Unbenutztes Zimmer

  • Dies war das Zimmer ... dem ersten Anschein nach ein Gästezimmer und abgesehen von den Mosaiken, was mich hinderte, sie in mein Zimmer zu lassen. Aus einem unerfindlichen grund wollte ich nicht, dass sie die Motive sah, aber ansonsten war dieses Zimmer doch recht gleich. Es wirkte ein klein wenig leer, aber das wäre leicht damit zu erklären, dass ich noch nicht lang wieder hier war.
    So, da wären wir ... noch ein wenig trostlos, aber ich kam noch nicht wirklich dazu, mein Zimmer einzurichten.
    Ich blickte mich kurz im Zimmer nach passenden Sitzmöglichkeiten um, wurde aber sogleich leicht enttäuscht. Außer einem Stuhl am Schreibtisch, der außerdem ziemlich unbequem wirkte, gab es nur noch das große Bett, wo man setzten konnte.
    Der Stuhl ist leider etwas unbequem ... und viel anderes zum setzten habe ich nicht. ich werde nicht allzu oft besucht.
    Ein kleines, leicht peinlich berührtest Lächeln zierte meine Lippen, bevor ich weitersprach.
    Du kannst dich aber gerne auf das ... eBett dort setzten, ich werde in der Zwischenzeit etwas zu Trinken holen.
    Hoffentlich würde sie dies nicht als Andeutung auf irgendetwas verstehen, aber andererseits ... wollte ich das nicht doch irgendwie? Ich wusste es nicht ... aber ich würde nun doch erst etwas frisches Quellwasser holen. Das wird die Sinne sicher klären und dann würde ich wissen, was ich will und was nicht. Langsam verließ ich das Zimmer, um mich auf den Weg zur Küche zu machen.

  • Auch hier war Sabina ihm auch wieder gefolgt auch wenn sie einen Moment lang ziemlich gestutzt hat, als er sein Cubiculum erwähnte. Doch sie traute ihm nicht zu, dass er etwas anstellen würde. So lief sie mit ihm zusammen durch die Casa und betrat ein Zimmer, welches doch recht spärlich eingerichtet war und ziemlich kahl aussah. "Du sagtest ja, dass du noch nicht so lange in Rom bist und da ist es nur verständlich wenn du ein Zimmer noch nicht eingerichtet hast. Das kommt alles mit der Zeit." Trotzdem sah sie sich etwas um und sah dann doch ziemlich überrascht drein, als er ihr das Bett als einzig wirkliche Sitzgelegenheit anbot. "Das geht schon in Ordnung" sagte sie mit einem Lächeln und ging hinüber zum Bett um sich zu setzen. Wenigstens war es bequem und wenn sie sich den Stuhl ansah, dann zog sie die Kante des Bettes doch lieber vor.
    Lächelnd sah sie ihm nach, als er das Zimmer verließ um etwas zu Trinken zu holen, in der Zwischenzeit sah sie sich weiter um und merkte wie müde sie das Laufen eigentlich gemacht hatte. Gerne hätte sie sich einfach hingelegt und geschlafen, aber das konnte sie hier wahrlich nicht machen, also hielt sie sich weiter wacker und stützte sich an den Seiten mit den Händen auf dem Bett ab und ließ ihre Beine ein wenig hin und her baumeln. Sie hatte immer noch nicht rausfinden können was für eine Art Mensch er war, denn er schien irgendwie zwei Seiten zu haben.

