Via | Mogontiacum - Confluentes

  • Sim-Off:

    Eigentlich sollten wir noch zwei Mädels treffen, die sich verlaufen haben, aber sie waren schon lange nicht mehr aktiv. Also machen wir weiter.


    Cupidus war mit den Antworten der Männer zufrieden, hatte auch nichts anderes erwartet. Die Soldaten, die Decius und Tubero ausgebildet hatten, war in guter Verfassung und nicht nachlässig in ihren Pflichten.
    Grinsend ließ Cupidus die Männer noch einen Moment ausruhen und genehmigte sich selber noch ein Stück Brot, das er mit einem kräftigen Schluck Wasser hinunterspülte. Dann verstaute er seine Sachen wieder in seiner Satteltasche und schnallte sein Cingulum etwas enger.
    "Tuma II, Abmarschbereitschaft herstellen, die Pause ist vorbei. Es geht wieder zurück ins Lager."


    Als die Geschäftigkeit der Männer einsetzte, die aufsprangen und ihre Sachen zusammensuchten und anschließend ihre Pferde herbeiholten, setzte Cupidus seinen Helm auf und band den Kinnriemen fest. Es konnte also weitergehen.

  • Sim-Off:

    Schade. Naja kann man nichts machen.


    Wir hatten uns nun gestärkt und einige Zeit ausgeruht, als Cupidus zum Abschmarsch rief.


    Ich stand auf, rückte meine Kleidung zurecht und überprüfte meine Bewaffnung. Im Laufschritt rannte ich zu meinem Pferd, überprüfte Sattel und Zügelhilfe und stieg auf.


    Alle anderen stellten sich bereits auf und so reihte auch ich mich ein.

  • Cupidus schwang sich in den Sattel und ritt an der Formation entlang .
    "Equites, in duos odines!!!!, erscholl sein Kommando und die Männer formierten sich zu einer Kolonne mit jeweils zwei Equites nebeneinander.


    Dann blickte er zurück.
    "Viridovix, Virilis, ihr bildet die Vorhut für den Rückweg. Pergite!!!"
    Er wartete, bis die beiden Männer nach vorne weg galoppiert waren und gab dann den Befehl zum weiterreiten. Im gemächlichen Trab ging es zurück nach Confluentes.

  • Nachdem Cupidus den Befehl zur Bildung der Vorhut gegeben hatte, ritten ich und Einar nach vorne.


    Mit einigem Abstand ritten wir voran und sahen uns die Umgebung währenddessen an. Alles war ruhig und wir ritten schweigend nebeneinander her.

  • Sim-Off:

    Entschuldigt die lange Abwesenheit, das RL fordert/-e sein Opfer in Form von Zeit und Nerven. ;)


    Einar schwang sich kommentarlos auf das zügig startklar gemachte Pferd und nickte Viridovix zu.
    "Na dann mal los!"
    So ritten sie eine Weile schweigend daher, während die Felder und Wiesen an ihnen vorüberzogen. Hier und da war ein Wäldchen in Sichtweite, doch nichts ungewöhnliches kreuzte ihren Weg.


    Nach einiger Zeit fiel Einar eine kleine Bauernhütte zur linken Seite der Straße auf. Er warf einen genaueren Blick auf das heruntergekommene Häuschen und machte hektische Bewegungen in seiner Umgebung aus. Dann plötzlich durchbrach ein grässliches Kreischen die Stille und Einar erkannte das Geschehen beim Haus.
    "Viridovix, was geht dort drüben vor? Siehst du, was ich sehe?"
    Er wollte eine Bestätigung seiner Vermutung. Am Haus waren zwei bis drei bewaffnete Männer zu sehen, die offenbar eine kleine Gruppe Bauern bedrängte.


    Sim-Off:

    Bringen wir doch mal etwas Action in diese öde Patrouille! :D

  • Sim-Off:

    Upps...beinahe übersehen ;)


    Während ich auf Abaris saß, die Umgebung beobachtete und die frische Landluft genoß, schreckte Einar neben mir plötzlich auf. Er hatte wohl etwas gesehen oder gehört.


