Ein großer Sklavenhändler

  • Während der geldgierige Händler auf den Tribun sah, wurden Sefer die Hände auf dem Rücken mit daumendicken Hanfseilen zusammen gebunden und noch einmal ihr Äußeres gerichtet.
    Dann führten die Diener des Culius sie zum Rand des Podestes, um sie die Treppe hinab zu führen, und Sefer so an ihren neuen Herrn zu übergeben.
    Sefer war aufgeregt, aber auch glücklich. Sie hasste es wirklich, wie ein Stück Vieh ausgestellt zu werden, und sie wusste, dass es bei einer neuen Familie nur besser werden konnte. Sie ging zum Rand des Podestes und wollte gerade auf die Treppe treten, als sie mit dem Zeh an einem Brett hängen blieb und nach vorn stolperte.
    Erschrocken wollte sie sich mit den Händen abfangen, doch da diese auf den Rücken gebunden waren, stürzte sie kopfüber vom Podest, und mit einem Knacken, dass weit über die Grenzen des Standes zu hören war, brach ihr Genick.
    Sefer lebte noch, und sie hatte keine Schmerzen. Doch sie wusste, dass es zu Ende ging. So viele Träume hatte sie noch gehabt, so viele Tage hatte sie noch erleben wollen. Es gab so vieles, was sie nie gesehen hatte, wonach sie sich geseht hatte. So vieles, das zu erleben sie die Götter angefleht hatte.
    Blut sickerte aus ihrem Mund und ihre Augen wurden glasig, während ihr langsam die Sinne schwanden. Mit Tränen in den Augen dachte sie an ihre Familie, die sie nicht mehr sehen würde und an ihre Heimat, die sie so sehr liebte. Sie öffnete den Mund, sah die umstehenden Personen an und wusste nicht, was dort geschah. Warum sah man sie an? Wer waren diese Leute? Warum waren sie um sie. Aus der Ferne hörte sie ein Klingeln, dass sie jedoch nicht mehr deuten konnte.
    Sie sah, wie es um sie herum dunkeler wurde, wie mehr und mehr die Nacht über ihr herein brach. Die Müdigkeit hatte sie nun ganz im Griff und Sefer ließ sich in die Nacht hinein ziehen, gab den Kampf auf.
    Das letzte, was sie hörte, war das Schlagen ihres Herzes, wie es immer langsamer wurde. Dann nur noch Stille....


    Cullius hatte sich erschrocken, als Sefer von dem Podest gefallen war, und etwas verschämt sah er nun zu dem Tribun hinüber. "Ich nehme an, ihr wollt das jetzt reklamieren. Vielleicht kann ich euch ja eine bessere Ware anbieten."

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