  • Nach einigen Minuten kam ich mit einem Tablett in den Händen wieder. Die Tür hate ich vorsorglich offen gelassen, bevor ich noch Probleme mit dem Öffnen bekommen würde. Ich stellte das tablett mit zwei Bechern und einem großen krug kaltem, klarem Quellwasser auf den Tisch und goß beide Becher etwas vom Wasser. Nachdem ich doch kunstvoll die Hälfte verschüttet hatte, tart ich wieder langsam zu Sabina und setzte mich neben sie auf die Bettkante.
    Hier ... es ist zwar nicht mehr ganz so voll, wie vorgesehen, aber ich denke es wird reichen.. Mit einem verlegenen Lächeln (passierte mir das zurzeit wirklich so oft?) reichte ich ihr den Becher. Eine peinliche Stille erfasste den Raum, die ich ganz schnell nutzte, um einen kleinen Schluck desWassers zu nehmen. Es schmeckte doch wesentlich besser, als das Wasser aus dem Brunnen, aber ich glaube da kam es mir eh nicht sonderlich auf den Geschmack an. Das kalte Wasser befeuchtete meinen trockenen Mund und ließ die Stimme wieder mehr oder weniger normal klingen, nachdem sie sich vorher ein ganz klein wenig kratzig anhörte.


    Dieses Schweigen konnte ich nicht länger ausshalten. Das erste, was mir in den Kopf kam, sagte ich auch gleich und ich konnte von Glück reden, dass ich heute doch recht seltsame war, sonst hätte ich mir die ganze Aktion mit dem neuen Cubiculum sparen können.


    Und? Was hast du die Woche über noch so vor? Es war zwar ein absolut blödes Thema, aber es war auch mehr, um diese Stille zu durchbrechen. Irgendwas musste ich sagen.
    Ich blickte ihr wieder in die Augen. Auch wenn meine nicht mehr so glänzten, wie draußen, schienen ihre wunderhübsch grünen Augen doch rein gar nichts von ihrem Schimmer verloren zu haben. Ich verlor mich in ihre unwiderstehlichen Augen. Ich sah dabei beherrscht aus, nicht so wie andere, die dann völlig dümlich die gegenübersitzende, in dem Fall meist weibliche Person, anglotzte, als würden sie die erste Frau in ihrem Leben sehen. Aber ehrlich gesagt war ich nicht beherrscht, auch wenn es noch so kontrolliert ausschaute. Ich verlor mich in ihnen ...

  • Sie musste sich eingestehen, dass sie einmal kurz eingenickt war, auch wenn sie gesessen hatte, aber als sie die Schritte hörte öffnete sie sofort wieder ihre Augen und setzte sich grader hin, auch ihre Tunika richtete sie auf die Schnelle ein wenig und lächelte Curio an. Sabina schaute ihm dabei zu wie er das Tablett mit dem kalten Wasser auf den Tisch stellte und dann die Becher füllte, wobei er doch etwas verschüttete. Ein Schmunzeln zeichnete sich wieder auf ihren Lippen ab und sie streckte ihre Hand nach dem Becher aus, als er ihr diesen reichte und sich neben sie setzte. Ihre Hand war nun etwas feucht wegen dem Wasser, aber das störte sie nicht, es gab zusätzlich etwas Kühle und war angenehm. "Es langt alle male sich etwas zu erfrischen."
    Mit diesen Worten nahm sie den ersten Schluck und spürte wie es erfrischend ihre Kehle hinunterlief. Erst wenn man etwas kaltes trinken konnte spürte man die Hitze die eigentlich draussen herrschte und es zum Glück nicht schaffte in die Mauern dieser Casa wirklich vorzudringen.
    Das Schweigen war schon komisch,aber sie wusste grade nicht was sie sagen sollte und war ganz froh, dass er damit anfing. "Oh da fragst du mich jetzt aber was. Ich habe keine Ahnung, was sich die nächsten Tage noch machen werde. Als erstes würde ich sagen einen Brief schreiben an meinen Vater und dann mich nach einer Anstellung umsehen, vielleicht wie schon gesagt bei den Göttern. Desweiteren werde ich abwarten was sich noch so ergeben wird."
    Ihre Finger strichen an der Seite des Bechers entlang und nahmen die feinen Tropfen auf die sich gebildet hatten. Wieder merkte sie wie er sie von der Seite her anschaute und lächelte ihn verlegen an. Er schien seinen Blick nicht mehr von ihr abwenden zu wollen und so ließ sie ihren Blick etwas sinken und nippte an dem Becher. "Hast du etwas bestimmtes vor?"

