Unterkunft - Prinz Acuma

  • Der barbier nickte schweigend, zückte Kamm sowie Schneidwerkzeug und machte sich daran, den Wust an Haaren zu bändigen. Während er dort so vor sich her schnippelte, stand Decius am Türrahmen und beobachtete die Szenerie mißtrauisch. Er hatt ebeschlossen sicherheitshalber hier im Raum zu bleiben und den Prinzen nicht aus den Augen zu lassen. Wer weiß was der Bursche womöglich in seiner Abwesenheit mit dem Barbier anstellen, ihm vielleicht sein scharfes Werkzeug entwenden und mit dessen Hilfe Gräultaten begehen würde. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, dem barbier noch einen guten Rathsclag zu erteilen:


    "Schneide Haare sowie bart ordentlich, der Mann dort wird heute den Kasier treffen. Und da soll er wie ein zivilisierter Mensch aussehen!"


    Der Barbier hielt kurz inne, blikcte zu Decius, nickte vernehmlich und fuhr schließlich mit seiner Arbeit fort. Langsam häuften sich die am Boden liegenden Haarbüschel...

  • Acuma hörte die Worte von dem Soldaten und war innerlich erstaunt, was sich dieser Soldat heraus nahm. Anscheinend hatte man ihm nur das kämpfen beigebracht und vielleicht den Gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber. Aber ansonsten mangelte es dem jungen Mann wahrlich an Respekt.
    Doch Acuma stand über diesen Dingen wie laute Wut oder Ärgernis. Dennoch packte er in einem schnellen und unerwarteten Moment die Hand des Barbiers, in dem er das Messer hielt und packte grob sein Handgelenk, nachdem Acuma deutlich spürte, dass der Barbier zu viel seines langen Haares abgeschnitten hatte. Böse stand er nun, nach dem er aufgesprungen war, und das sehr gewandt, vor dem Mann und sagte ruhig, aber sehr eindringlich: »Ich sagten, nicht so viel. Du haben verstanden?«


    Er funkelte den Mann nun fest und feurig an. Und dann blickte er zu dem Soldaten. »Und du, hüten deine Zunge. Dir mangeln es an Respekt. Ich sein wahrlich nicht Imperator, aber du sollten mehr achten auf das, was du sagen.« Und dann wurde er etwas ruhiger, ja fast schon freundlich. »Du mir nicht einmal sagen deinen Namen. Du haben Angst, ich dich verfluchen? Als Barbar? « Dann lachte Acuma und liess die Hand des Barbiers wieder los und er wandte sich an den Soldaten.
    »Sagen mir, Soldat ohne Rang und Namen. Was du wissen über mein Land? Was man dir haben erzählen und warum du sein so voreingenommen? ich dachten, du sein intelligenter Mann ...«
    Acuma lehnte sich nun wieder zurück und wirkte sehr ruhig, ja ein wenig so, als stände er über den Dingen, welche hier eben passiert waren. Acuma war einfach schlecht einzuschätzen.

  • Als die Geisel den Barbier plötzlich daran hinderte, mit seinem Werk fortzufahren, war Decius etwas vorgetreten und hatte seine Hand an den Griff seine Schwertes gelegt. Doch anscheinend bestand keien Gefahr für Leib udn Leben, der Gast wollte nur noch etwas von seinem nun gar nicht mehr so üppigem Haar retten. Decius entspannte sich wieder und funkelte den Mann finster an.


    "Was erlaubst du dir? Wir entscheiden, wieviel deines Haares entfernt werden muss!"


    Er machte eine kurze Pasue und dachte nach. Der Gefangene sollte höflich behandelt werden, und der Kaiser wäre sicherlich nicht erfreut wenn er erführe dass sein "Gast" in der Castra Praetoria einem bedauerlichem Unfall zum Opfer gefallen worden war... hier war also ein wenig Diplomatie gefragt, auch wenn Decius zu einem sochen Verhalten momentan gar nicht der Sinn stand. Er seufzte also, löste seine Hand vom Schwertgriff und trat einen Schritt vor. Er begutachtete den Kopf Acumas von allen Seiten und nickte dem Barbier schließlich zu.


    "Hm, gut, es reicht wohl. Ich denke, so kann er dem Kaiser vor die Augen treten ohne diesen zu beleidigen."


    Daraufhin machte de Angesprochene sich daran, des Prinzen Bart zu stutzen. Decius wandte sich derweil dem Patienten zu:


    "Über dein Land? Da muss ich nicht viel wissen, außer dass es dem Imperium ärger bereitet."


