Auf der Suche nach Erfrischung

  • An einem freien Tag besuchte ich wieder einmal unsere Casa. Wie die letzten Tage, war es unbeschriblich heiss. Ich setzte mich ersteinmal in den Porticus, doch als es mir auch hier zu heiss wurde suchte ich eine Erfrischung. Vielleicht hatte diese Casa ja ein kleines Bad. Ich streifte also durch das Haus...

  • Verres war den ersten Tag hier und so striff er durch das Haus, obwohl er etwas zu erledigen hatte, aber er wollte auch die Bewohner kennenlernen und traf dann auf einen, der ein wenig herum suchte.
    »Verzeiht!« sprach er den Fremden an. »Ich bin Verres, ein neuer Sklave in der Casa. Kann ich Euch helfen? Und verzeih, wenn ich frage, wer du bist, aber ich kenne hier noch kaum wen ...«
    Unauffällig musterte den Mann und war beeindruckt. Auch er schien, wie sein Herr und Verres selber, recht durchtrainiert.

  • "Oh, mein Name ist Lucius Caecilius Metellus. Ich bin der Onkel des Herrn des Hauses. Viel wirst du von mir auch nicht zu sehen bekommen, denn ich bin in der Castra Praetoria zuhause. Aber du hättest dir kein besseres Haus aussuchen können. Hier geht es meist recht gemütlich zu, soweit ich das beurteilen kann. Und ja, du kannst etwas für mich tun. Ich bin nämlich auf der Suche nach einer Erfrischung. Könntest du mir vielleicht etwas zu trinken geben und mir sagen, ob es hier in der Casa Bäder gibt?"
    Ich sah von oben bis unten an ihm herab. Er schien ein recht ansehnlicher junger Mann zu sein, dem man einiges verantrauen konnte.

  • Für einen Onkel sah der gute Mann, der einen sehr freundlichen Eindruck machte, aber ziemlich jung aus. Aber Verres glaubte es ihm dann mal.
    Und wie sein Neffe schienen wohl viele im Dienste der Stadt zu stehen von Crassus Familie. Aber das war ja auch nicht weiter verwunderlich.
    Und so vernahm er dessen weitere Worte und schmunzelte ein klein wenig frech und sagte dann freundlich: "Nun, ausgesucht habe ich mir diese Casa nicht gerade."
    Er ging davon aus, dass der junge Mann wusste, was Verres, der hier ja Sklave war, damit meinte, schliesslich hatte man ihn nicht gerade gefragt, von wem er am liebsten gekauft werden würde.
    "Aber dein Wort in Ehren, ich bin zuversichtlich ... denn ich bin erst seit heute hier."
    Wieder lächelte er freundlich.
    "Oh, das Bad kann ich dir schon zeigen. Und wie wäre es, wenn ich dir etwas Zirtonenwasser darreiche, während du ein Bad nimmst?"

  • Ui, da war ich wohl wieder in mehr als ein Fettnäpfchen getreten. Na toll!


    "Ich meine ich bin der Neffe des Herrn im Hause. Ich scheine etwas unter der Hitze zu leiden. Und ja ein Zitronenwasser käme mir jetzt sehr genehm. Führe mich zu den Thermen."

  • Verres schmunzelte, als der pausbäckige junge Mann, der bestimmt um einiges jünger war, als er, sich nun doch korrigierte, was die Verwandtschaftsverhältnisse anging und nickte ihm einfach nur zu. Ja, da war so gar ein kleines freches Zwinkern, denn eigentlich hatte Verres sich schon gedacht, dass Metellus eher der Neffe von Crassus war, nicht der Onkel. Aber dies ging Verres nichts an und es gab ja so manch seltsame Verwandtschaftsverhältnisse in den adligen Familien.


    "Ich werde dir erst die Therme, dann dass Balneum zeigen, welches wahrscheinlich im Moment für eine Abkühlung besser geeignet ist," sprach Verres und setzte sich in Bewegung. Er hätte auch nichts gegen eine Abkühlung, aber am ersten Tag in der Casa wollte er noch nicht gleich faulenzen.


    Und so führte Verres Metellus erst zu der Therme in der sich jedoch zur Zeit kein Wasser befand und schliesslich kamen sie im Balneum an.

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