  • Ich verlor den kontakt zu ihren Augen, als sie ihren Blick senkte. In gewisserweiße konnte ich dankbar sein, denn bevor es anfing, dass ich dämlich aussehen würde, sollte es sowieso vorbei sein und sie ersparte mir den Aufwand, mich freiwillig von ihr zu trennen. Meine warmen Hände absorbierten regelrecht die Kühle des Wassers. Ich nippte noch einmal an dem Glas und stellte das Glas dann vor mir auf den Boden ab. Vorerst hatte ich genug von Quellwasser.
    Ich legte meine Hände auf die Bettkante und zog die Beine etwas an.
    Nein, eigentlich nicht. Ich denke ich werde mich überraschen lassen ...
    Es war wohl nicht das das beste Thema, was es gab, denn schon nach diesem recht kurzes Wortwechsel war Thema mehr oder weniger erledigt und es herrschte wieder diese merkwürdige Stille. Diesmal wusste ich allerdings nicht, was ich sagen könnte. Alles was mir in den Sinn kam war völlig schwachsinnig und ich kam mir recht seltsam vor. Das merkwürdige Gefühl in der Magengegend machte sich nun wieder breit. Es war nicht wirklich unangenehm ... eher ungewohnt. Ich wusste nicht, was es zu bedeuten hatte. Wollte ich das überhaupt wissen? Wollte ich wissen, was in mir vorging, was sich veränderte, oder wollte ich einfach nur stillschweigend hoffen, dass alles so blieb, wie es noch ist. Wollte ich denn das überhauop? Wieder wurde ich von Fragen überworfen, die ich selber nicht beantworten konnte. Was ich aber nun wusste, was mir vorhin noch nicht klar war, war, dass ich in ihrer Nähe sein wollte. Neben ihr sitzen, sie atmen hören. Aber nur das? Es war zum verrückt werden. Ständig diese Fragen ...
    Ich ließ mir aber nichts anmerken, ich wollte sie nicht unnötig beunruhigen oder gar sorgen und gab mich charmant, wie ich es auf dem Weg hierhin tat.

  • Und wieder Schweigen. Solch eine Konversation hatte sie aber auch noch nicht gehabt und sie suchte fieberhaft nach einen Gesprächsthema wenn sie nicht gleich wieder gehen sollte. Wieder nahm sie einen Schluck, und da der Becher schon am Anfang nicht ganz voll gewesen war, war dies nun ihr letzter Schluck, denn der Becher war leer und sie hielt ihn nur noch in der Hand, damit sie etwas hatte zum festhalten.
    Ja überrascht wurde man ja immer, jeden Tag aufs neue. "Wie geht es dir denn jetzt? Ist es besser geworden mit deinem Kreislauf?" Nicht, dass sie sich noch Sorgen machte schließlich konnte er eben problemlos durch die Casa spazieren und nach dem Trinken suchen und natürlich auch bringen. Aber da ihn beiden ein Thema fehlte war es besser als wenn sie sich nun die ganze Zeit anschweigen würden.
    Trotzdem ließ sie sich von dem Bett hinunter und stand auf um etwas durch das Zimmer zu laufen, dabei stellte sie ihren Becher auf dem Tisch neben der Kanne ab. Als sie an das Fenster gelangte konnte sie in den Garten blicken. "Ihr habt einen wunderschönen Garten" stellte sie fest und drehte sich wieder lächelnd zu ihm um. "Ich weiß gar nicht wie unser Garten aussieht, habe noch gar nicht die Casa wirklich besichtigt in der ich nun wohnen werde." Sabina lachte leise und hoffte, dass sie endlich ein Thema gefunden hatten um etwas mehr zu sprechen ausser zwei Worte.

