Die Wache am Tor zum Stützpunkt

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Wachsoldat Classis Misenensis

Schon in einiger Entfernung hatte man den schwarzen Punkt näher kommen und am Ende zu einem Reiter wachsen sehen. Die Torwache war sich bis zu letzt sicher gewesen, das Dieser hinunter zur Stadt abbiegen würde. Gnaeus hatte auch darauf gewettet und nun ein paar Münzen an seinen Kameraden verloren. Er bemühte sich trotzdem freundlich zu sein, denn der Reiter stellte sich immerhin als Tribun der Torwache vor.

"Salve Tribun! Darf ich Dich zum Tribun Hadrianus Subdolus führen? Der Praefectus ist leider verhindert Dich zu empfangen. Wir wurden aber auch nicht über dein Eintreffen informiert."

Ein Versuch zu beschwichtigen. Früher, ja früher war alles besser. Da kam noch ein Bote im Voraus und brachte die Kunde zu den Einheiten bevor Stabsoffiziere ans Tor klopften und eine Einheit darauf nicht vorbereitet war.

Der Praefectus war verhindert...soso,...nun warum nicht, er würde ihn noch früh genug kennenlernen.
Wie sah das denn aus, wenn er auf Orcus hinter diesem Nauta herreiten würde?
Nicht nötig Nauta,...wo finde ich den Tribunus Hadrianus...in der Principia?
Primus fragte sich ob dieser Tribun wohl mit seinem alten Freund Iustus verwandt war.

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Wachsoldat Classis Misenensis

Ein Lächeln blitzte auf, denn der Miles wußte, das sein Wachkamerad Gnaeus lauffaul war. Eben noch hatte er selbst eine vernichtende Wettniederlage hinnehmen müssen, jetzt konnte er es großzügig zurückgeben.

"Mein Kamerad führt dich hin!" Er klopfte Gnaeus nochmal unterstützend auf die Schulter und ließ ihn dann davon traben.

Primus lächelte gefährlich,...die beiden schienen sich nichts aus seinen Wünschen zu machen. Nun, das hier war nicht die Turmae,...man kannte ihn noch nicht.
Bevor er etwas sagen konnte trabte der Wachposten davon. Primus sah den verbleibenden Wachposten ernst an und meinte,
Nauta,...da wo ich herkomme werden die Wünsche eines Tribunen respektiert,...wir sehen uns!
Sein Blick und seine Stimmlage waren alarmierend,...sollte es sich ruhig herumsprechen, daß er ein scharfer Hund war.
Der andere Wachsoldat war inzwischen weit genug voran getrottet, daß es nicht so albern aussah.
Gemütlich folgte Orcus dem Mann, geradeso als würde er ihm nicht folgen.

An einem Morgen, die Sonne stand aber schon hoch, wurde es am Tor des Stützpunktes belebt. Pferde wurden heran geführt. Proviant aufgeladen und allerlei nützliche Utensilien für eine etwas längere Reise verstaut. Das ganze Prozedere hatte natürlich einen Sinn. Heute war die Zeit gekommen die Schiffsbrüchige zurück nach Rom zu bringen. Dafür wurde eine kleine Truppe von fünf Reitern zusammen gestellt, auf das der jungen Dame aus gehobenen Hause nicht noch etwas passierte, bevor sie in der Obhut ihrer Familie zurückgekehrt war.

Subdolus hatte sich der Aufgabe angemessen gekleidet. Der sonst so störende Brustpanzer war einem lockerem Hemd gewichen. Natürlich führte er die sonst übliche Kleidung mit, aber bei einem recht zügigen Ritt war sie eher störend, denn produktiv. Zumal man sich im Kernland des Kaiserreiches bewegen würde. Mit wilden Barbaren war also ebenso nicht zu rechnen, wie mit bis an die Zähne bewaffneten Räubern, die leichte Beute suchten. Und doch wurde der kleine Begleitschutz zusammengestellt, um eben der jungen Frau Gelegenheitsdiebe und Halsabschneider vom Leib zu halten.

Sie warteten jetzt nurnoch auf den Unteroffizier, der die Dame zu den Pferden führte und darauf, das der Offizier im Trupp das Kommando gab abzureisen.

Labeo und vier seiner Leute waren damit beauftragt worden diesen Weg nach Roma zu machen und die Purgitierin, deren Leben er zuerst gerettet und dann die nächsten Tage begleitet und umsorgt hatte, in die Obhut ihrer Familie zurück zu geben, die sie nun mehr als alles andere nötig hatte.

Früh am Morgen war er deshalb zu Quartier für Ehrengäste gegangen und hatte sie abgeholt, nun waren sie an den bereitgestellten Pferden angekommen, mit denen sie den Weg nach Roma machen würden. Er half der Purgitierin auf den Rücken des Pferdes, saß ebenso auf und meldete dann:

"Tribun, Purgitia Philogena und Eskorte aufgesessen, auf Deinen Befehl hin kann es losgehen!"

Auch Subdolus hiefte sich in den Sattel. Langsam führte er im Anschluss sein Pferd die Straße hinauf und begann erst nach den letzten Hütten mit einem schärferen Tempo. Gerade im Umkreis von Misenum war es viel zu gefährlich im straffen Trab zu reiten. Passierte etwas, waren die Folgen für Image und Ansehen der Classis schwerwiegend, daher wußten auch die Offiziere der Flotte wie sie sich und ihre Männer zu benehmen hatten, was für Reitzyklen angemessen waren und vorallem wem sie letztendlich dienten.

Doch raus auf den Wiesen und Äckern konnte es ruhig etwas flotter gehen und so schafften sie es bald Misenum und Umgebung hinter sich zu lassen...

