Mit vielen Gedanken unterwegs

  • Sie wusste, dass sie in der Villa sicher keine Ruhe haben würde oder, dass sie dort jemanden in die Hände laufen könnte, dem sie ganz sicher nicht in die Hände laufen wollte. Sie hatte in den Tagen zuviel erfahren und erlebt, als dass sie einfach so in der Villa bleiben konnte. DIe Worte und Taten von Hannibal ließen ihr keine Ruhe. Es war schwer zu fassen, was er getan hatte, dass er versuchte wieder jemanden umzubringen und somit die Prätorianer in die Villa gebracht hatte. Sie wusste nun alles von ihm, hatte sie vorher schon so vieles von ihm gewusst, war die Geschichte nun komplett. Es war ein gefährliches Wissen, ein Wissen was ihr irgendwann vielleicht den Hals brechen könnte, aber wenn sie eines mit Sicherheit wusste, dann dies, dass sie einen Freund niemals verraten würde und nicht nur deswegen weil sie wusste, dass die Rache tötlich sein könnte. Sie hatte noch nie Freunde verraten und käme auch jetzt nicht auf die Idee, aber es war schon eine leichte Belastung zu wissen, dass sie einen Mörder kannte und einen Mörder deckte. Zu genau hatte sie noch die Worte des Prätorianers im Kopf und innerlich betete sie, dass sie nie wieder einem dieser Prätorianer begegnen würde.
    Jetzt war sie wieder draussen und hoffte endlich bald wieder zu Cato zu können, es würde nicht mehr lange dauern das wusste sie. So lief Nadia durch die Strassen vonRom um zu versuchen auf andere Gedanken zu kommen und vielleicht auch ein paar Sachen zu vergessen, auch wenn sie wusste, dass das so gut wie unmöglich war.

  • *KLIRR*
    Dieser unfähige Sklave!
    Mit einem sehr zornigen und dem Sklaven keinem heilversprechendem Gesicht, drehte sich Crassus langsam um. Er sah den Sklaven lange und eindringleich an. Der Sklave selber wagte es weder aufzusehen, noch sich zu bewegen. Er hielt sogar die Luft an, nur um Crassus nicht weiter zu zürnen. Doch trotzdem, je länger Crassus den Sklaven ansah, und damit auch die Sauerei die er verbrochen hatte, desto wütender wurde er.


    Idiot! Eine Ahnung was für ein Vermögen du gerade hast fallen lassen? Zu blöd um meine eben gekauften Waren zu tragen. BOAH!


    der Kopf war inzwischen dunkel Rot angelaufen und jeder der Passanten sah ihm an, dass er am liebsten den Sklaven auf der Stelle hinrichten würde. Doch anstatt es dem Sklaven so einfach zu machen, ging Crassus auf den Sklaven zu, der immernoch den Boden vor sich ansah, und zog sein Gladius.


    *knirsch*


    Mit voller Wucht hatte Crassus mit dem Knauf seines Gladius das Nasenbein des Sklaven zertrümmert. Langsam sackte der Sklave auf den Boden, mitten in die Sauerei. Crassus sah auf die Sauerei und fluchte noch einige Sekunden herum.


    Was gibt es denn da zu gucken, hä?


    fuhr Crassus eine Unbekannte an, die offenbar von einem Fragment des Gefäßes getroffen wurde, was Crassus aber noch nicht erkannte.

  • So schnell war sie noch nie in ihrem Leben an einer Hauswand gewesen wie jetzt wo sie dieses laute Geräusch hörte als etwas auf dem Boden zerschepperte. Es war so laut, dass es schon in ihren Ohren dröhnte und kurz danach spürte sie ein Brennen an ihrem Bein. Noch war sie zu erstarrt um nachzusehen was mit ihrem Bein los war und starrte nur auf die Szene die sich unweit von ihr, eigentlich keine fünf Meter weit abspielte.
    Geschockt sah sie zu wie der Mann mit dem Sklaven umging und noch geschockter war sie darüber, als sie an der schwarzen Rüstung erkannte, dass es sich hier um einen Prätorianer handelte. Das konnte und durfte jetzt nicht wahr sein, dachte sie sich, denn auf so jemanden wollte sie auf keinen Fall treffen. Wegrennen war ihr erster Gedanke, aber das wäre einfach zu auffällig und man würde sie vielleicht noch beschuldigen, dass sie etwas damit zu tun hatte, solche Geschichten kannte sie ja nun schon.


    Ihre Tunika hatte sich unten am Saum etwas rot gefärbt, denn ein Splitter hatte sie am Bein getroffen und dieser war so scharf gewesen, dass er durch den Stoff geschnitten hatte. Es war nicht großartiges, aber die zarte Haut hatte ihn nicht aufhalten können und so blutete sie nun, was sie aber auch noch nicht merkte so gefesselt war sie. Nadia zuckte bei dem Schlag zusammen als hätte er sie selber geschlagen und getroffen und nicht den armen tolpatschigen Sklaven, was sie an die Szene damals in der Culina erinnerte. Da war ihr auch etwas runtergefallen und sekunden später hatte sie eine Hand um den Hals liegen gehabt.


    Als er sie so anfuhr brach er den Bann und sie sah ihn eigenartig an und dann wieder den Sklaven der stöhnend am Boden saß und sich die Nase hielt, die unaufhörlich blutete.
    So viele Erinnerungen stiegen in ihr auf und eine Wut, die íhr den nötigen Mut gab einfach die paar Schritte zu tun und sich neben ihren Leidensgenossen zu knien und sich um ihn zu kümmern. Trotz ihrer Angst beachtete sie den Prätoriander nicht nd würdigte ihn keines Blickes, auch wenn ihr Herz bis zu ihrem Hals schlug und sie immer wieder schlucken musste um alles niederzukämpfen. Das Brennen an ihrem Bein unten wurde etwas doller aberr sie kümmerte sich um den Mann am Boden.

