Ein Empfangszimmer | Ein Treffen der Quaestoren

  • Tiberius Vitamalacus hat sich entschieden, das Treffen der Quaestoren in einem der Nebenräume des Atriums stattfinden zu lassen. Der Raum mochte etwas kleiner sein als das Tablinium, aber er bot nicht nur eine privatere Atmosphäre, sondern war auch sonst der Art des Treffens angemessener. Das Tablinium war das Empfangszimmer des Hausherren, unweigerlich hätte er sich so über seine Kollegen erhoben, allein weil er hinter seinem Tisch sass, die beiden anderen davor. Und das trclinium war einfach zu gross,...


    Der Raum war recht elegant, aber nicht übertrieben geschmückt, der Maior Domus hatte einige der Blumenvasen entfernen müssen, die er zunächst dort platziert hatte. Drei Clinen flankierten die kleine Mensa, auf der schon einige leichte, kalte Speisen aufgetragen waren.


    Der Gehilfe des Ianitors führt Artoria Medeia in den Raum.


    "Werte Domina, Dominus Tibierus Vitamalacus wird dich gleich begrüssen."


    Während sich der eine Sklave entfernt, seinen Dominus zu suchen, löst sich aus dem Hintergrund ein weiterer Sklave, bietet ihr auf einem Tablet Wein aus Gläsern an, deren Inhalt unteschiedlich stark verdünnt ist.

  • Schweigend und still die Gänge der Villa entlang schreitend folgte Medeia dem Sklaven in das Empfangszimmer. Ihre Augen schweiften durch den Raum. Doch ihr Gesichtsausdruck blieb genauso neutral, wie am Eingang der Villa. Sie nickte kurz auf die Worte des Sklaven hin als Zeichen, dass sie ihn vernommen hatte. Als der Sklave entschwunden war, trat Medeia weiter in den Raum hinein. Dabei glitt ihre Palla etwas hinunter und fiel in weichen Falten um ihre Schultern herum. Ihre Haare trug sie erneut sehr streng und fast schmucklos zurück gesteckt. Gedanken verloren schweiften ihre Augen über die Clinen hinweg und die kalten Speisen, die dort bereit standen. Dabei blieb sie jedoch im Raum stehen und wartete ruhig und geduldig auf den Hausherren.

  • Es dauerte nicht lange, da trat Tiberius Vitamalacus in den Raum, der Sklave gekleidet in einer schlichten, aber dennoch eleganten Tunika, in einem Rotton, der jenem einer Militärtunika nahe kam, wie auch immer noch die Haltung davon zeugte, das hier ein Mann den Raum betrat, der sein Leben den Legionen gewidmet hatte. Doch etwas war in der letzten Zeit passiert, immer häufiger fand sich ein freundliches Lächeln auf seinen Gesicht wieder, genau wie der ausrdruck in den Augen freudlicher, fröhlicher geworden war.


    "Salve, werte Kollegin, es freut mich, dich in der Villa meiner Familie begrüssen zu dürfen. Ich hoffe, es geht dir gut."


    Knapp deutete er auf das Tablet, welches der Sklave bereit hält.


    "Ich hoffe, man hat dir schon etwas angeboten ? Sollte dein gewünschtes Mischungsverhälntnis nicht darunter sein, so lass es mich wissen." Es ist ein fast freudlicher Plauderton, in dem er spricht, eigentlich ungegewohnt für ihn. "Ich selbst habe mit bei den Legionen angewöhnt ihn unverdünnt zu trinken: Eigentlich eine Unsitte, ich weiss, aber ich bevorzuge es nun Wein und Wasser getrennt zu trinken."