    Auf die Beleidigungen dieses Barbaren ging Decius gar nicht erst ein, so etwas hatte er nicht nötig...

  • Acuma glaubte nicht, was er da hörte. Das war doch reine Willkür. Hatte er das wirklich nötig? Musste er sich das auf Grund seine Situation wirklich gefallen lassen? Nein, es reichte ihm. Er hatte kooperiert und nun bekam er solche respektlose Behandlung zu spüren. Das alles waren keine guten Aussichten für gute Verhandlungen. Wenn er nun nicht zeigte, wer er war, würde er hier in ROm eh keine Chance haben. Und so riss er mit einer geübten Handbewegung, denn schliesslich war er ein guter Kämpfer, dem Barbier sein Messer aus der Hand und funkelte Decius, dessen Namen er nicht einmal kannte, kalt an.


    »Ich werden mich selber rasieren. Und sollten du haben etwas dagegen, dann komme her. Aber du haben meine Geduld lange genug gespürt. Wenn du so weiter machen, dann ich sagen, dass du nicht haben verdienst zu sein Prätorianer!!«


    Acuma versuchte wirklich ruhig zu bleiben, aber das ging zu weit, was dieser Soldat sich da heraus nahm. Doch er war nicht der Mensch, der Gleiches mit gleichen vergalt. Dieser Mensch schien einfach nur dumm, mehr nicht. Er wusste entweder nicht, wen er vor sih hatte, oder er wusste auch nicht, wie wichtig es war, trotz Feindschaft höflich zu bleiben. Dieser Mann aber besass nichts von beiden.


    Und dann begann Acuma, sich seinen Bart in Ruhe selber zu stutzen.

  • Decius traute seinen Augen nicht: Der Kerl besaß die Frechheit hier selbst die Initiative zu ergreifen! Einen Augenblick lang verspürte Decius den Drang sein Schwert zu ziehen und dem Burschen in seine Schranken zu verweisen. Doch im nchten Augenblick besann er sich und überlegte, dass das weder im Sinne des Kasiers noch des Praefectus gewesen wäre. Außerdem hätte dann irgendjemand den Dreck wegwischen müssen, und der Boden war schon durch die ganzen Haare dreckig genug.


    So drehte Decius sich ein wneig unsicher zu Gabinius um, doch dieser schien der gleichen Meinung wie sein Kamerad zu sein und zuckte lediglich gleichgültig mit den Schultern. Decius nahm sich ein Beispiel an seinem Freund, zuckte ebenfalls mit den Schultern und beobachtete den Gast nun eher gleichgültig denn mißtrauisch.


    [I]"Na wenn du meinst... aber sage nicht wir hätten dir nicht jemanden geschickt um dich von dieser Arbeit zu entbinden. Und ob du der Meinung bist ich habe es verdient Prätorianer szu sein oder nicht ist mir sehr gleichgültig. Der Praefectus Praetorio scheint der Meinung zu sein, und das reicht."


    Der Barbier hatte dem Schauspiel etwas verdattert zugesehen und rieb sich sein schmerzendes Handgelenk während er wartete dass Acuma ihm sein Werkzeug wiedergeben würde.

  • Acuma ignorierte den Soldaten, welcher sich nicht einmal vorstellen wollte, und er ahnte, warum er es nicht tun wollte, erwähnte es aber nicht.
    Stattdessen rasierte er sich in Ruhe weiter. Und während er dieses tat, als wäre es das normalste der Welt, fragte er den Soldaten, welchen er dabei aber nicht ansah:
    »Ich dir übrigends nicht glauben. Es sein immer noch meine Entscheidung, wieviel Haar ich lasse. Ich sein zwar Geisel, aber ich sein nicht Verbrecher! Also, Soldat, denken daran und vergessen es nie! Haben etwas mehr Respekt. Und wenn du glauben, ich würden deinen Imperator allein durch mein Äusseres beleidigen, dann du haben schlechte Meinung von so grossen Mann! Ich nämlich halten ihn für weiser!«


    Acuma rasierte sich weiter.

  • Decius überlegte angestrengt ob es vielleicht besser wäre wenn die nächste für Acuma bestimmte Mahlzeit anstatt in dessen Bacuh besser in Gabinius' und Decius' Bäuchen verschwinden sollte. Aber er kam zu dem Schluss dass er das ja auch spontan entscheiden konnte, je nachdem was sich der Bursche dort noch so erlauben würde.


    "Erstaunlich. Ich hätt enicht gedacht dass ein so großer Prinz wie du doch einer sein willst sich dazu herablässt sich selbst zu rasieren. Mir scheint, eine so großartige Erziehung hast du wohl doch nicht genossen."