    Ich schaute in die Richtung, die er mir andeutete und tatsächlich! An einem Haus, dass vermutlich einem einfachen Bauern gehörte, stand eine Gruppe bewaffneter Männer. Sie trugen Stöcke oder Knüppel und vermutlich auch andere Waffen, die ich aus der Entfernung nicht genau erkennen konnte. Sie standen vor einer Gruppe von Bauern, 5 hatte ich in der Eile gezählt, und schienen diese zu bedrängen.


    "Tatsächlich! Einar dort geht irgendetwas vor. Reite nach hinten und gebe Bescheid, ich warte hier und beobachte weiter. Wir brauchen ein paar Männer, das dürfte reichen. Es sei denn es verstecken sich noch andere Bewaffnete in der Umgebung."


    Mit diesen Worten wendete ich meine Blicke wieder in Richtung des Bauernhauses. Die Männer standen immer noch vor der Gruppe und schienen diese zu bedrängen und zu bedrohen.

  • "Geht klar!" japste Einar nur, während er Dameas bereits gewendet hatte und die Straße zurückritt, auf die Patrouille zu. Beim Duplicarius angekommen, salutierte er zackig und erstattete Bericht.
    "Duplicarius Cupidus, wir haben eine bewaffnete Bande gesichtet, die die Bewohner eines Bauernhauses bedrängt! Dort vorn, links der Straße. Die Bewaffneten zählen ein halbes Dutzend."
    Sein Pferd trippelte unruhig auf der Stelle, während er auf Befehle seines Vorgesetzten wartete.


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus, dass Cupidus zu diesem Zeitpunkt noch Duplicarius ist.

  • Cupidus winkte nach hinten und stieß die Faust zweimal in die Höhe. Dann trieb er sein Pferd an.
    "Einar, du führst uns zu der Stelle, so schnell wie möglich," rief er gegen den Wind, der ihm um die Nase strich, während die Pferde zum Gallopp beschleunigten. Das Trampeln der Hufe hinter ihm schwoll an, als die Turma die Straße entlangritt.

  • So preschte die Turma die Straße entlang. Augenblicke später kam Viridovix in Sichtweite. Einar deutete auf das Bauernhaus und auf die Bewaffneten, die immer noch dort waren.
    "Dort drüben, Duplicarius. Sie haben Knüppel und lange Stöcke, vielleicht sogar richtige Waffen."
    Er spähte mit zusammgengekniffenen Augen über das Feld, das sie vom Haus trennte.


    Mittlerweile waren sie bemerkt worden. Die Bande wurde nervös und die Männer begannen die Bauernfamilie erst recht zu bedrängen. Offenbar wollten sie etwas bestimmtes, vielleicht waren sie Schuldeneintreiber oder Erpresser. Jetzt, wo sie die Turma entdeckt hatten, machten sie Anstalten sich aus dem Staub zu machen.

  • Cupidus drehte sich im Sattel um, als sie das Gehöft vor sich sahen. Eine kleine Gruppe von Männern war dort, mit Gegenständen in den Händen. Ob die Plage mit den Banditen wohl wieder losging?
    Er drehte sich im Gallopp im Sattel um.
    "Turma, ausschwärmen, umzingelt die Männer, aber tötet sie nicht." Er selber zog seine Spatha und stürmte an der Spitze auf die Männer zu, die sich teilweise schon umgewendet hatten und dem nahen Wald zustrebten.
    Im gestreckten Gallopp ging es hinterher.

