~Gangs of Suburbia~

  • Sie waren auf der Jagd. Jeder von Typhoeus Männern trug eine Waffe oder zumindest ein improvisiertes Prügel-Teil. Er schritt voran, die 11 Männer folgten ihm. Sporadische Fackeln an den Häuserwänden erhellten die dunkle, breite Strasse, die mitten durch die Subura führte.
    Er wusste, wo er Pompeius antreffen würde.
    Bei einer kreuzung zu einer Seitenstrasse wies er die Männer an, zu warten. Und tatsächlich, kurze Zeit später kam auch eine grössere Gruppe die Strasse hinauf.
    Innerlich war Typhoeus sehr verärgert darüber, dass er die Subura an Pompeius abtreten musste. Jahrelang war er der König dieses Stadtteils gewesen.
    Doch seine Aufträge hatten sich geändert und er verfügte nicht mehr über die Zeit, die Kontrolle über den Stadtteil zu behalten. Doch dafür würde er ihm eine Lektion erteilen.


    Pompeius und seine Männer schienen ihn zu bemerken und marschierten schnurstraks auf ihn zu. Die männer zogen alle ihre Waffen und stellten sich gegenüber auf. Ein bedrohlicher Schatten senkte sich auf die beiden mächtigsten Banden Roms. Typhoeus schätzte die Anzahl Pompeius' Männer auf 12 oder 13.
    Dieser schritt hervor, grossgewachsen und kahlköpfig wie er war. Die Männer waren angespannt. Wenn es ihre Führer befehligen würden, würde es zu einem Kampf kommen.
    Typhoeus rührte sich nicht, als Pompeius sich ihm gegenüberstellte.
    "Typhi... was führt dich denn in diese verd***** Gegend?", fragte er provozierend. Typhoeus roch seinen fauligen Atem. Er hasste es, wenn man ihn Typhi nannte.
    "Pompi...", begann er "du hast mir meine Subura genommen, ich will sie wieder." Er wusste nicht, warum er das sagte, schliesslich war er doch aus einem ganz anderen Grund gekommen.

  • "Du... willst Subura wieder? Hahaha... Leck mich doch! Du bist abgezischt, und das ist der Preis dafür, dass du sie an mich verloren hast. Verpiss dich, du hast hier nichts mehr zu suchen..."
    Typhoeus spürte die Wut in sich aufsteigen. Doch er musste sich beherrschen.
    "Glaube mir, eines Tages wirst du fallen...", sagte er beinahe kochend.
    "Doch ich bin wegen etwas anderem hier... "
    Pompeius machte ein verwundertes Gesicht. "Und was sollte das sein...?"
    "Das solltest du am besten wissen." Er trat näher an ihn heran, so dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. "Du hast es Nero abgejagt..."

  • Pompeius zuckte mit dem Auge und zögerte. Dann entgegnete er stinkfrech: "Keine Ahnung was du meinst..." und grinste dabei.
    "Muss ich dir erst auf die Sprünge helfen?", fragte Typhoeus böse und griff schon mal langsam zum Dolch.
    "Du kommst zu spät, Typh. Ich habe es nicht mehr...", erklärte Pompeius gelassen.
    "Wer hat es nun?"
    "Glaubst du, ich würde dir, irgendetwas sagen?"
    "Nein, bestimmt nicht.", antwortete Ty, ehe er ihm seinen Dolch leicht in die Seite stiess und ihm einen kräftigen Faustschlag verpasste, sodass er zu Boden ging.

  • Seine Männer stiessen sofort mit den Waffen vor und was folgte, war ein blutiger Kampf zwischen den zwei Gangs. Gnadenlos wurden Schwerter in Leibe getrieben, mit Knüppeln aufeinander eingedroschen und mit Messern gerungen. Die Fackeln warfen gespenstische Schatten auf die Häusermauern, während der Kampfeslärm weit hallte.
    Typhoeus selbst besiegelte das Ende zweier von Pompeius Männern durch einen brutalen Stoss mit dem Schwert in die Magengegend.
    Der Boden färbte sich immer mehr blutrot und kurze Zeit später endete der Kampf.
    Pompeius' Fraktion war besiegt. 14 Leichen bedeckten die Strasse, darunter, wie Typhoeus feststellen musste, auch zwei seiner eigenen Männer. Er nahm ihnen die Waffen weg, und alles, was sie identifizieren könnte.
    Bei Pompeius' Männern liess er es, ein paare trugen eine Halskette mit einem Haizahn, Pompeius' Markenzeichen.


