cursus de litteris antiquis

  • Callidus betrat den Raum und war geradezu erstaunt über diesen Andrang. Er kämpfte sich durch die Stuhlreihen zum vorderen Pult durch und blickte in die Runde. Dass der Raum nach den spärlichen Anmeldungen zu Beginn nun aus den Nähten platzen würde, damit hatte er nicht gerechnet.


    > Werte Teilnehmer des cursus de litteris antiquis! Zuerst möchte ich ein wenig auf die frühen Zeugnisse lateinischer Literatur eingehen, sofern man diese Zeugnisse bereits „Literatur“ nennen kann.
    Etwa im neunten Jahrhundert v. setzen wir die Einwanderung etruskischer Volksstämme nach Italia an. Viel in unserer Kultur ist durch das Etruskische beeinflusst und so auch unsere, die lateinische Sprache. So ist uns allen die Familie der Tarquinier, der römischen Königsfamilie, bekannt und auch die Stadt Tarquinii in Etrurien. Hier nahm Rom seinen Ursprung und somit auch unsere Sprache. Bei den etruskischen Gladiatorenspielen, die ursprünglich Menschenopfern an die Götter entsprachen, sind bereits die lanistae bekannt, ein etruskisches Wort, das sich noch heute in den Arenen wiederfindet. Oder aber ihr betrachtet die persona, die Maske im Theater, ebenfalls ein etruskisches Wort, das unserer Sprache erhalten geblieben ist. So lassen sich etliche Beispiele finden, wie Charun, ein Unterweltgott, den wir aus dem hellenistischen Raum als Charon kennen, oder aber das Wort Ulixes für den griechischen Odysseus. Wir verwenden diese Wörter ohne Bedacht, doch sind sie etruskischen Ursprungs. Ich sprach auch von Kultur, und so nenne ich die uns bekannte disciplina Etrusca, die sakralen Handlungen jener Alten, die die unseren heute beeinflussen. Die Eingeweideschau unserer haruspices ist ein rein etruskisches Ritual.
    Der jedoch für uns größte Einfluss herrscht in der Ahnenverehrung, tragen wir doch heute noch die Masken unserer Vorfahren bei Leichenzügen und hängen sie in unsere Atrien, wie es die Etrusker vor Jahrhunderten taten.
    Doch nun sollen die ersten schriftliche Zeugnisse in den Vordergrund treten. Einem jeden von uns ist das uralte Zwölftafelgesetz bekannt:


    si in ius vocat, ito
    ni it, antestamino.
    igitur em capito.

    Wenn er vor Gericht ruft, soll (der andere) gehen.
    Wenn (dieser) nicht geht, sollen dritte (oder auch die Götter) als Zeugen angerufen werden.
    Also soll man ihn ergreifen.


    Hier sehen wir schon den Imperativ, der auch in unserem heutigen Latein für Gesetzestexte und allgemeingültige Sitten gebraucht wird. Doch was zählt noch zu den Ursprüngen der Literatur? Es sind Arbeitslieder der Bauern auf den Feldern, Hochzeitsgesänge, Trinklieder und auch Spottlieder. Diese allgemeinen Scherzlieder sind uns als Fescennini versus bekannt. So sangen die Soldaten Caesars über jenen:


    Urbani, servate uxores, moechum calvum adducimus!
    Römer, bringt eure Ehefrauen in Sicherheit, wir bringen den kahlköpfigen Verführer!


    All diese Scherz- und Spottgesänge wurden zu Triumphen und zu anderen hohen Anlässen gesungen, um die gefeierte Person abzuwerten und böse Geister somit zu täuschen. Livius schreibt uns, dass diese Lieder wohl de Ursprung des Dramas und der Tragödie bilden.
    Eine weitere frühe Form der Literatur ist die fabula Atellana, die nach der oskischen Stadt Atella benannt ist. Hier zeigt sich der Einfluss aus dem Süden auf Rom, genauer gesagt, der Einfluss von Magna Graecia. Denn hieraus entstammen die uns bekannten Charaktertypen und Masken unseres Theaters: Der Narr (Maccus), der Tölpel (Bucco) oder der Alte (Pappus). Die Sprache dieser Possenspiele war oft sehr einfach und volkstümlich, man trat als wandernde Schauspielergruppe in Städten auf. Doch dazu später mehr.
    Kommen wir zunächst wieder zum Altlatein. Hier ist ein bekanntes Zeugnis das carmen arvale der Arvalbrüder, das lautet:


    e nos Lases iuvate
    neve lue rue Marmar sin sin currere in pleoris
    satur fu fere Mars limen Sali sta berber
    semunis alternei advocapit conctos
    e nos Marmor iuvato
    triumpe triumpe triumpe triumpe triumpe


    Bei ‚Lases’ sehen wir noch das intervokalische ‚s’, das sich später zu ‚r’ gewandelt hat. Das ‚e’ steht für unser ‚ecce’. ‚pleoris’ für ‚plures’ und ‚berber’ für ‚ibi’. 'Marmar' ist ferner ebenso eine alte Anrede des Mars. Zur nächsten Sitzung solltet ihr euch Gedanken zu diesen ersten zwei Versen machen. Wir werden dann in der nächsten Sitzung hier ansetzen.
    Und damit jeder etwas tut, habe ich euch einen Altlateinischen Satz mitgebracht, der uns als ältestes Zeugnis bekannt ist.