  • Mit einem ordentlichen Tritt in die Seite und anstachelnden Rufen trieb Einar sein Pferd an. Die Turma flog über den Feldweg, der zum Bauernhaus führte und teilte sich auf, um die Banditen zu umzingeln. Je näher Einar kam, desto genauer konnte er die schreckgeweiteten Augen der Männer erkennen, die nun bereits zum Großteil ihre Waffen fortgeworfen hatten und in heller Panik flohen.
    Der junge germanische Eques ritt auf der linken Flanke der Turma und holte einen der Männer ein. Der Kerl war nicht besonders groß, hatte dafür aber ein sehr breites Kreuz und einen kurz gehaltenen Vollbart. Er trug einfache germanische Bauernkleidung, ein Wollhemd und eine einfache Hose, dazu verdreckte Bundschuhe. Als Einars schnaufendes Reittier den Mann überholte und vor ihm zum stehen kam, rief Einar den Mann an.
    "Im Namen des Kaisers, stehenbleiben!"
    Er richtete seine Hasta auf den Mann, der winselnd auf die Knie fiel und seine Arme in die höhe streckte. Seine Waffe, eine Holzfälleraxt, hatte er bereits zu Boden geworfen.
    "Bitte lass mir mein Leben!"
    In diesem Augenblick stürmte einer der anderen Männer mit einem großen Knüppel auf Einar zu. Woher der Kerl so plötzlich kam, konnte er nicht mehr ausmachen. Reflexartig riss Einar die Hasta herum und richtete sie geradewegs auf den bewaffneten Irren, er laut brüllend auf den Eques zurauschte. Nicht mehr in der Lage abzubremsen rannte der Bauer mit voller Wucht in die Lanze. Die Speerspitze versenkte sich mit lautem Knacken in der Schulter des Mannes, der sofort grässlich schreiend zu Boden ging.

  • Die übrigen Eques hatten die übrigen Männer eingekreist und trieben sie nun mit gesenkten Speeren zusammen. Beim Anblick der Reiter hatten die meisten ihre Waffen fallenlassen und hatten versucht zu fliehen, aber keiner konnte entkommen.
    "Bindet die Männer und treibt sie zusammen," kommandierte Cupidus, als auf der linken Flanke ein furchtbares Schreien einsetzte.


    Cupidus trieb sein Pferd zu der Stelle und sah Einar auf seinem Pferd, zu seinen Füßen ein kniender Mann, der die Hände in die Höhe streckte und eine weitere Gestalt, die am Boden lag und sich krümmte. Aus dem Munde dieser Gestalt schienen die Schreie zu kommen.
    Als er näher kam, sah Cupidus auch den Grund für den Lärm, der Mann war verwundet.
    Er sprang vom Pferd und winkte Einar zu, das gleiche zu tun. Dann kniete er sich neben den Schreienden und versuchte, die Wunde zu sehen. "Einar, such mir Verbandszeug, wir müssen den Mann verbinden. Wie ist das passiert?"

  • Nachdem ich einige Zeit gewartet hatte, war plötzlich das Donner von Hufen zu hören. Es war ein bewegendes, packendes Geräusch, als würde Vulcanus selbst in diesem Moment die herrlichsten Waffen für Mars schmieden und damit die Erde zum Beben bringen.


    Meine Kameraden waren schnell in Sichtweite und Cupidus schrie Befehle. Mit einigen anderen hatte ich schnell die Bande umzingelt. Einige hoben noch die Waffen und wollten auf uns zulaufen, doch als sie die große Zahl an Reitern sahen und unsere auf sie gerichteten Lanzen, bekamen sie Angst um ihr Leben. Sie senkten die Waffen, als sie erkannen dass es keinen Ausweg mehr gab. Der Kreis um sie wurde enger und einige Reiter kamen noch hinzu.


    Die Gefangenen wurden zusammen getrieben, entwaffnet und gefesselt. Einar und Cupidus saßen bei einem Verletzten, während der Rest sich um die Gefangen kümmerte.