  • Ich war froh, dass sie das Schweigen brach, denn mir viel absolut nichts Sinnvolles ein. Das Thema war zwar auch nicht das beste, aber ich konnte wenigstens etwas darauf antworten, auch wenn es ebenso kurz war, wie das Gespräch davor. Ja, soweit geht es mir wieder gut ... ich denke, wenn ich später nocheinmal ausruhe geht es mir so, wie immer. Ich fühle mich nur etwas ... anders. Etwas anders ... hauptsächlich fühlte ich mich innerlich total 'anders'. Konnte die Sonne vielleicht dauerhaften Hirnschaden verursachen? Ich hoffe nicht, es würde sicherlich bald wieder alles völlig normal sein.
    Leicht verwundert stellte ich fest, dass sie vom bett aufstand und zum Fenster hinüber ging. Bei ihren Worten musste ich leicht schmunzeln.
    Ja, unser Garten war wirklich schöln und er war jedes Jahr so wunderbar. Aös ich vor zwölf Tagen wieder hierherkam, wusste ich sofort, dass ich richtig war, als ich die Blumen sah. Denn nur hier gab es solch schöne Blumen.


    Ich stand ebenfalls auf und schlenderte langsam zu ihr.
    Das solltest du aber unbedingt nachholen. Ein schöner Garten erspart manchmal die Zeit, in einen der Parks zu gehen. Auch wenn es hier nur wirklich wenige Gute gibt. Außerdem kann man dort wirklich sehr gut entspannen...

  • Genau das wollte sie hören, dass es ihmgut ging, denn das freute sie und sie dachte an vor noch nicht so langer Zeit wo er so bleich auf dem Boden gelegen hatte. So schlimm war er ja gar nicht, fand sie mittlerweile. Wenn sie wieder daran dachte wie er sich aufgeführt hatte, als er sie das erste mal angesprochen hatte, war dies nun ja wirklich eine nette Plauderei. "Du fühlst dich anders? Ich hoffe es ist ein angenehmes anders und nicht etwas was dich vielleicht krank macht" fügte sie nun doch wieder besorgt ein.
    Schnell zog der Garten ihren Blick wieder auf sich. "Wenn ich zu Hause bin werde ich gleich mal den Garten besichtigen und deine Worte prüfen wie es ist dort zu sitzen. Ich kenne hier leider noch keine Parks und kann keine Vergleiche dazu ziehen, aber auch dies sollte ich wohl einmal ändern." Ihr Blick ging immer wieder zwischen ihm, der ja näher kam, und dem Garten hin und her. Als er dann schließlich fast bei ihr ankam, begann sie wieder durch das Zimmer zu wandern und sie blickte auf den Stuhl, der ja so unbequem sein sollte und trotz dessen setzte sie sich auf diesen.
    Ja er hatte wohl recht, denn er war unbequem und wackelig dazu. "Du hattest Recht, der Stuhl ist nicht sonderlich empfehlenswert" scherzte sie und wollte wieder aufstehen. Sie schien doch etwas nervös zu sein, hier so mit ihm alleine, deswegen war sie hier aiuch rumgelaufen. Noch bevor sie es wirklich schaffte aufzustehen gab es ein ziemliches Krachen und Sabina landete auf dem Boden, ausgerechnet auf der Seite wo noch immer der große blaue Fleck war. Sie schien das Pech anzuziehen wie die Fliegen vom Dreck. Seufzend lag sie nun auf dem Boden und wusste nicht ob sie darüber lachen sollte oder nicht, denn es tat weh.

  • Ein angenehemes anders? Na wenn ich das wüsste, dann hätte ich ja nicht das Problem. Es war nun nicht besser, oder schlechter ... einfach anders. Ich wusste selbst nicht, wie ich es ihr erklären sollte, verstand ich es ja selbst nicht wirklich. Naja, ich hoffe es ist ein 'angenehmes anders'... Wieder folgten meine Blicke ihren weg, der sie unruhig durch das Zimmer führte. War es ihr hier unangenehm? War es wegen mir? Ich war selbst ein wenig nervös ... schritt aber nicht so durch dieses Zimmer. Wahrscheinlich hat jeder eine andere Art, mit seiner Nervösität umzugehen. Aber warum war sie es? Warum war ich es?
    Sie setzte sich auf den Stuhl, der doch wirklich unbequem aussah ... sonst hätte ich ihr ihn ja angeboten. Anscheinend war sie genauso neugierig, wie ich es meist war. Ich wollte schon etwas erwidern, als ich nurnoch ein leichtes Krachen hörte und den Stuhl in seine Einzelteile zerbersten sah. Schnell rannte ich dorthin und schaute zu Sabina hinab, die mit einem ziemlich undefinierbaren Gesichtsausdruck vor sich hinstarrte.
    Er ist wohl wirklich nicht so bequem ... antwortete ich halb scherzhaft, halb ernst und zog sie sachte hoch.


