahnen aufgestellt waren. Sein Kopf war geneigt und seine Hände über den nicht zu kaschierenden Bauch gelegt. Er schien zu dösen.
    Als er die Schritte auf dem kahlen Steinboden des Atriums und die Stimme seines Sklaven, der den Gast aufforderte im Atrium zu warten, hörte, reckte er sich auf, blinzelte ein wenig vor Schläfrigkeit und sah verstohlen um die Ecke.


    Nachdem er den Fremden musterte und bemerkte, daß sonst niemand von der Familie das Atrium betrat, mußte er sich wohl eingestehen, daß besagter Gast zu ihm wolle. Also richtete er sich auf, glättete seine Toga, fuhr mit seinen Händen nocheinmal durchs Haar und betrat schließlich elegant und selbstsicher das Atrium auf den Fremden zu.


    "Salve Fremder, ich bin der Herr des Hauses. Und wer bist Du ?"

  • Ich deutete eine leichte Verbeugung an, als der Mann auf mich zu ging.


    "Salve! Entschuldige bitte die Störung. Ich bin Lucius Donatus, der neue Scriba der Stadt."


    Etwas verlegen lächelte ich ihn an.


    "Ich komme aus einem kleinen Ort in Dakien und bin erst vor wenigen Tagen in Rom angekommen. Ursprünglich bin ich gebürtiger Römer, aber aus verschiedenen traurigen Gründen musste meine Familie vor vielen Jahren Rom verlassen."


    Ein Schatten legte sich über mein Gesicht. Es fiel mir schwer darüber zu reden.


    Sim-Off:

    Ich möchte irgendwann eine eigene Gens gründen. Ich habe aber die Hintergrundgeschichte noch nicht vollständig ausgearbeitet. ;)


    "Doch vor ein paaar Monaten entschloss ich mich nach Rom zurück zu kommen, um den Ruf meiner Familie wieder herzustellen. Aber das ist ein schweres Unterfangen und ohne Unterstützung und mächtigen Fürsprechern nahezu unmöglich."


    Ich musste mich räuspern.


    "Und das führt mich zu Dir. Ich möchte Dich fragen, ob ich Dein Klient werden kann. Titus Octavius Dio hat mir Deinen Namen genannt."

  • Tacitus hörte sich die Worte des Lucius Donatus an. Er war heute ein wenig schläfrig, was wohl am Wetter liegen mußte.


    Nachdem sein Gegenüber geendet hatte, ergriff Tacitus das Wort.


    "Lucius Donatus, deine Geschichte klingt ehrlich und deinen Absichten scheinen an Ernsthaftigkeit nicht zu mangeln. Ich bin daher nicht abgeneigt, Dich unter mein Patronat aufzunehmen. Doch was ich noch wissen möchte, was strebst du an ? Wie siehst Du deine Zukunft ? ...über die Erlangung des Bürgerrechts hinaus ?"

  • Ich lächelte Tacitus an und spürte Erleichterung in mir aufsteigen.


    "Nun, ich möchte in der Zukunft in Rom's Verwaltungsebene dienen. Ich denke der Anfang mit meiner Anstellung zum Scriba ist gemacht. Die Politik ist auch eine Sache die mich reizt. Aber ich denke, das ich mir erstmal eine Basis aufbauen muss, bevor ich meine Zukunft genauer plane. Erst möchte ich meine finanziellen Dinge ordnen und mich auf meine Arbeit als Scriba konzentrieren."

  • Tacitus hörte den Worten des Lucius Donatus zu.


    "So denn, nehme ich Dich hiermit als meinen Klienten auf."


    Sachte streckte er seinen Arm mit dem Ring entgegen. Durch Kopfnicken deutete Tacitus einem Sklaven in der Ecke an, eine Karaffe Wein und zwei Becher zu bringen.



    Sim-Off:

    WiSim

  • Langsam beugte ich mich den Ring entgegen.


    "Danke für das Vertrauen. Ich werde Dich nicht enttäuschen."


    Irgendwie war mir Tacitus sympatisch und ich war froh, ihn als Patron gewonnen zu haben.


    [Sim-off]Danke![/simoff]

  • Sim-Off:

    Ist erledigt. Danke Dir!


    "Ich danke nochmals für Dein Vertrauen, Patron."


    Ich verbeugte mich leicht und ergriff den mir angebotenen Becher. Lächelnd prostete ich meinen Patron zu.

  • Metellus wurde ins Atrium geführt, wo er noch mal die Falten seiner langen Toga ordentlich zurecht legen ließ. Das Atrium war ganz nett eingerichtet, wenn auch noch lange nicht so schön, wie das Atrium seiner Familie in Tarraco. Aber sein Vater war auch Proconsul und konnte sich etwas mehr leisten. Metellus wartete auf den Hausherrn.

  • Die Minuten mußten ihm wohl wie Stunden vorgekommen sein und es dauerte tatsächlich auch fast eine halbe hora, bis der ianitor ein zweitesmal mit raschen Schritten vorbei an Gabor durch das Atrium schneite, um wiederum die Tür zu öffnen und mit einem freudigen Lächeln den Hausherrn zu begrüßen.


    Der war aufgrund des Regens leicht unter Streß und drückte dem ianitor einige Codices in die Hand, die er den Weg über geschleppt hatte.


    "Los geh, und besorg mir eine trockene Tunika. Die hier ist völlig aufgeweicht."


    Der Sklave tat wie geheißen und verschwand in die oberen Räume. Tacitus betrat derweil das Atrium.

  • Erst nach sehr langer Zeit, so war es Gabor vorgekommen, kam sein Vater heim. Er wirkte etwas gestresst und ließ sich eine neue Tunica bringen.
    Gabor stand auf, als er ihn sah und ging auf ihn zu.
    "Salve, Pater! Wie geht es dir?"

  • Tacitus sah auf, als er die ihm bekannte Stimme vernahm. Tatsächlich, sein Sohn Gabor stand da im Atrium und begrüßte ihn. Er schien sich nicht groß verändert zu haben während seiner Zeit bei den cohortes.


    "Gabor, schön Dich zu sehen ! Gibt es Neues von den Cohortes Urbanae ?"

  • "Nein, nicht, dass ich wüsste. Caius Octavius Sura ist neuer Centurio, ansonsten hat sich glaub ich nichts verändert. In der Kriminalserie gibt es keine Vortschritte. Doch ich bin jetzt so oder so nicht mehr dort. Ich möchte jetzt von hier in Ostia nach Hispania reisen. Ich denke Publius Matinius Agrippa erwartet mich! Doch sag, wie geht es dir?"

  • Er nickte.


    "Mein Körper macht mir tag um tag mehr zu schaffen. Der medicus hat gesagt, ich soll mich schonen, so wie ich den Wein schonen soll. Abundzu die Thermen besuchen, aber du siehst, mir bleibt dazu kaum die Zeit."


    Manchmal bereut es Tacitus schon fast, daß er sich auf das Abenteuer Politik und cursus honorum eingelassen hatte. Er könnte jetzt auf Capri sein oder im Baetis-Tal, irgendwo abseits von Rom und seine Werke verfassen, die Zöglinge reicher Patrizier unterrichten und sich fern von Roms Politik und dem Kaiserpalast halten.


    "Ja, ich weiß, deine Reise nach Hispania steht bevor. Agrippa hat mir geschrieben. Wünsche ihm beste Grüße von mir und sage ihm, daß ich sein Angebot mit großen Dank annehmen werde."


    /edit:


    "Oder halt, ich werde Dir besser einen Brief für ihn mitgeben. Das ist besser."

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