    "Ich sehe mir die Umgebung an!"
    rief ich einigen Kameraden zu. Zu dritt ritten wir um das Haus herum und ein wenig feldein. Aber außer Wiese, Geröll und Stroh war nichts zu finden.
    Es schien als hätten wir tatsächlich die gesamte Bande gefasst, als plötzlich hinter einem größeren Steinbrocken ein junger Bursche hervor sprang. Er hatte einen Dolch in der Hand und wollte gerade loslaufen, auf einen meiner Kameraden zu, als ich mein Pferd rechtzeitig neben ihn lenkte und ihn mit einem festen Tritt gegen seinen Kopf zum Fallen brachte.
    Schnell sprang mein Kamerade von seinem Pferd und hielt den Banditen fest.


    "Hier nimm das Seil" sagte ich und gab ihm ein Stück Seil dass ich bei mir hatte. Er fesselte ihn und gab mir den Dolch des Hundes.
    "Nimm. Danke dir. Wenn er losgelaufen wär, hätt er mich bestimmt getroffen. So schnell konnt ich nicht reagieren."
    Den Dolch nahm ich an mich. Er war noch gut in Schuss und vielleicht konnte man ihn nochmal gebrauchen.


    Gemeinsam ritten wir zurück zu den anderen.


    "Hier einen haben wir noch gefunden. Sonst ist keiner mehr hier. Alles friedlich."

  • Cupidus versuchte, den Mann so gut es ging zu verarzten. Die Blutung war zwar stark, aber er konnte sie mit einem festen Verband einigermaßen stoppen. Das kreideweiße Gesicht war verzerrt vor Schmerz, als Cupidus die Schlinge ein wenig fester zog als nötig. Dann stand er auf und winkte Viridovix und Einar zu sich.


    "Befragt die Bauernfamilie, warum diese Männer sie bedroht hatten und stellt fest, ob sie auch richtige Waffen bei sich hatten oder noch haben. Ihr wisst, dass in letzter Zeit vermehrt Waffen geschmuggelt werden, also seid auf der Hut."
    Mit einem Lappen wischte er sich notdürftig das Blut von den Händen. "Murdo, diesen Mann hier auf ein Pferd setzen, den Rest an ein Seil binden, sie kommen zu Fuß hinter uns her. Wir brechen auf, sobald Einar und Viridovix wieder hier sind."

  • Ich und Einar nickten nur und gingen ins Bauernhaus. Die Familie war nach unserem Eingreifen schnell ins Haus geflüchtet. Sicher aus Angst vor den Banditen und dem Kampf, aber wahrscheinlich auch aus Angst vor uns. Wir waren Soldaten Roms und hier im Land dass einst den Germanen gehörte. Ich selbst kam nicht von hier, mein Stamm hatte weiter westlich, fast in Gallien seine Heimat. Wie die germanischen Bauern auf einen bewaffneten Kelten in römischer Rüstung reagieren würden, war mir nicht bewußt.
    Natürlich konnte ich mit stolzer Brust vortreten, in der römischen Rüstung und mit den gezogenen Waffen im Anschlag. Aber die Familie sollte reden, nicht vor Angst verstummen.


    So dachte ich etwas nach, während unsere Schritte im Haus dunkle, knarzende Geräusche machten. Aus der Wohnstube hörte man das Wimmern eines Kindes und man spürte fast die Angst der Familie in der Luft liegen.
    Ich hatte dieses Gefühl schon einmal gehabt...bevor die Römer meinen Stamm und unsere Nachbarn besiegten. Die Angst ging damals um, bei uns zu Hause.


    Ich flüsterte Einar zu: "Du bist Germane oder? Fang du an zu reden. Wer weiß wie sie auf einen Kelten reagieren. Ich werde deinen Worten zur Not Nachdruck verleihen. Nur fang du an."


    Ich weiß nicht ob das ein guter Ratschlag war. Vielleicht sahen die Bauern auch einfach zwei römische Soldaten, bewaffnet und mit harten Augen, die in ihr Haus eindrangen. Diese Situation war völlig neu für mich, aber wahrscheinlich wollte Cupidus sehen wie wir uns schlagen.