    Plötzlich war, als würde die Zeit stillstehen. Ich zog sie so hoch, dass sie nun genau vor mir stand. Ich konnte ihren Atem hören, konnte jedes Detail ihres Gesichtes sehen, konnte fast schon ihren herzschlag spüren. Ich sah ihr einfach nur in die Augen, das Atmen ließ ich ganz bleiben. Sämtliche Gedankengänge brachen ab. In meinem Kopf herrschte fast Leere. Nichts, nur noch sie. Ich hielt sie immernoch in ihren Händen, die ich nun langsam nach unten legte, sie aber immernoch anschaute. Tief in ihre Augen, als würde ich in ihre Seele eintauchen.

  • Sie schien wirklich das Pech gepachtet zu haben, aber der Schmerz der nur kurz da war, war auch recht schnell wieder verschwunden und deswegen war sie auch ziemlich dankbar, denn noch einen blauen Fleck an der selben Stelle zu haben wäre sicherlich nicht grade angebracht gewesen. Sabina fing herzlich an zu lachen, als er sich über sie beugte und dann von einem unbequemen Stuhl sprach. Sie hatte schon fast Tränen in den Augen von dem Lachen, als er schließlich ihre Hände nahm und sie auf die Füße zog, was ein kurzes Verzerren ihres Gesichtes zur Folge hatte, denn die Seite tat doch noch ein wenig weh. "Danke und ja ich gebe dir Recht er ist äusserst unbquem und man sollte nun nicht mehr in Versuchung kommen sich auf diesen zu setzen" scherzte sie noch, als sie eine seltsame Veränderung bemerkte. Er sah sie auf eine eigenartige Weise an und sie musste schlucken, um den Kloß zu entfernen der sich scheinbar einfach dort hin geschoben hatte.
    Seien Hände umschlossen immer noch die ihren und sein Blick bohrte sich schon halbwegs in ihr Innerstes. Ihre Augen schimmerten noch wegen der Tränen die sie gelacht hatte und die Sonne schien genau auf ihre Haare, da sie mit dem Rücken dem Fenster zugewandt war. Nur zögerlich schien er sie los lassen zu wollen und ihr Lächeln hatte etwas zitterndes an sich. Verlegen schaute sie ihn an und sah lächelnd auf den Boden und dann wieder zu ihm auf, als sie nach einer Haarsträhne griff und diese zur Seite schob weil sie in ihre Stirn gefallen war.
    "Ich glaube nun hat sich jeder einmal um den anderen gekümmert" sagte sie leise zu ihm.

  • Die dunkelblonde Haarsträhne, die ihr ins Gesicht fiel, schob sie mit einer merkwürdigen Eleganz wieder zur Seite. Sie schein ebenso ... aufgeregt, verlegen zu sein, wie ich es war. Auch wenn ich mir dessen nicht sicher sein konnte. Ihre Blicke wanderten wieder. Zum Boden, wieder zu mir. Ja ... sie war nervös, genauso wie ich, obwohl ich in solchen Momenten lang nicht mehr solche Nervosität oder Aufregung empfand, was mich ein wenig verunsicherte.
    Nochimmer schaute ich in ihre grünen Augen, hielt ihren Blick fest, um mich Sicherheit zu geben. Sicherheit, die ich normalerweiße nicht brauchte. Alles war so verwirrend, ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Ein Dichter würde nun sagen, dass ich auf mein Herz hören sollte ... toll. Hörte ich auf Dichter? Ich versuchte es, ich horschte auf mein herz, aber es schien genauso ratlos zu sein, wie ich.
    Es war nur eine Sache in meinen Kopf, etwas, was ich erst verdrängte. Ich wollte sie nicht verjagen, durch Dinge oder Taten, die ihr missfielen, aber mir war es in diesen kleinen Augenblick egal. Hoffen konnte ich nur ... hoffen, dass sie ihr es nicht missfiel, dass ihr es vielleicht sogar gefiel...
    Ich beugte mich langsam das kleine Stück zwischen uns noch zu ihr vor und gab ihr einen kleinen, eher zögerlichen Kuss auf ihre Lippen.


