Der Wagen mit den beiden Regiobeamten erreichte am späten Nachmittag die Stadt Misenum. Auch wenn die Fahrt über die holprigen Landstraßen alles andere als angenehm verlief, kamen sie dennoch heil und einigermaßen ausgeruht an ihrem Zielort an. Marcellus überlegte die ganze Zeit hindurch ob es richtig war, den Kaiser um diesen Posten zu bitten. Es war zweifellos eine interessante Aufgabe, aber auch mit einiger Anstrengung und Entbehrung verbunden und für einen Patrizier nicht gerade das wahre. Aber dennoch wollte er zunächst eine Zeit lang versuchen, dass Beste daraus zu machen. Als der Wagen hielt, schob er den Vorhang zur Seite und sah aus dem Fenster. Sie hielten direkt vor dem Praetorium der Stadt. Marcellus wartete ungeduldig, bis ihn jemand die Türe öffnete.
Inspektionsreise des Procurator Aquarum
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Ein unbedeutender Scriba der Stadtverwaltung wurde auf seinem Weg nach Hause, als er gerade die Curia verlassen wollte auf den Wagen aufmerksam der vor derselbigen stand. Er wägte kurz die Chancen ab und beschloss, dass die Wahrscheinlichkeit sich ein kleines Trinkgeld zu verdienen mindestens ebenso so hoch sei, wie die eines übergebraten zu bekommen und trat deswegen an den Wagen, den er übrigens noch nie in Misenum gesehen hatte, heran und sprach:
"Salve werter Herr, willkommen in Misenum, kann ich Euch helfen?"
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Marcellus hatte keinerlei andeutungen gemacht aus welchem grunde wir hier waren und was meine Aufgabe war. Die Fahrt über hatte ich hauptsächlich die Gegend beobachtet und ab und zu ein paar Worte mit dem Kutscher gewechselt.
Als ich grade vom Kutschbock steigen wollte, sah ich einen jungen Mann mit braunen Haaren der hoffnungsvoll zu dem Procurator aufblickte.
Ich sah von ihm zu Marcellus und wartete gespannt auf die Reaktion meines Befehlshabers. -
Etwas verwirrt musterte der Patrizier den jungen Mann, hatte er ja einen seiner Bediensteten erwartet und keinen Fremden. Mit eingebildeter Mine und hochgezogener Nase antwortete er dem Mann.
"Ich denke nicht! Außer du bist der Duumvir dieser Stadt."
In diesem Moment trat auch Maecia hinzu, schickte sich jedoch auch nicht an, dem Patrizier die Türe zu öffnen.
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Die hochgezogene Nase fiel dem scriba auf, doch wusste er professionell zu handeln und antwortete sogleich - ohne mehr als zwei, drei Augenblicke auf der Schönheit neben ihm zu verweilen:
Ich bin zwar nicht der Duumvir, aber einer seiner scribae, wenn ihr wollt kann ich Euch, hochedler Herr, zu ihm führen
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Zitat
Original von Iunia Maecia
Marcellus hatte keinerlei andeutungen gemacht aus welchem grunde wir hier waren und was meine Aufgabe war. Die Fahrt über hatte ich hauptsächlich die Gegend beobachtet und ab und zu ein paar Worte mit dem Kutscher gewechselt.Als ich grade vom Kutschbock steigen wollte, sah ich einen jungen Mann mit braunen Haaren der hoffnungsvoll zu dem Procurator aufblickte.
Ich sah von ihm zu Marcellus und wartete gespannt auf die Reaktion meines Befehlshabers.Ich verfolgte ein Dieb der auf dem Markt ein paar Säcke Korn geklaut hatte und bemerkte bei der Jagd nicht den Kutschbock.
"Haltet den Dieb!" Schrie ich laut. Ich rannte und rannte aber konnte ihn nicht fassen, plötzlich stieß ich eine junge Dame an und fiel dabei auf ihr.
Schnell stand ich auf und reichte ihr meine Hand. "Oh, verzeiht. Ich habe dich nicht gesehen, aber sagt wohin ist der Dieb entflohen?"
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Nun wurde es dem Patizier zu bunt. War er hier denn in einem Sanatorium für Geisteskranke gelandet? Nachdem sich immer noch niemand anschickte ihm die Türe zu öffnen, stieß er sie selbst ziemlich schwungvoll auf, sodass sie ziemlich laut gegen die Wagenaußenseite knallte. Er richtete seine Beamtentoga zu Recht und stieg aus dem Wagen. Sein Blick richtete sich zuerst auf den Mann, der eben seine Angestellte umgerannt hatte.
"Schau das du weiter kommst Plebejer!"
Mit einer schnellen Bewegung fuhr er herum und sah dann mit genervten Blick zum Scriba.