    Wir betraten die Stube, zwei feste Stöße waren zu hören, als unser Sandalen den Boden berührten. Und das war der Moment in dem uns alle Personen im Raum anstarrten. Ein alter Mann saß auf einem genauso alten Stuhl am Rand, eine Frau mittleren Alters saß daneben und zitterte. Sie hatte ein kleines Kind auf dem Arm und ein zweites kniete vor ihr und hielt sich an ihren Beinen fest. Und mitten im Raum stand ein Mann, etwas älter als wir selbst. Seine Gesichtszügen waren hart, seine Hände groß und bedeckt von Dreck. Er war der Familienvater, soviel stand fest und ihm gehörte der Hof. Er stand dort und schaute uns an. Und das war vielleicht sein einziger Fehler. Denn seine Augen drückten weder Stolz noch Kampfeslust aus. Seine Augen waren eine einzige Woge aus Angst. Nur Angst.
    Ich schaute Einar an und hoffte er würde die richtigen Worte finden.

  • Nachdem der Verwundete einigermaßen verarztet war, betrat ich also mit Viridovix das Haus der Bauernfamilie. Viridovix flüsterte mir zu, woraufhin ich nur nickte und den Familienvater, der uns eingeschüchtert anstarrte, auf Ubisch ansprach.
    "Heilsa. Mein Name ist Einar. Wir sind hier, um euch zu beschützen. Keine Angst, wir haben die Banditen festgenommen."
    Der Bauer atmete erleichtert auf, als er einen wohlbekannten Dialekt hörte. Ein Quentchen Skepsis blieb allerdings in seinem Blick erhalten.
    "Heilsa. Ihr wollt uns beschützen? Du sprichst Germanisch, warum steckst du in einer römischen Rüstung?"


    Einar lächelte gutmütig und deutete auf seinen Kameraden.
    "Wir sind Soldaten der Ala II Numidia. Mein Kamerad hier, Viridovix, ist Kelte. Ich bin Ubier. Wir dienen dem Kaiser, indem wir die Gegend von Gesetzesbrechern befreien und ordentliche Menschen wie euch beschützen."
    Der Bauer sah wohl ein, dass keine Gefahr mehr bestand und trat ein paar Schritte auf sie zu, um Einar die Hand zu geben.
    "Mein Name ist Theodard. Danke für eure Hilfe."
    Einar erwiderte den Händedruck freundlich und deutete auf die Eingangstüre.
    "Das ist unsere Aufgabe. Komm, unser Duplicarius will wissen, was hier vorgefallen ist."

  • Einar stellte mir den Bauern als Theodard vor. Er nickte mir zu und ich nickte freundlich zurück.


    Ich drehte mich kurz zu Einar und flüsterte: "Der Duplicarius sagte wir sollen ihn befragen und nach Waffen Ausschau halten."
    Dann drehte ich mich dem Bauern wieder zu.


    "Setz dich. Wir haben ein paar Fragen an euch." Ich deutete auf einen leeren Platz am Tisch an dem die anderen saßen.
    Er nahm etwas verwirrt Platz und schaute uns gespannt an.


    "Was genau ist hier vorgefallen? Wann kamen diese Männer und kennt ihr sie?"


    "Nun" der Bauer zögerte, atmete dann einmal tief ein und aus und sprach weiter "werden sie zurückkommen? Ihr werdet doch aufpassen dass sie nicht wiederkommen?"
    "Ihr seid sicher. Die Bande ist gefangen und wenn wir erfahren was sie wollten, woher sie kommen und wer sie sind, können wir dir auch Sicherheit geben dass sie nicht wiederkommen."


    Er seufzte und schaute zu der Frau mit dem Kind auf dem Schoß. Sie hatte ängstliche Augen, aber sie nickte als wäre dies ihre letzte Hoffnung.


