Tablinium | Q.T. Vitamalacus und die Sklavin

  • Die Geschichte mit Durus war für eigentlich schon längst erledigt. Sorge und Gedanken machte er sich nur darum, was da zwischen Titus und Jakobus passiert war. Titus war zu gut im Töten ausgebildet, das er keinen Zweifel am Ausgang einer Auseinandersetzung zwischen Titus und Jakobus gehabt hätte. Und Durus einen neuen Sklaven zu kaufen, dazu hatte er wirklich keine grosse Lust.


    Nachdenklich sah er Rahel an. Das Verhalten das Titus an den Tag gelegt hatte, passt zu zu ihm, jedenfalls bis zu einem Gewissen Punkt. "Dieser riessige Idiot,..." entfuhr es ihm leise. Dann schwieg er erst einmal, stand langsam auf und ging um den Tisch herum. "Ich kenne Titus seit Jahren, er verliert oftmal die selbstbeherrschung und eigentlich ist es fast ein Wunder, das dieser Jakobus noch lebt."
    Er hatte Rahel erreicht und legte sachte seine Hand auf ihre Schulter. "Er muss dich wirklich mögen, anders kann ich mir das nicht erklaren. Es tut mir leid, das du da herein geraten bist. Mach du dir aber keine Sorgen, Titus wird schon wieder auftauchen. Und dann werde ich mal ein ernstes wort mit ihm sprechen."

  • Ich war mir ziemlich unsicher was er dachte, was er über mich dachte aber auch was er über Titus und Jakobus dachte. Es waren doch schon genug Probleme die ich gemacht hatte und nun brachte ich auch noch die beiden gegeneinander auf, aber das war nie meine Absicht gewesen. Mein Blick schweifte hin und her, denn ich konnte ihn nicht still auf einen Punkt richten, dazu war ich zu nervös.
    "Er darf ihm nichts tun und ich verstehe sein Verhalten nicht habe ich ihn nie gesagt, dass ich etwas von ihm will, aber er war immer so, ja nicht aufdringlich, aber ich wusste schon länger, dass er mehr wollte. Ich bin dazwischen gegangen und würde es nochmal machen und da ist es mir auch egal wie groß oder stark er ist. Auch wenn ich Sklavin bin hat er kein Recht einfach so auf Jakobus einzugehen nur weil er merkt, dass ich ihn mag."
    Ich drehte meinen Kopf auf die Seite als er seine Hand auf meine Schulter legte. Es war alles zum heulen irgendwo, denn hier schien alles schief zu gehen was schief gehen konnte und das passte mir nicht, denn es würde mich noch in teufels Küche bringen.

  • Rahel tat ihm in dieser Situation leid und es war Titus gewesen, der sie dahin gebracht hatte. Aber auch um Titus machte er sich sorgen, weniger das dem Riesen etwas passieren könnte, eher davor, was er mit anderen anstellen könnte. Doch jetzt galt es Rahel etwas aufzumuntern, ihren kleinen Streich an Durus hatte er schon längst vergessen.
    Er nahm seine Hand von ihrer Schulter, zog stattdessen einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. "Rahel, mach du dir keine Vorwürfe." Selbst die Stimme des Tiberiers war freundlicher und einfühlsamer als sonst. "Titus ist ein treuer Freund, aber dennoch ist er doch nicht der schlauste. Als ich ihn kennelernte, hatte er sogar immer grosse schwierigkeiten beim Zählen.."
    Er lächelte leicht, die Zeit auf dem Exzierplatz der IX. war so lange her, denoch konnte er sich so gut daran erinnern. "Er hat seine eigene Art und für uns ist oft nicht leicht ihn zu verstehen. Aber ich verspreche dir, das ich ein ernstes Wort mit ihm reden werde."

  • Ich wunderte mich immer wieder über meinen Herrn, vor allem wie er mir immer wieder verzeihen konnte. Ich war mir nicht sicher, dass ich solch eine Geduld mit einer anderen Person gehabt hätte, aber ich war froh darüber, dass er so war und mir immer wieder eine neue Chance gab, wollte ich ihm schließlich nie schaden. „Ich habe Titus immer anders eingeschätzt, aber nicht so eifersüchtig und wenn er wenigstens mit mir geredet hätte damit ich wusste was er empfindet, aber es war immer eine leicht plumpe Art bei ihm wenn er bei mir war. Ich fühlte mich bei ihm immer zusätzlich wie eine kleine Gefangene, auch wenn er das vielleicht alles nicht wollte, aber er hat mich nie gefragt was ich wollte.“ Etwas verzweifelt sah ich ihn wieder an, war mir einfach nicht sicher was ich sagen sollte, schließlich war mein Herr ja kein Kummerkasten und doch konnte man mit ihm gut reden. „Mit ihm reden ist gut vielleicht sollte ich das auch. Ich würde gerne mit ihm ein normales Gespräch führen.“ Leicht lächelte ich ihn an und sah ihn auch an.

