Ankunft in Mogontiacum

  • Prolog: Der Wagen holperte gar fürchterlich, als wir des Abends über die Straßenpflasterung von Mogontiacum holperten. Sicherlich waren die beiden hübschen Maultiere ebenso erleichtert, dass diese niemals enden wollende Fahrt doch ein Ende gefunden hat, wie ich. Oder machten sie sich schon im Inneren darauf gefasst, dass es bald wieder weiter gehen würde? Nun wie dem auch sei, in Mogontiacum jedenfalls endete meine Reise aus dem kleinen Bonna und ich verabschiedete mich von dem alten Manne, der mir beinahe ein Freund wurde, um Mogontiacum zu erkunden...


    Etwas verlassen stand sie dort, als sie dem weiter holpernden Wagen nachsah und ein letztes Lächeln an den Mann verwendete, den sie vermutlich nie mehr wieder sehen würde. Aber immerhin hatte er ihr einen guten Dienst erwiesen, indem er sie hier absetzte. Leicht seufzend nahm sie den Beutel auf, indem sie ihre spärliche Habe verstaut hat und legt ihn sich über die Schulter. Einen Großteil verkaufte sie bereits in Bonna, da sie Geld nötiger als Ware brauchte. Schließlich stand ihr nun ein neues Leben bevor.
    "Und nun?" fragte sie sich leise und blickte sich um. Der Himmel war bereits leicht verdunkelt und sie konnte sich nicht sicher sein, dass jemand sie jetzt noch aufnahm. Von 'Stadtmenschen' hatte sie bislang nur das Schlimmste gehört und das gewiss nicht zu Unrecht. Ihr Haar hing matt das verschüchterte Gesicht hinunter und ließ sie nicht wie eine Frau der höheren Klasse erscheinen. Insgesamt wirkte sie nicht sehr sauber, doch das musste sie auch nicht. Sie machte sich die Hände mit Arbeit schmutzig und es schadete nicht, wenn die Leute es sahen. Und damit sie hier nicht ganz so orientierungslos stand, machte sie sich mit langsamen Schritten in eine unbekannte Richtung auf.

  • Prolog: Ich bin schon immer der Meinung, dass ich in einer Stadt nichts zu suchen habe. Aber wo sonst soll ich Arbeit finden, um mein Brot zu verdienen? Ich habe nicht die Mittel um jedes Landgut abzuklappern und werde es erst einmal hier versuchen. Gewiss wird jemand etwas für mich haben. Und von diesen Gedanken geleitet, machte ich mich also auf den Weg nach einer Unterkunft. Ich hoffte es würde hier noch eine Insula geben und wie so oft blieben meine Hoffnungen nicht gänzlich unerfüllt...


    So stand die junge Frau letztlich vor dem großen Gebäude mit insgesamt vier Stockwerken und ließ ein müdes Seufzen hören. Sie hatte schon einige Gebäude abgeklappert und noch keine Bleibe finden können und sie hatte sich vorgenommen, dass dies ihr letzter Versuch sein würde. Ansonsten würde sie das Risiko eingehen und sich in einer Gasse zusammenrollen. Doch sie hatte keine Kraft mehr um ein Frusterlebnis nach dem Nächsten zu erleben. Dies sah zudem nicht nach einer besonders guten Gegend aus, doch eine Marmortafel stand neben dem Eingang, dass noch Zimmer frei wären. Und von Hoffnung erfüllt wagte sie den letzten Versuch, fasste sich ein Herz und klopfte an die Tür. Als sich nichts rührte, versuchte sie es noch einmal lauter und da öffnete sich diese endlich.
    >Ja, bitte?< fragte eine dunkle und warme Frauenstimme.
    "Ich... Salve, ich suche eine Unterkunft." erwiderte Aquilia unsicher. Bislang war immer nur ein ungeduldiger Mann an der Tür erschienen und nun war es eine recht mollige, aber auch freundliche Frau.
    >Nun, dann komm erst einmal herein. Nachts ist es draußen kalt und gefährlich. Über weiteres sprechen wir morgen in aller Früh'.<


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