    Manios med fhefhaked Numasioi


    Hierzu schreibt mir bitte alles auf, was ihr wisst.
    Wir sehen uns dann zur nächsten Sitzung. <


    Sim-Off:

    Letzteren Satz ins klassische Latein bringen, übersetzen und aufschreiben, was dazu zu sagen ist...und dann an mich per PN ;)

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Früh war Medeia schon in den Vorlesungssaal der Schola gekommen. In gestrenger Stola und sehr schlicht gekleidet, setzte sie sich in einer der vorderen Reihen. Vergnügt, da sie wieder etwas lernen durfte, holte sie eine Wachstafel hervor, nahm ein Papyrus heraus und Tinte und Federkiel. Sorgfältig stellte sie ihr Werkzeug vor sich auf, rückte sie zurecht und wartete auf ihren Dozenten, der auch bald darauf erschien. Ernsthaft spähte Medeia nach vorne und hörte aufmerksam den Worten von Callidus zu. Schon recht bald griff sie nach der Wachstafel und begann dort sich Notizen zu machen. Ihr Griffel grub sich in die Wachsmasse hinein, schnell und flink, während sie begierig den Worten lauschte. Immer wenn das Theater erwähnt wurde, sah Medeia besonders interessiert auf. Bei der Erwähnung der Spottlieder musste sie unwillkürlich Schmunzeln und ließ auch einen Moment den Griffel sinken. Die Zitate schrieb Medeia sorgfältig mit. Auch ihre Aufgabe notierte sich Medeia sofort.


    Gleich nach der Vorlesung blieb Medeia sitzen und sah nachdenklich auf die Aufgaben herunter. Grübelnd kratzte sie sich mit dem Griffelende an der Stirn ehe sie sich ihrer Umgebung wieder Gewahr wurde. Schnell ließ sie den Griffel sinken und nahm das Papyrus. Mit wenigen Handbewegungen verfaßte Medeia einen Text, rollte das Pergament zusammen und sah sich im Raum um. Lächelnd nickte sie dem ein oder anderen Bekannten zu und sah fragend zu Decimus.

  • Corvinus war ebenso früh in die Schola gekommen, um dem Cursus beizuwohnen. In die beige Tunika gekleidet und ausgestattet mit den typischen 'Werkzeugen' setzte er sich neben Medeia und hob amüsiert schmunzelnd die Braue, ehe er der Dozent - und sein Comes - Callidus erschien. Schlagartig wurde seine Miene etwas ernster und auch er notierte Dinge, die er für wichtig erachtete, dabei kannte man ihm auf jeden Fall an, dass er als Schreiber gearbeitet hatte. Ebenso bei den Spottliedern grinsend, schielte er kurz zu Medeia hinüber und musste schmunzeln. Ein zufriedenes Schmunzeln, sie wieder erheitert und vergnügt zu sehen.


    Nachdem er sich die Aufgabe niedergeschrieben hatte, sah er nachdenklich den altlateinischen Satz an und tippte nachdenklich mit der Spitze des Griffels an seine Unterlippe. Als ihm dann doch der erlösende Einfall kam, schrieb er es nieder und verdeckte ebenso seine Lösung, Medeias Blick suchend und findend. Die Augen für einen kurzen Moment schließend, nickte er ihr zu, dass er es ebenso gelöst hatte.

  • Etwas aufgeregt betrat ich den Saal und war gespannt, was mich erwarten würde, welche Aufgaben gestellt wurden und welch interessantes Wissen vermittelt wurde. Sorgfältig suchte ich in der Menge der Lernwilligen nach einem freien Platz, den ich mir schnappen konnte und so streifte mein Blick weniger bekannte, wie auch mehr bekannte Gesichter. Ungefähr in der Mitte war noch ein Plätzchen frei und so ging ich leise dorthin, um mich niederzulassen. Sachte holte ich mein Schreibzeug hervor und legte es vor mich, gerade rechtzeitig, als der Dozent Callidus den Raum betrat.


    Gespannt hörte ich seinem Vortrag zu und machte mir fleißig Notizen, es könnte sich schließlich alles als nützlich und hilfreich herausstellen, außerdem schadete es nicht. Genug Wachstäfelchen hatte ich dabei, so konnte mir nichts passieren. Als die Vorlesung beendet war grübelte ich angestrengt über die gestellte Aufgabe nach, während ich völlig unterbewusst den Griffel zwischen den Fingern hin und her wandern ließ. Hatte ich eine ähnliche Aufgabe nicht schonmal? Kurz bevor ich dabei war, den Griffel niederzulegen und es aufzugeben kam mir doch der erlösende Einfall und so notierte ich hastig die Lösung, bevor sie mir wieder zu entfallen drohte. Wieder schaute ich flüchtig über die Anwesenden, bevor ich meinen Blick wieder auf Callidus fixierte und auf eine Reaktion von ihm wartete.

