[Officium] Tribunus Laticlavius

  • Als sich die Tür öffnete und eine für mich im ersten Moment fremde Person vor mir stand musste ich erst einmal überlegen, wo ich dieses Gesicht einordnen konnte. Doch an der lockeren Begrüßung erkannte ich es dann plötzlich sofort, es war mein entfernter Verwandter aus Kindestagen Augustinus, den ich vor einiger Zeit herbestellt hatte um sich mal wieder zu begegnen und über alte Zeiten zu reden.


    "Salve Augustinus." begrüßte Maximus ihn freundlich. "Es freut mich, dass du meine Einladung erhalten hast, denn es hat mich doch schon stark interessiert was aus dir in all den Jahren geworden ist und siehe da: Ich hätte dich kaum wieder erkannt." Er deute auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Setz dich doch am besten erst einmal. Möchtest du vielleicht etwas trinken?"

  • Das war Maximus? Ich hatte ihn kleiner in Erinnerung. ;) Nun war er irgendetwas wichtiges in einer Legion.


    Wie 'befohlen' setzte ich mich auf den Stuhl.

    "Ich bin der Einladung gerne gefolgt, Maximus. Immerhin gibt es nicht viele Octavier in Germanien..."
    grinste ich Maximus zu.


    Auf die Frage ob ich etwas zu trinken haben wollte antwortet ich:
    "Ja gerne. Am besten ein Glas Wasser."

  • Maximus holte eine Amphore hinter seinem Tisch hervor, nachdem er bereits zwei Becher auf den Tisch gestellt hatte. Er schenkte zuerst Augustinus etwas von dem Wasser ein und anschließend sich selbst.
    "Da hast du wohl recht." antwortet er auf die Bemerkung bezüglich Octavier und Germanien. "Aber wir sind auch schon immer eine Familie von Politikern gewesen und die große Politik wird nun einmal in Rom gemacht." ;) "Aber erzähl doch erst einmal, wie gehts dir und wie siehts mit deiner Arbeit aus? Das du Scriba bist, habe ich ja bereits vor einer Weile mal nebenbei vernommen."

  • Ja die Arbeit... ich überlegte und erzählte dann.

    "Nun ich war Magistratus in Confluentes. Ich weiß nicht ob du Confluentes kennst. Es ist eine kleine Stadt und es ist schwierig in Confluentes Karriere zu Machen. Nun bin ich Scriba Personalis et Provincialis beim Legaten. Die Arbeit ist anspruchsvoll und macht Spaß. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den einflussreichsten Mann Germaniens als Vorgesetzten hat. Ich glaube Meridius wäre der letzte, der Eifer und Anstrengung nicht würdigen würde.


    Derzeit plane ich einen 'Tag der offenen Tür' in der Regia. Wenn du Zeit hast kannst du ja mal vorbeikommen."


    Ich nahm einen Schluck Wasser.

    "Und bis zu was hast du es geschafft, Maximus?"

    Ich rechnete mit einem Centurio. Andererseits, welcher Centurio hatte ein eigenes Officum?

  • "Interessant, du engagierst dich also in der Provinzverwaltung. Mit dieser Arbeit kann man es weit bringen, also bleib immer schön am Ball."


    Auf die Frage, was Maximus selbst derzeit für eine Tätigkeit ausübte musste er unweigerlich schmunzeln. Stand dies nicht an der Tür? Er musste bei Gelegenheit wohl noch einmal selbst nachschauen. ;)


    "Nun, vor dir sitzt der Tribunus Laticlavius der Legio IX Hispana. Derzeit habe ich in Abwesenheit des Legaten sogar das Kommando über die gesamte Legion, jedoch sind es im Moment sehr ruhige Zeiten, weshalb sich meine täglichen Anstrengungen auf ein Minimum reduzieren." :)

  • WOW... Tribunus Laticlavius. Maximus hatte es zu etwas gebracht, das konnte man sagen.


    "Ich kann nun wohl nicht mehr sagen: 'Bleib du auch am Ball Maximus'" lachte ich.

    "Ich glaube auch, dass ich es bei Meridius weit bringen kann. Mein nächstes Ziel ist dann erst mal der Duumvir oder der Magister Scriniorum. Wo genau weiß ich allerdings nicht, da Germanien ziemlich viel Personal hat."


    Ich überlegte.

    "Hast du vor zu den Wurzeln der Familie zurückzukehren? Nach Rom - in den Curus Honorem?"

  • "Naja, das ist zu diesem Zeitpunkt noch schwer zu sagen. Immerhin bin ich hier gerade erst angekommen, da kann ich mich noch nicht unbedingt schon damit beschäftigen was ich zukünftig noch alles unternehmen werde. Aber ich mache natürlich auch kein Geheimnis darum, dass ich wahrscheinlich nicht ewig hier in der Legion bleiben werde, mal sehen."


    Maximus lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Wasser aus seinem Becher.


    "Wie bist du eigentlich dazu gekommen nach Germanien zu gehen? Ich konnte dies bei dir leider nie so genau mitverfolgen, aber es gehört schon sehr viel Mut dazu sein Glück in einer anderen Provinz zu versuchen. Als ich selbst damals z.B. in die Legio II gegangen bin hat es mich auch anfangs ein wenig Überwindung gekostet meine eigentliche Heimat hinter mir zu lassen."

