Wo ist der Legatenring? Teil 2- in der Stadt!

  • Es war ein herrlicher Sommertag. Der Himmel blau und fast wolkenlos. Die Vögel zwitscherten munter, es war nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt. Dementsprechend guter Laune verließ Marcus mit Bursa das Kastell der Legio IX. Auf der Suche nach dem Ring des Legaten hatten sie sich in die Stadt aufgemacht. Anscheinend hatte sich einer der Soldaten als Langfinger geübt. Wobei Marcus eher glaubte, daß einer der Sklaven dahinter steckte. Doch wer weiß? Mit weitausholenden Schritten marschierte Marcus die Straße zur Stadt hinunter. Ab und an sah er einer der Germaninnen hinter her. Doch wirklich begeistert war er bei ihrem Anblick nicht. Viel zu groß und viel zu blaß. Hach, wie er doch die dunklen Schönheiten Ägypten vermißte. Auch, daß er nicht in seiner Militärkluft in die Stadt ging, steigerte seine Laune. Wobei er in den letzten Monaten feststellen mußte, daß die Uniformen bei so manch einer Frau recht gut wirkte. Aber das war ja heute nicht ihre Mission.


    "Nun, ich schlage vor, daß wir in Richtung des Forums gehen. Sehen wir uns dort doch mal in den Taberna um...hmmm...obwohl...wo könnte man denn einen Hehler finden?"


    Ratlos sah Marcus Bursa an. Marcus hatte auch nicht wirklich einen blaßen Schimmer, wo man solche Leute auftrieb. Wenn er früher etwas gebraucht hatte, kümmerte sich meist sein Sklave darum. Und in solchen Kreisen pflegte Marcus eigentlich auch nicht zu verkehren.

  • Man merkte Marcus an, das er doch aus patrizischen Verhältnissen kam. Diese ratlosen Blicke. Was heist, wo finde ich einen Hehler? Musste wieder Bursa es mal machen. Er sah den einen Ring an Marcus Finger.


    Kannst du mir den Ring mal leihen. Hm sieht kostbar aus. Ein Erbstück?


    Der Ringe könnte für sie eine Lösung sein.

  • Verblüfft folgte Marcus Bursas Deuten. Sein Blick fiel auf seinen Ring, den er damals, als er seine Bulla abgelegt hatte, von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Es war an dem heutigen Tag eher ein Zufall gewesen, daß er ihn angezogen hatte. Vielleicht weil er wieder Heimweh hatte und das Gefühl, den Ring am Finger zu tragen, sehr beruhigend war. Dadurch hatte er das Gefühl, seine Mutter war nicht allzufern und jener schöner Tag noch nicht so lange her, wie er in Wirklichkeit schon war. Schnell schaltete Marcus in dem Moment nicht und durchschaute Bursas recht guten Plan nicht. 'Was wollte Bursa bloß mit seinem Ring?' fragte sich Marcus. Marcus zuckte mit der Schulter und sah Bursa immer noch ratlos an.


    "Ja, das ist der Ring meines Urgroßvaters. Einer von vielen. Aber was willst Du mit ihm?"

  • Mein Gott dieser Patrizier war doch nich der hellste, und den beauftargen sie mit so einer Mission.


    Gibt ihn mir einfach und schaue zu was ich mache.Folge mir in die Taberna


    Bursa ging in die Taberna rein mit Marcus. Die Taberna war voller Nichtsnutze die schom am Mittag sturz besoffen waren. Aber hey, suchts du Informationen, geh in eine Taberna. Insbesondere wenn diese Informationen diskret sein sollen.


    Bursa ging zum Wirt und bestellte für sich und Marcus ein Bier.


    Zwei Bier für mich und meinen Freund


    Der Wirt lieferte mürrisch den beiden ihre Biere.


    Sagt wo kommt ihr her, ich habe euch nicht gesehn. Seit ihr etwa vom Castellum?