  • Decius betrat den Vorlesungssaal und setuerte zielstrebig auf einen freien Sitzplatz zu, ließ sich auf ihm nieder und begann, sein Schreibzeug schön fein säuberlich auf dem Tischchen vor sich auszubreiten. Nachdem das eredigt war, kontrollierte er noch einmal die Funktionstüchtigkeit seiner Utensilien und fühlte sich schließlich gewappnet für die ihn nun in diesem Saal erwartenden Herausforderungen.


    Als der Dozent dann mit dem Einführungsvortrag begann, lasuchte Decius aufmerksam, und als er die Aufgabe stellte notierte er sich diese eifrig auf einem Bogen Papier. Anschließend starrte Decius eine ganze Weile lang auf die soeben gegebene Aufgabenstellung, auf Anhieb konnte er recht wenig damit anfangen. Er kramte in seinem Gedächtnis und dachte angestrengt nach, wie er nun vorgehen sollte. Schließlich probierte er eine zeit lang in wenig herum, und wenn er auch zu Beginn weniger sinnvolle Übersetzungen des Satzes fabrizierte, so kam er doch nach und Nach der seiner Meinung nach richtigen Lösung näher.


    Schließlich gefiel ihm sein Ergebnis, er kritzelte es noch einmal fein aäuberlich in Schönschrift nieder, legte den Schreibgriffel beiseite und schaute erwartungsvoll von seinen Papieren auf.

  • Mit einer Schrifttafel, Pergament und Tinte bewaffnet saß Gracchus in der zweiten Reihe des Raumes, zu seinem Bedauern waren alle Plätze der ersten Reihe bei seinem Erscheinen bereits belegt gewesen, und lauschte den Ausführungen des Lehrers. Trotz seiner vorzüglichen Ausbildung entdeckte er noch Lücken in seinem Wissen, welche er bereitwillig mit den neuen Informationen füllte. Ein wenig beschlich ihn die Befürchtung, dass er die gestellten Aufgaben am Ende nicht würde lösen können, doch die Erlösung kam sogleich mit der ersten Aufgabe. Gracchus erinnerte sich noch gut an die Lehrstunde, welche er gemeinsam mit Aquilius bestritten hatte und in welcher jenes Thema abgehandelt wurde. Sein Vetter hatte ihn hernach aufgrund der Namensgleichheit solange bedrängt, bis Gracchus einen ähnlichen Satz für seinen Vetter auf einem ähnlichen Geschenk platziert und jenes ihm vermacht hatte. Durch diese Erinnerung beschwingt notierte Gracchus seine Antwort sogleich.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ach irgendwie kam ich aus den Sitzen nicht heraus, erst tagelang in der Curia verbracht und jetzt hier an der Schola. Ich betrat den Raum und setzte mich in einer der hinteren Reihe, es war mir einfach peinlich wieder in einer Schule mit 24 Jahren zu sitzen.


    Ich drehte mich nach rechts und nach links und sah eigentlich nur ältere Personen an ihren Plätzen sitzen, puh hatte ich ein Glück dass ich nicht der einzigste bin.


    Kurzer Zeit später trat auch der Lehrer ein und ich erkannte ihn, er hatte mich damals nach Misenium geschickt um dort mein Glück zu versuchen und jetzt versuche ich mein Glück bei diesem Kurs. Als er anfing nahm ich eine Schrifttafel zur Hand und schrieb die wichtigsten Eckdaten mit. Einige Male musste ich schneller schreiben als mit lieb war, er diktierte einige Passage etwas zu schnell für mich, mist jetzt habe ich doch glatt etwas vergessen in den ganzen Gedanken. Ich blickte zum Nachbar und schrieb von ihm ab, na hoffentlich hatte er nicht genau das selbe Problem wie ich. Als zum Schluss eine Aufgabe zu lösen galt, übersetzte ich den Satz und schrieb ihn nieder, nun war ich gespannt was jetzt passieren würde...

  • Entsprechend der Arbeit an der Curia war auch die Duumvir Ostias recht früh erschienen - es gab vieles zu tun an diesem Tag, und sie wollte keine Stunde in Untätigkeit vergehen sehen müssen. Sinnierend hatte sie sich einen der freien Stühle ausgesucht und sich im Raum umgeblickt, einige sehr bekannte Gesichter erblickend. Mit einem kurzen Lächeln auf ihren Lippen nickte sie ihrem Magistraten zu, dann seiner Verwandten, welche sie zwar nicht persönlich, doch aber namentlich kannte - auch der Magistrat Misenums erhielt ein Nicken zugedacht, bevor sie sich auf die Lektion dieses Tages konzentrierte. Still notierte sie die wichtigsten Punkte des Vortrags auf ihrem Wachstäfelchen mit, wenngleich sie nicht ganz verhindern konnte, dass ihre Gedanken bei seinen Worten über Caesar auf Wanderschaft gingen. Ihr Ahn war unsterblich geworden, durch seine Werke, aber auch durch solche unvergleichlichen Zeugnisse seiner Charaktereigenschaften - man würde ihn nie vergessen. Würde es überhaupt jemals möglich sein, solch einen unsterblichen Ruhm zu erlangen oder musste man zwangsläufig vor dem strahlenden Licht der Vergangenheit verblassen?