"Und du bring uns zum Duumvir! Aber rasch!"
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Zitat
Original von Lucius Claudius Marcellus
[B]Nun wurde es dem Patizier zu bunt. War er hier denn in einem Sanatorium für Geisteskranke gelandet? Nachdem sich immer noch niemand anschickte ihm die Türe zu öffnen, stieß er sie selbst ziemlich schwungvoll auf, sodass sie ziemlich laut gegen die Wagenaußenseite knallte. Er richtete seine Beamtentoga zu Recht und stieg aus dem Wagen. Sein Blick richtete sich zuerst auf den Mann, der eben seine Angestellte umgerannt hatte."Schau das du weiter kommst Plebejer!"
Was? Der Dieb hinter mir, also nach der Stimme her könnte er es zu 99 Prozent sein.
"Entschuldigt mein Guter, ich bin der Magistratus der Stadt und es war keine Absicht, sondern im Dienste Roms!"
Wobei mir der Zusammenstoß absolut gefiel, jetzt werde ich immer auf Diebesjagd gehen.
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Marcellus sah wieder zu dem Plebejer, der anscheinend lieber ein Schwätzchen mit ihm halten wollte, als weiterhin den flüchtigen Dieb zu verfolgen. Seine Stimme klang kalt und eingebildet und er fixierte den Mann mit einem durchdringenden Blick.
"Es ist mir völlig egal wer du bist Plebejer. Ich hoffe nicht, dass alle Magistrate dieser Stadt ihren Dienst an Rom derartig ungeschickt versehen wie du. Und nun solltest du deinen Dieb weiter verfolgen und uns nicht von der Arbeit abhalten."
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Welche Arbeit meint er? Ich sehe keine, ah...jetzt ...eine Rundreise durch die Provinz wahrscheinlich, da arbeiten doch nur seine Träger.
"Ähm..." Genau in diesen Moment kamen zwei Wächter und brachten den Dieb. "Schau, die Arbeit erledigt sich doch meistens von selbst. Nun habe ich Zeit und werde Euch begleiten."
Ich blickte zu der jungen Dame und sprach.
"Kann ich mich für meine Schuld, etwas für die Gutmachung tun?"
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Nun platzte dem Patrizier endgültig der Kragen. Seine Popillen weiteten sich und ein leichter Rotschimmer war auf seinen Gesicht zu sehen. Eine solche Unverschämtheit und Aufdringlichkeit die dieser Plebejer an den Tag legte, hatte er noch nie erlebt, vor allem da ihn seine Toga eindeutig als Magistraten des Kaisers auswies. Wieder funkelten seine Augen den Plebejer böse an.
"Ich habe gesagt du sollst machen das du weiter kommst oder du bist längste Zeit Magistrat dieser Stadt gewesen!"
Mit diesen Worten wandte er sich zum gehen und widmete den Plebejer keines Blickes mehr. Er deutete dem Scriba voraus zu gehen und Maecia ihm ebenfalls zu folgen.
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Einen gewählen Magistratus absetzen, wie wolle er es den Bürger nur beibringen. Außer vielleicht durch Lügen.... Nun ich könnte ihn verstehen, wenn es sich um seine Frau handeln würde....mist dieser Gedanke gefiel mir gar nicht....so einen bösartigen Mensch als Mann zu haben
"Nun gut, ich werde gehen."
So oder so wird er auf mich stoßen, spätestens in der Curia.
"Du kannst mich überall erreichen, frag einfach auf dem Markt beim Obsthändler nach Epulo und er wird dich dann den Weg weisen." Sagte ich zu Maecia und zwinkerte dabei ihr zu.
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Nun an Selbstbewusstsein mangelte es dem gutaussehenden, jungen Mann neben mir wohl nicht.
Trotzdem hoffte irgendetwas in mir ihn noch einmal zu treffen.
Natürlich durfte ich mir nichts anmerken lassen, vor allem nicht an meinem ersten Tag, das hier war mir wichtiger als irgendein Techtelmechtel mit dem Magistraten...
ich hätte beinah laut geseufzt,
stattdessen aber blickte ich den jungen Mann noch einmal direkt an und lächelte, dann schlug ich die Augen nieder und folgte dem Procurator. -
Fast wäre ich dahin geschmolzen als sich mich anlächelte, aber nur fast wäre nicht der böse Blick vom Procurator.
Ich ging nun ein anderen Weg in Richtung Curia und blickte ab und zu zurück. Bis die beiden am Horizont verschwunden waren.
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Der pflichtbewusste Scriba war etwas überrumpelt durch den Magistraten Epulo. Doch schließlich kam er wieder zu sich und sprach:
Ihr wollt gewiß immer noch zum Duumvir. Ich führe Euch gleich zu ihm. Folgt mir.
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