Porta - Der Eingang

  • Serrana konnte kaum fassen, dass sich die Tür endlich doch noch geöffnet hatte und bekam vor Aufregung kaum den Namen des Senators mit, als dieser sich dem Ianitor vorstellte. Seit Tagen hatte sie wegen ihrer ungewissen Zukunft unter großem Druck gestanden, dazu waren die anstrengende Reise und das zermürbende Warten vor dem Haus gekommen. Als sie jetzt ihren Namen aus dem Mund des Sklaven hörte, fühlte sie wie die ganze Anspannung der letzten Zeit endlichl von ihr abfiel.


    "Ja, das bin ich." sagte sie und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Araros hatte das Gefühl unter dem strengen Blick des Prätors zusammenzuschrumpfen.


    "Oh nein, Herr" stotterte er dann, "es tut mir sehr leid, aber Lucius Iunius Silanus ist noch immer in Germanien. Kann ich dir sonst irgendwie zu Diensten sein?"


    "In Germanien. Soso. Also gut. Dann kann man nichts machen. Schon gut."


    Dem Prätor reichte diese information vorerst. Wenn Silanus in Germanien verweilte, dann hatte es keinen Sinn lange nachzufragen. Sollte er von der Rückkehr seines Patrons hören, würde er sich bestimmt von alleine melden. Dann wandte er sich wieder an die junge Frau, deren Namen ihm in Erinnerung geblieben ist. Er lächelte freundlich.


    "Es war mir eine Freude dich kennenzulernen Iunia Serrana. Vielleicht begegnet man sich ja wieder."

  • Aus irgendeinem Grund war Serrana sehr froh, dass er jetzt ihren Namen kannte und erwiderte sein Lächeln.


    "Mich hat es auch gefreut, Marcus Decimus Livianus, und ich wünsche dir noch einen schönen Tag."

  • "Den wünsche ich dir auch. Vale!"


    Den Sklaven weiter ignorierend nickte er der jungen Frau mit einem Lächeln zu und begab sich dann zurück zu seinen Liktoren, die immer noch, ihr Rutenbündel geschultert, vor der Casa Iunia standen und auf den städtischen Magistraten warteten. Der Kommandeur der Liktoren gab den befehl weiter zu gehen und so zog der ganze Tross wieder seines Weges. Jedoch nicht ohne das der Praetor noch einen letzten Blick zu Serrana warf.

  • Serrana sah dem sich entfernenden Tross hinterher, bis er hinter der nächsten Häuserecke verschwunden war. Die letzten Minuten waren für sie ein Wechselbad höchst unterschiedlicher Gefühle und Eindrücke gewesen und sie war immer noch etwas verwirrt. Ein dezentes Räuspern des Sklaven brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück.


    "Ähm, Herrin, möchtest du vielleicht jetzt ins Haus kommen? Deine Räumlichkeiten sind bereits vorbereitet worden."


    "Oja, das möchte ich sogar sehr gern" sagte sie strahlend. Sie gab Adula, die die ganze Zeit über schweigend beim Gepäck gewartet hatte, ein Zeichen und gemeinsam betraten sie die Casa Iunia.

  • Bei der erstbesten Gelegenheit die sich der jungen Iunia bot, entschwand sie aus dem Haus und der Aufsicht der Decima um der gentseigenen Casa einen Besuch abzustatten. Nicht nur Araros und die anderen Sklaven sollten kontrolliert (und über ihre Anwesenheit in Kenntniss gesetzt werden), es ging der jungen Schwarzhaarigen viel mehr um den Garten. Bevor sie nach Germania abgereist war, hatte sie einige Bäume und Pflanzen anlegen lassen, größtesteils aus Samen ihrer Heimat gezogen und sie wollte nachsehen ob diese bei dem italienischen Wetter auch gedeihten. Daran konnte wohl niemand etwas auszusetzen haben, nicht wahr?


    Also war sie mit Phila und einem Leibwächter im Schlepptau durch die ewige Stadt gegangen, deren mitreißende Stimmung sie immer noch begeisterte und klopfte - selbst - an die Porta.