  • Die Wut war für einen Augenblick völlig vergessen und in Crassus herrschte Ahnungslosigkeit. Er hatte nämlich keine Ahnung was gerade passierte. Anstatt, wie angenommen, dass sich Nadia wegdrehen und das Weite suchen würde, ging sie sogar auf ihn zu. Aber nicht nur auf ihn zu, sondern auch an ihm vorbei zu dem Sklaven. Wirklich Crassus war baff. Es gab ja vieles, was er schon erlebt hatte, aber, dass offenbar eine Sklavin oder zu mindest keine Reiche ihn einfach so ignorierte, das hätte er sich niemals träumen lassen. Crassus sah an sich hinunter, um sich zu versichern, dass er selber auch er selber war, nämlich der Praefectus Praetorio. Ja, alles deutete darauf hin. Crassus sah wieder zu Nadia und dem Sklaven. Und so langsam wich die Ahnungslosigkeit und die Wut kam in voller Härte wieder zurück:


    Wage es nicht mein Eigentum anzufassen!


    sagte Crassus nicht übermäßig laut, aber doch bestimmend zu Nadia.


    Hast du überhaupt eine Ahnung wer ich bin, Weib?

  • Nun hob sie doch kurz ihren Kopf, aber trotz seiner unausgesprochenen Warnung fasste sie den am Boden liegenden an, denn sie konnte ihn nicht seinen Schmerzen überlassen. Sie zog ein Tuch aus ihrer Tunika und gab es dem blutenden Mann, damit er etwas hatte um das Blut aufzufangen. Sie hasste es sehr wenn man mit ihresgleichen so umgimg wie er es getan hatte. Wenn ihm ein MIssgeschick geschah dann wurde er auch nicht gleich niedergeschlagen, aber mit Sklaven konnte man es ja machen. Nein das würde sie niemals verstehen wie man so andere Menschen behandeln konnte, aber hatte sie das nicht schon am eigenen Leibe erfahren? Da der Mann sich nun einigermaßen um sich selbst kümmern konnte stand sie wieder auf und stand somit vor Crassus, was ihr auch keinen großen Vorteil brachte, da sie recht klein war.


    "Ich habe ihm geholfen und? Wie kann man jemenden so behandeln wenn er ausversehen etwas fallen ließ?" Ihre Stimme versuchte sie ruhig zu halten und auch das Zittern versuchte sie so gut es ging zu verbergen. Sie wusste nicht wer vor ihr stand, sie wusste nur zu wem er gehörte und genau das war es was ihr Sorgen machte. Eigentlich hätte sie nun einfach gehen sollen, schnell weg und kein weiteren Grund geben sollen sie hier festzuhalten.


    "Ich habe keine Ahnung, aber steht dennoch nicht zu ihn so zusammenzuschlagen. Was nützt er dir dann?" Vorsichtig sah sie ihm in die Augen und kurz blitzte es bei ihr auf.

  • Freu dich. Du hast so eben das Todesurteil des Sklaven gesprochen. Sei stolz auf dich.


    sagte Crassus trotzig als sie dem Sklaven trotz der Warnungen geholfen hatte. Gut, der Sklave wäre in der Casa so oder so geköpft worden, aber vielleicht konnte er wenigstens so Nadia ein schlechtes Gewissen geben. Pah! Ihn einfach so zu ingorieren! Das würde er bei den Pathern erwarten, aber nicht hier in Rom.


    Was ich mit meinem Eigentum mache ist meine Sache und das geht niemand anderen etwas an. Aber dich schon zweimal nicht. Wer bist du überhaupt? Wahrscheinlich irgendein Peregrina-Abschaum aus der tiefsten Provinz.


    verächtlich sah Crassus zu Nadia hinunter.


    Dann klär ich dich auf wer ich bin: ich bin der Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus. Das dürfte sogar dir Gewächs der Subura etwas sagen.
    Und was er mir nützt, ist ja nicht zu übersehen. Gar nichts. Keine 100Fuß weit getragen und schon lässt er sie fallen. Die Waren waren weit mehr wert als er selber.

  • Nadia sah den Mann voller Entsetzen und Verachtung an. Sie hatte was? Das war ja wohl der übelste Scherz der ihr je gemacht wurde. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte, ihr fiel einfach nichts ein, denn diese Worte waren unglaublich.
    "Ich bin Nadia, Sklavin von Lucius Flavius Furianus" sagte sie unr bereute es schon im nächsten Moment, als er sich vorstellte und sie einen Schritt vor ihm zurückwisch. Die Angst begann an ihr zu nagen, aber sie durfte es nicht zulassen, sicher kannte er ihren Namen nicht. Warum auch? Sie hatte sich nie etwas zu schulden kommen lassen, hatte nie etwas gemacht, aber sie war damals im Carcer der Vigilen gelandet, aber warum sollte das jemand von den Praetorianern wissen?
    Sie schluckte und spürte wie trocken eigentlich ihr Hals war. Einen Moment, vielleicht zu lange, sah sie auf den Boden und dann wieder zu dem Sklaven.
    Sie konnte nicht zulassen, dass er den Mann tötete, aber sie konnte sich auch keinen Ärger erlauben. Wieder spürte sie ein Zittern und sie sah sich um, aber es war kein anderer hier.
    "Wie kann man nur so grausam sein und einen Menschen töten wollen, für etwas was auch einem selber hätte geschehen können?"