    Decius lehnte sich an den Türrahmen, verschränkte die Arme vor der Brust.


    "Im übrigen sollte es in deinem Interesse sein, eine zivilisierte Erscheinung zu sein. Du möchtest doch einen guten Eindruck auf den Kaiser machen? Du möchtest doch nicht noch die Unzivilisiertheit deines Volkes unterstreichen?"


    Er machte eine weitere Pause, seufzte und setzte noch hinzu:


    "Und wenn ich dir einen Ratschalg geben darf: Verbessere dein Latein und lerne Griechisch! Denn das ist das wichtigste Merkmal für Zivilisiertheit."

  • Acuma liess sich nicht beirren und schon gar nicht weiter provozieren. Vielleicht gehörte dies zu der römischen Gastfreundschaft bei einer politischen Geisel dazu, ihn vor den Verhandlungen mürbe zu machen, aber da kannten sie Acuma nicht und so stutzte er sich weiter den Bart in Ruhe und hob lediglich eine Augenbraue und sprach: »Nun, es scheinen dir bereiten Freunde zu beleidigen mich, Miles. Aber ich denken, meine Erziehung waren besser als deine. Und was du meinen mit unzivilisiert ... « Er lachte kurz und hielt mit dem Bartstutzen inne und sprach nun in griechisch mit leichtem Akzent, aber dennoch fliessender als Latein: "Wenn griechisch sprichst, dann können wir unsere Konversation ja in dieser Sprache fortsetzen, sofern du sie denn beherrscht. Ich habe mir besonders gerne Plato und Aristoteles zu Gemüte geführt. Grossartige Philosophen. Aber köstlich hat mich auch das Bühnenstück Die Vögel von Aristophanes amüsiert. Hast du es einmal gesehen?"


    Griechisch hatte Acuma schon sehr früh gelernt, lag dieses Land doch viel näher an dem seinen.


    Und dann rasierte er sich in Ruhe weiter, während er leicht schmunzelte, ohne den Miles anzusehen.

  • Decius schüttelte etwas mitleidig den Kopf. Wie konnte er glauben, dass er von anderen Verlangte, was er nicht selbst beherrschte?


    "Oh, selbstverständlich beherrsche ich die Sprache des Aristoteles, und ihre philosophischen Ansichten sind mir wohlbekannt. Das Bühnenstück "Die Vögel" ist mir leider weniger geläufig, aber wie steht es mit "Antigone" von Sophokles?" antwortete Decius in Griechisch, wenn auch mit einem typisch latinischem Akzent. Seine Letern hatten ihm nicht umsonst eine umfassende Ausbildung zukommen lassen, war doch das Militär nicht die von seinem Vater für ihn vorgesehene Laufbahn gewesen...

  • Im Gegensatz zu dem Miles, der mitleidig seinen Kopf schüttelte, amüsierte Acuma nun die Wendung, denn was hatte es schon für sich, sich gegenseitig anzufeinden, auch wenn der Miles da viel entschiedener vorging. Aber Acuma hatte viel von der Elite-Garde des Kaisers gehört und sie schienen ein sehr eingeschweisster Verbund zu sein, der nicht jeden aufnahm. Doch es wunderte Acuma schon, dass man anscheinend einigen Prätorianer nicht gerade auch höfliche Manienren beigebracht hatte, doch nun widmete er sich lieber den klassischen griechischen Dichtern und Denkern. Und so sprach er weiter in griechisch:
    "Sophokles? Der so um 406 oder 405 in Athen verstorben ward. Oh ja, Antigone ist der erste Teil der Thebanischen Trilogie. Eine wahrhaft meisterliche Trägödie. Wie heisst es noch gleich in der 3. Szene? Feinde versöhnen sich auch nicht im Totenreich ..."


    Acuma blickt kurz u dem Liles, der dort noch im Raum stand. Ihm einen Platz anzubieten, so dachte sich Acuma, würde nicht viel Sinn machen, als liess er es.

  • Oha, der Mann hatte ja anscheinend tatsächlich eine Bildung genossen. Doch Decius lies sich nichts weiter anmerken und antwortete ruhig:


    "Wohl wahr, wohl wahr. Und ist das doch kein Wunder, bedenkt man dass die griechischen Städte es nie zu einem großen Staatengebilde gebracht, sich seit jeher untereinander bekriegten. Erst als sie alle an eine starke Hand gebunden wurden gaben sie Ruhe..."


    Er beobachtete, wie Acuma sich den Bart stutzte und war erstaunt, dass er wohl plötzlich gar nicht mehr so bedacht war ihn möglichst lang zu halten.