    Nein mein Freund, wir sind Abenteurer die durch das Reich reisen. Dummer weise sind wir nicht mehr selhr liquide, weil mein Fruend hier so blöd war unser ganze Reisekasse zu verspielen.


    Er deutete auf Marcus und der Wirt schauten auf Marcus ganz verächtlich.


    Nun muss ich an Geld kommen und das einzige was mir geblieben ist, ist der Ring meines alten Großvaters. Ihr seit doch ein Mann der alles weis in der Stadt , wo finde ich einen guten Abnehmer für Ringe, der auch einen sehr vernünftigen Preis zahlt.


    Der Wirt kratzte sich am Kopf


    Eine sehr dumme Sitaution in die dich dein Freund reingebracht hat. wer könnte dir da helfen. Da gibts ja einge Abnehmer in CCAA. Ich kann aber nur zwei empfehlen. Claudius südlich des Forums gelgen und Marcus Basus östlich des Forum. Die können euch bestimmt weiterhelfen.


    Oh vielen Dank. Ich werde beide Aufsuchen und mir mal anschauen wer mir einen anständigen Preis macht.Komm mit Marcus.


    Bursa ging mit Marcus raus.


    Sim-Off:

    Sorry hab dich etwas mal rausgelassen aus dem Spiel. Ab jetzt darfst du wieder :D

  • Verdutzt sah Marcus Bursa hinter her. Schwupp, schon war er wieder weg! Was für ein Tempo dieser junge Mann aufbrachte!! Kopfschüttelnd und sich am Nacken kratzend folgte Marcus Bursa in die Taberna. Irgendwie hatte Marcus das Gefühl, daß das doch so nicht ganz richtig war. Seit wann sollte ihm ein Rekrut auf der Nase herumtanzen. Doch erst mal schweigend setzte sich Marcus und ließ sich das Bier reichen. Nach einem Schluck verzog Marcus angewidert das Gesicht. An den Geschmack hatte er sich immer noch nicht gewöhnt und wollte das wohl auch nicht. Interessiert verfolgte Marcus das Gespräch Bursa-Wirt. Abenteuerer, die durch das Reich reisen? Ein befremdeter Ausdruck war bei Marcus zu sehen. Und das mit dem 'blöd' schmeckte Marcus ganz und gar nicht. Tarnung hin oder her. Aber das war wohl, neben dem Beleidigen von Marcus Mutter, auch eine Achillesferse des Patriziers. Schließlich hatte Marcus früher immer seine arge Mühe gehabt, seinem Sklaven in gedanklicher Arbeit zu folgen. Kopfschüttelnd legte Marcus zwei Sesterzen auf die Theke und folgte Bursa wieder hinaus und ins Freie. Draußen angekommen trat Marcus an Bursa heran und verschränkte die Arme vor der Brust.


    "Prbatus! Das war inakzeptabel!"


    Marcus sah Bursa mit gerunzelter Augenbraue an.


    "Deine Idee war mit Sicherheit gut und sie hat auch Ergebnisse vorzuweisen. Aber noch stehe ich rangmäßig über Dir. Ein solcher Ton von einem Probatus steht außer Frage. Und renn mir nicht immer davon. Hast Du mich verstanden?"


    Ärgerlich sah er Bursa an, doch dann verflog das auch schnell wieder. Marcus mußte ja auch zugeben, daß die Idee von Bursa wirklich nicht schlecht war und sie wenigstens jetzt zwei Namen hatten. Grummelig sah Marcus Bursa an, dann nickte er.


    "Also gut, gute Arbeit, Bursa! Los, dann suchen wir einen der Beiden auf. Ich schlag mal diesen Claudius vor."


    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sich Marcus um und marschierte in südliche Richtung. Er lenkte seine Schritte vorbei an einigen Marktständen, die schon die erste Ernte verkauften. Weintrauben, Äpfel, Rüben, Möhren und allerlei andere Gemüsesorten. Ein buntes Treiben von Sklaven und Germanen herrschte dort. Einige 'vornehmere' Römer, der Geldaldel schritt dort entlang und auf den Forumteil zu, wo kostbarere Waren angeboten wurden, wie Teppiche, Glasgefäße, Schmuck und Duftöle.