    So dauerte es einige Momente, bis sie realisierte, dass der Comes ihnen eine Hausarbeit aufgegeben hatte, und den Satz notieren konnte, den er genannt hatte. Sinnierend betrachtete sie die Worte einige Zeit lang, bevor sich der erlösende Gedanke einstellte und sie Wort für Wort schriftlich übersetzte - die Sprachgebräuche der Vorfahren waren bisweilen schon seltsam gewesen, überlegte sie und lehnte sich wieder zurück, während sich ihre Gedanken im Raum und unter den Anwesenden in eine gänzlich andere Richtung bewegten und allmählich den Rahmen verließen, der ihnen gesteckt worden war ...

  • Wie auch die meisten anderen der Teilnehmer hatte Milo ausreichend Schreibzeug vor sich liegen. Er machte jedoch nur spärlich davon Gebrauch und widmete seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Vortrag des Lehrenden. Die angesprochenen Spottverse brachten auch ihn leicht zum Schmunzeln. Sie erinnerten ihn an seinen Ziehbruder, der in diesem Moment wohl in Germanien mit unzähligen Plebejern Straßen bauen und sich im Schlamm suhlen musste. Einer gewissen Schadenfreude konnte Milo sich bei diesem Gedanken nicht verwehren und es kostete ihn Mühe, sich wieder voll auf den Unterricht zu konzentrieren. Nur hin und wieder nahm der Patrizier seinen Stilus zur Hand und machte sich eine kleine Notiz auf einer Wachstafel. Die angesprochenen Quellen wollte er sich später in der flavischen Bibliothek noch einmal genauer zu Gemüte führen. Vor allem das carmen arvale beabsichtigte er zur Vorbereitung genauer zu studieren und sich bei der Gelegenheit zum Vergleich auch mit dem ihm mittlerweile wohlbekannten carmen saliare zu beschäftigen. Nach dem Abschluss der Vorlesung nahm er eine weitere, noch unbeschriftete Tafel zur Hand und vermerkte sich dort die gegebene Aufgabenstellung. Mit einiger Überlegung schrieb Milo schließlich die geforderten Antworten nieder und übertrug sie anschließend fein säuberlich auf ein Papyrus.

  • Minervina allerdings war selbst nicht von überaus großem Interesse beseelt, lauschte allerdings aufmerksam den Worten des Aelius Callidus. Am liebsten würde sie nun irgendwo im Grünen sitzen, doch hatte sie diesen Gedanken rasch verdrängt und machte sich wieder Notizen in ihr Wachstäfelchen, die allerdings äußerst unsauber und knapp waren. Sie würde wohl in der Tat reichlich zu tun haben, um den Stoff auch im Nachhinein zu erschließen. Sie erfuhr allerhand Neues durch diese Vorlesung und musste sich eingestehen, dass dies, so wenig Lust sie auch hatte, immerhin das Ziel war. Als die Aufgabe erklang, machte sie sich artig daran, diese zu lösen.

  • Glabrio hatte sich wohl nicht genug zu schreiben mit genommen, da nach nurkurzer Zeit schon die Haelfte seiner Utensilien beschrieben waren. Nun musste er noch eine Schreibtafel fuer die Loesung der Aufgabe benutzen und dann wuerde er schon bald nicht mehr viel zu beschreiben haben, aber da wuerde sich sicherlich eine Loesung finden. Daher begann er die Aufgabe zu loesen.

  • Auch Hungi fand sich unter den Schülern, ein wenig Weiterbildung schadet ja in den seltensten Fällen. Allerdings ging er von einer Vorlesung aus und nicht von dazugehörigen Hausaufgaben, deswegen schaute er ein wenig ungläubig, schrieb dann aber doch wie alle die Aufgabe auf. Kopfkratzend verließ er den Saal und überlegte, wo er die richtigen Informationen herbekommen würde. Im Kopf hatte er die richtige Antwort nicht, dazu war seine Schulzeit doch schon ein wenig zu lange her.

  • Callidus hatte von den Kursteilnehmern deren Wissen zu vorgetragenem Satz erhalten und war mit allem zufrieden, was ihm aufgeschrieben wurde. Der eine hatte mehr, der andere weniger, aber die Informationen, die man haben sollte, waren bei allen vorhanden.
    So begann Callidus mit der zweiten Sitzung.


    Zunächst möchte ich noch auf das bereits angesprochene carmen arvale zurükkommen.
    Mit den Hilfen konnte man sicherlich schon vieles erkennen.


    Ja, helft uns ihr Laren
    Mars, lass, lass nicht Seuche und Wolkenbruch einlaufen in die Menge,
    sei satt wilder Mars, spring auf die Schwelle, steh dort!
    Er rief die Semunen abwechselnd alle herbei.
    Ja, hilf uns Mars
    Triumph Triumph Triumph Triumh Triumph!

