• Das Warten wurde unerträglich und ich hoffte es schon fast, dass er mich endlich schlagen würde, denn darauf zu warten war ein bescheidenes Gefühl. Warum glaubte er meinen Worten nicht? Im Grunde wusste er es doch selber, in seinem Herzen, er muste nur noch darauf hören und es zulassen. Warum ich mich da einmischte? Wenn ich das gewusst hätte wäre ich wohl um einiges schlauer gewesen.


    Gut ich wiedersprach ihm nicht und nahm mit Erleichterung wahr, dass er wieder seine Hand sinken ließ, ohne sie dabei in mein Gesicht zu schleudern. Endlich ließ er mich los und ich konnte meinen Arm wieder ganz fühlen. Sein Griff war nicht angenehm gewesen und hatte weh getan. Was war mit ihm los, konnte er denn die Wahrheit nicht vertragen? Ich ließ meinen Kopf sinken, denn soweit hatte ich es nicht kommen lassen wollen, aber für Entschuldigungen war es zu spät.


    Bei seinem jetzigen Zustand konnte ich mir denken, dass er alles wahr machen würde was er mir grade angedroht hatte, doch darüber konnte ich mir auch später noch Gedanken machen. Der Sklave lag immer noch auf seiner Liege und ich ging zu ihm rüber und setzte mich neben ihm hin um ihm eine kleine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. "Tut mir leid, dass ich es icht verhindern konnte."

  • Nur langsam kehrte mein Bewusstsein zurück und mit meinem Bewusstsein kamen die Schmerzen. Oder kamen die Schmerzen zu erst ? Es war schwer zu sagen. Auf jedenfall waren die Schmerzen überall, jede Faser meines Körpers schien zu schmerzen und noch mit geschlossen Augen stöhnte ich auf. Ich spürte das ich nicht allein war und ich rechnete jeden Moment, das mein Dominus erneut zuschlagen würde, doch dann spürte ich, wie eine Hand ganz leicht sanft mein Gesicht berührte und einen Moment glaubte ich, das die Miriam sei. Aber das war nicht möglich, denn Miriam war so fern von mir, so fern es nur irgendmöglich war....


    Als ich die Stimme von Rahel wahrnahm, öffnete ich leicht die Augen. "Es muss dir nicht leid tun, ich habe es nicht anders verdient," sagte ich mit schwacher Stimme.

  • Er tat mir leid und gerne hätte ich ihm mehr geholfen, aber war da ja noch die Tatsache, dass mein Herr im Moment ziemlich ausser sich war. Ich wollte nicht in einem Lupaner landen und ich war immer noh ziemlich perplex über die Antwort die er mir gegeben hatte. Kopfschütteld hatte ich jetzt also den Sklaven in meinen Armen, von dem ich grade den Namen kannte und, dass es da wohl eine Frau gab und er Probleme gemacht hatte. Ich wollte also einem Sklaven helfen über den ich absolut nichts wusste. Ich musste einen Knall haben, dies war der Entschluß zu dem ich kam.


    "Keiner hat eine solche Behandlung verdient. Ich habe ihn anders kennengelernt und war mir nicht bewusst, dass er auch so reagieren konnte. Er ist doch ein guter Herr,aber, dass er auch eine solche unmenschliche Seite an sich haben würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Komm her und trink noch etwas du brauchst es."


    Ich nahm wieder den Becher auf, auch wenn nicht mehr sehr viel drinne war so sollte er doch den kläglichen Rest noch trinken.

  • Mühselig richtete ich mich etwas auf, jede meiner Bewegungen schmerzte. Die Schläge, die mich getroffen hatten, waren kraftvoll gewesen, doch ich wusste, ausser vielen blauen Flecken würde ich bald nichts mehr davon spüren.


    "Ich habe das schlimmste getan, was man in seinen Augen tun kann, ich habe sein Vertrauen missbraucht und war nicht loyal zu ihm."


    Ich griff vorsichtig nach dem Becher in ihrer Hand und leerte ihn, auch wenn nicht mehr wirklich viel darin war. Mein Mund war ausgetrocknet und ich schmeckte ein wenig Blut, einer der schläge musste meine Lippe aufgeplatzt haben. Vorsichtig tastete ich danach danach, doch so schlimm schien es nicht zu sein. Nach und nach probierte ich mich an seine Worte zu erinnern.

