Auf den Gängen der Curie

  • Es war an diesem Tag sehr heiß, so dass die Mitglieder der Curie eine Pause einlegten um sich etwas von der Hitze zu erholen … auf dem Gang traf der alte Dio auf Claudius Vesuvianus, welchen er aufgrund seiner Worte in der Curia zum traditionsbewussten Lager zählte, „Salve Vesuvianus.“

  • Der alte Mann war Claudius bereits während der Versammlungen aufgefallen. Ihm gefiel sein Auftreten und er konnte sich oft dessen Meinung anschließen. Daher nickte er erfreut, als er angesprochen wurde.


    "Salve, Dio. Heute ging es einmal wieder heiß her. Leider erlebe ich das in letzter Zeit häufiger. Vor Monaten war die Curia ein Ort des anregenden Austausches von Ideen, heutzutage treten die Lager deutlicher denn je hervor, ja sie prallen förmlich aufeinander. Das ist kontraproduktiv."

  • "Ich denke auch, dass die Curia eine starke Führung braucht, welche durch ihre schlichte Art, der Curie zu neuer Produktivität und Einheit verhelfen mag. Ich hörte, dass die Duumvir aus Ostia, selbst als Princeps kandidieren möchte ..." der Alte hielt inne um die Reaktion des Vesuvianus abzuwarten ...

  • "A...ja?"


    Claudius rümpfte die Nase. Eine Frau hatte nach seiner Ansicht noch nicht einmal etwas in der Verwaltung einer Stadt zu suchen. Gleichrecht würde er sich kaum von einer Frau führen lassen.


    "Nun, eine besondere Frau wird eines Tages mein Wort erhalten, dass sie sich blind auf mich verlassen kann, aber nie wird irgendeine Frau meine Wahlstimme erhalten - gleich um welches Amt es dabei sich handelt."


    Er bemitleidete den alten Mann, der sich in untergeordneter Position befand. Ein Ding der Unmöglichkeit in Vesuvianus’ Augen.


    "Aber ich stimme dir zu, die Curia braucht eine Führung, die die Kräfte bündelt und nicht gegeneinander ausspielt. Wie sieht es mit dir aus? Du machst einen abgeklärten Eindruck."

  • Dio horchte auf, hatte er zwar auf diese Option spekuliert aber nicht wirklich an ihre Machbarkeit geglaubt, "Dem Frieden wegen, sicherte ich meiner Vorgesetzten zu, nicht selbst meine Kandidatur zu erklären" ... er hielt inne und ging einige Schritte weiter ... "Nur würde ich, falls man mich vorschlägt auch nur schwer ablehnen können." ... der Alte blickte den jungen Soldaten neben sich an ... "Ich denke wir sind uns beide darüber im klaren, dass dieser Glabrio und auch eine Frau nicht die führende Rolle in diesen Hallen erlangen sollten, wenn ich dazu meinen Beitrag leisten kann .... "

  • Nicht nur ungläubig, sondern sichtlich geschockt sah der Soldat den alten Mann an.


    "Du sicherst einer Frau zu, nicht selbst zu kandidieren? Ja, herrscht in Ostia jetzt nicht nur Gleichberechtigung, sondern sogar die Diktatur einer Frau?"


    Vesuvianus konnte über diese Zustände nur den Kopf schütteln. Er machte eine einladende Geste, denn beim Laufen ließ es sich gut miteinander reden.


    "Volle Einigkeit, dass dieser Glabrio nicht Princeps werden sollte, denn er hat wie dieser Callidus kein Geschick im Führen von Menschen unterschiedlicher Auffassungen. Die Frau steht für mich gar nicht zur Diskussion."


    Claudius winkte ab.


    "Wenn du mir deine Einstellungen sagst und ich sie unterstützen kann, wird dir auch die Unterstützung meinerseits bei der kommenden Wahl, vielleicht sogar von Mantua insgesamt sicher sein."


    Gespannt blickte Claudius den Mann neben sich an, während er langsam den Gang entlang schritt.

  • „Die Diktatur einer Frau.“ … Dio schmunzelte … „Meine Positionen.“ … „Sicher meinst du sie nicht zu speziellen Fragen, sondern eher im allgemeinen. Ich selbst sehe mich in der Reihe der Traditionalisten, kein Entgegenkommen für Christen und Heiden, ein starker Kaiser mit einem beratenden Senat und natürlich Frauen im Götterkult und nirgends anders.“ … langsam ging er weiter …

  • Claudius nickte zufrieden.


    "Diese Einstellung lob ich mir." Dann jedoch kreuzte sein Gang den des anderen Paares und das Gespräch der beiden zog seine Aufmerksamkeit auf sich.


    "Du entschuldigst mich bitte für einen Moment, Dio. Ich möchte dort gerne etwas einwerfen."


    Mit diesen Worten trat Vesuvianus an die beiden anderen Curiamitglieder heran ...

  • Nachdem Claudius seine Äußerung gemacht hatte, kehrte er zu seinem Gesprächspartner zurück.


    "Lass uns als oberstes Ziel festhalten, dass wir zu einer produktiven Curiaarbeit finden wollen, so wei sie zu Zeiten des Detritus geherrscht hat. In welcher Weise ist er eigentlich mit dir verwandt?"

  • ...Dio nickte und ließ kein Wort zu der kurzen Unterredung mit seiner Duumvir fallen, sondern fuhr fort … "Dieses sollte das Ziel aller Mitglieder der Curie sein. Detritus ist ein weit entfernter Verwandter, er entstammt einem völlig anderen Zweig der Familie als ich, ich gehöre dem Zeig des Präfekten Victor an."

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