    "Nun gut. Sie kamen heute früh, noch bevor die Sonne am höchsten steht. Es war Zeit ein wenig Feldarbeit zu tun."
    Feldarbeit. Die Tiere waren wahrscheinlich morgens gefüttert worden. Danach wurden die Ställe gesäubert, vielleicht etwas gegessen. Vermutlich waren die Leute um die Mittagszeit gekommen.
    "Wir kennen diese Leute. Aber nicht mit Namen."
    Er deutete nach draußen über seine Felder in Richtung Osten.
    "Von dort kommen sie. Immer. Sie leben in einem verlassenen Hof. Jedenfalls sieht dieser Hof verlassen aus. Dort leben sie und von dort planen sie ihre Raubzüge. Sie erpressen Höfe in der Umgebung. Wir müssen ihnen etwas geben, von dem was wir haben...Obst, Fleisch, Stroh, Brot. Sie lassen uns genug zu leben und zu arbeiten, und nehmen den Rest für sich."


    Ich schaute nachdenklich und fragte dann:
    "Woher weißt du so genau über ihren Hof Bescheid?"
    Theodard lachte. "Einmal wollten ich und mein Ältester sie endlich beseitigen. Wir waren übermütig und aufgebracht. Wir verfolgten sie heimlich und fanden den Hof vom alten Ardarich. Dort saßen sie bei guter Laune, Wein und Fleisch. Wir bekamen Angst und flohen."
    "Wahrscheinlich die bessere Idee" murrte ich.
    "Aber wer ist dieser Ardarich?" fragte ich weiter.
    "Ihm gehört der Hof. Ein älterer Mann, immer streng und hart. Er verflucht die Römer, die Gallier und alles Fremde. Und ich könnte schwören seinen verdammten Sohn unter diesen Banditen erkannt zu haben. Wahrscheinlich haben sie den Alten selbst ermordet um in seinem Hof zu leben. Dieser Alte war ein Biest."


    "Ihr helft uns gut mit all dem was ihr wisst. Kannst du uns sagen woher sie diese ganzen Waffen haben?"


    Der Bauer schaute uns an. Lachte dann kurz und sprach nun etwas leiser weiter.
    "Ich habe Ardarich nie getraut. Aber er hat auch niemandem getraut. Ich weiß nicht mit wem er Geschäfte machte. Ich weiß nicht wie er so einen großen Hof, mit soviel Land bewirtschaften konnte. Er war allein, seine Frau war früh gestorben die Glückliche und sein Sohn war zu faul um irgendetwas zu tun. Aber das Land war bestellt. Der Hof war sauber. Er hatte Hilfe das glaube ich immer noch. Und wer weiß wie er diese Hilfe bezahlt hat.
    Nun jedenfalls als wir beim Hof waren, schauten wir durch die Fenster und sahen die Truppe bei Tisch. Doch wir hatten auch durch andere Fenster gespäht und wir konnten einen Raum sehen, eine Tür war offen und wir konnten nur wenig sehen. Aber was wir sahen waren Waffen, lauter Waffen. Dolche, Schwerter, mein Sohn sagte er konnte Knüppel sehen und sogar Lederrüstungen und Schilde."


    Ich hatte genug gehört, vorerst. Ich wandte mich an Einar. "Cupidus sprach von Waffenschmuggel. Vielleicht ist dieser Hof von Ardarich die Lösung? Vielleicht hat er die Waffen dort lagern lassen und dafür ein paar helfende Hände bekommen."


    Etwas aufgeregt wand ich mich wieder an den Bauern.
    "Die Bande dort draußen. Sind das alle die ihr auch auf dem Hof gesehen habt? Und wie lange dauert es bis zu jenem Hof?"


    "Ich weiß nicht ob es alle sind. Ich denke ja. Es war schon dämmerig und wir hatten sie nicht gezählt. Der Hof ist nicht sehr weit von hier. Zu Fuß ein halber Tagesmarsch durch die Felder. Auf den Pferden braucht ihr halb so lang, noch schneller geht es wenn ihr erst die Straße hinunter reitet und nach einiger Zeit nach rechts abbiegt. Es ist ein kleiner Weg der direkt zum Hof führt, er ist etwas versteckt und verwildert. Aber man erkennt ihn wenn man nach der buckligen Eiche Ausschau hält. Ein Baum, gekrümmt wie ein alter, aber großer Mann und neben ihm liegt ein Felsblock als wäre er hingestellt. Direkt hinter der Eiche beginnt der Weg."