    "Er hat gesagt das Miriam lebt, nicht wahr ?"

  • So gut es ging half ich ihm beim richtig hinsetzen. Er musste wirklich schlimme Schmerzen haben, denn mein Herr schien hart geschlagen zu haben. Grausam, ich konnte gar keine anderen Worte dafür finden ausser diese.
    "Du hast ihn sozusagen verraten, aber du scheinst ihm etwas zu bedeuten, sonst wärst du nicht am Leben, aber so kann er dich nicht behandeln, auch wenn ich weiß, dass es sein Recht ist. Ich kenne ihn so anders, auch wenn ich noch nicht lange hir bin finde ich es schrecklich welche Seiten doch in ihm stecken."


    Jetzt musste ich nachdenken was er alles gesagt hatte. "Irgend so etwas hatte er gesagt. Es war die Rede von einer Miriam, aber ich weiß nicht mehr genau was er sagte. Aber diese Frau scheint zu leben."


    Ich strich ihm über seine Schulter. "Magst du mir etwas darüber erzählen?"

  • "Er ist Soldat, hast du schon einem Soldaten gedient ? Er ist genauso so hart zu sich wie zu anderen. Und wenn ich sein Sohn wäre, hätte er mich nicht härter bestraft." Ganz unweigerlich verteidigte ich ihn, meinen Domine, der mich eben noch so schwer geschlagen hatte. Doch ich kannte ihn schon zu lange, um nicght zu verstehen, warum er getan hatte, was er getan hatte. "Er verlangt Loyalität und Gehorsam und wenn du das bist, ist er der beste Domine, der gut für dich sorgt. Doch wenn nicht...."
    Ich sprach nicht weiter, machte eine kleine Pause bevor ich knapp ergänzte: "....er ist Soldat !"


    Doch es stimmte, Miriam lebte und ich lebte auch, auch wenn wir uns nicht sehen durfzen. Aber wenn sie lebte, dann bestand Hoffnung. Und gerade Rahels Berührung auf meiner Schluter lies in mir irgendwie zuversicht aufkommen und ich fasste zu ihr vertrauen. Denn sie hatte mir beiseite gestanden, obwohl sie mich nicht kannte.


    "Miriam ist,.. ist,.. "stammelte ich, das Wortsuchend das passte, " sie ist meine Gefährtin im Herzen, die Frau die ich liebe. Ich traff sie in Hispania, als sie auf der Flucht vor ihrem damaligen Domine war. Wir verliebten uns,... doch all unsere Bemühungen zusammen zu bleiben scheiterten,... auch in Germania, als wir fliehen wollten. wir hatten das Castellum schon fast verlassen, da blieb sie stehen und wir gerieten in Streit mit den Wachen..."

  • Immer noch strich ich ihm über den Rücken und er hatte mein Ohr, denn ich würde ihm zuhören. "Einem Soldaten habe ich noch nie gedient, er ist der erste, aber bei so vielen Herrn war ich auch noch nicht. Erst seit fünf Jahren bin ich Sklavin." Etwas nachdenklich war ich geworden als ich das sagte, aber war dann wieder ganz bei dem Sklaven neben mir. Nur weil er Soldate war, war er so? Ich konnte das nicht ganz nachvollziehen, denn ich hatte das Gefühl, dass da noch mehr dahintersteckte, denn etwas war in seinen Augen gewesen, als ich zu ihm sprach. Vielleicht würde ich das noch ergründen können, vielleicht aber auch nicht. Die Zeit würde es zeigen. Die Geschichte die er mir erzählte, klang unglaublich. Denn wenn sie beide schon so viel durchgemacht hatten konnten sie von Glück reden, dass sie überhaupt noch am leben waren. Jeder andere hätte sie beide auf der Stelle hingerichtet und, dass das andere Mädchen noch lebte war nicht minder erstaunlich, sie musste einen gütigen Herrn haben.
    "Ich bin mir sicher, dass wenn du fest dran glaubst, ihr wieder zusammensein werdet. Man darf die Hoffnung niemals aufgeben." Ob ihm das weiterhalf war fraglich.