    *knock knock*

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    Araros eilte auf das erste Klopfen hin zur Eingangstür, schob den schweren Riegel zurück und öffnete. Als er die junge Frau sah, die davor stand, dachte er im ersten Augenblick, es müsse sich um eine Besucherin für die junge Herrin Serrana handeln, aber dann erkannte er Iunia Narcissa, die er immer noch in guter Erinnerung hatte.
    Automatisch schaute er sich nach Silanus um, konnte ihn aber nirgendwo erblicken. Und die junge Herrin schien auch kein Gepäck dabei zu haben, es war schon sehr seltsam...


    "Salve, Iunia Narcissa. Komm doch bitte herein." sagte er dann respektvoll und öffnete die Tür etwas weiter, damit die Herrin ins Haus eintreten konnte.

  • "Danke Araros, sehr nett. Wie geht es dir und den anderen?" fragte Narcissa im Plauderton und ließ sich hereinführen. Phila folgte ihr auf dem Fuße und der Leibwächter ebenso, er nickte dem anderen Sklaven zur Begrüßung zu und hielt sich dann aber im Hintergrund. "Was gibt es neues zu berichten seit meiner Abreise? Habt ihr den Garten gut gepflegt?" Erst ihre letzte Frage hatte einen etwas argwöhnischen Unterton, aber alles in allem hatte die junge Iunia sehr gute Laune. Von Silanus allerdings sprach sie, erstmal, kein Wort.

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    "Oh, wie freundlich, dass du fragst, Herrin. Uns allen hier geht es gut." beeilte sich Araros zu antworten. Er war jetzt ausgesprochen froh, dass er in den letzten Wochen persönlich die Pflege des Gartens überwacht hatte und dieser in tadellosem Zustand war. Schließlich konnte man ja nie wissen...


    "Ansonsten war es ziemlich ruhig seit du und ...äh...der junge Herr Silanus abgereist seid. Natürlich wohnt jetzt die Herrin Iunia Serrana hier in der Casa, aber das weisst du ja sicher schon längst" fügte er hastig hinzu.

  • Bla Bla Bla. Unwichtiges Gewäsch. Narcissa war versucht mit den Augen zu rollen, hielt sich aber noch zurück. So leid es ihr tat, sie war hier nicht die Domina, sie lebte bei den Decima und somit hier nur zu Besuch. Allerdings konnte sie es nicht verhindern, Araros erstaunt anzusehen. Ihre Stimme klang argwöhnisch, als sie genauer nachfragte.


    "Iunia Serrana!? Nein, wer soll das sein!? Mir hat niemand etwas mitgeteilt!" Na toll. Silanus musste sie wirklich hassen, wenn er ihr nicht mal die Casa gab sondern ein völlig Unbekannten. Oder wollte er ihr deswegen die Casa nicht geben? Weil bereits jemand hier lebte. Wer war Serrana? Und in welchem Verhältnis standen sie zueinander? Woher kam sie? Was wollte sie in Rom? Was allerdings viel lustiger wäre, wenn Silanus gar nicht wußte, dass sich hier eine Verwandte breit gemacht hatte. Dann könnte sie es ihm brühwarm in ihrem nächsten (und zugegebenermaßen ersten) Brief berichten. Hah! Dann würde sie ihm schon zeigen, dass sie nicht so dumm und kindisch war wie er anscheinend annahm. Das wäre doch gelacht! "Sei doch so nett, Araros, und melde mich ihr, vielleicht hat sie Zeit und Lust sich zu treffen. Ich gehe direkt in den Garten, etwas zu trinken wäre dort nicht schlecht."


    Herrschaftlich, ganz so als wäre sie nie weggewesen und in dem gewohnt herrischen Ton, gab sie Anweisungen und wartete nicht, bis man ihnen Folge leistete. Nein, davon ging sie ganz selbstverständlicherweise aus. Daher wandte sie sich, mit Phila direkt hinter sich, zum Garten, den sie überprüfen wollte.

  • Vor dem Eingang der Casa Iunia stieg Laevina würdevoll aus ihrer Sänfte und ging auf das Haus zu. Zum ersten Mal seit ihrer gestrigen Ankunft in Rom war sie ein bisschen nervös, da sie heute ihre Enkelin Serrana wiedersehen würde, die sich vor einigen Wochen so undankbar aus dem Staub gemacht hatte um nach Rom umzuziehen.
    Laevinas Unruhe resultierte dabei weniger aus Sentimentalität als der Sorge, ihre kostbar behütete Enkelin könnte sich ausserhalb ihrer Obhut bereits in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht haben. Angemeldet hatte sie ihren Besuch selbstverständlich nicht, auf diese Weise würden die Überraschung und die Wiedersehensfreude auch viel größer sein.
    Laevina beschloss jetzt keine weitere Zeit zu verlieren und klopfte schwungvoll und unüberhörbar an die Tür.