    Doch all dem widmete Marcus keinen Blick. Zielstrebig hielt er auf die Säulenreihe im Süden des Forums zu, bis er an dessen Rand stehen blieb. Südliches Forum war ja auch nicht gerade ein deutlicher Hinweis. Sein Blick schweifte über einen Hinterhof und einige Händler. Mit dem Kinn deutete Marcus auf ein junges Mädchen, dass dort mit einer Holzpuppe im Arm auf den Treppen saß und neugierig Marcus und Bursa musterte. Das Mädchen war vielleicht um die 8 Jahre alt, hatte dunkelbraune Haare, viele Sommersproßen im Gesicht und einen aufgeweckten Blick.


    "Befrag mal das kleine Ding dort. Ich geh die Händler fragen, wo dieser Claudius ist!"


    Mit den Worten wandte sich Marcus ab und ging zu einem Händlerstand. Das Mädchen sah zu Bursa und fuhr mit ihren Fingern durch das Strohhaar ihrer Puppe.


    "Bist Du ein Soldat?"

  • Ich verhör mich wohl dachte Bursa, wir sind hier Inkognito er schwafelt was von Stand. Mein Gott. Mal gucken ob der es schaft den Claudius zu finden. Wahrscheinlich nicht.
    Während Marcus sich auf der Suche nach Claudius war, kam diese kleine Mädchen auf ihn zu.


    Bist du Soldat


    Huh was für ein aufgewecktes kleine Ding dachte Bursa.


    Nein meine Kleine, ich bin ein Wanderer. Na das ist aber eine schöne Strohpupe, wie heist die denn?


    Alessia, das ist meine beste Freundin


    Hallo Alesia, ich bin Bursa


    Das kleine Ding lächelte Bursa an


    Sag mal Kleine wohnst du hier? Vielleicht kanst du mir und dem Onkel da Helfen?


    Ja ich wohne hier hinter dem Forum, bei den Händlern


    Ich suche eine Freund, sein Name ist Marcus Basus. Er handelt mit schönen Sachen wie Ringen


    Onkel Marcus. Ja der ist doch unser Nachbar. Der Handelt mit Ringen und Ketten. Zu dem kommen immer wieder Leute und geben ihre Ringe ba. manchmal kommen auch die Leute nachts. Ich tue dann manchmal so als ob ich Schlafen, wenn ich díe geräusche Höre und die Leute an die Tür klopfen bei Onkel Marcus


    Ob das unser Mann sein könnte, dachte Bursa. Er solle verflucht sein wenn dies kein Hehler war.


    Du kannst mir doch ganz bestimmt den Weg zu Onkel Marcus beschreiben


    Das Mädchen beschrieb den Laden von Marcus Basus. Es war in einer Seitenstraße hinter dem Forum


    Danke meine Kleine, hier hats due ein kleines Geschenk von mir.


    Bursa reichte der kleinen eine kleine Münze, die nicht sehr vile an Wert aufwies. Aber das konnte die Kleine nicht wissen.
    Wo war nur dieser Patrizier. Bursa entschloss sich auf Marcus zu warten und ihm dann die Neuigkeiten zu berichten. Hoffentlich geriet der nicht in schwierigkeiten

  • Zuerst war Marcus gar nicht zu erkennen. Ob er zwischen den Ständen verschwunden war? Doch dann fuhr einer der Wägen weiter und der Blick wurde auf den Patrizier frei. Dieser stand lässig an einer Forumssäule gelehnt und lachte herzhaft. Eine junge Frau stand ihm gegenüber und errötete als Marcus lachte. Dabei zupfte sie sich an ihrem Gewand und nickte schließlich verlegen. Doch ein freches Grinsen lag in ihren Augen und schnell reichte sie Marcus etwas. Was, das konnte man von der Entfernung nicht sehen. Grinsend beugte sich Marcus vor und flüsterte der jungen Frau etwas ins Ohr, die daraufhin ebenfalls lachte und erneut nickte. Marcus lächelte und richtete sich wieder auf als er Bursas Blick bemerkte. Mit einer dreisten Gestik strich er der Frau noch mal über die Wange und ging dann mit einem höchst zufriedenem Gesichtsausdruck in Richtung des Probatus. Dabei schnippte er immer mal wieder mit einem glänzenden Schmuckstück.