  • Erst seit fünf Jahren war sie eine Sklavin ? Das musste schwer sein, sich daran zu gewöhnen, oder auch nicht, denn war nicht ein Sklave mit einem gütigem Herren besser dran, als nach freier Bürger ? Doch wie konnte ich das beurteilen, und me8ine nächsten Gedanken äusserte ich laut: "Ich war schon immer Sklave meines Domine, so wie meine Mutter Sklavin seines Griossvaters war...."


    Ihre Worte weckten zuversicht in mir, aber auch Erinnerungen an früher, an die Liebe die zwischen meinem Domine und Nova bestanden hatte. Hatte er nicht auch nie die Hoffnung aufgegeben ? "Vielleicht hast du recht," meinte ich schliesslich, "ich sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Unsere Lage ist nicht so hoffnungslos wie ihre damals...." Meine Worte waren wieder nur laut geäusserte Gedanken, ich sprach mehr zu mir selbst denn zu ihr. "Ich muss einfach sein Vertrauen wieder gewinnen...." Ja, das war die Lösung,...


    Dann drehte ich mich doch zu ihr : "Hat er gesagt, was nun mit mir passieren soll ?"

  • Er kannte also kein anderes Leben? Ich wusste nicht ob ich ihn bemitleiden sollte oder ob es vielleicht ganz gut so war, denn dann konnte er ja nichts vermissen was er nicht kannte, wobei ich ja eigentlich ganz gut zurecht kam mit meinen Gefühlen und Gedanken bezüglich meines alten Lebens.
    Meine Stirn runzelte sich auf der Stelle, denn er sprach Worte zu denen ich keinen Zusammenhang finden konnte und das fand ich ein wenig merkwürdig.


    "Wie wer damals?" Er hatte mich neugierig gemacht und ich hatte immer nich das Gefühl, dass mein Herr sehr viel in seinem Inneren verbarg. Es ging mich nichts an, aber ich war schon immer so gewesen und konnte es auch als Sklavin nicht ablegen. "Du wirst sein Vertrauen wieder gewinnen. Lass ihm Zeit sich abzuregen." Das gleiche galt auch für mich. Ich musste ihm auch einige Tage aus dem Weg gehen, denn im Moment traute ich ihm alles zu, denn anscheinend konnte er mit der Wahrheit wesentlich schlechter Umgehen als ich gedacht hatte.


    "Er will dich auf die Felder schicken. Ich werde noch einmal mit ihm reden und vielleicht kann ich ihn überzeugen dich hier arbeiten zu lassen" sagte ich lächelnd und war davon überzeugt, dass ich das schaffen konnte.

  • Vielleicht hätte ich nichts von der Vergangenheit erwähnen sollen, doch hatte ich es auch nur nebenbei getan, unbewusst meine Gedanken laut geäussert. Und so war ich in der Zwickmühle, das sie verlangte etwas zuhören, das ich ihr besser nicht erzählten sollte, wollte ich doch das Vertrauen meines Domines zurückgewinnen.


    "Aber du darfst es niemand erzählen, auch nicht dem Domine zeigen, das du es weisst," meinte ich zu ihr gewandt. "Es geht um seine Schwester Nova, eigentlich seine Adoptivschwester. Sie beide waren ein Liebespaar, das nicht zu einander kommen durfte. Und sie ist darüber verzweifelt, hat sich einem anderen Mann hingeben. Doch es half nichts, noch am Tag darauf setzte sie ihrem Leben ein Ende. Ich sollte auf sie achten, doch ich war zu spät, ich fand sie tod in den Strassen der Stadt. Den Dolch, der ihr Herz durchbohrte trägt er immer noch mit sich. Zumindest war es in Germanien noch so."


    Die Felder also, vielleicht war das sogar das beste, schwere Arbeit würde mich ablenken und ich könnte so wieder meinen Domine beweisen, das ich ihm treu und loyal war. "Nein, ich werde auf die Felder gehen. Es ist das Beste sein, genau zu tun , was er will."