  • Verdammt!! Sein erster Arbeitstag fing ja wirklich gut an. Dieser verdammte unebene Weg, konnten die Römer nicht ihre Strassen besser pflegen? Dieser hervorstehende Stein in der Strasse war Schuld gewesen, dass Verres gestolpert war und so diese verdammte griechische Vase, die seinen Herren Unsummen gekostet hatte und zu dem noch irgendwie hässlich aussah, hatte fallen lassen. Es war einfach ein Instinkt gewesen. Entweder er fiel, oder die Vase.


    Doch inzwischen bereute er es, denn nun hatte er eine gebrochene Nase und die schmerzte höllisch. Schlimmer noch war das Knacksen gewesen, welches in seinem Kopf noch nach dröhnte und nun lief ihm das Blut aus der Nase und tropfte auf seine frische und neue Tunika, welche er erst erhalten hatte.


    Verres war gerade seit gestern im Haus seines Herren und er bereute es jetzt schon. Das er diesen nicht gerade als Freundlichkeit in Person kennen gelernt hatte, wusste er schon seit gestern. Aber dass er ihm gleich die Nase brach, weil Verres die Vase hat fallen lassen, zeigte ihm mit Besorgnis, dass er einen jenen Römern diente, für die Sklaven der allerletzte Dreck war.
    Warum hatte ihn nicht einfach eine hübsche Römerin gekauft?
    Oder dieser Mann von der Gladiatorenschule?
    Denn Verres war ein erfahrener Kämpfer und stattlich gebaut.
    Aber nein, ausgerechnet ein Praefekt der Prätorianer musste es sein. Und dann auch noch so ein Menschenverachter.


    Verres saß inmitten der Scherben und hielt das Tuch, welches ihm die junge Frau gereicht hatte, nun an seine blutende Nase. Viel bekam er noch nicht wirklich mit von dem Gespräch, da sein Kopf noch dröhnte von dem heftigen Schlag.
    Er hatte der jungen Frau gequält zugelächelt, als sie ihm das Tuch gereicht hatte und welche nun so von seinem neuen Herren angefahren wurde.
    Er, Crassus, hatte eben kein Herz, im Gegenteil zu der jungen Frau. Doch nun machte sein Herr sie an, nur weil sie freundlich war. Es gab also doch noch Hoffnung unter den Bürger Roms?
    Und war sie eine Bürgerin? Sie war recht einfach gekleidet, aber das musste ja nichts bedeuten. Das sie nun aber auch noch Ärger wegen ihm, Verres bekam, das machte ihn gerade zu wütend. Da kam sein Beschützer-Instinkt dann doch auf.
    Aber noch war er mit dem Schmerz in seinem Kopf verletzt und musste sich erst einmal orientieren und vor allem was tanzte ihm da vor der Nase herum? Oh, es waren kleine Sternchen.


    Doch was musste er da nun hören??? Crassus hatte ihm zum Tode verurteilt? Das war doch wohl ein schlechter Scherz?? Das KONNTE er nicht wirklich ernst meinen, hatte er doch gerade für ihn gestern noch Geld ausgegeben, und das nicht gerade wenig.
    Verres war nicht zum scherzen zu Mute. Und er wollte auch nicht weiterhin negativ auffallen, wer wusste nämlich schon, ob Crassus ihn nicht sofort auf der Stelle mit seinem Gladius durchbohrte.
    Auf der anderen Seite überlegte er, irgendwas zu sagen. Nur was?


    Und dann stellte sich die junge Frau vor. Sie war eine Sklavin! Auch das noch. Ebenso am Rande der Gesellschaft wie er. Und sie war eine mutige Frau. Aber würde dies viel nützen? Gerade, als sie zu ihm hinunterblickte, blickte er zu ihr auf und sie konnte die Sorge in seinen Augen lesen. Keine Angst über das, was Crassus eben gesagt hatte. Nein, es war eher Sorge um das, was nun geschehen würde. Und er, Verres, musste nun einfach irgendwas sagen. Nur was? Würde es das richtige sein? Oh, wie er es hasste. Aber er gab ihr im Stillen Recht. Was würde Crassus nur für einen Verschleiss an Sklaven haben, wenn er sie wegen einer solchen Nichtigkeit gleich zum Tode verurteilen würde. Naja, zumindest musste er ein reicher Mann sein ...


    Und seinen neuen Herren hatte er nun sprichwörtlich am eigenen Leibe kennen gelernt. Würde er der Frau etwas antun? Nein, das durfte er nicht, schliesslich war sie ja nicht sein Eigentum, sondern gehörte jemand anderes. Nicht, dass dies gerade sehr zweckdienlich war, aber so war sie wenigstens vor der Wut seines Herren einigermaßen geschützt.


    Verres rappelte sich nun langsam auf. Kurz schaute er sich um. Um sie herum lagen lauter Scherben der teuren Vase, doch dann erblickte er das blutende Bein der Sklavin und er schluckte. Auch das noch!
    Etwas unsicher taumelte Verres zu der Frau, reichte ihr das Tuch, auf der nun einige Blutflecken zu sehen war und sprach leise: "Hier, für dein Bein ... und danke ..."
    Und bevor Crassus noch widersprechen konnte, drückte er es der jungen Sklavin in die Hand und wandte sich an seinen Herren.
    "Bitte verzeiht, Herr. Es war nicht meine Absicht. Seht, das Strassenpflaster ist uneben ... ich bin gestolpert", sagte er ernst und versuchte einen demütigen Ausdruck in seine Mimik zu legen, was ihm nicht allzu schwer fiel.
    Verres konnte nicht anders, es sprudelte nur so aus ihm heraus, weil er von der Sklavin ablenken wollte. Das es absoluter Schwachsinn war, was er da stammelte, fiel ihm erst hinterher ein. Dann blickte er in die funkelnden Augen seines Herren und glaubte schon den Strick um seinen Hals zu spüren, an den er sich nun ganz nebenbei unbewusst fasste.

