Günther Grass und sein Bekenntnis

Na, wer genaueres wissen will. Donnerstag nach den Tagesthemen in ARD spricht Grass selber über seine neue Autobiographie...

Besonder hoch kann sein Rang nicht gewesen sein, ohne Abi und nach relativ kurzer ''Mitgliedschaft'' wurde man sicher selbst bei der Waffen SS, der 'Elite-Einheit', nicht so richtig was - ich würde auf SS-Unterscharführer tippen.

...das ganze bekommt langsam eine komische Note:

Der Friendensnobelpreisträger Lech Walensa fordert den Literaturnobelpreisträger Günter Grass auf, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Danzig, die beide innehaben, zurückzugeben - Walesa fühle sich nicht mehr wohl in der Gesellschaft von Grass.
...klingt doch vernünftig und ausgleichend, einem Friedensnobelpreisträger würdig... was würde Friedensnobepreisträger Arafat nur dazu gesagt haben...

Zu der Zeit konnte man ziemlich schnell befördert werden, da war der Ausfall an Führungspersonal recht hoch bei kämpfenden Einheiten

Zitat

Original von Lucius Helvetius Caesoninus
ohne Abi

Da wäre ich lieber vorsichtig. Man kann nie wissen. Es mangelte nämlich an Offizieren und eine Feldbeförderung zum Offizier war damals gegen Kriegsende nichts besonderes mehr. Das Abitur war damals nicht mehr zwingend notwendig um Offizier zu werden. Wobei die Dienstzeit, wie du schon sagtest, wirklich sehr kurz war um es noch weit zu bringen.

Meines Wissens brauchte man bei der SS ohnehin nicht das Abitur um Offizier zu werden. Im Gegensatz zur Wehrmacht waren die Aufstiegschancen also größer, was den Dienst in jener attraktiver machen sollte. Sehr nützlich vor allem in Hinblick darauf, dass die SS in den Dreißigern nicht zuletzt als Bürgerkriegseinheit angedacht wurde.

Ich denk mal wenn der das gestanden hätte bevor er den Nobelpreis bekommen hätte, hätte er den nicht bekommen.
Außerdem weiß ich nicht, was sich manche sich darüber aufregen, schließlich war er ja auch Flaghelfer, also ist es dann eh egal, dass er bei der SS war. Außerdem soll er bei der SS eh nie einen Schuss abgegeben haben.

Zitat

Original von Titus Aurelius Cicero
Naja,es ist durchaus ein Unterschied, ob man nun als Flakhelfer aktiv war, oder dieser besagten Einheit unterstand

In jedem Fall sorgen all die Diskussionen mit Sicherheit für einen guten Abverkauf seiner Biographie. Neben den vielen Büchern, die wie Blei in den Regalen von ihm lagen, wird es bestimmt angenehm sein

könnte man auch spekulieren, das er mal Geld brauchte und dann eben schnell den Skandal losgelassen hat ... so alt wie der ist macht er ja eh nich mehr lang mit also shit happens ...

Zitat

Original von Quintus Serberus

könnte man auch spekulieren, das er mal Geld brauchte und dann eben schnell den Skandal losgelassen hat ... so alt wie der ist macht er ja eh nich mehr lang mit also shit happens ...

Ich möchte Dich doch eindringlich bitten, dass Niveau Deiner Diskussionsbeiträge auf ein erträgliches Maß zu heben. Danke.

Zitat

Hamburg - Das Geständnis von Günter Grass, als junger Mann der Waffen-SS angehört zu haben, sorgt weiter für eine kontroverse Debatte.

Der CDU-Kulturexperte Wolfgang Börnsen forderte in der "Bild"-Zeitung, Grass solle seinen Literatur-Nobelpreis zurückgeben.

"Günter Grass hat sein Leben lang moralische Ansprüche vor allem an Politiker gestellt. Diese Ansprüche sollte er jetzt auch an sich selbst stellen und alle Ehrungen, die er erhalten hat, honorigerweise zurückgeben - auch den Nobelpreis", sagte Börnsen. Der polnische Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa forderte Grass (78) in der "Bild" zur Rückgabe seiner Ehrenbürgerschaft der Stadt Danzig auf.