    "Fortuna war wohl hold mit uns! Mit scheint, dieser Claudius wohnt tatsächlich hier am südlichen Forum. Das Mädchen dort...!"


    Marcus sah sich in dem Moment noch mal nach der Frau um. Doch war sie nicht mehr an jenem Säulengang und somit seinem Blick entschwunden.


    "...nun ja, eine junge Frau erzählte mir, daß er in der Seitenstraße dort ein kleines Geschäft besitzt. Da werden wir mal die Wahrheit im Grunde des Fasses suchen!"


    Verwirrt kratzte sich Marcus am Nacken. Irgendwie kam ihm das Sprichwort falsch vor. War da nicht etwas mit Wein? Marcus zuckte mit der Schulter und sah Bursa fragend an.


    "Was hat die Befragung des Mädchens ergeben?"

  • Das Mädchen kennt den anderen Verkäufer, er könnte unser Mann sein, er wohnt in der Seitengasse dort hinter dem Forum.


    Bursa deutet auf die Seitengasse, die ihm das kleine Mädchen beschrieben hatte.


    Sie ist die Tochter des Nachbars des Händlers und ihrer beschreibung nach, benimmt sich der Mann bzw unser Händler sehr seltsam.


    Das sprichwort kannte Bursa nicht und Bursa hatte manchmal das Gefühl, das Marcus von einer anderen Welt kam


    Was machen wir jetzt?

  • Marcus lächelte erfreut und nickte. Na, das lief doch gar nicht mal schlecht. Wenn sie jetzt noch den Ring so schnell finden würden, wie diese Informationen, dann könnte man den Rest des Tages in einem der wenigen und angenehmen Etablissments der Stadt verbringen können, die eigens auf die einsamen Soldaten vorbereitet waren. Selig bei dieser Vorfreude fuhr sich Marcus durch seine kurzen, schwarzen Haare.


    "Hervorragend, Rekrut! Nun, der Laden von Claudius ist näher. Also suchen wir zuerst diesen auf. Sollte sich dort nichts ergeben, suchen wir diesen Magnus oder Marcus auf. Du wirst mit dem Inhaber sprechen. Mir würde er vielleicht meine Herkunft an der Sprache anmerken."


    Marcus wandte sich um und ging auf die Seitenstraße zu, welche ihm die junge Frau gewiesen hatte. Der Boden der Gasse war ein wenig vom Tagesgeschäft verdreckt, Pferdeäpfel, Gemüseabfälle und allerlei eher wiederliche Dinge lagen dort verstreut. Gekonnt, schließlich war Marcus schon öfters in Rom gewesen, trat Marcus um die Drekchaufen herum und auf eine taberna mercatoria zu, die im unteren Stockwerk einer bescheidenen Insula lag. Die Fensterläden waren schlossen und die Wände waren mit allerlei Graffiti verschmutzt. Marcus blieb davor stehen und sah skeptisch auf den Laden. Doch er überwand dies und öffnete die Tür. Von innen drang sofort ihm sofort ein widerlicher Mief entgegen. Gerunzelter Stirn trat Marcus in den Laden hinein.


    Durch die Fensterläden drangen einzelne Sonnenstrahlen wie gelbe Flecken in den Verkaufsraum, der alte Klinen, Statuen, Silberleuchter, Messingöllampen, Krüge und alte Togen enthielten, die auf Holzpuppen hingen. Ein griesgrämiger älterer Mann saß auf einen der Klinen und wedelte mit seiner Hand immer mal wieder eine Fliege von seiner Nase, die sich laut schwirrend um ihn herum tummelten. Als die Tür geöffnet wurde, richtete sich der Mann auf.


