• Am Hafenangelangt sah Furianus zum ersten Mal das riesige Schiff, welches ihn nach Hispania bringen sollte.
    Sogleich kamen Nautae herangestürmt und fingen an die Kisten in das Schiff zu verladen, ein Kran wurde nicht benötigt, denn so schwer war sein Hab und Gut, welches er nicht in Hispania missen wollte, nicht.


    Furianus selbst stand umring von einigen Sklaven etwas Abseits und wartete auf seinen Klienten.

  • Wir waren in einfache edle Tuniken gehüllt und erreichten nach ein, zwei Stunden langweiligsten Ritts Ostia und seine Hafenanlagen. Meine zwei Sklaven ritten voraus und ich meinte, wenn sie's in Zukunft ebenso hielten, hätt ich nicht viel zu tun in Hispania und alles liefe wie an den Schnürchen der Groma.


    Ich hatte Glück mit den beiden griechischen Brüdern, Glaukos war vertraut mit den Künsten der Zahlen, Eumaios, der jüngere, ein Feuerkopf dem die Pferde nicht wild, die Frauen nicht abweisend und der Wein nicht stark genug sein konnten, ein Liebhaber der Tragöden - zu allem Überfluss waren sie mir treu ergeben wie Freunde, denn ich gab ihnen jede erdenkliche Freiheit und zahlte ihnen ungewöhnlicherweise auch einen Lohn für ihre Dienste.


    Nur einmal im Jahr und in gewisser Verkehrung der Saturnalien, ließ ich sie verstehen, dass sie Sklaven seien, wenn ich sie nach Strich und Faden bediente; das nahmen sie mir denn auch regelmäßig übel... und ich hatte meinen Spaß.


    Skylla, Charybdis! Dort hinten, da steht der Flavier, seht...


    Und sie sahen, wie ich sah und wir lenkten den Schritt unserer Pferde in gespanntem Trab - weil das einfach besser aussah - in die Richtung des Patrons.


    Lucius Flavius... ich sprang vom Pferd, die Stirn vom Tau der Anstrengung glitzernd, und lachte meinem Flavier entgegen Salve Patron! Dein Weg war hoffentlich weniger beschwerlich als der meinige, als Phoibos diese griechischen Brüder hier erblickte, konnte er sich nicht enthalten einige neckische doch hinreichend scharfe Strahlen herabzuwerfen, nunja, doch er ließ uns passieren... dabei wies ich auf die Griechen, die sich daran machten unsere wenigen Habseligkeiten auf das Schiff zu bringen.... ich reichte meinem Patron fast beiläufig, doch fest und entschlossen die Hand. Es zog mich, meine Sachen selbst auf die Schaluppe zu tragen, doch mir blieb nicht mehr als meine zwei Freunde bei ihrer Arbeit zuzuschauen

  • Furianus erblickte seinen Klienten.


    "Salve, Caesoninus."


    Ja, der Gott schien es heute schlecht mit den Feldern zu meinen.


    "Nun ja, falls die Götter ihnen zürnen, so müssen sie dir wohl winken und dich ziehen lassen. Der Götter Zorn sollte nicht vernachlässigt werden."


    Sagte er lächelnd und reichte auch ihm seine Hand.


    "Wir müssen uns noch ein wenig gedulden, ich habe viel Gepäck. Sage mir, Caesoninus, weißt du wo du wohnen wirst?"

  • So ging das nun aber nicht. Mir wurde zugetragen, das mein geschätzter Freund Furianus sich auf eine lange Reise begeben würde. Doch das er in aller Stille von dannen ziehen würde, ohne sich von Freunden zu verabschieden, das war nicht akzeptabel. Als ich davon erfuhr ließ ich eine Biga anspannen und mich in vollem Galopp zum Hafen bringen. Zwischen Gepäckstücken und fleißigen Helfern entdeckte ich ihn und ging freudig, wenn auch wehmütig, auf ihn zu.


    Laut war meine Stimme zu hören:

    Es geht auf eine große Expedition? Was muss ich da vernehmen? Verlässt man etwa Rom so schnell, ohne sich lebewohl zu sagen? ;)

  • Furianus stand mit Caesoninus, sie unterhielten sich, als plötzlich...er drehte sich erstaunt um und entdeckte Cicero.
    Sofort ging er lächelnd auf diesen zu und ergriff dessen Hand.