  • Eine Sklavin? Eine SKLAVIN?


    wutentbrannt sah Crassus Nadia an. Eine einfache Sklavin. Keine reiche, eingebildete oder zumindest wichtige Frau im Imperium, nein eine einfache Sklavin widersprach ihm, ignorierte ihn sogar. Eine Sklavin, pah! Töten sollte man sie, auf der Stelle.


    Nicht mal frei bist du. Wahrscheinlich, widerspenstig wie du bist, bist du sogar von deinem Haus abgehauen. Die Vigiles sollte man rufen! Die suchen bestimmt schon nach dir.


    Crassus musterte die Sklavin vor sich. Ne, hässlich war sie ganz bestimmt nicht. Crassus schmunzelte langsam diabolisch, als er sich ziemlich genau vorstellen konnte, für welche "Arbeiten" sie bestimmt im Hause Flavia herangezogen wurde. Er spielte sogar einen Moment lang mit dem Gedanken...


    Wir reden hier von Sklaven, von Eigentum und nicht von freien Menschen mit einem Willen oder mit einem Genius. Wenn ich einen Sklaven töte, ist es so, als ob ich einen Schrank umwerfe. Es interessiert keinen. Es geht nicht viel verloren, ausser ein paar Sesterzen.


    Crassus Blick schweifte wieder zum Sklaven am Boden. Argh! So einen Fehlkauf hatte er schon lange nicht mehr getätigt. Die schöne Vase... ein Geschenk sollte sie sein. Ein teueres Geschenk wäre sie gewesen.


    Bin ich gestolpert? Nein, bin ich nicht! Und ich bin doch auch über das gleiche Pflaster wie du gelaufen, über das gleiche, unebene Pflaster, mit den gleichen Steinen. Also rede keinen Scheiß daher. Nur weil du eingeschlafen bist oder irgendeiner Sklavin hinterher geguckt hast! Und überhaupt habe ich dir nicht erlaubt dich zu rechtfertigen, also schweig!

  • Überrascht nahm Nadia das Tuch entgegen was sie noch kurz zuvor dem am Boden liegenden Mann gegeben hatte. Und als er sie auf ihr Bein hin wies sah sie es auch, dass sie blutete und von einem Splitter der Vase getroffen wurde, aber das machte ihr nichts aus und so ließ sie das Tuch wieder mit ihrer Hand sinken, viel schlimmer fand sie es, dass sie so angeschrien wurde von einem Wildfremden. Sie wich einen Schritt nach hinten und versuchte so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich un Crassus zu bringen, doch waren sie in einer schmalen Gasse und der Kerl schien einfach nicht weiter zurückzuweichen und so gab sie es auf und blieb die zwei Schritte von ihm entfernt stehen.


    Warum nur gab es immer wieder diese Leute die nicht verstehen wollten, dass auch Sklaven Menschen waren. Er schüchterte sie ein das war deutlich zu sehen und sie hätte sich fast wieder in ihrem Inneren verkrochen, aber der andere Sklave gab ihr etwas von seiner Kraft irgendwie und diese wollte sie nutzen auch wenn sie wusste, dass es nicht gut für sie wäre, aber sie konnte es nicht anders.


    "Wie kann man nur so verbohrte Gedanken haben? Leben wir nicht auch? Atmen wir nicht die gleiche Luft wie ihr auch? Essen und schlafen wir nicht auch wie ihr? IHR seid es doch die uns zu dem machen was wir sind und ich bin sicher die letzte Person hier die wiederspenstig ist. Und frei sein werde ich schon bald und das ohne weglaufen zu müssen" fuhr sie ihn erstaunlich laut an. Sie erschreckte sich selber vor ihrem Mut und musste sich zügeln. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal so mit jemanden sprechen würde, aber sie konnte sich nicht zurückhalten.


    Zum ersten mal dachte sie sich, dass es schade war, dass Hannibal nicht hier war, denn dieser Mann schrie ja nach einer Abreibung die er sicher bitter nötig hatte. Sie musste sich zügeln, denn was wäre wenn dieser andere Prätorianer, der sie kannte hier auftauchen würde? Es würde Fragen aufwerfen war sie doch völlig anders gewesen, als sie befragt wurde.

  • Das Crassus so mit der der Sklavin redete, wunderte ihn nicht, aber es machte ihn innerlich wütend. Und er wollte sogleich etwas erwidern, als sein Herr ihm dann das Sprechen sogar verbot. Er hatte Angst. Ja, er hatte einfach Angst. Nicht er, Verres, sondern sein Herr. Dieser hatte Angst vor gewissen Worten, die er einfach nicht hören, sich nicht mit konfrontiert sehen wollte. Daher verbot er Verres das Reden.
    Aber Verres Gedanken waren wenigstens frei.
    Dieser verdammte Römer, dachte er. Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich jetzt schon verachte. Aber ich kenne dich. Irgendwoher. Nicht dich persönlich, dachte Verres, aber Menschen wie dich! Ihr glaubt, ihr seit Götter gleich und etwas besseres. Ihr leidet unter dem Druck von Menschen, die höher stehen und deshalb tretet ihr nach unten.