Nach der langen Reise von Confluentes nach Misenum war ich sehr erschöpft. Auf dem Weg hierher war ich an dichten Wäldern vorbeigegangen und die Alpen überquert. Ich hätte sie umgehen können, aber in meinem Stolz wollte ich die Herausforderung meistern. Dann war ich weiter nach Süden nach Misenum gewandert und jetzt war ich hier und atmete die salzige, warme Luft ein, die so anders war als in Germanien.

Obwohl ich von der langen Reise noch sehr erschöpft war, entschied ich mich, mich sofort bei der Classis zu bewerben.

Ich sprach die Wache am Tor an:

,,Salve!

Ich bin Manius Iavolenus und will mich hier zum Dienst melden. Darf ich passieren?´´

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Wachsoldat Classis Misenensis

"Salve." grüßte der wachhabende Miles kurz und schaute sich das Gesicht genauer an. Hier waren schon so manch finstere Gestalten aufgetaucht, doch dieser Bursche schien es ernst zu meinen."Ha, du willst dich also zum Dienst melden. Ein Freiwilliger also oder kommst du mit einer Vorgeschichte zu uns, hm?" Noch machte der Soldat keine Anstalten den Mann einfach so passieren zu lassen, denn dies würde natürlich sowieso nicht geschehen. Aber er winkte schonmal einen Kameraden zu sich, der die Rolle der Führung übernehmen konnte, war sich der junge Mann bewußt, das diese Schelle ins Lager nicht wieder so schnell in anderer Richtung passierbar werden würde.

,,Ein Freiwilliger´´, antwortete ich.

Ich war aufgeregt und wollte, dass man mich endlich einließ, doch die Wache schien alles mit der Ruhe zu nehmen.

Primus hielt bei der Torwache an. Hinter ihm stoppten die 11 Begleiter.
Tribunus Terentius mit 11 Mann zu einer Inspektionsreise...
Er tippte an den Helm und ließ Orcus lostraben.
Gleichzeitig fiel sein Arm nach vorne und trotz seiner Bedenken hörte er das Klappern der Hufe hinter ihm. Er würde Nachsicht üben müssen, dies waren Nautae,...keine Equites der Turma secunda der II. Legio.
Er atmete die Luft tief ein, sie war wärmer und würziger als in Germania,...

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Wachsoldat Classis Misenensis

"Freiwilliger? HAHAHAHA, das ist gut." Ein Hüsterlein beendete die Heiterkeit, das Gesicht wurde ernst."Na dann geh mal mit Gaius mit, der bringt dich zum Rekrutierungsbeauftragten. Ein Centurio..." Gaius verdrehte die Augen, er hatte gerade soooo schön die Wand als Stütze genossen und dabei die wenigen Sonnenstrahlen des Tages genutzt, um sein Gesicht zu wärmen.

Er lachte? Was war denn daran zum lachen?

Es ärgerte mich, nicht ernst genommen zu werden, denn so fühlte ich mich jetzt. Ich wollte gerade etwas erwidern, was bestimmt nicht sehr nett gewesen wäre, aber ich konnte mich noch kontrollieren. Es war bestimmt nicht gut, jemanden meiner womöglich zukünftigen Einheit zu verärgern. Er konnte mir hier alles erschweren.

Deshalb sagte ich nur: ,, Vielen Dank´´

Ich folgte Gaius, so glaubte ich hatte die Wache ihn genannt.

Primus brachte seine Truppe mit einer Geste zum Stehen. In den vergangenen zwei Wochen waren die Nautii schon fast zu brauchbaren Equites geworden. Die Reise war ruhig verlaufen, für ihn ungewohnt ruhig, war er doch Patrouillen am Limes gewohnt, wo man hinter jedem Strauch einen blutrünstigen Barbaren vermuten mußte.
Nachdem, sich der Staub ein wenig gelegt hatte, machte er Meldung.
Tribunus Terentius mit 12 Mann zurück von der Inspektionsreise!

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Die Wache starrte auf das riesige Pferd des Terentiers, gegen das die der übrigen Männer wie Spielzeuge wirkten.
Jedoch fing er sich rasch und winkte die verloren geglaubte Truppe durch.
Willkommen zurück, Tribunus,...!

Primus grüßte die Wache erneut und ritt durch das Tor in Richtung Pabula.

Entschlossen legte Azizos die letzten Schritte zurück, die noch seine Vergangenheit und sein ziviles Leben von seiner hoffentlich militärischen Zukunft trennten.

Zum Wachsoldaten am Tor zum Stützpunkt sagte er: "Salve! Mein Name ist Azizos, und ich möchte Soldat der Flotte werden."

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Wachsoldat Classis Misenensis

Die Wache nutzte den sonnigen Tag für ein Bad. Doch leider nicht im Meer sondern in den warmen Fühlern der Sonne. "Salve, weißt du wirklich, was du da willst? Hier spaziert man nicht rein und wieder raus, wenn's zu hart wird. Du verpflichtest dich für mindestens zwanzig Jahre, wenn du einmal der Classis begetreten bist." Zuviele Rekruten schafften es nicht zum Miles oder Nauta. Doch vielleicht war dieser junge Bursche ja aus einem ganz harten Holz geschnitzt.

Azizos hatte zugegebenermaßen nicht unbedingt damit gerechnet, dass man ihn noch vor dem Tore von seinem Vorhaben würde abschrecken wollen. Er fasste sich aber schnell wieder: "Es ist beachtlich, wieviel Verantwortungsbewusstsein du zeigst: Du denkst und redest wie ein Vorgesetzter, und du tust gut daran. Aber keine Sorge, mein Entschluss ist reiflich überlegt."

Und außerdem wartete vor der Verpflichtung ja auch noch die Probezeit.