  • Mein Auge zuckte ein wenig, etwas was ich immer hatte wenn meine Aufmerksamkeit ziemlich erregt wurde und das war hier sicherlich der Fall. So lauschte ich seinen Worten und mir wäre fast das Kinn auf den Boden gefallen, aber den Göttern konnte man nur danken, denn es war ja angewachsen. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer solchen Liebschaft die mein Herr hatte oder besser gesagt gehabt hatte. Eigentlich sollte er dann wissen was dieser Sklave nun durchmachen musste.


    Gut wir waren Sklaven, aber auch wir hatten Seelen, denn jeder normale konnte auf der Stelle zu einem Sklaven werden, aber deswegen verlor er nicht seine Seele und war schlechter. Vielleicht hatte ich auch einmal ganz anders gedacht, aber seit dem auch ich eine von ihnen war, konnte ich nicht mehr so denken, denn ich wusste es besser, ich war nichts schlechteres als mein Domine. Meine Hand legte sich auf seine Schulter und ich sah einen Moment auf den Boden ehe ich wieder das Wort ergriff.


    "Das hört sich nach einer schlimmen Geschichte an und erklärt warum er sich nun seine Gefühle nicht eingestehen will, denn ich bin mir sicher, dass er diese andere Frau liebt. Ich habe seine Blicke ihr gegenüber gesehen und sie waren mehr als nur vielsagend. Er ist ein guter Herr, aber er scheint mir im Moment in einer ziemlichen Kriese zu stecken, aber vielleicht wäre es auch mögliche diese Kriese für uns zu nutzen und deine Strafe zu mildern. Es mag sein, dass du etwas falsches getan hast, aber er hätte es auch für seine Liebe getan. Ich bin mir fast sicher, dass er sich nach heute Gedanken machen wird und morgen sieht es dann schon anders aus."


    Wie ich mir so sicher sein konnte wusste ich auch nicht und auch nicht woher ich diese Kraft meiner Gedanken kam, schließlich musste ich nun auch aufpassen, dass mein Herr mir nicht an den Hals sprang und mir die Gurgel umdrehte.

  • Als ich hörte, was die Sklavin neben mir erzählte, konnte ich es nicht glauben. Mein Domine war verliebt in eine Frau ? Das war etwas, das ich nicht wirklich glauben mochte. Es gab für ihn in all den Jahren doch nur Nova, ich hatte doch erlebt, wie er sich Verhalten hatte, als er Nova das erst mal getroffen hatte. Quintus war immer kühl und hart gewesen, ja, aber zu Nova war er so ganz anders gewesen. Es konnte doch nicht sein, das er sie jetzt einfach so vergass. Nova war immer etwas besonderes für mich gewesen, eine Frau von solcher Schönheit und Perfektion, das sie nicht von dieser Welt zu sein schien. Und nun hatte Quintus eine andere Frau, die er liebte, das durfte nicht sein. Vielleicht irrte Rahel ja auch.

    "Er liebt eine andere Frau ? Wer ist es ? Bist du dir sicher ? kann es nicht sein, das er einfach nur Heiraten muss ? Römer tun das doch immer wieder, ohne das sie sich lieben, das ist doch nur ein Geschäft für sie,...."


    Ja, so müsste es sein. Sicher irgendeine reiche Patrizierin oder die Tochter eines Senators. Mein Domine würde sich doch nicht verlieben und so Nova verraten