    Doch leider erinnerte sich Verres so gar nicht. Denn er hatte sein Gedächtnis verloren und das schon seit einiger Zeit. Er wusste nicht einmal, was vor seinem Sklavendasein geschehen war und warum er zu dem wurde, was er war. Seltsam. Er sprach fliessend Latein und konnte gut kämpfen. Aber damals wollten ihm die Männer, unter denen er diente, nichts sagen.


    Doch egal, hier galt es nun Ruhe zu bewahren. Und so überlegte Verres kurz. Er vernahm, wie Crassus die Sklavin wild anmachte und hörte dann mit grosser Verwunderung , wie diese sich mutig wehrte. Er war wirklich beeindruckt. Sie war weiter als er, aber er war ja auch nur kurz bei Crassus und musste diesen erst noch kennen lernen und versuchen zu begreifen.


    Dennoch bemerkte er, wie die junge Frau ein wenig versuchte Abstand zwischen sich und seinem Herren zu gewinnen und so stellte sich Verres eher beiläufig zwischen die beiden und schaute Crassus versucht freundlich an. Es war ihm egal, ob er nun etwas sagte und somit sein Leben verwirkt hatte. Aber er musste seinem Herren einfach freundlich widersprechen und hoffte, dass es klappte:
    "Verzeiht Herr, wenn ich mich doch äussere: Aber Ihr seit ein hoher Herr! IHR stolpert nicht! Ihr habt ein Auge auf solche Dinge. Ihr seit schliesslich Praefekt! Ich bin, zugegeben, nur ein dummer Sklave und war beeindruckt von den Bauten Roms, warum ich nicht richtig hin sah. Nur deshalb bin ich gestolpert und nicht Ihr. EUCH würde so etwas natürlich nicht passieren ..."
    Er hasste es zwar, was er sagte, aber er musste seinen Herren davor bewahren, Hand an die junge Frau zu legen, nachdem, was diese sich mutig getraut hatte, zu sagen.
    Das er nun gesprochen hatte, obwohl es sein Herr verboten hatte, tat ihm nicht wirklich leid und was auch immer ihn erwarten würde, schlimmer als der Tod würde es nicht sein. Er versuchte sogar zu lächeln. Ach wenn er es hasste.
    Dennoch fragte er sich, was mit diesem Mann nur los war, dass ihn eine solche Nichtigkeit dermaßen aufregte.
    "Ich werde es irgendwie wieder gutmachen, Herr. Aber rege dich nicht zu sehr auf. Die Hitze und das alles ... es könnte dir schaden ..."
    Innerlich schalt sich Verres einen Idioten. Was redete er da nur? Und dabei wollte er nur ein wenig die Situation retten. Vorallen die junge Frau ...

  • Jetzt war die Sklavin auch noch verletzt, na klasse. Besitzer haftet für sein Eigentum, wenn nun Furianus den Schaden ersetzt haben wollte, durfte Crassus zahlen. Dann hätte sich dieser Nichtsnutz von Sklave gleich doppelt nicht gelohnt.


    Probt ihr Sklaven gerade einen Aufstand oder wie sonst soll ich den ganzen Scheiß hier deuten? Findet euch mit eurer Rolle ab, das erleichtert euch das Leben ungemein und kostet nicht so viel Kraft, als wie für eine vergebliche Sache zu kämpfen. Derer ihr obendrein sowieso nicht würdig seid.


    er konnte die Sklaven nicht verstehen. Sie bekamen genug zu Essen und zu Trinken, ein Dach über dem Kopf, einfach alles was man zum Leben braucht, sogar weit mehr als die ärmsten Römer, doch trotzdem motzten sie immer rum. Mal ehrlich, die Arbeit, die sie für diesen Lohn verrichten müssen, ist doch wahrlich nicht zu viel. 10Stunden auf dem Feld arbeiten, das ist doch gar nichts. Aber selbst wenn sie nicht auf dem Feld arbeiteten kriegten sie nichts gebacken. Nach 10Minuten Marsch lässt der Sklave schon die teure Vase fallen.
    Für weitaus weniger Lohn muss man bei der Legio viel mehr und bessere Arbeit abliefern. Unfähiges Gesindel.


    Nein, ich verzeih dir nicht brüllte Crassus Verres entgegen: Wenn ich dir vor fünf Sekunden das Wort verbiete, dann sicher nicht mit der Absicht, dass du es gleich wieder erhebst. Idiot. Und schmier mir nicht so offensichtlich Honig um den Mund, ich bin doch nicht doof und vor einer Stafe wirds dich zwei mal nicht schützen.
    Los! Sammel die Bruchstücke ein. Alle!

  • Nadia versuchte diesen Prätorianer irgendwie einzuschätzen, aber das konnte sie nicht und sie wollte auch nichts wirklich mit einem etwas zu tun haben, aber sie würde auch nicht dabei zusehen wie man einen anderen Sklaven wegen eines wirklich dummen MIssgeschickes tötete oder bestrafte. Die Welt war verrückt und die Römer wohl auch, wobei sie nicht alle dazu zählen konnte, schließlich war Cato ganz anders, denn er hatte sie nie wie eine Sklavin behandelt und würde es sicher auch nie machen. Wobei sie auch dem einen Flavier eingestehen musste, dass er sie nicht wie eine Sklavin behandelte. Grade dachte sie wieder an den Kuss als die Worte von Crassus sie zurück holten.