  • Es freute ihn, das sie wieder lächeln konnte, schliesslich hatte Titus sie in diese Lage gebracht. Und selbst für ihn war Titus verhalten ungewohnt und er kannte den Kerl schon gut zwanzig Jahre. Doch war wahrscheinlich seine Erwartungen an die Handlungen von Titus etwas anderes als das was Rahel erwartete hätte und vermutlich wäre ihr Ansatz zum schweitern verurteilt, aber vielleicht einen Versuch wert.


    "Titus ist nicht besonders gut darin zu Reden, geschweige denn zu zuhören und zu verstehen. Er ist einfach sehr direkt, nimmt sich was er will und versteht es gerade noch befehle auszuführen. Aber auch da hat er oft Schwierigkeiten..."


    Titus Talent sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, hatte diesem eigentlich jede möglich genommen jemals mehr als ein einfacher Legion zu sein. Doch scheinbar war Titus nie unzufrieden mit seinem Leben gewesen. Einen Moment schweifte Tiberius Vitamalacus in die Vergangenheit ab, sein Blick wanderte zu dem Fenster und bekam einen abwesenden Charakter.


    "Ich lernte Titus auf dem Exzerierplatz kennen. Er meinte nur, er mag keine Patrizier und wollte mich gleich verprügeln.... Wir einigten uns schliesslich auf ein Unentschieden und wurden Freunde..... Und in der Schalcht sah ich ihn neben mir zu Boden gehen,... ich dachte damals schon, das er sterben würde..."


    Er blickte wieder zu Rahell und lächelte freundlich.


    "Er mag dich, Rahel, sonst hätte er Jakobus in Grund und Boden geschlagen. Wenn er wieder da ist, dann probier ruhig mit ihm zu sprechen. Schaden kann es sicher nicht, aber habe Gedild mit ihm...."

  • Aufmerksam hörte ich zu und merkte auch, dass ihm ziemlich viel an Titus lag. Ich mochte ihn ja auch das wollte ich auch niemals abstreiten. Immer wieder sah ich ihn wie er in meiner Kammer gewesen war und fühlte seine warme Hand an meinem Kopf, aber es war nur ein Mögen und nicht mehr, auch wenn es mir leid für ihn tat. Ich hatte nicht vor gehabt jemanden näher an mich ran zu lassen und ich weiß auch nicht was da zwischen Jakobus und mir geschehen war, aber ich mochte ihn sehr und es ging bei weitem über das normale mögen hinaus.
    "Ich weiß, dass er mich mag und davor habe ich Angst. Was macht er als nächstes? Ich meine er wird akzeptieren müssen was ist, aber was geschieht wenn er es nicht will? Er sah mich schon die ganze Zeit irgendwie fast wie seinen Besitz an. Ich weiß er meint das sicher nicht böse, aber es macht mir auf der einen Seite ein wenig Angst. Ich mag ihn aber halt als guten Freund." Es kam mir so seltsam vor das alles mit meinem Herrn zu besprechen. Vielleicht hätte ich das nicht einmal mit einer anderen Mitsklavin besprochen, und nun saß ich hier bei meinem Herrn und weinte mich sozusagen aus.

  • Da hatte Titus wirklich einiges Durcheinander angerichtet. Vielleicht war das die Folge davon, das er nur ein Leben in den Legionen geführt hatte und Frauen wie so viele Legionäre als etwas ansah, das man einfach erwerben konnte, sei es für eine Nacht im Lupanar oder als Sklavin. Naja, es würde sich schon wieder einrenken. Langsam erhob er sich, lächelte dabei Rahel freundlich zu, klopfte ihr leicht aufmunternd auf die Schulter.


    "Er wird es schon verstehen, da bin ich sicher."


    Er ging um den Tisch herum, nahm dabei sein Weinglas auf und steuerte auf das Fenster zu. Dort angekommen drehte er sich zu ihr um.


    "Aber wenden wir uns nun wieder der Arbeit zu. Ich brauche deine Hilfe für ein kleines Gastmahl für die Arvalbrüder, direkt nach dem Neujahrs Voten..."

  • Ich war mir da einfach nicht so sicher, dass Titus das alles so einfach akzeptieren würde, dass er es verstehen würde und, dass er Jakobus in Ruhe lassen würde. Etwas in mir sagte das immer wieder. Leise konnte man mich seufzen hören, aber ich wollte meinem Herrn ja nicht widersprechen und so nahm ich seine Worte einfach mit einem Nicken hin.


    "Ich hoffe es" meinte ich und schaute ihm wieder nach. Ein wenig machte er mich ja doch immer nervös wenn er von der einen Seite auf die andere lief und dann immer wieder hin und her, aber das war auch eine Tatsache die ich einfach hinnehmen musste ob ich wollte oder nicht.


    "Was werde ich machen müssen oder besser gesagt was stellst du dir vor?"

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