    Ich nahm ihren Geschmack in mich auf und hoffte, dass ich diesen Geschmack nicht missen würde. Eine Welle von Gefühlen überflutete mich wieder, aber ich hielt mich über Wasser. Ich wartete auf ihre Reaktion, darauf, ob aus dem zögernder Kuss vielleicht ein anderer werden würde. Ein Kuss, der nicht einfach so in Vergessenheit geraten könnte...

  • Diese seltsame Spannung hatte sie gespürt, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass diese Spannung so weit über ihre Stränge schlagen würde. Seine Gedanken waren für einen Moment fast greifbar und sie wusste einfach was er vor hatte, aber sie konnte sich diesem erst einmal nicht entziehen. Sie sah noch wie er sich zu ihr beugte, wie er ihr immer näher kam, aber sie konnte nicht sagen ob sie das wollte oder nicht. Sie kannte den Mann nicht einmal und schon lagen seine Lippen auf ihren, zart, weich und verlangend. Wie lange es war wusste sie nicht aber, dass sie diesen Kuss erwiederte war nur ein Bruchteil einer Sekunde und dann löste sie ihn wieder und schaute ihn erstaunt und verwirrt an.
    Es war vielleicht nicht einmal ihre Absicht, dass sie einen Schritt nach hinten auswisch, aber sie tat es und sah auf den Boden. Worte, ja sie sollte etwas sagen, aber was sagte man in einem solchen Moment wenn man sich ziemlich überrannt fühlte? Nichts, das war das beste, denn alles andere würde die Situation vielleicht für beide unangenehm machen. Ob sie gehen sollte? Das würde wie eine Flucht aussehen und wirkte vielleicht unhöflich.
    Ihre Finger verschränkten sich auf komplizierte Weise ineinander und sah fast so aus als würden sie sich gleich einen Knoten reinmachen,aber sie konnte sich noch beherrschen. Wieder blickte sie ihn an, aber immer noch fehlten die Worte.

  • Ich spürte, wie sie den Kuss erwiderte, nur kurz, aber sie tat es. Umso überraschter war ich, als sie sich plötzlich löste, als sie diesen Schritt nach hinten machte, der mich fast schon qäulte. Es war falsch ... es war das falsche was ich tat. Sagte man nicht, das erste, was man man denkt sei das richtige? Es war das einzige, was ich dachte, somit war es doch das erste, oder? Oder war das alles nur Humbug? Alles nur erfunden, um ein paar schlaue Sprüche zu haben? Das Gefühl in meiner Magengegend verstärkte sich, es wurde unangenehm, es sollte aufhören, aber innerlich spielte ich komplettt verrückt. Meine Gedanken spielten alle möglichen und unmöglichen Reaktionen durch. Was sollte ich machen? Etwas sagen? Weiter machen? Fort rennen? Es schien mir die einzig gute Tat zu sein, aber doch wollte ich nicht. Ich wusste nicht, was meine Gefühle bedeuteten. Es war ein riesiges Gemenge aus Gefühlen, die ich nicht einmal alle kannte. Entweder war es zu lange her, oder ich hatte sie verdrängt, oder ich hatte sie nie erlebt.
    Völlig entgeistert blickte ich sie an ... nahm noch immer den Geschmack ihrer Lippen war, fühlte noch immer diese zarten Lippen. Aber gleichzeitig erschienen mir si so unendlich fern.
    E ... Entschuldige .... brachte ich nur stotternd hervor. Das Sprechen fiel mir unglaublich schwer, mir fiel alles schwer. Was tat ich nur und was sollte ich tun?