    "Schnappt ihn, und dann verziehen wir uns." Seine leute griffen sich Pompeius, der noch immer bewusstlos dalag und schleppten ihn fort, ehe die Stadtwachen eintrafen.
    Sie brachten ihn an einen verlassenen, unbekannten Ort.
    Pompeius würde jetzt sein blaues Wunder erleben...

  • Titus, ein junger Junge war in dieser Nacht alleine unterwegs. Er war beleidigt, weil sein Vater ihn geschlagen hatte und ihn beschimpft, weil er genascht hatte. Ein paar Tränen waren auf seinem Gesicht zu erkennen. So stapfte er durch die Subura, und versuchte dabei immer die größeren Straßen zu nehmen. Er wurde langsam müde. Durch eine kleine Gasse sah mehrere Fackeln an ihm vorbei ziehen. Er hatte Angst und versteckte sich. Sie bemerkten ihn nicht. Er war wieder wach, er wusste nicht wieso, aber Männer mit Fackeln im kalten Dunkeln machten ihm Angst. Schnell ging er weiter. Er wollte nach Hause. Jeden Moment hatte er Angst, dass jemand ihm ein Messer in sein Rücken werfen will, weshalb er sich immer wieder panisch umdrehte. Die Beleidigheit hatte sich verzogen, denn Schock war an ihre stelle gekommen. Auf einer Straßenkreuzung von einer großen Straße sah er ein Bild des Schreckens. Blut rollte eine Straßenrinne von ihm entfernt zur Zeite. Tote - Getötete lagen vor ihm. Mit offenem Mund und Augen starrte er auf das Bild. Seine Gedanken waren ausgeschaltet. Er wirkte fast genau so tot, wie die Leichen.
    Erst nach ein paar Momenten wurde ihm klar, was er tun musste. Er wusste jetzt auch wo er war, diese Straße kannte er. Hier wohnte Ancius, ein guter Freund. Irgendwo hier in der Nähe war eine Suppenküche, dort war er. Ancius war ein kleiner Streuner der Taschendiebstähle machte um sich Suppe zu kaufen. Er schlief dann immer auf der Straße, in kleinen Nischen. Er war schnell wie der Wind, deswegen wurde er nie erwischt. Titus fand ihn nicht weit entfernt. Er fragte sich ob er überhaupt weg gehen durfte. Ancius schlummerte in einer kleinen Ecke von Häusern. Er wachte auf, als er die Schritte hörte. "Titus!", sagte er verschlafen. "Was tust du hier?" - "Ist egal, zeige deine Schnelligkeit und renn zu den Cohortes Urbanae, sie sollen hier herkommen!", berichtete Titus aufgeregt. Ancius war sofort auf den Beinen. "Was ist los?", fragte er erstaunt. Titus fuhr mit dem Zeigefinger über seine Kehle und deutete auf die nicht weit entfernte Kreuzung. "Mach schon!", befahl er. Ancius kapierte und rannte so schnell wie möglich los. Hier in Rom kannte er sich aus.




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  • Wir bogen in die Seitengasse ein, die die breitere Straße kreuzte. "Da! Da vorne ist es!", rief Ancius und flitzte los. "Beeilung Männer. Laufschritt!", befahl ich und versuchte mit dem jungen Schritt zu halten. Auf der Kreuzung hielt ich an und ließ meine Männer sich im Halbkreis um die Leichen versammeln. Mir gegen über ging die Straße weiter. Rechts und links von mir war es toten still. Ich wollte nicht das erste Wort sagen.

  • Mir waere fast das Wort Scheisse aus dem Mund gekommen, doch ich konnte mich noch beherrschen. ich hatte einen fetten Kloss im Hals und so wie es aussah, ging es den anderen Milites nicht besser. Das Ganze war ein einziger Friedhof. Ein Miles schuettelte einfach nur den Kopf. Die Stille machte es nur noch schlimmer. Die Leichen waren grauenhaft zugerichtet. Ich wuergte heraus: "Befehle, Centurio?"

  • Noch immer fassungslos streichte ich mir über meinen nicht vorhandenen Bart. Dann schielte ich zu Metellus, dann zu Nepos. "Die Leichen müssen hier weg und zwar noch vor Tagesanbruch. Nepos, ich will dass du den Abtransport überwachst. Wir brauchen dazu Karren. Hier an Ort werden wir nicht mehr viel tun können. Ancius, wer ist das?", fragte ich und zeigte auf Titus, der ängstlich neben ihm stand. "Das ist Titus, ein Freund."