    Dies sollte euch nur noch die alten Schriften unserer Ahnen verdeutlichen, während ich jetzt jedoch fortschreiten will.
    Eine weitere Form vorliterarischer Erzeugnisse sind die nenia, die Klagelieder, die von einer praefica, einem Klageweib, übernommen wurden. Den Bezug zum Etruskischen, unsere Ahnenverehrung betreffend, erwähnte ich schon und so waren es auch die Etrusker, die ebenso das Gedenken in dieser Form an die Ahnen wachhielten.; auch, indem sie es in die Wachsmasken ritzten, die zu Festen mitgeführt wurden, so dass die ganze Familie anwesend war. Bei diesem Thema ist auch die laudatio funebris zu erwähnen. Sie kann von einem Sohn im Mannesalter oder einem nahen Verwandten auf der rostra gehalten werden und zählt die Vorzüge des Verstorbenen auf. <


    Callidus überlegte kurz. Hier war es oft dazu gekommen, dass man seine Ahnen besonders hervorhob, so dass die Vorzüge immer größer und reicher wurden, die Fehler verschwanden mit dem Tod wohl gänzlich. Sogleich machte er jedoch weiter.


    > Die Reden über unsere Vorfahren erhält einen jede Familie in ihrem Familienarchiv, doch wissen wir von unserem Cicero, aus Brutus, dass schon er Kritik daran übte, dass bei diesen Reden zu frei mit der Geschichte umgegangen wurde.
    Nun ist der römische Ordnungssinn ebenfalls verantwortlich für literarische Zeugnisse, so nämlich entstand die römische Geschichtsschreibung. Das album, die weiße Tafel im Haus des pontifex maximus, auf der die Namen von Magistraten Ereignissen des Jahres, Naturkatastrophen, Mondläufen, Teuerungen des Getreidepreises und Prodigien verzeichnet waren, lieferte den Grundstein. Aus den alba gingen somit die annales libri hervor, die um 130 v. durch Mucius Scaevola unter dem Namen annales maximi publiziert wurden. Auch die libri oder commentarii der Magistrate können als vorliterarische Keime dieser Literaturgattung gesehen werden.
    Dies führt uns nun zur „echten“ Literatur, der älteren Annalistik.
    Zu jenen Geschichtsschreibern gehörten namhafte Männer wie Fabius Pictor, Luius Cincius Alimentus, ein Praetor des Jahres 210 v., Aulus Postumius Albinus, gar ein Consul des Jahres 251 v., oder Gaius Acilius, der griechische Philosophen aus Athen, die in Rom lehrten, dolmetschte, nunja, bevor Cato sie abschob.
    Eingehen möchte ich nun kurz auf Fabius Pictor, einen der bedeutendsten dieser Gruppe. Er war es, der die Delegation leitete, die nach der Niederlage bei Cannae nach Delphi reiste. Sein Werk behandelt die Zeit ab urbe condita bis zum Ende des zweiten punischen Krieges 201 v. Jedoch ist sein Werk nunmehr in Fragmenten bei anderen Autoren erhalten. Zu beachten ist hier, dass die Annalen des Pictor griechisch verfasst sind. Die Ziele der römischen Politik sollten der griechischen Welt nähergebracht werden (rein apologetisch).
    Auch Livius hatte auf Pictor zurückgegriffen. Es war Sitte der älteren Annalisten, von der Gründung bis in die eigene Zeit zu schreiben und dies in der Form von Jahrbüchern.
    Alle haben den Anspruch dabei wahrheitsgemäß zu schreiben. Warum betone ich das? Nun, schaut euch die jüngeren Annalisten an, die ich hier nur namentlich erwähnen will! <


    Wieder überlegte Callidus kurz…war in diesem Kurs ein Claudier oder Valerier anwesend? Er konnte sich nicht erinnern und fuhr fort.


    Claudius Quadrigarius und Valerius Antias, zwei Schreiber dieser Gruppe schrieben über eine Matrone, die allein ein Schiff wieder seetauglich machte. Man mag es nicht glauben, doch hieß diese Matrone bei Quadrigarius Claudia, bei Antias hieß sie Valeria! Diese Gruppe also versuchte die Geschichtsschreibung für ihre Zwecke, zu ihrem Ruhm zu missbrauchen, weshalb ich schnell weitereile zu den nächsten richtigen Literaten….doch dies erst in der nächsten Sitzung.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • > Werte Teilnehmer, wie ich bereits angekündigt habe, geht es heute um Literaten, die wir etwas genauer betrachten wollen, auch wenn die Zeit für eine umfassende Abhandlung wohl länger sein müsste.
    Widmen wir uns also zuerst Livius Andronicus. Bei ihm müssen wir sogar davon ausgehen, dass er selbst als Sklave nach Rom kam und im Hause der gens Livia als Hauslehrer tätig war. Oft hört man auch, dass er es war, der die Geburtsstunde der römischen Literatur einleitet, sehen wir von der zuvor besprochenen Annalistik einmal ab. Deutlich wird dies, wenn wir uns die ludi Romani des Jahres 240 v. anschauen, denn bei den ludi scaenici, die in deren Rahmen stattfanden, wurden seine lateinischen Dramen aufgeführt. Man ist sich nicht sicher, doch wissen wir von anderen Autoren, dass Livius Andronicus mindestens 10 Tragödien und 3 Komödien verfasst hat. Maßgeblich bei diesen Werken ist die Troia-Sage. Er versucht griechische Inhalte und Stile durch Nachahmung einem gebildeten Zuschauerkreis von Römern näher zubringen. Der iambische Senar ist hierbei eine Nachahmung eines griechischen Versmaßes, des iambischen Trimeters, und stellt eine Erweiterung für die lateinische Sprache dar. Diese Versart nennen wir Saturnier, die für die frühe Komödie typisch war. Andronicus schaffte es griechische Inhalte für uns Römer lesbar zu machen und so gingen seine Werke, wie es uns unser Horaz schrieb, auch in den Schulunterricht ein. Wie nahe Livius Andronicus an den griechischen Werken verfasste, soll dieser Vers aus dem Werk Odusia verdeutlichen.