  • Vielleicht wäre es wirklich besser wenn sie einfach gehen würde. Es war ein irgendwie peinlicher Moment und sie wusste nicht recht weiter. So einfach geküsst wurde sie noch nie, ausser vielleicht auf die Wange aber nicht mehr. Ihr Kopf fühlte sich reichlich durcheinander an und wollte sich auch nicht mehr sortieren lassen. Toll ihre Familie würde sicher nur den Kopf schütteln, wenn sie erzählte, dass sie mit einem Fremden in dessen Casa ging und sich dann auch noch in das Cubiculum führen ließ. Das war ja mal wieder typisch Sabina, naiv ohne Ende. Sicher dürfte sie dann gar nicht mehr alleine auf die Strasse raus. Innerlich seufzte sie einen Seufzer nach dem anderen, aber wie sie letztendlich handeln sollte wusste sie auch nicht wirklich.
    Ihr Blick ihm gegenüber war undeffinierbar und sie wusste ja selber nicht wie sie gucken sollte. Seine Entschuldigung drang langsam an ihr Ohr und entlockte wieder ein sanftes Lächeln ihrerseits was ziemlich schüchtern wirkte. "Es ist nicht schlimm" sagte sie letztendlich und man merkte wie verwirrt sie eigentlich darüber war, dass er sie einfach geküsst hatte. "Ich sollte vielleicht gleich gehen, damit ich nach Hause komme bevor es dunkel wird" sagte sie leise und sah zum Fenster hinüber.
    Sie hätte ihm gerne etwas anderes gesagt, aber irgendwie wollte sie hier weg, hatte sogar etwas Angst. Ihre Gefühle konnte sie nicht beschreiben, aber es war seltsam und es drängte sie zum Gehen.

  • Die Gefühle waren fast zum Greifen in diesem Raum. Ich war völlig durcheinander. Verstand ihre Worte nicht, was meinte sie? Sie sagt, es sei nicht schlimm, will aber dann gehen? Vielleicht wäre es doch am besten, wenn sie gehen würde. Andererseits wäre es wiederrum sher schade. Aber könnte man bei dieser Stimmung überhaupt noch etwas anderes machen?



    Mir wurde kalt, eisig kalt, obwohl es in diesem Zimmer recht warm war. Ich bekam eine leichte Gänsehaut, auch wenn das so gar nicht meine Art war. Es war auf einmal alles völlig anders, als sonst. Sämtliche Gefühle schlugen mir nun auf den magen und mir wurde leicht schwummerig. Mit ernstem Blick schaute ich sie wieder an. Sämtlicher Galnz aus meinen Augen war versiegt. Es war einfach ein ... leerer Blick und ich verstand nicht, wieso. Was war hier so anders? Was war der Auslöser dafür? Ich verstand es nicht und wusste auch nicht, ob ich es jemals verstehen würde.
    Es ist vielleicht wirklich besser ... Auch wenn das die Worte waren, die ich nie aussprechen wollte, tat ich es dennoch. Die Worte klangen unbeabsichtigt hart, aber war nicht mehr rückgängig zu machen.
    Langsam drehte ich mich um und ging ein paar Schritte Richtung Tür.