  • Eigentlich hätte ich mir denken können, dass er so auf die Nachricht reagierte. Er kannte seinen Herrn nicht anders, aber da ich zwei Seiten von ihm gesehen hatte konnte ich ihn in dieser Sache doch recht gut einschätzen, aber dafür in anderen eben nicht. Cato schien ausserdem ein etwas naiver Sklave zu sein, aber vielleicht lag es einfach daran, dass er schon immer ein Sklave war und das andere Leben, auf der anderen Seite nie hatte kennenlernen können. Ich musste mir einen Seufzer unterdrücken und sah Cato dann einfach an.
    "Ich habe die beiden schon zusammen gesehen. Die Blicke die er dieser Frau zugeworfen hat waren eindeutig. Glaube mir er liebt sie und es wird nicht einfach nur so sein um das Ansehen zu stärken. Nein! Er hat wirkliche Gefühle für diese Frau, aber er weiß es nicht, er will es sich nicht eingestehen, das ist sein Problem. Er ist viel zu engstirnig und deswegen hatte ich es ihm auch gesagt. Er kommt von alleine nicht drauf und vielleicht denkt er ja sogar selber, dass es nur ist um Ansehen zu gewinnen, um der Gens etwas gutes zu tun, aber ich weiß es besser und ich werde es dir noch beweisen" sagte ich leise aber in einem sehr bestimmenden Ton. "Ihr Name ist Iulia Helena und sie ist eine hübsche Frau, aber auch sie zählt zu denen, die ich einfach nicht einschätzen kann und sie hat einen Bruder." Ich musste lächeln wenn ich an ihn dachte und an die Augenblicke wo wir uns angesehen haben.....Wunschträume. "Er sieht auch gut aus."

  • Immer noch wollre ich nicht glauben was ich hörte. Es war einfach nicht richtig, es durfte nicht sein. Wenn er eine andere liebte dann verriet er Nova., das durfte er doch nicht tun. Dennoch, wenn Rahel es sagte, dann würde es wahrscheinlich stimmen. Doch für mich gab es nur eine sinnvolle Erklärung für das was ich hier erfuhr.


    "Sie muss ihn verhext haben,... " sagte ich leise. Wenn Quintus sich verliebt hatte, dann musste da ein böser Zauber dahinter stecken. Iulia Helena, das musste eine Hexe sein, oder war es sogar ihre Familie, die so ein Mitglied ihrer Gens mit einem Patrizier und Offizier verheiraten wollte. "Ich wünschte, meine Mutter würde noch leben, sie wüsste schon einen Gegenzauber..."


    Ich stand langsam auf, meine Knochen schmerzten noch sehr. "Er will das ich auf Land gehe, und das tue ich auch,... Bielleicht kann ich da eine weise Frau finden, die einen Gegenzauber weis. Hier bleibe ich nicht,... nicht so lanhe mein Domine unter dem einfluss dieses Zaubers steht."


    Ich ging zur Tür....

  • Dieser Sklave hatte eine kleine, verrückte Ader an sich, aber trotzdem mochte ich ihn, aber musste seufzen. "Er wurde nicht verhext, das ist Unsinn. Du kennst diese Iulia Helena doch gar nicht. Was bildest du dir eigentlich ein? Er ist auch nur ein Mann und er hat nun auch einmal das Recht sich in eine andere Frau verlieben zu dürfen. Die andere ist tot. Halte du nicht an Dingen fest, an denen er auch nicht mehr festhält. Es kommt die Zeit da muss man sich von ihnen lösen und das solltest du auch. Nicht vergessen, aber doch lösen."
    Ich wusste von was ich sprach und deswegen klang meine Stimme ein wenig belegt und traurig, denn auch ich musste loslassen.


    Schwach schüttelte ich meinen Kopf und stand ebenfalls auf. "Du bist zu schwach um auf den Feldern jetzt zu arbeiten, deswegen solltest du dich erst ausruhen und etwas essen. Und hör endlich auf so einen Schwachsinn zu reden." Langsam musste ich mich unter Kontrolle halten.

  • Schon in der Tür drehte ich mich wieder um, blickte diese Sklavin an. Was glaubte sie eigentlich, das sie, die meinen Domine doch kaum kannte, sich schon anmass, ihn so kennen zu wollen ? sie schätzte ihn doch ganz falsch ein. Er war nicht ein Mann, lebte doch nur für zwei Dinge : Seinen Dienst und Nova. Energisch schüttelte ich den Kopf.

    "Ich kenne diese Hexe nicht, aber ich kenne meinen Domine. Es gab für ihn nie eine andere Frau als Nova. Und wenn du sie gekannt hättest, dann würdest du es verstehen. Sie war etwes besonderes, etwas ganz besonderes. Freiwillig würde er sich nie mit einer anderen Frau abgeben. Nicht unser Domine,..."