  • Die ganze Zeit schon stand ich in einer Ecke die etwas abseits gelegen war und schaute den beiden zu. Ich hatte wieder einmal einen Beobachterposten eingenommen und versuchte aus den Gesichtern der beiden Anwesenden zu lesen. Die Frau war mir natürlich total unbekannt und deswegen musterte ich sie auch eindringlich von oben bis unten. Ich war nicht mehr ganz so vorsichtig wie noch am Anfang und traute mir nun auch mehr zu. Mein Herr, ich wusste nicht einmal ob er mich schon bemerkt hatte, sprach grade und brachte mich mit seiner Aussage wegen dem Wein und dem Wasser zum schmunzeln. Ich war am Anfang sehr überrascht gewesen wie er seinen Wein zu trinken pflegte, aber hatte mich nun daran gewöhnt.


    Diese Frau war also eine Kollegin von ihm und sicher besaß sie genausoviel Macht wie er selber. Es war immer wieder gut, was man als Sklavin in einem Haus rausfinden konnte, auch wenn ich wusste, dass ich niemals etwas davon nach draussen tragen durfte. Ich hatte immer noch nicht hinter die Fassade meines Herrn blicken können und wusste nicht zu was er alle in der Lage zu sein schien, aber ganz sicher war es eine genze Menge und ich wusste auch nicht ob ich es austesten wollte obwohl es seine Reize für mich hatte. Ein Spiel mit dem Feuer wer machte das nicht gerne einmal und kostete die Hitze aus bis sie einem die Haut verbrannte? Aber noch war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt gekommen um ihn zu testen.


    Ein ganz kleines Stückchen trat ich nun aus dem Schatten damit man mich sehen konnten und wenn man wollte mich aufforderte etwas zu tun. Da sie beide schon etwas zu Trinken angeboten bekamen machte ich mir darüber keine weiteren Gedanken, schließlich hatte jeder von ihnen einen Mund.

  • Ruhig wandte sich Medeia ihrem Gastgeber zu als sie seine Schritte hinter sich vernahm. Dabei wandte Medeia ihren Rücken Rahel zu, die sie vorher wohl nicht bemerkt hatte. Höflich lächelnd nickte sie ihm zu und trat unwillkürlich auch einen Schritt näher zur Begrüßung. „Salve, Quaestor! Ich danke Dir für die Einladung! Auch bin ich froh, dass Du an das Treffen gedacht hast. Die Amtszeit verfliegt und die Arbeit mehrt sich trotzdem.“ Medeia seufzte gespielt, doch in ihren Augen lag ein Lächeln dabei. „Und ja, es geht mir gut!“ Man sah Medeia durchaus an, dass sie wieder arbeitstauglich und gestärkt war, wenn man es mit dem Anfang ihrer Amtszeit verglich. So lächelte sie auch recht fröhlich und schien guter Dinge zu sein.


    Ihr Blick folgte kurz Vitamalacus’ Deuten. "Nun, ich hab es mir durch meinen Medicus zu Eigen gemacht, den Wein kaum zu verdünnen. Anfangs war es doch sehr gewöhnungsbedürftig, inzwischen trinke ich ihn jedoch gerne so. Er schmeckt dann sehr viel eigener und würziger!" Kurz sah Medeia auch zu der jungen Sklavin, kümmerte sich aber mit keinem weiteren Blick um sie. "Ist Petronius Varus schon wieder in Rom eingetroffen? Und wird der Quaestor Principis sich uns noch anschließen?"

  • "Nun, ich hoffe das unser geschätzer Kollege noch eintrifft, ich hatte ihm auch eine Einladung zu kommen lassen," erläutert er, weiterhin im freundlichem Plauderton, "Petronius Varus ist soweit ich informiert bin, noch in Germania."
    Er nimmt von dem Tablet eines der der Gläser in dennen der Wein kaum verdünnt ist und reicht es seinem Gast. Dann nimmt er selbst eines mit unverdünntem Wein.
    "Es freut mich zu sehen, das du dich von diesem schändlichen Attentat erholt hast." Er hatte als Soldat genug Erfahrung, das er ahnen konnte, wie dicht den seine Kollegin vor der Überfahrt ders Styx gestanden hatte. " Ich hoffem man ist den Täter auf der spur ? Die Zeiten sind rauer geworden, gerade kürzlöich erfuhr ich, das selbst ein Mitglied der Vigiles opfer eines Überfalls wurde."