    "Ah! Meine Herren, willkommen in Claudius Schatzkammer. Wie kann ich Euch helfen?"

  • Sim-Off:

    Da der Umzug bald ansteht, mach ich einfach mal weiter.


    Einen Herzschlag wartete Marcus, ob nicht Bursa das Wort ergreifen wollte und musterte dabei den älteren Mann. Der hatte schütteres graues Haar und trug eine gelbe Tunika mit einer rotbraunen gewobenen Borte. Die Haltung des Mannes war gespielt unterwürfig. Das erkannte sogar Marcus auf den ersten Blick. Der Mann sah Marcus fragend an und Marcus wandte seinen Blick nach hinten. Irgendwie konnte er Bursa in dem Zwiellicht nicht erkennen. Verwirrt wandte sich Marcus wieder zu dem Mann.


    "Seid gegrüßt! Nun, ein Freund hat mir erzählt, daß Du auch Schmuck und solche Dinge verkaufst! Ist das richtig?"


    Der Mann, dessen Gesicht sich ein wenig aufhellte, nickte eifrig. Leicht schlurfend trat er an einen kleinen Tisch heran und griff nach einem kleinen Strohkorb. Diesen öffnete und hielt ihn Marcus fast unter die Nase.


    "Was suchst Du denn genau, werter Römer? Ein schönen Anhänger für Deine Liebste? Oder eine Bullakette für Dein Nachkommen? Geschmeide für Deine Ehefrau, um sie im Streit zu besänftigen?"


    Marcus spähte in den Korb hinein und schüttelte langsam seinen Kopf. Hmm...Bursas Plan sah eigentlich anders aus. Aber dieser hatte seinen Ring, also würde Marcus wohl improvisieren müssen. Seine Gedanken ratterten und er überlegte und überlegte. Wann könnte man denn einen Senatorenring bekommen? Wenn jemand Senator wurde...ha, Milo würd er so was schenken. Bei diesem Gedankengang hob er eine Kette hoch, die aus vielen Goldplättchen gemacht war hoch. Unwillkürlich pfiff er leise durch seine Zähne.


    "Ui...hübsch! Ähm...nun eigentlich nicht! Eigentlich such ich etwas für einen Freund, eigentlich einen Verwandten. Einen Ring suche ich. Er wird bald zum Senator berufen. Meinst Du, Du hast da was für ihn?"


    Der Händler, Claudius wohl, musterte Marcus. Irgendwie hatte Marcus das Gefühl, daß die Augenbraue des Händlers aus Mißtrauen zuckte. Doch sofort huschte ein schmeichlerisches Grinsen über Claudius Gesicht. Sich leicht verbeugend trat er einen Schritt zurück.


    "Aber natürlich, da hab ich was sehr passendes. Wenn Du einen Moment wartest, werter Soldat?"


    Marcus nickte großmütig und sah dem davonlaufenden Händler noch kurz hinter her. Gelangweilt schweifte Marcus Blick durch den Raum, musterte eine Weile die nackte Figur einer Aphrodite, die sich zu einem kleinen Eros herunterbeugte und dabei ihre Sandalen schnürrte. Marcus grinste. Nur langsam arbeitete sein Geist dabei. Irgendwas, was der Händler gesagt hatte, kam ihm komisch vor. Nur was? Verwirrt krazte sich Marcus am Nacken. Da schoß es durch seine Gedanken. Der Mann hatte ihn als Soldaten bezeichnet. Oh ihr Götter, warum war ihm das nicht gleich aufgefallen? Hastig zog Marcus seinen Dolch und ging auf die Hintertür zu. Ein leises Poltern war von dort zu hören und dann ein Klirren. Marcus riß die Hintertür auf...