    Vielleicht hatte sie ja recht und ich sollte erst etwas essen, aber mir war nicht danach. Ich wollte aus diesem Haus heraus, am liebsten wäre ich zu Miriam geeilt, aber dann wäre nicht nur ich verloren, sondern auch mein Domine dieser Hexe hilflos ausgeliefert. Nein, ich musste aufs Land. Dort würde ich sicher eine alte, weise Frau finden, welchen mir einen Gegenzauber verraten konnte. Wenn ich so meinen Domine retten könnte, dann würde er mir sicher erlauben, Miriam zu sehen.

    "Ich werde unterwegs essen. Je schneller ich fort bin, desto besser...."


    Vielleicht stand diese Rahel ja auch unter dem Bann der Hexe, oder war sogar mit ihr verbündet ? Schnell drehte ich mich um und verliess schnellen Schrittes die Kammer.

  • Was sollte ich denn nun machen? Ich hatte keine Lust hinter ihm herzurennen, aber ich wolte auch nicht, dass der Sklave sich weiter in Schwierigkeiten brachte und das würde er wenn er sich weiter so in seinen Gedanken verrannte. Was für ein sturer Esel dieser Sklave war. Nun konnte ich mir zu gut vorstellen, warum er hier eingesperrt wurde. Ich wolte auch nicht gegen den Sklaven angehen, aber welche andere Wahl ließ er mir denn? Er benahm sich wie die buchstäbliche Axt im Walde und hatte sich in etwas verrant was ihm den Kopf kosten könnte, aber anscheinend störte ihn das nicht weiter und ich seufzte.
    "Mach was du willst dummer Sklave" murmelte ich einfach nur vor mich hin und ging dann selber aus der Kammer. Ich stand neben mir, in dem Sinne was ich machen sollte. Vielleicht war es auch einfach besser ich wartete erst einmal ab bevor ich die Pferde scheu machte.

  • Titus
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    Er öffnete die Tür zu der Kammer, ging mit Luciana hinein und schloss die Tür hinter sich. Dann blickte er zu ihr herab. "Du kennst das hier ja schon,... "


    Er blieb einfach eine Weile vor der Tür stehen, stand einfach da.....
    Nach einer Weile räusperte er sich, murmelte etwas von `jetzt könnt` ich fertig sein` und drehte sich wieder um.


    "Ich geh un` hol den Tribun... Du bleibst hier..."


    Er verliess die Kammer und schloss die Tür hinter sich.

  • Es war ja schon ein Hohn, dass Titus sie wieder in diese kleine Kammer brachte und das schürte in ihr nur wieder den leichten Zorn, den sie auch schon zu Anfang gespürt hatte. Hier hatte sich nichts verändert und ihrer Meinung nach konnten die Wände immer noch einen neuen Anstrich vertragen so trist wie sie aussahen. Mach nur ich renn schon nicht weg sagte sie weder freundlich noch unfreundlich, aber trotzdem war etwas in ihrer Stimme.
    Toll nun konnte sie sich hier wieder langweilen und sie musste immer wieder damit rechnen, dass man sie hier nicht mehr rausließ. Nervös lehnte sie sich an die Wand und dachte nach.

  • Es dauerte nicht allzu lange, da öffnete sich die Tür zu der kleinen Kammer und Tiberius Vitamalacus trat in die Kammer. Hinter ihm schloss sich die Tür, ohne das erkennbar war, wer es denn war, denn Tiberius Vitmalacus stand, gekleidet in eine schlichte, rote Tunika, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, gerade und aufrecht in der Kammer, versperrte mit seiner militärischen Haltung den Blick zur Tür.


    "Hatte ich nicht gesagt, das du nicht herkommen sollst ?" fragte er mit kalter Stimme. "Ich hoffe, du hast einen gewichtigen Grund."


    Dann ging er langsam auf sie zu und während er ging, wandelte sich sein Gersichts ausdruck leicht, würde freundlicher und wärmer. Als er einen kleinen Tisch passierte, stellte er im vorbei gehen eine Karrafe Wein und zwei Becher darauf ab. Dicht stand er dann vor Luciana und sah zu ihr herab.


    "Aber es ist schön dich zu sehen, meine Kleine, " sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und fuhr ihr leicht über die wange.

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