    Andra moi ennepe, Mousa, polutropon ( Original)
    Virum mihi, Camena, insece versutum
    (Andronicus)
    Nenne mir den Mann, Camena, den verschlagenen


    Wir sehen sehr schön, wie Adronicus auch die Wortstellung weitestgehend übernahm.
    Noch zu Lebzeiten ist Livius Andronicus als anerkannter und einer der hervorragendsten Dichter bekannt. 207 v. übertrug man ihm sogar auf Beschluss des Senates die Ausarbeitung eines Prozessionsliedes.


    Jetzt will ich schnell zum nächsten Autor, der einen wichtigen Schritt für unsere Literatur gemacht hat. Sein Name ist Gnaeus Naevius. Auch er schrieb sein Werk, das bellum poenicum im Saturnier. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass es sich hier um Zeitgeschichte in Versform handelt <


    Callidus schaute sich wieder um. Hatte sich ein Meteller angemeldet? Er glaubte nein.


    > Als Beispiel gebe ich euch einen schönen Spottvers seines Werkes.


    fato Metelli Romae fiunt consules
    Durch ein Verhängnis werden die Meteller in Rom Konsuln.


    Doch die Antwort der Meteller folgte schnell.


    Malum dabunt Metelli Naevio poetae
    Die Meteller werden dem Dichter Naevius Saures geben.


    Neben diesem Hauptwerk verfasste Naevius noch Komödien und Tragödien, von denen uns aber heute nicht mehr viel bekannt ist. Seine Tragödien behandelten wohl römische Sagenstoffe und Geschichte, sie sind uns jedoch nur in Fragmenten erhalten. Diese Fragmente aber zeigen, dass Teile seiner Werke auch Vergil als Vorlage dienten, tauchen im ersten und dritten Buch des bellum poenicum doch Aeneas und auch Dido auf.
    Hierzu einkurzer Vers:


    blande et docte percontat Aenea quo pacto Troiam urbem liquerit
    Schmeichelnd und geübt fragt sie Aeneas aus, auf welchen Beschluss hin er die Stadt Troia verlassen habe.


    Bei Naevius bildet das Zeitgeschehen den eigentlichen Hintergrund seiner Werke, die mythologischen Aspekte zeigen sich nur als eingebrachte Vergangenheit.
    Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit. In der nächsten Sitzung sprechen wir noch über Ennius und die Komödienschreiber Plautus und Terenz… gibt es bis hierher Fragen? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Decius lauschte gebannt den Ausführungen des Vortragenden... ab und an huschte auch ein Grinsen über sein Gesicht, als er die humorigen Texte hörte.
    Diese Volresung würde wohl doch nicht so langweilig und trist werden wie er befürchtet hatte. Er machte sich einige Notizen und schüttelte schließlich kaum merklich den Kopf, als die Nachfrage des Lehrers kam.

  • Durus besuchte die dritte Lesung - durch seine Krankheit hatte er den beiden anderen nicht beiwohnen können. Allerdings hatte ihm ein Sklave, den er vorbeigeschickt hatte, von den Ausführungen zum Carmen Arvale, das dem Arvalbruder Durus wohlbekannt war, berichtet.
    So lauschte er interessiert der Vorlesung, während er sich dachte, dass dieser Cursus für einen nicht so umfassend gebildeteten Mann sicherlich eine große Herausforderung war...

  • Wiederum erschien Callidus zur Lesung. Er packte einige Wachstäfelchen aus, einen aufgerollten Bogen Papyrus und breitete alles auf seinem Pult aus, bevor er begann.


