Mela streunte noch geraume Zeit durch die Straßen und Gassen, jedoch beständig vom Markt fort. Er wollte nicht noch mehr Leuten begegnen, die ihn ansprachen oder denen er etwas schuldete, weil er blind durch die Gegend lief und sie anrempelte. So führten ihn seine energischen Schritte irgendwann an eine kleine Straßenkreuzung fernab des Gewimmels, das man jetzt nur noch als monotones Gemerumel ausmachen konnte. Hier befand sich neben einer schwächlich aussehenden Akazie und einem kleinen Brunnen auch eine Steinbank. Mela trat zum Brunnen, benetzte sein Gesicht dreimal mit Wasser und fuhr sich dann übers Gesicht.
Er keuchte. Sein Verstand realisierte jetzt erst so richtig, dass Livilla nicht mehr sein tagtäglicher Gedanke sein durfte. Der Soldat ließ sich auf die Bank fallen und barg das Gesicht in den Händen. Die Ellbogen stützte er auf die Oberschenkel, sodass er weit nach vorn gebeugt dasaß. Weinen konnte und wollte er nicht, immerhin war er ein Mann. Stattdessen fragte er sich, ob er etwas falsch gemacht hatte.
Es war ein tiefes Loch, in das er gefallen war. Seine erste, ernste Verliebtheit - und dann wurde sie nicht erwidert.