  • Nun sah sie ihn wirklich verwirrt an, als sie die Härte aus seiner Stimme raushörte. So war das also, wenn er nicht das bekam was er wollte dann schien es besser zu sein wenn die Frauen das Weite suchten. Ein Funken Enttäuschung mischte sich in ihren Blick als sie ihn anschaute, denn sie hatte ein anderes Bild gehabt als noch zu Anfang, doch mit dieser Härte machte er das gesamte Bild wieder zunichte und sie war da wo der Anfang gewesen war, nämlich neben dem Brunnen. Kurz dachte sie daran, ob er das alles nur gespielt hatte, damit sie ihn nach Hause brachte und er sich dann mit ihr vergnügend konnte. Würde ein Mensch so etwas wirklich fertig bringen einen so anzulügen? Sie wusste es nicht, denn sie würde es niemals machen, aber wer hatte schon eine Ahnung was in dem Kopf eines anderen los war.
    Als er dann die ersten Schritte zur Tür hin machte zögerte sie noch einen Augenblick kam ihm dann aber auch nach. Es schien das Beste zu sein und vielleicht sollte sie demnächst wirklich jemanden mitnehmen, der sich im Notfall um sie kümmerte. Was sollte sie nun wegen der harten Worte sagen? Am besten wäre es den Mund zu halten,aber so stumm zur Tür zu gehen war auch nicht wirklich toll.
    "Ich hoffe mal, dass du nicht mehr so schnell in der Sonne einfach zusammenbrichst" sagte sie deswegen einfach als sie bei ihm an der Tür ankam.

  • Was würde ich nur dafür tun, wenn die Götter die Zeit zurückdrehen würden. Ich sprach in diesem harten Ton, als wäre sie eine Untergebene, als wollte ich ihr meinen Willen aufzwingen, aber das war es nicht was ich wollte. Seltsamerweiß bei ihr nicht. Ein stummes Nicken auf ihre Worte war meine Antwort und langsam, mit gesenktem haupt ging ich Richtung Porta. Ob sie mir überhaupt folgte, wusste ich nicht wirklich, zu sehr war ich damit beschäftigt, was ich tun konnte. Aber egal wie oft ich die Situation durch dachte, es kam immer wieder das gleiche Ergebnis bei raus: Nichts. Nichts konnte ich tun, um das zurückzunehmen, was ich getan habe. Wenn ich doch wenigstens klarmachen könnte, dass es nicht gewollt war, dass es nicht so kommen sollte, wie es kam. Alleine das würde mir schon reichen.


    Schließlich erreichten wir die Porta

  • Cicinne war in das erst beste Zimmer gelaufen und hatte hinter sich die Tür geschlossen. Für wie dumm hielt sie der Kerl eigentlich? Viele Schritte lief sie einfach hin und her und sah immer wieder dabei auf den Brief in ihrer Hand. Zweifel wurden schnell zur Seite geschoben, denn sie waren hier fehl am Platz. Er hatte den Brief nicht versiegelt, also war es seine Schuld und nich ihre. Cicinne entrollte die Schriftrolle und begann zu lesen.



    Salve Matinia Sabina,


    ich möchte dich gerne zu einem kleinen, gemütlichen Mittagessen im Garten der Casa Sergia einladen. Er ist wirklich wunderschön und bietet Schutz vor der starken Sonne, die derzeit über Rom ist. Dort kann man schön entspannen und das Leben einmal genießen. Danach können wir einen kleinen Spaziergang in der Gegend machen, wenn du möchtest.


    Ich würde mich sehr über deine Zusage freuen.


    Curio



    Eine Freundin, eine alte Freundin, zum Essen, zum spazieren gehen, zum **** Cicinnes Gedanken gerieten völlig ausser Kontrolle und sie war kurz vor einer regelrechten Explosion. Gut sie wusste den Namen, sie wusste den Weg, sie musste eigentlich nur da hingehen und diese......sie konnte es nicht denken....sie einfach niedermetzeln.

  • Lange hatte sie nachgedacht ob sie den Brief wirklich wegbringen sollte oder ob sie eine Nachricht schreiben sollte in der etwas anderes stand, aber nun hatte sie sich dann doch für etwas ganz anderes entschieden, denn es war eigentlich gut wenn diese Sabina hier her kommen würde. Hier taten sich ganz andere Möglichkeiten auf was sie alles machen konnte und so rollte sie den Brief wieder zusammen. Ja Sabina würde den Brief bekommen und Cicinne würde sich viele Sachen ausdenken wie sie diese Frau hier ganz schnell wieder los bekam. Ein wenig grinsend verließ sie das Zimmer wieder und ging zu der Casa Matinia.

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