    > Widmen wir uns nun also dem Ennius. Er wurde 239 v. in Rudiae in Unteritalien geboren. In einem Zitat, das uns von ihm erhalten ist, sagt er über sich selbst, dass 3 Herzen in seiner Brust schlagen, da er drei Sprachen beherrscht. Dies waren Griechisch, Oskisch und das Lateinische.
    Von Unteritalien aus gelangte Ennius im Jahre 204 v. im Gefolge des alten Cato nach Rom. Ja, irrwitziger Weise kann man sagen, dass der Exponent aller römischer Tradition höchstpersönlich den griechischen Bazillus in Rom einschleppt. Durch die Bemühungen der gens Fulvia erlangte Ennius in Rom bald das Bürgerrecht, bei Feldzügen eines Kommandanten aus jener gens, des Fulvius Nobilior, war er Berichterstatter. Seinen Tod datieren wir in das Jahr 169 v.
    Als Hauptwerk gelten die annales. Sie waren in 18 Bücher unterteilt und verwendeten den daktylischen Hexameter des Homer als Versform, was für die spätere Dichtung nahezu verpflichtend geworden ist. Auch darin zeigt sich das Schaffen des Ennius. In der Einleitung der Annalen gibt es eine Traumerzählung, in der Homer dem Ennius erscheint und ihm sagt, dass er in ihm wiedergeboren sei. Hierin zeigt sich die Seelenwanderung des Pythagoras und Platon, die Ennius übernommen und selbstbewusst auf sich selbst übertragen hat. Die Bücher selbst sind wiederum unterteilt und umfassen die Urzeit bis zur Königszeit, die punischen Kriege und schließlich auch die Feldzüge des Fulvius Nobilior von 190-180 v. Auch ist auffällig, dass jede Buchreihe einen Musenanruf zu Beginn aufweißt, wie es auch heute Brauch bei den Dichtern ist.
    Es ist bekannt, dass Ennius neben einigen Komödien auch Tragödien schrieb. Ennius schloss sich dabei der Tradition der griechischen Trias an, insbesondere dem Eurypides, einem griechischen Tragiker, die aus jenem Eurypides, Aischylos und Sophokles bestand. In den Werken des Ennius herrscht die Vernunft vor und auch der Zweifel an Althergebrachtem. So übersetzte er den Griechen Euhemeros ins Lateinische. Doch wer ist Euhemeros? Jener Euhemeros von Messene erklärte in seinem Reisebericht die Götter für glorifizierte Menschen, was insbesondere den Philosophen diente. So erklärt sich auch meine Aussage des griechischen Bazillus!
    Wichtig zu erwähnen ist, dass Ennius der Schöpfer unserer Satire war. Man erklärt sich den Wortursprung jener literarischen Gattung aus den Worten satura lanx, der übervollen Fruchtschüssel. So griff Ennius wie aus einer Fruchtschüssel gesellschaftliche Themen heraus, die er überspitzt, witzig und bissig darstellte.
    Wie schon bei den Autoren zuvor, waren es auch die Werke des Ennius, die in den römischen Schulen gelesen wurde, die jedoch im Laufe der Zeit ausgetauscht wurden und deren Verdrängung durch die Schriften Vergils entgültig war.
    Unser Horaz verweist in seiner ars poetica auf die Kunst des Ennius, schöpferisch Neues hervorzubringen; so war er es, der Wörter wie omnipotens aus omnium potens kreierte.


    Kurz möchte ich noch auf den Mann eingehen, der als direkter Nachfolger des Ennius und Zeitgenosse des Plautus und Terenz gilt, sein Name ist Caecilius Statius. Er kam aus dem gallischen Norden Italias und war Freigelassener. Statius teilte die philhellenische Einstellung des Ennius und suchte seine literarischen Vorbilder im griechischen Raum. Seine Stücke sind von Menander abgeleitet. Statius versuchte dem römischen Publikum entgegenzukommen und dessen Geschmack zu treffen, indem er bei seinen Komödien noch die Komik und Drastik verstärkte. Die Fragmente zeigen uns die von Menander stammenden Thematiken wie den Vater-Sohn Konflikt, Liebeleien der Söhne mit Hetären und auch das ewige Thema des Geldes. Statius spielt gewissermaßen mit den verschiedenen Erziehungmethoden der Römer: lockere Zügel, die den Söhnen Freiraum lassen, aber auch strenge Sitten strenger Väter, die am Ende nur dasselbe bewirken.
    In der nächsten Sitzung sollen noch die uns am besten bekannten Autoren römischer Komödien abgehandelt werden, nämlich Plautus und Terenz.
    Oh, nach meinen Unterlagen haben die Teilnehmer Manius Tiberius Durus, Titus Octavius Dio und Rediviva Minervina noch nicht ihre Aufgaben eingereicht. Ich bitte, dies noch nachzuholen, da der Kurs bald endet. Zum nächsten mal möge man eine weitere Aufgabe behandeln. Schreibt etwas über die verschiedenen fabulae der römischen Komödie, ihr solltet zu dreien etwas finden. Des weiteren informiert euch und nennt mir zwei Kommödien des Plautus und zwei des Terenz. Der Inhalt sollte nur in wenigen Sätzen angerissen werden. Vielleicht erkennt ihr die Vorlagen des Caecilius Statius wieder. Dies könnt ihr mir in meinem Postkörbchen hinterlassen. <


    Callidus kramte das Durcheinander seiner Unterlagen wieder zusammen und steckte es ein.

  • Gut gelaunt betrat Callidus den Raum. Es war die letzte Sitzung und er hatte fast alles durchbekommen, was er sagen wollte, nur für Cato reichte am Ende die Zeit nicht mehr ganz.