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse äußerte indes Verständnis für das späte Bekenntnis. "Grass' Begründung, die Scham hätte ihn von einem früheren Bekenntnis abgehalten, erscheint mir glaubwürdig und nachvollziehbar. Das kann man doch bewundern: Dass ein alter Mann sagt: Ich habe einen Fehler gemacht", sagte Menasse der Wiener Zeitung "Der Standard".

"Grass' Mitgliedschaft bei der Waffen-SS wäre doch nur dann unentschuldbar, wenn er später starrsinnig darauf bestanden hätte, das Richtige getan zu haben. Wenn er, mit einem Wort, in dem Geist von damals weitergelebt hätte", meinte der jüdische Autor. Grass hatte seine kurze Zugehörigkeit zur Waffen-SS Ende der vergangenen Woche in einem Interview bekannt gemacht.

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Quelle

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Original von Decius Germanicus Corvus

Ich möchte Dich doch eindringlich bitten, dass Niveau Deiner Diskussionsbeiträge auf ein erträgliches Maß zu heben. Danke.

Was soll das denn bitte?
Die Möglichkeit besteht durchaus. Und was daran Niveaulos sein soll wüsste ich auch nicht. Wenn er Jahrelang gelogen und den Moralisten gespielt hat, wird er dazu ebenfalls durchaus in der Lage sein.
Der Komentar jetzt war ziemlich niveaulos ...

Ich mag dieses Thema eigentlich nicht so gern, es ist schon so breitgeschlagen worden, dass ich schon "abgebrüht" wurde. nur etwas.
Mein Großvater war Obergefreiter in der Wehrmacht. Meine anderen Großeltern waren in der HJ oder in diversen Mädchenschaften, und auch sonst habe ich viele Verwandte, die darin involviert waren.

Und dann?

Selbst wenn sie in der Waffen-SS gewesen wären, hätte ich sie noch immer gerne. Die Hauptsache nämlich ist, dass man es bereut und dazu steht. Grass hat das getan, und ich rechne ihm das hoch an.

Du findest es also richtig, dass er erst über 50 Jahre später "dazu steht"?

Zitat

Original von Quintus Serberus

Was soll das denn bitte?
Die Möglichkeit besteht durchaus. Und was daran Niveaulos sein soll wüsste ich auch nicht. Wenn er Jahrelang gelogen und den Moralisten gespielt hat, wird er dazu ebenfalls durchaus in der Lage sein.
Der Komentar jetzt war ziemlich niveaulos ...

Ich halte es nicht für angebracht, auf diese Art über das baldige Ableben eines alten Menschen zu spekulieren und ich werde es künftig auch nicht dulden, dass Du andere Mitglieder dieses Forums als lächerlich bezeichnest (auch nicht augenzwinkernd).

Wenn Du das nicht verstehen willst oder kannst, dann werden Deine Beiträge künftig im Orcus landen.

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Original von Marcus Flavius Aristides
Du findest es also richtig, dass er erst über 50 Jahre später "dazu steht"?

Ich glaube, ehrlich gesagt, ich wäre mein ganzes Leben nicht dazu gestanden. Aber ich glaube, Serberus hat auch ein bisschen Recht - er wollte das noch vor seinem Tod sagen.

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Original von Decius Germanicus Corvus

Ich halte es nicht für angebracht, auf diese Art über das baldige Ableben eines alten Menschen zu spekulieren und ich werde es künftig auch nicht dulden, dass Du andere Mitglieder dieses Forums als lächerlich bezeichnest (auch nicht augenzwinkernd).

Wenn Du das nicht verstehen willst oder kannst, dann werden Deine Beiträge künftig im Orcus landen.

Der Komentar von dem war lächerlich ... also war der Komentar denke ich schon berechtigt! Schuldigung aber wenn derartiges Niveau nicht komentiert wird, warum dann bei mir?

Und entschuldigung, kennst du das Lied "Wenn ein Mensch lange Zeit lebt" ??
Wenn du normalität nicht ertragen kannst, dann geh ins Bett ... schuldigung wenn es beleidigend klingt aber dein Verhalten ist arg überzogen

Quintus Matinius Valens
Mein Urgroßvater war Offizier bei der Luftwaffe (Rommels Afrikajäger)
Und die Familie ist dennoch stolz darauf.

