Es war ein Sklavenstand wie jeder andere auch. Viele Sklaven hatte der Händler nicht anzubieten, denn die Ware war zur Zeit nicht grade die Beste. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er nicht der Beste der Händler hier war, aber grade eben der Einzigste. Dick, nein eher Fett und schmierig war der Kerl der nicht weit von mir stand und mit einem Mann sprach. Sah er mich an? Nein er wandte sich grade wieder ab. Da hatte ich doch Glück, denn der sah aus als würde er Sklaven fressen und die Reste dann seinen Schweinen vorwerfen. Warum mich dieses Schicksal traf verstand ich immer noch nicht, denn ich war nicht immer eine Sklavin, sondern auch einmal eine Bürgerin. Zwar lebte ich noch nie in Rom und dies hier war mein erster Aufenthalt, aber wo ich her komme, da hatte man sowas wie Respekt vor mir. Betrübt wurden meine Gedanken, als ich an die alten Zeiten in meiner Heimat zurückdachte, waren es grade einmal fünf Sommer her, dass sie mich einfach zu dem machten was ich nun bin. Ich habe mich nie vergessen und werde mich auch nie vergessen. Wenn jemand meinen Willen brechen will dann muss er sich schon viel einfallen lassen, denn auch wenn ich demütig wirke habe ich meinen Stolz und dieser wird mich mein ganzes Leben lang begleiten.
Ich weiß nicht wie es anderen Sklaven so ergeht, aber bis jetzt hatte ich wohl Glück gehabt und ausser ein paar Ohrfeigen nichts schlimmeres kassieren müssen, aber ich wusste es kam auf den Herrn drauf an. Immer war ich bemüht mich so zu geben wie sie es wollten, aber wenn es zu weit ging, konnte ich auch schon bockig und wiederspenstig werden, denn ich ließ mir nichts aufzwingen und sagte auch schon einmal meine Meinung. Bis jetzt bin ich damit gut ausgekommen und hoffe auch, dass es weiter so sein wird. Sicher bin ich mir da nicht, das kann man sich in einer solchen Situation auch gar nicht sein. Die Götter habe ich deswegen nir verflucht wie es andere so oft taten, denn sicher hatten sie einen Grund und ich sehe es als eine Art Prüfung an, auch wenn ich hoffe, dass ich sie bestehen werde.
Der Händler hatte mir Fesseln angelegt, weil er wohl Angst hatte ich könnte ihm abhanden kommen. Wie konnte man nur solche Gedanken hegen? Als ob ich mich alleine in dieser fremden, großen Stadt zurecht finden könnte. Der Gedanke alleine hätte schon ausreichen müssen um mich zum lachen zu bringen aber ich konnte mich schließlich behrrschen. Wie es sich für eine artige Sklavin, ich hasste dieses Wort, gehörte stand ich auf meinem Platz und sah mir die vorbeilaufenden Passanten an. Die Betonung sollte wirklich auf den Vorbeilaufenden liegen, denn es schine keiner mehr stehen bleiben zu wollen. Konnte ich es ihnen verübeln? Nein. Wer kam denn bei so einem Wetter auch auf die Idee sich eine Sklavin kaufen zu wollen und dann auch noch mich?
Mein etwas wildes Äusseres schreckte sicher so manchen ab. Nicht, dass ich ungepflegt wirkte, aber schon immer wurde mir gesagt ich hatte so etwas Wildes an mir. War das der Grund warum keiner hier war? Nein bestimmt war es das Wetter und ich sollte nicht so viel darüber nachdenken sonst übertrugen sich vielleicht noch meine Gedanken auf den Händler und der könnte mich dann dafür strafen wenn er wollte. Mein Füße taten weh, aber ich jammerte nicht, denn es war nun schon der dritte Tag in Folge wo ich hier stehen musste und mir die Beine in den Bauch stand.wie gut, dass ich bei langem Stehen nicht kaputt gehen konnte, das wäre schlimm dann müsste er mich reparieren lassen und all das. Ich glaub so langsam merkte man mir die Hitze an oder ich merkte es, denn meine Gedanken hatten ja mittlerweile seltsame Ausmaße angenommen. Ein Becher kühles Wasser wäre jetzt sicher nicht schlecht und so drehte ich meinen Kopf in Richtung des Eimer mit dem Wasser. Er schien für mich nicht zu erreichen, es sei denn ich würde meinen Platz verlassen. Ich wusste, dass er mir nichts geben würde aber ich hatte fürchterlichen Durst.
Er war beschäftigt in der anderen Ecke des Standes, vielleicht konnte ich es ja schaffen ohne, dass er mich sah. Wie gut, dass er die Hände immer nur nach vorne fesselte und nicht einfach auf den Rücken so wäre es mir möglich....ach egal. Ich schlich mich von meinem Platz weg um nach der Kelle zu greifen und tauchte sie in das erfrischend aussende und schimmernde Wasser ein. Ich schaffte es nicht einmal sie wieder raus zu ziehen, da schlug mir etwas gegen meinen Kopf und ich taumelte zurück, lie߸ die Kelle fallen und sie und das Wasser breiteten sich auf de Boden aus.
Ziemlich erschrocken sah ich den Händler an und sein dreckiges Grinsen. Hatte er nur drauf gewartet, dass ich etwas machen würde? War das Panik was ich spürte oder einfach nur die Gewissheit, dass ich nun Ärger bekommen würde? Mir tat der Kopf weh wo er mich eben getroffen hatte, aber es war nur halb so schlimm, denn ich würde es überstehen, doch dann war er mit zwei Schritten bei mir und riss mich an den Haaren zu Boden und beschimpfte mich. Dann wollte er mich zwingen und gleichzeitig demütigen, dass ich das Wasser vom Boden auflecke. Ich presste meine Lippen zusammen und versuchte mein Gesicht nicht zu verziehen und ihm zu zeigen, dass er mir weh tat. Meine Nase berührte schon fast den Boden und der Griff in meine Haare war so stark, dass er ziemlich sicher einige davon in seinen Händen halten würde.