    "Ich würde ja gerne wissen, was das hier alles mit einem Aufstand zu tun hat wenn man seine Meinung sagte, zumal du es zuerst warst der mich anschrie obwohl ich nichts getan habe ausser deinem Sklaven ein Tuch zu geben. Ist das heut zu tage schon eine Straftat und willst du mich deswegen vielleicht in den Carcer werfen um mich deswegen zu strafen? Keiner kä,pft hier für etwas nur gibt es Menschen die noch viel lernen müssen und irgendwann wenn einer dieser Menschen Hilfe braucht und es ist aber kein anderer da nur ein Sklave wird er sehen was er von seinem Verhalten hat gegenüber den anderen. Herzlosigkeit wird immer irgendwann bestraft werden."


    Mir funkelnden Augen sah sie Crassus an um sich dann doch noch um ihr Bein zu kümmern und das Blut an diesem abzuwischen. Es war nur eine Schramme und sah schlimmer aus als es wirklich war. Das Brennen war auch schon fast verebbt so, dass sie sich keine weiteren Sorgen machen musste. Sie konnte nur hoffen, dass er seinem Sklaven nichts weiter antat.


    Als er seinem Sklaven befohl die Scherben vom Boden zu sammeln überlegte sie nicht lange und begann ihm einfach zu helfen die Scherben vom Boden zu lesen.

  • Verres schluckte, als sein Herr ihn so anbrüllte, doch er zuckte nicht zusammen. Würde Crassus den Mut haben, gegen Verres zu kämpfen, so würde nicht klar sein, wer gewinnen würde, darin war sich Verres sicher, denn er war mindestens so gut trainiert wie sein Herr.
    Was dieser nun auch noch über einen angeblichen Aufstand redete, ignorierte Verres, der nun im Funkeln der Augen seines Herren sah, dass Verres es nicht zu weit treiben durfte, denn eine Strafe war ihm gewiss.
    Die Sklavin allerdings stieg in seiner Achtung immer mehr. Das sie sich so mutig seinem Herren entgegenstellte, bewunderte er, zu dem sie auch noch eine Frau war. Aber so war es oft, die Schwächsten waren oft die mutigsten, zumindest mit Worten.
    Verres sprach nun kein Wort mehr, obwohl ihm viel eingefallen wäre.
    Er begann nun diese sinnlose Arbeit, die Scherben einzusammeln, von deren hier so einige herumlagen. Was wollte Crassus nur mit den Scherben? Die Vase war hinüber, da gab es nichts zu retten.
    Als er bemerkte, wie die junge Frau ihm dabei half, schenkte er ihr ein kurzes dankbares Lächeln und sprach: "Ich danke dir, aber ziehe lieber deines Weges ..."
    Er hoffte, dass Crassus dies nun nicht als Bruch des Schweigens ansah, sprach er doch nicht seinen Herren, sondern mit der jungen Frau, welche sich als Nadia vorgestellt hatte.
    Und dann sammelte er und sammelte und sammelte und es nahm kein Ende. Einige Scherben waren nicht grösser als ein Fingernagel ...

  • Seit wann haben Sklaven eine Meinung zu haben, wenn man ihnen nicht gesagt hat, sie sollen eine haben? Ich hab ja keine Ahnung was die Flavier mit ihren Sklaven machen, aber erziehen tun sie sie definiitv nicht. Wahrscheinlih ist dein Herr auch einer dieser verweichlichten Sklavenbesitzer, die den Sklaven völlig grundlos eintrichtern, dass sie auch Menschen wären. Du wirst es mir nicht glauben, aber da lügt dein Herr dich an. Er ist nicht mannsgenug der Wahrheit ins Auge zu sehen und sagt deshalb so einen Stuß, damit du glücklich bist. Ich allerdings werde dir die Wahrheit sagen: du bist kein Mensch, du bist nur eine Sklavin, die den Launen der wahren Menschen ausgesetzt ist. Nicht mehr und nicht weniger.
    Sollte ich jemals in die Situation kommen, in welcher ich nur durch die Hilfe eines Sklaven überleben kann, dann möchte ich gar nicht weiterleben. Wenn ich nicht mehr fähig bin alleine zu überleben, dann habe ich hier nichts mehr verloren. Dann werde ich tapfer dem Tod ins Auge sehen und wenig später auf den Wiesen des Elysiums wandeln.
    Außerdem kann ich dich wegen einer Straftat nicht in den Carcer werfen lassen. Wenn du eine Straftat begehst, dann haftet dein Herr dafür. Aber hey... wenn du es schon anbietest... die Männer in der Castra würden sich bestimmt über Frauenbesuch freuen...


    Crassus lachte hinterhältig und sah dann wieder zu seinem Sklaven. Sein Lachen verhallte ziemlich schnell:


    Was, du bist immer noch nicht fertig mit dem Einsammeln!? Soll ich dir etwa Beine machen? Oder besser: abmachen? Faules Pack! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Da bin ich schon so großzügig und lass euch sogar zu zweit sammeln und dann braucht ihr trotzdem so lang wie nur einer.

  • Viel hatte sie sich schon in ihrem Leben anhören müssen und sie wusste vor allem, dass sie nicht so reagieren dürfte wie sie es nun tat, aber es ging nicht mehr. Lange genug hatte sie versucht diesen Mann größtenteils zu ignorieren aber es schien unmöglich, denn er war so laut. Die Scherben lagen auf einem Haufen und sie hatte eine große in der Hand mit dieser stand sie auf. Ihr Blick war verheißungsvoll und es lag Hass in ihren Augen zumal er auch gegen ihren Herrn anging.
    Ihre Hand schloss sich fest um die Scherbe und sie musste sich arg zusammenreißen ihn diese nicht auf der Stelle ins Gesicht zu schleudern.


