Über Senecas Einschätzung über die iunischen Frauen musste Diademata lachen. Natürlich hatte auch ihre Mutter sie so erzogen, dass sie stolz darauf war, dieser Familie zu entstammen, und auch so, dass sie sich nur mit dem Besten zufrieden geben würde. Nur ohne gute Beziehungen fürchtete Diademata ein bisschen, dass das nicht ganz so einfach werden würde. Die Männer Roms warteten sicher nur auf sie, nur wie sollten die Männer Roms sie finden?
Dann aber waren Diadematas Heiratspläne schlagartig unwichtig. "Ein Optio der Prätorianer?" fragte sie beeindruckt, wobei ihre Augen sich vor Erstaunen weiteten. "Das ist ja wahnsinnig aufregend!"
Auch wenn die beiden weiblichen Iunia ihr vielleicht bei ihrem Anliegen weiterhelfen konnten, so war Iunius Seneca im Augenblick doch viel interessanter. Genau so wie viele römische Jungen davon träumten irgendwann Soldat bei den Prätorianern zu werden, träumten viele römische Mädchen davon einen Prätorianer zu heiraten. Iunia Diademata war immer eines von diesen Mädchen gewesen und da half es gar nichts, dass ihre Mutter ihr immer wieder gepredigt hatte, dass Soldaten nicht heiraten dürfen.
"Dann kennst du sicher den neuen Kaiser gut, oder? Musst du den ganzen Tag im Palast Wache halten? Oder jagst du die Kaisermörder? Hast du schonmal jemanden verhören müssen? Und stimmt es, dass der Kaiser einem Prätorianer erlauben kann zu heiraten?"