    "Bist du mit der Bartpflege bald fertig?" fragte er daher unvermittelt.

  • Acuma hob belustigt eine Augenbraue. Mit diesem Miles war einfach keine Konversation zu führen. Er war nur darauf aus, seine Macht zu demonstrieren. Macht, welche er von oben zu spüren bekam, gab er an jene weiter, von denen er meinte, er hätte Gewalt über sie. Doch Acuma störte dies nicht weiter.
    Zwar hatte er seinen Stolz, aber er wollte dem Miles nicht das Gefühl geben, er könne Acuma provozieren. Der Miles war offenbar so von sich überzeugt, dass eine nichtrömische Geisel gar nicht zu ihm durchdringen konnte.
    Acuma hatte seinen Bart auf seine übliche Länge gestutzt und begann nun mit dem Dolch noch ein wenig seine Fingernägel zu schneiden, was jedoch nicht sehr lange dauerte.


    Er erhob sich und reichte dem Barbier dessen Dolch und strich sein Gewand glatt. Seine Haare hatte er noch zu einem halben Zopf gebunden, in dem er die Haare an seinen Seiten nach hinten über das hintere offene Haupthaar band und dann sagte er auf griechisch: "Nun bin ich bereit!"

  • Als Acuma nun endlich fertig zu sein schien und dies auch aussprach, machte sich ein zufriedener Ausdruck auf Decius' Gesicht breit.


    "Gut. Hast du noch einen Wunsch, bevor ich den Praefectus verständigen werde?" fragte er liebenswürdig.

  • "Nein, ich habe keinen Wunsch mehr", gab Acuma auf griechisch zur Antwort. Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und trat an das vergitterte Fenster, um hinauszublicken. Viel sah er nicht, außer den Kaserneninnenhof.

  • "Nun gut, dann werde ich nun den Praefecten holen."


    Die hatte Decius nun auf Latein gesagt, denn auch wenn er des Griechischen mächtig war, so war es weder seine Lieblingssprache noch beherrschte er sie so sehr dass es ihm Spaß machte sie zu verwenden. Er konnte sich noch gut an die Zeiten des lernens erinnern... viele der Texte, die er hatte damals übersetzen müssen waren ihm ein Gräull gewesen. So drhete Decius auf dem Absatz herum und verließ die Unterkunft in Richtung Officium des Praefectus.

  • Acuma stand immer noch am Fenster und schaute heraus, als kurze Zeit später der Miles mit dem Praefekten kam und so drehte er sich um und trat zu ihnen.


    »Ja, ich sein soweit ...« sprach er nun wieder in seinem gebrochenen Latein.

  • Acuma war angenehm überrascht über die plötzliche Höflichkeit und Aufmerksamkeit, die man ihm zollte. Doch in einer Sänfte wollte er sicherlich nicht durch Rom getragen werden, da es bei ihm zu Hause üblich war, zu reiten. Und er hatte ja noch sein schmuckes und treues Pferd hier im Stall stehen und so blickte er Crassus freundlich an und antwortete: »Eine Sänfte sein nicht nötig. Aber wenn es sein möglich, ich würden gerne reiten. Mein Pferd stehen hier in Stall.«


    Er hoffte, dass dies möglich war und Crassus nicht glaubte, er wolle sein Pferd zur Flucht benutzen. Denn das hatte Acuma wahrlich nicht vor. Auch ging es ihm nicht darum, Rom hoch zu Ross zu kennen zulernen, sondern er ritt einfach gerne und außerdem war sein treues Pferd nun noch das einzige, außer seiner Kleidgung und Rüstung und dem Ring, was ihm geblieben war.


    Und dann fügte er höflichkeitshalber hinzu: »Wenn du wünschen, wir auch reden auf griechisch miteinander.« Und dann fügte er auf griechisch hinzu: "Diese Sprache beherrsche ich fliessender."
    Es ging Acuma auch bei weitem nicht darum, herauszubekommen, ob der Praefekt diese Sprache sprechen konnte - eigentlich ging er davon aus.

  • Decius war schweigend vor der Tür verharrt und hatte dem Gespräch aufmerksam gelauscht. Als der Daker vom Lateinischen ins Griechische wechselte, musste er unmerlich schmunzeln: Da hatte Decius aber was angerichtet...


    Insgeheim jedoch wuchs seine Anerkennung vor dem Prinzen, lehnte er doch die Sänfte ab, wollte sich also wohl nicht im Luxus ergehen. Das sprach eindeutig für ihn.

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