    "Dann kann man nur hoffen, dass diese Situation bald eintritt, damit die Welt einen weniger von deiner Sorte hat" spuckte sie ihm die Worte fast vor die Füße. "Mein Herr ist sicherlich nicht verweichlicht, er weiß nur wie man mit Sklaven umgehen muss, dass sie einem nicht eines Tages ein Messer ins Herz rammen und wenn ich so wäre wie du es beschreibst würde man mich sicher nicht frei lassen wollen. ICH bin ein MENSCH vielleicht sogar mehr als DU es jemals sein wirst, denn ich habe Gefühle im Gegensatz zu dir."

    Ihre Finger bewegten sich immer wieder am Rande der Scherbe und sie vergas einfach alles um sich rum, sogar sich selbst.

  • Verres hatte mit Nadias Hilfe so ziemlich alle Scherben zusammengetragen, welche nun in einem Haufen vor ihm am Boden lagen. Wie sollte er diese Scherben nun aber transportieren?
    Und dann hörte er wieder den lauten Tonfall seines Herren. Da Verres noch auf dem Boden kniete, mit dem Rücken zu Crassus, konnte dieser nicht sehen, wie er über die Worte seines Herren die Augen verdrehte. Dafür, dass er Sklaven augenscheinlich so hasste, oder sie eben nicht als Menschen ansah, sprudelte es aber ziemlich aus ihm heraus.
    Gerne hätte er etwas dazu gesagt, aber er durfte ja nicht sprechen und da er noch nicht wusste, welche Strafe ihn für die zerstörte Vase erwartete, behielt er seine Gedanken für sich und sprach kein Wort. Denn Verres hing an seinem Leben und traute es dem Mann zu, dass er seine Sklaven tötete. So wie den armen Hund neulich, der wohl schon so einiges falsch gemacht hatte. Verres hatte nur davon gehört, dass er gestorben war, mehr nicht. Bei dem Gedanken wurde ihm nicht gerade besser.
    Als Crassus dann die Männer in der Castra erwähnte, schluckte Verres und ballte eine Hand zu einer Faust. Was war sein Herr doch nur für ein Untier. Und dann dieses hämische und hinterhältige Lachen. Langsam wurde ihm immer deutlicher, was ihm in der Casa wohl blühen wurde. Aber er trug es bis jetzt noch mit Fassung.


    Dann sah er, wie Nadia eine grosse Scherbe in die Hand nahm und sich zu seinem Herren umdrehte. Sie wollte doch wohl nicht??? Blitzschnell stand er neben ihr und beobachtete möglichst unauffällig ihre Hände, welche nun, als sie Crassus ihre mutigen Worte fast vor die Füsse spuckte, mit der Scherbe spielten und sie sich drohte zu schneiden. Die Spannung zwischen den dreien stieg immer mehr, oder Verres bildete es sich zumindest ein. Schon war er versucht, ihr sanft eine Hand auf die ihre mit der Scherbe zu legen, um sie eventuell von dem abzuhalten, was sie vielleicht vorhätte. Denn das würde sie dann wirklich in ernste Schwierigkeiten bringen. Und so mutig sie auch mit Crassus redete, Verres wollte das Schlimmste verhindern. Und so legte er sanft seine Hand auf die ihre, denn sie schien sich gerade selber zu vergessen. Und er blickte sie kurz an, in der Hoffnung, sie würde seinen Blick erwidern.


    Verres war sicherlich kein Feigling, aber er musste erst einmal seinen neuen Herren einschätzen lernen und so erwiderte er nichts und wehrte sich auch nicht in welcher Form auch immer. Im Gegenteil wie Nadia. Er gab ihr in allem Recht, was sie sagte, zumindest in Gedanken. Aber wozu würde das nun noch alles führen? Verres machte sich ernsthafte Sorgen um die junge Frau, welche, wie er es verstanden hatte, wohl bald freigelassen werden sollte. Dies sollte sie nur nicht aufs Spiel setzten ...


    Dann blickte er Crassus fragend an, denn er wusste nun nicht wirklich, wie und ob er die Scherben aufsammeln und wegbringen sollte. Die Hand nahm er schliesslich von Nadias weg und hoffte, dass sich der verbale Konflikt bald auflösen würde. Und dann wischte er sich wieder etwas Blut unter der Nase weg, welche immer noch ziemlich schmerzte, aber Verres hielt es aus.

  • Nun passierte es schneller als gedacht und Crassus rechte Hand befand sich auf einmal um den Hals von Nadia:


    Pass auf was du sagst, Kleine. Ich darf Römer töten, glaube mir, dann werden Sklaven keine Ausnahme bilden.


    er erhöhte für einen Moment lang den Druck, bevor er sie wieder losließ.


    Du hast hier nichts mehr verloren. Mach, dass du wegkommst, sonst wird dein Herr erfahren, was du so alles gemacht hast. Du wirst erstaunt sein, wieviel Zeugen ich finden werde.


    dann sah er wieder zu Verres, der offenbar mit seiner Arbeit fertig schien:


    Fertig? er sah an Verres hinunter, konnte aber nirgends die Vasenteile sehen. Er sah um seine Füße herum und entdeckte dann den kleinen Haufen:


    Benutz deine Tunika als Tuch um sie zu tragen. Oder lass dir was anderes, lustiges einfallen. Ist mir schnuppe, aber beeil dich, ich will nach Hause.

  • Ausser sich sah sie Crassus die ganze Zeit an bis sie die Anwesenheit des Sklaven spürte, denn er legte eine Hand auf ihre wo sie die Scherbe hielt und sie auch nicht so schnell los lassen würde. Es war eine beruhigende Geste oder sollte es wenigstens sein, aber sie ließ sich jetzt nicht davon abbringen. Zu gerne hätte sie es getan, aber sie dachte an die Schande die sie Furianus damit bereiten würde und auch das Bild was man von ihr bekäme wenn sie es täte, man würde sie auch verantwortlich machen für den Anschlag, da war sie sich sicher.