    > Kommen wir nun zu Plautus. Er ist der erste Autor, von dem uns vollständige Werke noch erhalten sind. Vor allem in der späten Republik, aber auch jetzt in unserer Zeit, besann man sich auf Plautus und Terenz. Doch trotz der Beliebtheit jenes Autors sind biographische Anhaltspunkte kaum bekannt.
    Plautus selbst hieß auch Maccius, diesen Namen erwähnte ich ja bereits zu anderer Gelegenheit, und spielte eben diese Rolle auch selbst in seinen Stücken. Wir können davon ausgehen, dass er Mitglieder einer fahrenden Schauspielergruppe war, die zwischen Magna Graecia und Norditalien hin- und herreiste, um dort in den Städten ihre Aufführungen zu machen. Solchen Schauspielergruppen kamen auch wichtige kulturelle Vermittlerrollen zu, wie man sich vorstellen kann. Besonders bei den ludi hatten sie ihre Auftritte, was man heute noch an den ludi scaenici erkennen kann, die viele Spiele begleiten.
    Im Jahr 200 v. wurde das Stück Stichus aufgeführt, 198 v. bereits der Pseudolus. Wie ich euch bereits bei der letzten Aufgabe sagte, griff auch Plautus auf griechische Vorlagen zurück, wie es Statius bereits tat. Doch Plautus, wie auch später Terenz, benutzten zwei oder gar drei Vorlagen und formten aus den Elementen neue Komödien. Dies nennt man Kontamination.
    So können wir Aulularia, die Goldtöpfchenkomödie, den Stichus oder die Bacchides, die beiden Frauen namens Bacchis, auf Komödien des Menander zurückführen. Mercator oder Trinummus auf die des Philemon. Die Menaechmi, die Zwillinge, sind wohl eine eigenständige Komödie des Plautus.
    Marcus Terentius Varro, ein Freund des Cicero und Archivar sammelte die Komödien und bezifferte die Zahl der echten Komödien des Plautus auf 21.
    Plautus unterscheidet sich von seinen griechischen Vorbildern jedoch deutlich durch die ständige Wiederholung von Wortwitzen und seine…nun ja, ich verwende ein britannisches Wort…slapstick-Comedy, häufig gibt es burleske Einlagen. Zu erwähnen ist noch, dass seine Komödien alle im hellenistischen Raum spielen.
    Bei den Komödien gab es keine Akteinteilung und sie wurden am Stück aufgeführt, damals nicht in Theatern, wie wir es kennen, sondern mitten im Tumult auf dem Forum. Oft wurden dazu nur provisorisch kleine Holzbühnen aufgebaut. Exkurse innerhalb des Stückes unterbrachen oft den purpurnen Faden und dienten vornehmlich der Witzigkeit. Wie auch in den Satiren werden besonders bei Plautus menschliche Schwächen überzeichnet und karikiert.
    Nun soll noch kurz etwas zum Namen Terenz fallen, der uns ebenfalls in jungen Jahren schon viele Komödien schrieb. Die großen Unterschiede zu Plautus liegen wohl im Stil. Terenz bedient sich der feinen Ironie und lässt Schimpfwörter und derbe Ausdrücke aus. Ja sein Stil beeinflusste sogar spätere Autoren wie Cicero, bei dem Wendungen des Dichters auftauchen. Caesar bezeichnete Terenz als dimidiatus Menander, als halben Menander, was durchaus als großes Kompliment anzusehen ist. Und so gehörte auch Terenz lange zu den gängigen Schulautoren und wird auch heute noch in unseren Schulen und von unseren Lehrern gelesen. <


    Dass nur 200 Jahre nach seiner Vorlesung ein großartiger Grammatiker die Stücke des Terenz kommentieren würde, was der Nachwelt erhalten blieb, konnte Callidus zu jenem Zeitpunkt nicht einmal erahnen, doch war dieser bekannte Grammatiker Roms einer seiner Nachfahren, Aelius Donatus.


    > Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und euer mitgebrachtes Interesse für die alten Schriftsteller. Morgen werdet ihr hier eure Prüfung ablegen können. Valete! <


    Callidus blieb für Formalia und Anfragen noch im Raum.


    Sim-Off:

    Die Prüfungsfragen werden verschickt. Die gestern gestellte Aufgabe kann mit den Prüfungsfragen bis nächsten Mittwoch, den 23.08. 00.oo Uhr an mich geschickt werden.

  • Detritus verließ nun den Raum und bedankte sich natürlich bei Marcus Aelius Callidus für die Vorlesung, eine wahre kulturelle Bereicherung.


    Am nächsten Morgen war es dann soweit, Detritus betrat den Saal und bekam auch gleich die Prüfungsfragen, knapp eine Stunde später gab er schon seine Arbeit ab und ging nach drausen.

  • Callidus nahm nun nach Ablauf der Zeit auch alle anderen Antworten entgegen. Während der Prüfung hatte er die ein oder anderen bösen Blicke geerntet und hier und da hörte man ein leises Fluchen.
    Schon auf die Korrektur gespannt ordnete er seine Unterlagen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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