  • ...grelles Sonnenlicht blendete Marcus als er in den nächsten Raum trat. Die Fensterläden waren hier offen und im Kontrast zum schummrigen Verkaufsraum. Geblendet hob Marcus seine Hand und spähte durch seine Fingern hindurch. In dem Moment sauste etwas herunter. Ein harter Gegenstand traf Marcus Haupt und zersplitterte auf seinem Dickschädel. Tonscherben fielen um Marcus herum und er wankte.


    "Bist Du verrückt...er ist ein Römer und ein Miles!"


    Hastige Schritte gingen von Marcus weg, der mit der Schwärze kämpfte und nach einem Regal haltsuchend griff. Verschwommen sah er die Gestalt einer Frau. Der Schemen bewegte sich auf den Tisch zu und klärte sich nur ein klein wenig.


    "Komm, schnell! Er ist noch außer Gefecht."


    Oh, die junge Frau schoß es Marcus durch den Kopf. In dem Moment sackte er auf sein rechtes Knie. Aus den Augenwinkeln sah er wie die junge Frau vom Forum und der Händler hastig einige Pergamente und Siegelwachs einpackten und die junge Frau damit nach draußen stürzte. Ein wütendes Knurren, wie bei einem Wolf, entfuhr Marcus. Kopfschüttelnd gelang es ihm, seine Sinne ein wenig zu klären. Schnellen Schrittes lief er an dem Händler vorbei, der ihn ängstlich ansah und gab ihm einen Stoß zum Verkaufsraum.


    "Bursa, verhafte den Händler. Ich verfolg das kleine Luder da!"


    Marcus kümmerte sich gar nicht mehr darum, ob Bursa ihm überhaupt gefolgt war, sondern stürtze durch den Hinterausgang. Gerade noch konnte er den Zipfel ihres Gewandes erkennen, als die Frau um eine Ecke herum rannte. Marcus nahm schnell laufend und mit gezücktem Gladius die Verfolgung auf. Zwar glaubte er nicht, daß er das Schwert brauchen würde, aber vielleicht würde sie ja zu Kumpanen fliehen. Seine Größe gab Marcus den kleinen Vorteil wieder ein wenig zu der Frau aufzuholen. Rennend verfolgte er sie durch einige Gassen, stieß einige verduzte Passanten vorbei.


    Immer wieder sah die junge Frau über ihre Schultern und Angst stand in ihr Gesicht geschrieben. Wie ein Hase schlug sie Hacken und sprang über eine Apfelkiste rüber und rannte dann in eine Abzweigung. Marcus, der die Kiste auch überwandte, rannte hinter her und stürzte in einen Innenhof. Stutzig blieb er stehen, denn der Hinterhof war leer. Langsam trat Marcus hinein. Einige Hühner flatterten erschrocken auf und ein kleines Schweinchen grunzte und zerrte an dem Hanfseil. Marcus sah sich mißtrauisch im Hof um. Kein weiterer Ausgang? Er hatte sie nicht rauslaufen sehen! Doch sie war weg. Kopfschüttelnd sah Marcus die Mauer auf der Rückseite an. Sie musste ein kleines Täubchen sein, so schnell wie sie da rüber war. Verdammt!


    Leise fluchend drehte sich Marcus um. Seine Schultern sackten herunter und er steckte sein Gladius weg. Na, vielleicht würde der Händler ja was verraten können. Gerade als Marcus sich wieder dem Ausgang zuwenden wollte, vernahm er ein kleines Mauzen und ein: "psst!" Marcus stockte und wandte ganz langsam seinen Blick in die Richtung. Hatte er sich vielleicht verhört? Mit Stirnrunzeln ging Marcus auf den Misthaufen im Hof zu und sprang schnell drum herum. Seine Hand schoß herunter und er packte die erschrockene junge Frau, die sich dahinter geduckt hatte. Ein kleines Kätzchen sprang davon.


    "Da bist Du ja! Meinst Du, Du kannst mir entkommen?"


    Mit den Worten drückte er die junge Frau an die Mauer dahinter, als ihm ein übler Geruch in die Nase stieg. Der Misthaufen! Angewidert sah Marcus zu dem Mist und zog die junge Frau mit sich und davon fort. Ohne sich zu wehren, ließ sich die junge Frau mitzerren. Ängstlich starrte sie Marcus an. Erst auf der anderen Seite des Hofes angekommen, blieb Marcus stehen und musterte die Frau.