    "Cicero, welche Freude! Ich grüße dich. Ja, ohne ein Lebewohl, denn dies Wort setze ich mit Trauer in verbindung, darum bin ich auch bedacht es nicht aufkommen zu lassen. Ich will nicht mit Trauer gehen, sondern unbemerkt verreisen, um dann wiederzukommen, als wäre ich nie weg."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus stand mit Caesoninus, sie unterhielten sich, als plötzlich...er drehte sich erstaunt um und entdeckte Cicero.
    Sofort ging er lächelnd auf diesen zu und ergriff dessen Hand.


    "Cicero, welche Freude! Ich grüße dich. Ja, ohne ein Lebewohl, denn dies Wort setze ich mit Trauer in verbindung, darum bin ich auch bedacht es nicht aufkommen zu lassen. Ich will nicht mit Trauer gehen, sondern unbemerkt verreisen, um dann wiederzukommen, als wäre ich nie weg."



    Des Furianus Hand fest haltend, schaute ich ihn an, denn wer wusste schon, wann wir uns wiedersehen würden. Seine Worte hatten fast schon einen lyrischen Akzent, und ich hoffte sehr, sein Verreisen wäre nur eine kurze Episode.


    Ich hoffe sehr, Du hast Neptun ein würdiges Opfer gegeben?


    Mein Blick fiel auf seinen räuspernden Begleiter. Auch ich nickte ihm zu, um mich wieder an Furianus zu wenden.


    Verreist der Sehenswürdigkeiten wegen? Oder gibt es einen anderen Anlass?

  • "Ich habe bei den Neptunalien geopfert, mein Freund. Ich hoffe er ist mir hold."


    Sagte er lächelnd und wandte sich auch sogleich zu Caesoninus.


    "Sowie, als auch, Cicero. Ich würde gerne Tarraco bereisen, der Kaiser gab mir aber auch den Auftrag mich dort um die älteren Militärareale zu kümmern. Und dies, Cicero, ist Lucius Helvetius Caesoninus. Er ist mein Klient und wird mir als Agrimensor in Germania behilflich sein."


    Mit einem Nicken zu Caeoninus wandte er sich wieder ein wenig Cicero zu.


    "Caesoninus, dies ist ein guter Freund, Titus Aurelius Cicero."

  • Und nachdem sich Furianus von seinem Freund verabschiedet und ihm alles erdenklich Gute gewünscht hatte, bestiegen sie das Schiff und brachen gen Westen auf, nach Hispania.


    Sim-Off:

    Entschuldige, Cicero, ich muss nun los.

  • Nicht viele Worte hatten ich und der Aurelier gewechselt, nur Artigkeiten, doch ein sympathischer Mann, wie sie Rom nicht viele besitzt, wurde mir sehr schnell klar; wir würden uns so schnell nicht wiedersehen.


    So winkte ich ihm auch das ein oder andere Mal von der Reeling aus zu, während Ostia immer kleiner und kleiner wurde und wir schließlich auf hoher See waren...

  • Nachdem alles ordentlich verstaut worden und Varus an Bord gegangen war, vergingen noch einige Minuten, dann legte das Schiff ab und schipperte allmählich nach Süden. Eine Schiffsreise war einfacher für ihn, da er sich inzwischen doch schon recht alt fühlte und auf eine Landreise mit dem Karren wenig Lust hatte. So ließ er sich die frische Salzluft um die Nase wehen und sah dem neuen Abschnitt seines Lebens so gut entgegen, wie er es angesichts der Umstände eben konnte.


    Mit dem Herzen bei Alessa und auch Arria, Crispus und Mela,verweilte er eine geschlagene Stunde an Deck, bis er sich langsam in die Kajüte begab, um etwas zu schlafen. Er würde viel zeit haben in seinem Ruhestand.

  • Das Schiff wurde gerade beladen und auch die Gepäckstücke des Iulianus fanden ihren Platz.
    Noch einmal blickte er von der Rehling auf die Dächer des Hafens Roms und die grauen Rauchwolken trugen die Melancholie mit sich in den Himmel, wie Iulianus sich in sein Gemüt.
    Ein letzter Seufzer, ein Blick zur See und die Leinen wurden gekappt.


    Das Schiff stach in See.

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