    Als er zupackte schloss sich ihre Hand fester um die Scherbe und somit schnitt sie sich in ihre Hand. Entsetzt sah sie Crassus an, als sie den Druck an ihrem Hals spürte wo seine Hand lag. Ihr blieb die Luft weg und sie war versucht ihm die Scherbe in die Hand zu rammen, tief und tiefer.
    Sein gesicht veränderte sich vor ihren Augen und sie sah Sica vor sich wie er sie in der Culina würgte und das fast bis zur Bewustlosigkeit. Warum sie? Und warum jetzt? Sie war kurz davor in Panik zu geraten und schloss ihre Augen und wollte, dass er verschwand, aber auch als sie diese wieder öffnete war er da.


    Nachdem er sie wieder los ließ holte sie erst einmal Luft. Sie war durcheinander versuchte ihre Gedanken von der Wirklichkeit zu trennen, was ihr schwer fiel. Sie sah nicht Crassus sondern Sica. Diesen Sklaven der ihr das Leben zur Hölle machte. Seine Worte wollten nicht wirklich zu ihr durchdringen, als würdens ie an einer Mauer abprallen und zu den Scherben am Boden fallen.


    "Oh ja das wird er, denn nur liebend gerne werde ich ihm davon erzählen. wie kann man nur so stolz sein andere getötet zu haben?" flüsterte sie und sah ihn immer noch mit leichtem Entsetzen an. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Sklaven und sie fragte sich wie er das nur bei ihm aushalten konnte. Nadia ging nicht weg sondern blieb stehen wo sie war, mit der Scherbe in der Hand und irgendwie unfähig sich zu bewegen.

  • Als Crassus Hand plötzlich hervorschnellte und sie an Nadias Hals legte und zu drückte, hätte er fast in einem Moment der Wut sich auf seinen Herren gestürzt und zuckte auch zusammen, hielt dann aber inne, denn das hätte wohl wirklich sein Todesurteil bedeutet. Und so starrte er erst Crassus, dann Nadia leicht panisch an. Ihr musste es jedoch noch um einiges schlechter gehen.
    Verres wußte nicht, was er tun sollte und der Drang, seinen Herren von dem, was er tat, abzuhalten, wuchs stetig. Doch zum Glück liess er schliesslich von dem Hals der jungen Sklavin ab und auch wenn Verres erleichtert war, so verstand er nicht, was hier eigentlich geschah. Schon bekam er ein schlechtes Gewissen, da dies alles nur passiert war, weil er die Vase hatte fallen lassen.
    Seine Mimik spiegelte Fassungslosigkeit und aber auch Unverständnis wieder.
    Alles dies war eindeutig ein Machtkampf, der jedoch im schlimmsten Fall für Crassus besser ausgehen würde, da er Bürger Roms und Nadia nur eine Sklavin war. Und dennoch verstand er Nadia und seine Bewunderung für sie stieg stetig, doch er wollte dennoch am liebsten die Situation auflösen, um weiteren Schaden von ihr abzuwenden, und seien es nur Crassus demütigende Worte. Doch was sollte er tun?


    Dann hörte er ihre Worte und sah ihr Entsetzen in ihrem Gesicht und sie wirkte wie angewurzelt, die Scherbe weiter in der Hand haltend. Sie blutete nun sogar ein wenig, weil sie vor Schreck, als Crassus sie würgte, ihre Hand zu fest um die Scherbe geschlossen hatte. Doch der Blutfluss war harmlos.
    Und dann bekam er den Befehl, die Scherben aufzusammeln. Er war etwas verwirrt. Warum waren ihm die Scherben nur so verdammt wichtig? Die Vase war doch nicht zu retten? Oder wollte er Verres einfach nur demütigen? Oder hatte er gar schlimmeres vor mit den Scherben? Verres wusste, dass ihn noch eine Strafe blühte und er wollte gar nicht weiter daran denken.
    Nein, nun galt es, seinen Herren irgendwie zu besänftigen, wenn das überhaupt noch irgendwie möglich war. Und er wollte verhindern, dass es sich Nadia vielleicht doch noch anders überlegte und seinen Herren mit der Scherbe etwas antat, wobei er sich vorstellen konnte, dass ihr Versuch schon in der Ausübung scheitern würde, war Crassus ein geübter Kämpfer und noch ehe sie ihm mit der Scherbe zu nahe kommen würde, hatte er schon ihr Handgelenk gegriffen und dann wollte er gar nicht wissen, was dann passierte.
    Verres Herz schlug mächtig in seinem Brustkorb. Der Schmerz pochte in seiner Nase und immer wieder wischte er sich das laufende Blut mit dem Handrücken weg, der nun schon recht blutverschmiert war.


    Verres musste Handeln. Die Scherben, ja, er sollte sie aufsammeln, alle und dazu brauchte er auch die, welche Nadia hielt. Und so wandte er sich an sie, während Crassus neben ihnen stand, versuchte ihr ein beruhigendes Lächeln zu schenken, in dem sie aber auch seine Sorge und sein Entsetzen erblicken konnte und mit einer langsamen Bewegung streckte er seine Hände nach den ihren aus, um ihr die Scherbe sanft aus der Hand zunehmen, in der Hoffnung, dass sie diese auch los lies.
    "Ja, Herr, ich werde alle Scherben einsammeln ..." sprach er an Crassus gewandt, während er nun aber Nadia fast flehend und bittend in die Augen schaute.

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