    "Du kleines Luder! Meinst Du, Du kannst mich anlügen und in eine Falle locken? Gib mir das Bündel!"


    Die junge Frau gab ihm das Bündel. In ihren Augen sammelten sich Tränen und floßen über ihre geröteten Wangen. Marcus, der eine weinende Frau doch schwer ertragen konnte, sah sie verdutzt an. Seine Härte und sein Zorn, wegen seinem schmerzenden Kopf, schmolzen in dem Moment dahin. Just trat eine ältere Frau in den Hof. Sie trut einen Reisigbesen und sah zu der weinenden Frau und Marcus, der sie grob am Arm hielt.


    "Was tust Du da? Lass das arme Ding los...husch, verschwinde Du Pack, husch!"


    Den Besen hoch reckend lief die alte Frau auf Marcus zu und drosch mit dem Besen auf ihn ein. Völlig verdattert hob Marcus seinen Arm schützend hoch und ließ dabei die junge Frau los. Die zauderte nicht lange und rannte aus dem Hof, während Marcus weiter Schläge kassiert.


    "Aufhören...ich bin ein römischer Soldat!"


    Die Frau schlug jedoch weiter und sogar noch etwas härter zu.


    "Ha, das können alle behaupten! Und wenn schon, ihr seid übles Pack allesamt! Säufer und Hurenböcke!"


    Sich vor den Schlägen erwehrend, flüchtete Marcus aus dem Hof. Die alte Frau folgte ihm bis zum Tor und schimpfte ihm auf Germanisch hinterher. Kopfschüttelnd brachte Marcus noch etwas mehr Distanz zwischen sich und der Frau, bei der er kein einziges Mal dran gedacht hätte, sie zu schlagen. So unehrenhaft war Marcus wahrlich nicht. An der nächsten Straßenecke sah sich Marcus um, konnte die junge Frau jedoch nicht mehr ausmachen. Fluchend sah er auf das Bündel herunter, was er noch hat retten können und öffnete ihn...

  • ...und ein goldener Ring blinkte Marcus verheißungsvoll entgegen. Marcus Gesicht hellte sich genaus auf, wie das Gold ihn anstrahlte. Schnell griff er mit seinen Fingern nach dem Ring und bemerkte dabei gar nicht, daß noch etwas Dreck an seinen Fingern hing. Doch Marcus hatte nur Augen für das Senatorenzeichen. Marcus sah sich mal links und dann rechts um, grinste breit und steckte sich kurzentschloßen den Ring an. Zufrieden betrachtete Marcus den Senatorenring an seinem Finger.


    "Senator Marcus Flavius Aristides...Consul Marcus Flavius Aristides...nein, Tribunus Flavius Aristides...oder viel, viel besser Legatus Marcus Flavius Aristides. Genau!"


    Marcus lachte leise und ließ den Ring an seiner Hand als er die weiteren Dinge in dem Tuch betrachtete. Vorsichtig griff er nach einem Papyrus an dessem unterer Rand mit dem Senatorenring wohl ein Siegel hergestellt werden sollte. Marcus starrte auf die Handschrift.


    "Begna....adi...digungserlass. Ich, Legat..tus De....cimus Li...Li...vianus, er...lasse...hi...hiermit...aha, so ist das also!"


    Kopfschüttelnd packte Marcus alles zusammen, vergaß dabei den Ring an seinem Finger und machte sich wieder auf den Weg zurück. Er musste noch Bursa abholen, sollte der nicht entschwunden sein und dann wieder in Kastell zurück kehren. Außerdem hatte er das dringende Bedürfnis nach einem Bad. Irgendwie roch er noch nach Schweinemist! Somit lief Marcus die Straßen entlang, die Sonne strahlte in seinen Rücken. Der Auftrag war erledigt- Finis!

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