  • Dankbar lächelnd nahm Medeia den Becher mit Wein entgegen. Langsam schwenkte sie den Wein in dem Becher hin und her und betrachtete die schillernd rote Farbe darin. Ehe sie einen Schluck nahm, roch sie an dem Wein und nahm den Duft tief in sich auf. "Apollo war mit mir in den Wochen nach dem Attentat und ich bin den Göttern für ihren Beistand sehr dankbar. Doch dies ist überwunden und ich versuche, die Tat jenes Mannes aus meinem Geist zu streichen. Was bringt es, zu zaudern und sich zu fürchten? Oder gar lange über die Schlechtigkeit der Menschen nachzudenken? Aber verzeih, ich fange schon wieder mit meinen grüblerischen Reden an."


    Medeia schmunzelte und trank noch etwas von dem Wein. "Ein Vigil ist überfallen worden? Das wird doch sicherlich öfters in der Urbs Romanae vorkommen." Medeia ließ wieder den Wein hin und her schwenken und sah den Quaestor fragend an. "Aber wie ist es Dir in der Amtszeit ergangen? Haben die Arbeiten Deine Zeit gut gefüllt oder hattest Du noch Zeit, Rom wieder zu erkunden nach dem langen Germanienaufenthalt?"

  • Während er leicht an seinem Wein nippte, lauschte er aufmerksam den Ausführungen seiner Kollegin."Du musst dich nicht für deine Worte entschuldigen. Wer den Tot gesehen hat, versteht dich nur zu gut."
    Er hat schon viele Männer sterben sehen, und leider auch einige Frauen. Immer wieder drängt sich das Bild jener jungen, unbekannten, welche er damals in Germania aus den Klauen eines Barbaren befreite. Nur an ihr Gesicht kann er sich nicht mehr einnern, jahrelang sah er darin immer nur seine geliebte Nova, doch seit kurzen ähnelt das gesicht mehr und mehr Helena.
    Er schüttelt leicht den Kopf. "Erschreckend ist einfach nur, das nicht irgendwer diesen Angriff befahl, sondern ein Mann, welcher auch schon den Gang in Cursus Honorum getan hat. Und dies wohl aus verletzter Eitelkeit und falschem Stolz. Jedenfalls wenn man den worten des Vigiles trauen kann. Und das tue ich, denn auch wenn er nur ein Libertus ist, macht mir dieser Gabriel einen sehr aufrechten Eindruck."
    Mit einer freundlichen Geste bittet er seinen Gast auf einer der Klinen Platz zu nehmen und nahm auch selbst auch einer Platz, ihr Kollege der Quaestor Princepes, könnte sich ja zu ihnen gesellen, wenn er denn erscheinen würde."Nun," fuhr er fort zu berichten,"die meiste Zeit verbrachte ich im Tablium dieser Villa, zusätzlich zu den Amtsgeschäften gab es da noch einige Familienangelegenheiten zu regeln, die natürlich anfallen, wenn man länger von zu Hause fern geblieben ist." Als er das Sprach, erkannte er zu ersten mal, das er wirklich in der Familie angekommen war. Vergessen war sein Groll gegenüber seine Familie. "Zum Glück hatte ich es übernommen, bei der Classis und den Vigeles nach Männer ausschau zu halten, welche das Bürgerrecht erhalten können. Sonst hätte mein Pferd die letzte Zeit, ausser einem Ritt nach Ostia im Stall gestanden."
    Ostia,... diese wenige gestohlene Zeit würde er nicht mehr vergessen.