  • Ich setzte mich etwas anderes, weil meine vorherige Position unbequem war.

    "Nun, Lucius Octavius Detritus, mein Onkel war Magistratus in Ostia. Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber ich wurde dann Scriba in Ostia. Da ich nicht viel Ahnung von der Verwaltung hatte, ob Detritus mir an nach Germanien zum damaligen Comes Gaius Prudentius Commodus."


    Ich hielt inne,


    "Er hat mich dann irgendwie als Magistratus nach Confluentes gebracht."

  • "Also auch eher eine zufällige Entscheidung, ging mir ähnlich."


    Als ein weiteres Familinmitglied ins Gespräch gebracht wurde interessierte sich Maximus, ob Augustinus mal wieder etwas vom guten alten Detrius gehört hatte.


    "Wo du gerade Detrius erwähnst. Hattest du in letzter Zeit mal wieder Kontakt mit ihm, sei es schriftlich oder auf anderem Wege? Ich hab ihn schon lange nicht mehr gesehen, deshalb auch keine Ahnung was er wohl derzeit so macht."

  • Ach ja Onkelchen Detritus...


    "Ich habe gehört, er macht jetzt Architectus Urbi. Er ist ja auch seit einiger Zeit Ritter." erzählte ich.

    "Aber mehr weiß ich auch nicht. Hast du von jemandem mal etwas gehört?"


    Ich überlegte.

    "Ach ja und Victor ist so weit ich weiß, Praefectus Urbi geworden."

  • "Architectus Urbi? Interessant, kein schlecht bezahlter Job, wie man hört. Er hat es in der Verwaltung in Italia zuvor ja auch schon weit gebracht."


    Maximus viel mal wieder auf, dass er die Familie wie schon so oft ziemlich vernachlässigte, man sollte halt mehr Briefkontakt halten um zukünftig etwas mehr auf dem Laufenden zu sein.


    "Ohja Victor, er hat sich bei den Stadtwachen gemacht. Eine Steile Kariere die dadurch nun gegipfelt hat. Allerdings hoffe ich, dass er sich auch bald wieder dem CH widmet, denn auf seiner nächsten Stufe als Consul könnte er noch einiges erreichen."

  • Maximus horchte merkbar auf und setzte ein Lächeln auf als er die Absicht von Augustinus vernahm für ein Quaestoren-Amt zu kandidieren.
    "Es freut mich außerordentlich, dass du eine Laufbahn im CH einschlagen möchtest. Damit würdest du die Tradition der Gens Octavia weiterhin fortsetzen." Maximus überlegte einen Moment. "Ich muss dir ehrlich sagen, dass schon Leute gewählt wurden die deutlich weniger vorzuweisen hatten, als du zu diesem Zeitpunkt. Deshalb sollte dich die Tatsache, dass du derzeit noch Scriba bist nicht unbedingt abschrecken. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich die Zeiten schon ein wenig geändert haben und viele Wähler durchaus auf deine Laufbahn achten werden. Wahrscheinlich wäre eine Wartezeit bis du es geschafft hast Duumvir zu werden somit durchaus angebracht und vernünftig." Maximus nippte wieder von seinem Wasser bevor er fortfuhr. "Die Entscheidung liegt aber letztlich ganz bei dir. Wenn du dich bereit fühlst, dann wage es ruhig. Wenn du meinst du müsstest noch warten, so ist dies auch in Ordnung. Wie auch immer, ich bin froh, dass du diesen Schritt in Erwägung ziehst. Es kann nie genug Octavier im CH geben."

  • Ich freute mich über diese Antwort.

    "Ich will erstmal einige Zeit als Scriba bleiben. Dann mache ich einige Zeit Duumvir sein und dann sehe ich weiter."


    ich überlegte.

    "Ich glaube ja immernoch, dass WIR es nocheinmal zu Veradelung schaffen!"
    Ich dachte nach. "2 Senatoren haben wir schon. Und das öffendliche Leben in Rom wird praktisch von den Octaviern geleitet..."

  • Maximus schaute skeptisch, aufgrund der Aussagen die Augustinus traf.
    "Naja, das ist schon etwas hoch gegriffen und auch ein wenig vermessen. Es gibt noch genügend andere Gentes, die ebenfalls sehr viel erreicht haben und da heben wir uns derzeit kein bisschen ab. Von einer Adelung möcht ich deshalb garnicht erst sprechen."

  • "Hmm... Manchmal schlafe ich und hin und wieder nehm ich auch etwas Nahrung zu mir." antwortete Maximus und konnte sich dabei ein scherzhaftes Lachen nicht verkneifen. "Ansonsten: Ich habe hier keine bestimmten Freizeitaktivitäten, die Arbeit geht vor und genau deshalb bin ich auch hergekommen." ;)

  • Für eine Weile würde es in dieser Amtsstube wohl wieder etwas leiser werden, dachte sich Maximus, während er gerade seine letzten Arbeiten vollbrachte. Allzu lange her war es ja noch nicht, seit er hier seinen Posten bezog. Aber er war sich sicher, dass er sich schon bald wieder hier einfinden würde, zumindest bis er alles weitere erledigt hatte.


    Nachdem Maximus nun alle Vorbereitungen getroffen, das Kommando übergeben und eine Nachricht für Livianus hinterlassen hatte, konnte er sich ruhigen gewissens aus seinem Officium begeben um die lange Reise nach Rom antreten...

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