Serberus, Dein Auftreten erinnert mich an wen.

Neuestes von Grass selber:

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Hamburg - Der Schriftsteller Günter Grass hat das Medienecho auf seine jetzt bekannt gewordene Mitgliedschaft in der Waffen-SS als persönlich verletzend kritisiert.

"Sicher ist es auch der Versuch von einigen, mich zur Unperson zu machen", sagte der Literatur-Nobelpreisträger (78) am Montag in einem dpa-Gespräch. "Deshalb bin ich dankbar, dass es differenzierende Gegenstimmen gibt. Ich kann nur hoffen, dass einige Kommentatoren jetzt mein Buch genau lesen." In seiner am 1. September erscheinenden Kindheits- und Jugend- Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel" berichtet Grass unter anderem erstmals über seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS.

"Deutlicher, genauer aus meiner Erinnerung habe ich nicht ausdrücken können, wie ich mich im Alter von 16/17 Jahren verhalten habe. Und dass ich diesen Makel, und ich habe das als Makel empfunden, über 60 Jahre lang zu spüren hatte und versucht habe, daraus meine Konsequenzen zu ziehen. Dem entsprach mein späteres Verhalten als Schriftsteller und als Bürger", sagte Grass.

Zu einzelnen Stimmen, er habe jede Glaubwürdigkeit als moralische Instanz verloren und solle die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Danzig und den Nobelpreis zurückgeben, wollte Grass sich nicht äußern. "Ich komme dann nicht mehr aus dem Kommentieren heraus."

Der Schriftsteller betonte erneut, in der Zeit nach seiner Vereidigung Ende Februar 1945 bis zu seiner Verwundung am 20. April 1945 keinen Schuss abgegeben zu haben. Er sei auch an keinem Verbrechen beteiligt gewesen.

Auf die Frage, warum er dennoch so lange geschwiegen habe, sagte Grass: "Erst als ich mich entschlossen habe, über meine jungen Jahre zu schreiben, was mir als jungem Mann widerfahren ist, fand ich diese literarische Form. Sie ermöglichte es mir, endlich auch über die Mitgliedschaft in der Waffen-SS zu schreiben und zu sprechen."

In der Summe sei für das Buch aber nicht das Thema Waffen-SS entscheidend, sondern das quälende Hinterfragen seiner Naivität als Jugendlicher in der NS-Zeit: "Wie konnte ich so blauäugig dieser Ideologie hinterherlaufen? Warum habe ich keine Fragen gestellt, als mein polnischer Onkel nach der Erstürmung der polnischen Post 1939 in Danzig standrechtlich erschossen wurde. Warum habe ich nicht nachgefragt, als mein Lateinlehrer, der Zweifel am Endsieg äußerte, auf einmal verschwunden war?"

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Quelle

Grass' Komentar klingt für mich jedenfalls Plausibel,
zu meinem "Auftritt"
wenn ich hier zu unrecht angegriffen werde.
Jemand postet hier rein: das ist lächerlich
und mehr nicht ... ja sorry aber das ist vollkommen in Ordnung? Ungerechtigkeit ist das aber schon ...

nochmal zu Grass:
Ich bin gespannt wie das mit den Forderungen weitergeht, ich finde die Reaktion zwar etwas überzogen, kann aber auch diejenigen verstehen, die das fordern.

Diejenigen welche Grass jetzt kritisieren werden wohl auch schon vorher eine Abneigung gegen ihn gehabt haben z.B. Konservative wie Joachim C. Fest. Dabei tun sie momentan genau das, was sie Grass vorwerfen: sie moralisieren. Fazit: Jeder von uns sollte seine eigene Zwiebel schälen. Die Tränen kommen dann von selbst

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Original von Quintus Serberus
Quintus Matinius Valens
Mein Urgroßvater war Offizier bei der Luftwaffe (Rommels Afrikajäger)
Und die Familie ist dennoch stolz darauf.

Ich für meinen Teil schätze meinen Großvater wegen vielen Dingen, aber nicht wegen einer militärischen Position...ohne dir und deiner Familie nahe treten zu wollen, dass ist doch etwas eigenartig...

PS: Einem Mann, der die Blechtrommel geschrieben hatte, kann ich einfach nichts vorwerfen! Oskarchen!