Spaziergang durch die Hafenstadt

  • Wieder eine Absage.
    Es war schwierig in meinem Alter ohne vorzeibare Zeugnisse und Empfehlungen eine Anstellung zu finden. Doch bei einem war ich mir sicher, ich wollte selbstständig und unabhängig sein.
    Laut vernehmlich stieß ich einen Seufzer aus. Naja, ich würde es noch mal im Herzen des Imperiums, in Rom versuchen. Vielleicht hätte ich dort mehr Glück.
    Bei einem Händler kaufte ich mir eine Hand voll Nüsse und schlenderte die Stände entlang.

  • "Nein, nein und nochmal nein! Diese Tunika gebe ich nicht für unter 200 Sesterzen her!"


    "Sei doch vernünftig! 200 sind zuviel!", sagte ich störrisch.


    "150, mein letztes Angebot!"


    "Bist du vom Blitz getroffen worden? 100 und keine Sesterze mehr!"

  • Ich ging ein Stück weiter und beobachtete amüsiert wie sich ein junger Mann und eine alte Händlerin um den preis einer Tunika zankten.


    Die Alte umklammerte krampfhaft den Stoff und schimpfe auf den Mann ein.
    Dieser Blick...
    Der junge Mann hatte meinen vollsten Respekt verdient, weil er sich mit ihr alegte.

  • Sie nickte mürrisch und ich zählte die Münzen auf der Ablage. Murmelnd strich die Alte das Geld in ihren Beutel und überließ mir die Tunika. Noch nie hatte ich bei einer Händlerin solch eine Frechheit erlebt. Kopfschüttelnd drehte ich mich um und überblickte das Forum. Schlendernd ging ich weiter entlang der Stände.

  • er hatte es wirklich geschafft,
    wirklich, ich hätte nie gedacht, dass er die Alte überzeugen könnte.
    Ich sah noch einmal zu den beiden und ging dann gut gelaunt weiter,
    während ich auf einer meiner Nüsse herumkaute.

  • Verträumt ging ich weiter durch die Gassen, die die einzelnen Stände bildeten und sah dabei nicht die junge Frau, die auf mich zukam. Unangenehm stieß ich mit ihr zusammen und hielt sie reflexartig fest.


    "Hoppala...ich...es tut mir Leid. Alles in Ordnung?"

  • Plötzlich rammte mich irgendetwas von der Seite, doch bevor ich zu Boden stürzte, hielten mich zwei starke Arme fest.


    Ich sah auf. Ach nein, der tapfere Tunika-Erkämpfer.
    Ich musste schmunzeln.


    Ja, mir gehts gut antwortete ich. Du musst dich nicht entschuldigen, ich war genauso in Gedanken und bei diesem Geränge ist es beinahe ein Wunder, wenn man nicht dann und wann zusammenstößt.

  • Hmm, ich hatte nichts vor.
    Wieso sich nicht eine Kleinigkeit gönnen.


    Wie gesagt, du musst dich nicht Entschuldigen, aber eine kleine Erfrischung würde mir trotzdem ganz gut tun.
    antwortete ich frech.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!