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    Araros eilte so schnell er konnte zum Eingang. Wer um der Götter Willen hämmerte denn da nur derart laut an die Tür? Eilig schob er die Riegel zurück, rechnete dabei beinahe schon mit einem Soldaten oder einem Gladiator, und war daher höchst erstaunt, vor der Tür lediglich eine vornehm gekleidete ältere Dame vorzufinden. Diese warf ihm allerdings einen derart finsteren Blick zu, dass er sich fast schon wünschte, es hätte doch eine Prätorianergarde vor ihm gestanden.


    "Ähem, Salve Domina" sagte er dann ein wenig stockend. "Womit kann ich dir zu Diensten sein?"

  • Was war denn das nun wieder für ein Tölpel?


    "Deine Dienste kannst du gern für dich behalten, öffne mir gefälligst die Tür und bring mich zu meiner Enkelin Iunia Serrana!" blaffte Laevina den leicht verwirrten Ianitor an. Warum sollte sie ihm auch ihren Namen nennen, Serrana würde zweifellos sofort wissen, wer hier vor der Tür stand...

  • Nachdem Calliphana ein langes Gespräch mit ihrer Vermieterin Severa hatte, kam sie einige Stunden später zu der Cena. Erstens, weil sie etwas Ablenkung brauchte nach diesem Gespräch, zweitens, weil sie Centho jetzt brauchte, mehr denn je zuvor. Sie war sehr durcheinander und seelisch aufgewühlt, das war zu viel für sie jetzt. Zum Glück hatte sie Shama, die ihr beim umziehen geholfen hatte, sonst wäre sie jetzt wahrscheinlich in irgend einem Fummel zur Cena gekommen, und so zerzaust, wie vorher bei der Ludi Romani, nach dem vielen laufen und Leiter rauf und runter klettern.


    Sie nahm noch all ihre letzte Kraft zusammen, hob die Hand und klopfte an der harten Tür.



    *klopf... klopf... klopf...*

  • Araros eilte schnell zur Porta, denn offenbar war doch noch ein verspaeteter Gast eingetroffen.


    Er schob den schweren Riegel zurueck, oeffnete die Tuer und begruesste hoeflich die junge Frau, die ganz offensichtlich auch einer der geladenen Gaeste bei der Cena war.


    "Salve, Domina, herzlich willkommen in der Casa Iunia, erlaube mir bitte, dich direkt zu den anderen Gaesten zu bringen" Bei den letzten Worten machte er ihr den Weg frei und wies einladend ins Innere des Hauses.

  • Gemeinsam mit seinem Verwandten Brutus und seinem Tross an Sklaven und angestellten erreichte Silanus die Casa Iunia. Die Reise war weitestgehend angenehm und ohne Zwischenfälle verlaufen und auch Brutus hatte sich als angenehme Reisegesellschaft herausgestellt. Silanus hatte mit ihm eindeutig die richtige Wahl getroffen.


    "So Brutus. Hier sind wir. Das ist die Casa Iunia. Sie ist zwar nichts besonderes, aber ich bin mir sicher du wirst dich wohl fühlen."

  • Brutus hatte den Schock noch immer nicht ganz verwunden. Nie hatte er gedacht, dass Rom eine so große Stadt war, laut und teilweise auch schmutzig. Auf dem Weg zur Casa Iunia hatte er Menschen aus aller Herren Länder gesehen und ihre merkwürdigen Sprachen gehört.


    Ein wenig müde von der Reise nickte er. "Dieses Haus ist beeindruckend... Und die Stadt ebenfalls. Ich werde mich später ein wenig umsehen. Wo muss ich eigentlich hin bezüglich meines Marschbefehls?"

  • "Nun, entweder du siehst nachher bei mir im Palast vorbei, wobei ich vermutlich heute an meinem ersten Tag gleich einiges zu tun haben werde, oder ich bringe dir den Marschbefehl mit, wenn ich am Abend nach Hause komme."


    Silanus schickte einen Sklaven los, um an der Türe zu klopfen und die Skalven und anwesenden Bewohner von der Ankunft der beiden Iunii zu informieren.

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