Die Zisterne an der Ecke

  • Aus den Mannschaftsquartieren kommend, eilte Priscus zur Zisterne. Wer nicht wusste, dass er auf der Baustelle eingeteilt war, hätte denken können, er hätte ein paar freie Stunden und wollte schnell einige Textielien waschen - immerhin trug er zwei Leinensäcke mit sich, in denen die Soldaten auf dem Marsch ihre Reservekleidung zu transportieren pflegten. Die Säcke waren jedoch leer und der Optio hatte auch gar nicht vor, sie zu waschen. Er tauchte den ersten einfach ins Wasser, hielt ihn dabei weit offen, schloss ihn unter Wasser und zog ihn wieder heraus. Sofort sprudelte an allen Seiten das Wasser heraus. Und es ging ihm viel zu schnell. Geduldig probierte er den zweiten Sack aus, der aus dickerem Leinen gearbeitet war. Schon lief das Wasser langsamer heraus, aber auch das gefiel ihm noch nicht. Er kratzte sich kurz am Kopf, dann steckte er beide Säcke ineinander. Das Ergebnis stellte ihn schon fast zufrieden. Nach einmal kratzte er sich am Kopf, ließ die Säcke dann auf dem Rand der Zisterne liegen und ging noch einmal zurück zu seiner Unterkunft.

  • Mit zusätzlichem Material kam er wieder zurück und öffnete zuerst den Beutel, den der geholt hatte. Bimsmehl befand sich darin, welches die Soldaten normalerweise nutzten, um ihre Rüstungen damit abzureiben und damit den Rost zu entfernen. Jetzt entnahm Priscus eine handvoll und verteilte sie vorsichtig auf der feuchten Innenseite des leinenbeutels. Dadurch setzten sich noch mehr Lücken zu und das Wasser konnte noch feiner verteilt aus dem Beutel heraus sprudeln. Noch einmal erprobte er seine Konstruktion und war nach dieser Prüfung zufrieden. Rasch knotete er noch ein kurzes Seil an das obere Ende, das normalerweise nur mit einer dünnen Lederschnur verschlossen wurde. Dicht schließen konnte man den Sack damit nicht, aber immerhin an eine lange Stange binden, um ihn auch weit über die Fläche halten konnte. Dann packte er alles zusammen und begab sich wieder zur Baustelle.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Aus den Mannschaftsquartieren kommend, eilte Priscus zur Zisterne. Wer nicht wusste, dass er auf der Baustelle eingeteilt war, hätte denken können, er hätte ein paar freie Stunden und wollte schnell einige Textielien waschen - immerhin trug er zwei Leinensäcke mit sich, in denen die Soldaten auf dem Marsch ihre Reservekleidung zu transportieren pflegten. Die Säcke waren jedoch leer und der Optio hatte auch gar nicht vor, sie zu waschen. Er tauchte den ersten einfach ins Wasser, hielt ihn dabei weit offen, schloss ihn unter Wasser und zog ihn wieder heraus. Sofort sprudelte an allen Seiten das Wasser heraus. Und es ging ihm viel zu schnell. Geduldig probierte er den zweiten Sack aus, der aus dickerem Leinen gearbeitet war. Schon lief das Wasser langsamer heraus, aber auch das gefiel ihm noch nicht. Er kratzte sich kurz am Kopf, dann steckte er beide Säcke ineinander. Das Ergebnis stellte ihn schon fast zufrieden. Nach einmal kratzte er sich am Kopf, ließ die Säcke dann auf dem Rand der Zisterne liegen und ging noch einmal zurück zu seiner Unterkunft.


    Vorsichtig schlichen die Lagerburschen hinter dem Optio her, als der die Mannschaftsunterkünfte verließ. Sie schauten seinem Treiben zu und wären fast aneinandergeprallt, als sie sich gleichzeitig umdrehen wollten, um rechtzeitig zu flüchten.


    "Mensch, pass doch auf!", zischte der eine.


    "Selbst, du Idiot", raunte der andere zurück, bevor er sich auf Zehenspitzen davonmachte, um hinter einer Baracke Deckung zu nehmen.
    "Was soll denn das? Hä? Verstehst du das?", fragte er, als der Optio außer Hörweite war.


    "Der wäscht halt gerne", erwiderte der andere grinsend.


    "Quatsch, los lass uns hinterher gehen", schlug der erste vor und rammte dem anderen seine Ellebogen in die Seite.


    "Mann, du solltest mehr essen. Damit kannst du Fische fangen, ganz ohne Speer." Der Lagerbursche grinste.


    "Besser als diese Fettschwarten, die du mit dir rumschleppst", witzelte der andere. "Los komm, hinterher."



    Edit: Link.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Mit zusätzlichem Material kam er wieder zurück und öffnete zuerst den Beutel, den der geholt hatte. Bimsmehl befand sich darin, welches die Soldaten normalerweise nutzten, um ihre Rüstungen damit abzureiben und damit den Rost zu entfernen. Jetzt entnahm Priscus eine handvoll und verteilte sie vorsichtig auf der feuchten Innenseite des leinenbeutels. Dadurch setzten sich noch mehr Lücken zu und das Wasser konnte noch feiner verteilt aus dem Beutel heraus sprudeln. Noch einmal erprobte er seine Konstruktion und war nach dieser Prüfung zufrieden. Rasch knotete er noch ein kurzes Seil an das obere Ende, das normalerweise nur mit einer dünnen Lederschnur verschlossen wurde. Dicht schließen konnte man den Sack damit nicht, aber immerhin an eine lange Stange binden, um ihn auch weit über die Fläche halten konnte. Dann packte er alles zusammen und begab sich wieder zur Baustelle.


    Während sich der eine Bursche ratlos am Hinterkopf kratzte, machte der andere auch kein intelligenteres Gesicht.


    "Vielleicht ist ihm heiß und er will es als Kopfkühlung verwenden", spekulierte der eine.


    "Pfft, du spinnst. Auf jeden Fall wird dein Vater mächtig "begeistert" sein, wenn er nix mehr für seine Reservekleidung hat."


    "Da kannst du Gift drauf nehmen. Wollen wir uns einen Spaß machen?" Wieder landete der Ellebogen in der Seite des Kameraden. "Wir sammeln die restlichen Leinensäcke aus dieser Stube auch noch ein. Mal sehen, wie sich der Optio dann rausredet." :D


    Ein Kopfnicken bestätigte den hohen Spaßfaktor der Idee und so machten sich die beiden auf, um zu den Unterkünften zurückzukehren.

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