    "Danke. Der alte Aldarich ist tot nicht wahr? Glaubt ihr er wäre fähig Waffen für Räuber und Banditen zu horten und dafür ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen?"


    "Er ist tot. So jedenfalls sagt man und ich habe ihn Jahre nicht gesehen. Ob er zu so etwas in der Lage ist fragst du? Was für ein Soldat bist du?" Er wurde wütend, bekam sich dann aber wieder unter Kontrolle. "Wie ich dir sagte: Dieser Mann war ein Biest, ein Unmensch. Er könnte alles schlechte tun, an das man denken kann."


    Mir reichte das und ich nickte. "Wenn wir noch Fragen haben, kommen wir wieder. Habt keine Angst!" Dann winkte ich Einar zu und wir gingen zur Tür.


    Der Duplicarius wartete schon und wir erstatteten ihm Bericht.

  • Gespannt hörte sich Cupidus den Bericht von Einar und Viridovix an. In seinem Kopf begann es zu arbeiten.
    Waffenschmuggler, die hier so nahe an der Grenz lebten, dass sie nachts möglicherweise die Postenkette der Grenzanlage durchdringen konnten... Nach der Beschreibung war der Hof dieses Ardarich geradezu ideal für den grenzüberschreitenden Handel. Cupidus schüttelte angewidert den Kopf, der vermeintliche Einzeltäter, den man in Confluentes gefangen genommen hatte, schien teil einer großen Verschwörung zu sein.


    Cupidus klopfte Viridovix und Einar auf die Schultern, dann kniete er sich nieder und zog seinen Dolch aus der Scheide. Er säuberte ein Stück sandigen Boden von Blättern und Gras. Dann zeichnete er den Limes ein, die Straße, an welcher sie sich gerade befanden.
    "Gut, hier sind wir, dort der Limes und hier...", er machte auf halber Strecke zwischen ihnen und dem Limes ein Kreuz, "befindet sich vermutlich der Hof des Ardarich. Wir lassen fünf Männer zurück, die die Gefangenen zum Lager nach Confluentes begleiten werden. Wir sehen uns mit dem Rest ein wenig um, ich will diesen Hof finden, bevor die Männer hier vermisst werden. Wenn es auf diesem Hof noch jemanden gibt, will ich ihn haben. Gebt den Männern den Befehl zum aufsitzen, ich stelle die Wachen für die Gefangenen ab."
    Dann erhob er sich, wischte den Dolch an seinem Mantel ab und steckte ihn wieder in die Scheide. Dann winkte er fünf der jüngsten Equites seiner Turma zu sich und befahl ihnen, die Gefangenen nach Confluentes zu bringen.

  • Einar nickte zustimmend, als Cupidus das weitere Vorgehen erläuterte. Auf Befehl des Duplicarius erhoben sie sich wieder und er wandte sich den Kameraden zu.
    "Alles aufsitzen! Wir gehen Schmuggler jagen!"
    Grinsend saß auch er auf sein Pferd auf und reihte sich mit den anderen am Feldweg auf, der vom Haus zur Straße führte. Allerdings würden sie nicht zur Straße, sondern in entgegengesetzter Richtung reiten. Denn dort lag das Haus des Ardarich, dem Limes nahe. Nicht weit von der doch so weit entfernten Heimat.


    Sim-Off:

    Neuer Thread, oder machen wir hier weiter?

  • Die Männer des Gefangenentrupps machten sich auf den Weg und Cupidus rannte zu Stratos. Er saß auf und ritt zu der wartenden Kolonne.
    "Turma in duos ordines. Pergite." Dann ging es weiter, der Straße nach ins in Richtung der Grenze.


    Sim-Off:

    Ja, neuen Thread mach ich gerade auf.

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