Ein kleiner Bautrupp betrat den Tempelbezirk und suchte nach einem Priester, mit dem der Bauleiter sprechen konnte. Sie hatten hier einen Auftrag zu erledigen und mussten da zuvor entsprechend alles klären.
Bautrupp
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Irgendwie schienen die Priester hier, seit der Pontifex nach Rom hatte reisen müssen, zu schlafen. "Heh! Ist da wer?" Rief der Bauleiter, als dann endlich endlich auch wirklich einer angeschluft kam. Ja, was ist denn? Möchtet Ihr ...ah nein, ihr möchtet nicht opfern. Ihr kommt wegen dem Tempel, oder?
"Ja, genau. Welcher ist es denn und was genau?"
Naja, folgt mir einfach, meinte er nur und schlurfte voran. -
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Titus Tarquitius Thermus, seines Zeichens Sacerdos und momentan aus Colonia stammender beauftragter Aufpasser der Tempel von Mogontiacum, sah, wie der kleine dumme Popa mit einer nicht kleinen Horde Männer durch den Tempel stürmte.
"Haaaalt", sagte er langgezogen und wedelte mit seiner Hand vor den Männern umher, nachdem er sich in den Weg gestellt hatte.
"Was geht denn hier vor?"
Hach, wie kam er sich wichtig vor! -
Der Bauleiter sah den Mann fragend an und meinte dann nur: "Salve, wir sind der bestellte Bautrupp und suchen eigentlich die renovierungsbedürftigen Abschnitte. Der Popa wollte sie uns gerade zeigen."
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DER Popa? Dass Thermus nicht lachte! Der war ja gerade erst ernannt worden. Pah! Außerdem kannte der nicht mal die Hälfte der renovierungsbedürftigen Abschnitte des Tempels!
"Nun", hob Tarquitius Thermus hochtrabend an, "folget mir, ihr Bauarbeiter, und ich will euch zeigen, wie ihr denn den römischen, den määächtigsten Göttern, welche die Welt je gesehen hat, eure Dienste tun könnt!"
Er rümpfte die Nase. Die Typen hatten in der Tat mal etwas Wasser und Seifenkraut nötig.... Tarquitius Thermus tänzelte vor ihnen her zu einer Treppe, aus der etliche Stücke herausgebrochen waren. Mit abgespreiztem kleinen Finger deutete er darauf.
"Da!" platzte es beinahe abfällig aus ihm hervor.
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Der Bauleiter, in sauberer Tunika, da er heute noch nicht auf der Baustelle war, hob einmal nur die Braue, sah zu seinen Leuten und zuckte die Schultern. Komischer Kauz, aber gut, sehen wir mal weiter. So folgten sie ihm und er sah schon die Schäden an der Treppe, ehe der Sacerdos was sagte. "Mhm, gut, ist das das einzige?" fragte er skeptisch, denn dafür war das Aufheben bissel arg gewesen. "Tremulo, Papius, ihr kümmert Euch darum."
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"Nein", sagte Thermus, als sei der Bauleiter ein unwissender Bauerntölpel, der wirklich nichts, aber auch gar nichts wusste. Er schüttelte zur Unterstützung noch den Kopf, nur für den Fall, dass der Mann sein Wort nicht verstanden hatte, und deutete nach oben.
"Das Dach des Marstempels und das des Capitols weisen ebenfalls erhebliche Mängel auf. In der untersten Stufe der Treppe des Marstempels fehlt ein Stück - leider stürzte vor kurzem eine Frau deswegen - und zuletzt findet sich eine unschöne Vertiefung im Marmorboden direkt hier vor dem Altar, verursacht durch unsachgemäße Behandlung einer Statue."
Er schwieg betreten und fügte hinzu:
"Ist wohl jemandem hingefallen." -
Der Bauleiter besah sich die Schäden eingehend und verteilte seine Leute. "Gut, ich denke, wenn wir alle nötigen Materialien heute noch bekommen, dass die Schäden draussen und hier und hier bis morgen Nachmittag bereinigt sind. Die Dächer werden länger brauchen, befürchte ich, aber die werde ich mir gleich in Ruhe mit zwei meiner Leute anschauen." Er wandte sich an zwei. "Holt die Stiegen!" Diese nickten und verschwanden.
"Wenn Du sonst nichts mehr hast," wandte er sich an den Sacerdos, "dann machen wir uns jetzt an die Arbeit." -
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Es gefiel Thermus gar nicht, die Jungs hier ganz allein zu lassen. Immerhin war es seine Aufgabe, die Tempel vor weiteren Schändungen zu bewahren, wenn der Pontifex in Rom weilte. So jedenfalls hatte es die junge Sacerdos ihm recht energisch eingeschärft. Normalerweise ließ er sich ja nichts sagen von Weibsbildern, aber hier hatte selbst er die Dringlichkeit erkannt und hatte der Weisung Folge geleistet.
Thermus seufte theatralisch und nickte dann.
"Nun gut. Aber macht mir nichts kaputt und fasst nichts an, was nicht ausdrücklich darum bittet, angefasst zu werden", sagte er, sah jeden der Arbeiter noch einmal scharf an und verschwand mit den Worten:
"Bin in meinem Officium..." -
Der Bauleiter sah ihm einen Moment nach, Tremulus, ein junger Peregrinus tippte sich kurz an die Schläfe mit dem Zeigefinger, wofür er einen Schlag auf die Hand bekam, wenn auch mit einem versteckten Schmunzeln. "So, und nun hoch aufs Dach, will mir das mal ansehen in Ruhe," meinte der Bauleiter und wenig später waren die Drei oben und betrachteten die Schäden. Es war nichts gravierendes, nur an zwei Stellen etwas Komplizierter, aber auch damit würde man klar kommen. "Als denn..."
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Eine ganze Weile später hörte man es immer noch hämmern, tun und machen. Thermus platzte beinahe der Kopf. Er versuchte, in seinem Officium etwas zu dösen (etwas anderes hatte er ja nicht zu tun) - aber das ging nicht, weil diese vermaledeiten Handwerker so einen verdammten Krach machten! Mit kaum versteckter Wut stapfte Thermus zum Ort des Geschehens.
"Geht das vielleicht auch nen bisschen leiser?" polterte er.
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"Guter Mann," kam die freundliche, aber leicht spöttische Antwort. "Wenn Du einem Stier die Kehle durchschneidest um damit die Götter zu Ehren, geht das ohne Blut? Nein! Siehst Du und so ist unsere Arbeit hier auch nicht ohne Lärm zu gestalten, auf das die Tempel der Götter ihrer Ehre wieder gerecht werde."
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Thermus öffnete den Mund, schloss ihn wieder und lief dann dezent rot an. Wieder wollte er etwas sagen, überlegte es sich dann anders und schloss den Mund wieder. Wie ein Fisch sah er aus. Heraus aus seinem Mund kam lediglich ein:
"Äääööhmmmmpf!"Einmal noch funkelte er die Männer böse an, dann drehte er sich grummelnd herum und stapfte wieder in sein Officium.
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Leises unterdrücktes Gelächter folgte ihm, welches den beiden Übeltätern einen bösen und zugleich amüsierten Blick einbrachte. "Also los, Jungs, machen wir weiter. Muss der Herr sich einen anderen Platz zum schlafen suchen." Und so machten sie weiter fleissig Krach und die Arbeit schritt voran.
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