  • Ein kurzer Schatten, der Hauch einer Verärgerung über den Überfall auf den Vigilen, zeigte sich auf Medeias Gesicht. Doch sofort verschwand er wieder und äußere Gelassenheit und Ruhe dominierte Medeias Ausstrahlung. Äußerlich war ihr somit nicht anzumerken, ob sie von jenem Vorfall oder von dem Vigilen schon je gehört hatte. "Ein Mann des Cursus Honorum? Das sind wahrlich bittere Zeiten. Erinnert es doch fast an die brutalen Gepflogenheiten aus der Zeit der späten Republik. Sehr bedauerlich!" Leicht kopfschüttelnd über den wahren 'Sittenverfall' Roms, ließ sie sich auf die Kline nieder. Ihren Arm legte sie auf das Kopfteil der Kline und trank noch etwas von dem Wein.


    "Die Standeserhebungen...!" murmelte Medeia leise. Eigentlich hatte sie vorgehabt einen gewissen Matinier vorzuschlagen, aber das hatte sich in letzter Zeit erübrigt. "Nun, ich hörte, daß solche Vorschläge von Seiten der Quaestoren nicht mehr erwünscht werden. Nur noch die Patrone sollen in dieser Hinsicht angehört werden! Und natürlich jene, die zum Consilium geladen werden, was jährlich im engen Kreis statt findet. Ich hörte, Du hast dort ebenfalls schon teilgenommen?"


    Sim-Off:

    Metellus ist in letzter Zeit nicht mehr aufgetaucht, oder?

  • Auch Tiberius Vitamalacus liess sich auf einer Cline nieder, seinem Gast gegenüber. Ihr Kollege, der Quaestor Principes schien bis jetzt nicht zu kommen, so rechnete er nicht mehr mit seinem Erscheinen.
    "Es ist in der Tat erschreckend, wenn ein solcher Mann, der in der ehrenwertesten Laufbahn diente, mit solchen Taten in verbindung gebracht wird. Spätestens wenn er das nächste Mal die Rostra besteigt, wird er das wohl zu spüren bekommen."
    Wenn er denn überhaupt noch einmal dieses Podium besteigen konnte, dachte sich Tiberius Vitamalacus im Stillen, denn wenn die Ermittlungen weitergingen, hätte der Pompeianer wohl bald ein Problem.
    "Nach der neuen Gesetzeslage wird der Quaestor Principes wohl keine Liste für den Ordo Equester vorlegen, das ist Richtig. Es ist vielmehr die Aufgabe der Patrone, ihre Klienten an den Imperator und auch das Consilium heran zutragen. Ich hatte das letzte mal die Ehre diesem Gremium als Gast beizuwohnen. Es war eine Interessante erfahrung."


    Sim-Off:

    Nein, von metellus hab ich seit einiger Zeit nichts mehr gelesen

  • Sim-Off:

    Sorry, ich vergess das hier immer *seufz*


    Medeia nickte interessiert. Von dem Conventus hatte sie im Palast immer wieder gehört und auch die Diener, für die Versorgung der Gäste, eingeteilt. Natürlich bestand strenge Schweigepflicht im Palast. Es wurde darüber nicht sonderlich getratscht, auch keine internen Informationen weitererzählt. Mit kleinen Schlückchen trank Medeia von ihrem Wein und nickte langsam. "Das dachte ich mir schon. Dann macht es auch wenig Sinn, die Liste vorzutragen. Auf dem Conventus würde sie nicht beachtet werden. Aber unsere Amtszeit ist nun fast vorbei und die meisten Arbeiten wohl erledigt."


    Medeia ließ ihre Palla auf die Schulter herunter gleiten. Irgendwie glaubt sie nicht mehr sonderlich daran, dass Metellus noch kommen würde. "Ich für meinen Teil habe so weit es ging an den neuen und den alten Chroniken meine Arbeit erledigt. Im Übrigen sind mir Deine Eintragungen in den letzten Jahren aufgefallen. Mir schien es, dass so manch ein Vorquaestor die Arbeit hat ein wenig schleifen lassen. Kann das sein?"

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