  • "Jawohl, Centurio!" bestätigt Nepos und wendet sich dann Metellus zu: "Miles Caecilius Metellus - beim nächsten Mal holst du mehrere Informationen ein, bevor du deine Vorgesetzten benachrichtigst. Du wirst mit dem Kameraden Novatus" er deutet auf den schweigsamen Kameraden "zur Castra eilen und zwei Karren organisieren, verstanden? Marsch, Marsch!" schickt er Metellus im Laufschritt fort.

  • Ich ließ Nepos seine Befehle geben, während ich zu Titus und Ancius ging. Ancius blieb cool und total gelassen. Während Titus sich lieber hinter dem größeren Ancius versteckte. "Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich will euch nur ein paar Fragen stellen. Wer von euch hat das endeckt?", fragte ich. Titus hatte immer noch Angst vor dem Centurio. "Titus!", antwortete Ancius für Titus. "Was hast du noch gesehen?", fragte ich Titus. Jetzt musste Titus wohl doch ran. "Männer!", sagte er schüchtern und dachte sofort, dass er das nicht sagen sollte. "Da lang sind sie gelaufen. Sie sind bestimmt schon weg." Da hatte Titus Recht. Finden würde man sie sowieso nicht mehr. Und vor allem nicht in Rom. "Wieso seit ihr eigentlich noch so spät unterwegs? Meine Miles bringen euch zu euren Eltern." Ancius schluckte. Titus schluckte. Beide sahen mich verständislos an. "Was ist?", fragte ich. "Ich... ich... habe keine Eltern mehr.", stotterte Ancius. Ich schluckte. Ancius schluckte. "Geh zu Titus.", sagte ich bestimmt. "2 der Miles werden euch begleiten."

  • "Princeps Prior, Soldaten Lucius Caecilius Metellus und Aulus Plinius Novatus melden sich mit zwei Karren. Bessere konnten wir flugs nicht auftreiben."


    Es würde Zeit werden, dass wir wieder einen ordentlichen Praefectus Castrorum bekommen.

  • Als Metellus zurückkehrt, beugt sich der Princeps Prior gerade über eine der zahlreichen Leichen. Etwas abseits liegt inzwischen ein Haufen von konfiszierten Waffen, die den Toten abgenommen wurden: Von Schlagringen über Totschlägern bis zu Dolchen und sogar Sicas...
    Nepos kommt wieder hoch, eine lederne Kette in der Hand, an der etwas baumelt. "Sieh' Metellus!" winkt er den Kameraden herbei, "Ein Haifischzahn... das kann nur eins heißen: Pompeius!" Kurze Stille folgt, jeder der Milites kannte Pompeius, einer der wichtigsten Bandenchefs der Subura. Man konnte ihm nie etwas nachweisen, aber sein Name und sein Konterfei war wohlbekannt, hängt doch sein Steckbrief in der Castra... "Metellus, kannst du dich an den Steckbrief des Pompeius erinnern? Dann siehe dir die Leichen einmal genauer an und versuche Pompeius unter ihnen zu finden!"

  • Die beiden Jungen wurden in der Zwischenzeit nach Hause gebracht und die Miles kamen wieder. Sie meinten, dass es keine Anstalten gab. Die Eltern schliefen. Ich verdrehte die Augen. Ich musste wohl mal mit den Eltern reden. Wie dem auch war. Ich wurde brutal in die Realtiät zurück geschleudert, als die Karren kamen und als Nepos irgendetwas vor sich hermurmelte. "Das ist interessant.", sagte ich, der sich sofort neben ihm gestellt hatte. "Jedoch haben wir keine Zeit dazu. Ich will das hier weg haben. Wir haben schon zu viel Zeit verloren. Und ich will hier nicht sehen, was hier getan wurde. Wir können alles weitere in der Castra untersuchen." Mein Ton war ein wenig zischender und immer leiser geworden, als ob mich jemand belauschen würde. Ich machte den Anfang, damit die Miles kapierten, dass ich es ernst meinte. 14 Leichen waren nicht wenig. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt schon einmal etwas Totes angefasst hatte. Gesehen ja, aber angefasst? Jedoch packte ich eine Leiche und schulterte sie. Die Hände benetzten sich mit dickflüssigem Blut, aber das war mir egal. Ich wollte nicht, dass wir hier mehr aufmerksamkeit erregen, als nötig. Es war gut, dass Nacht war, so konnten wir besser arbeiten und mussten nicht Leichen quer durch Rom fahren. Ich wuchtete den Muskel bepackten Kerl in den Wagen. "Los Miles, denkt ihr, ihr macht die Dreckarbeit allein. Ihr vergesst, dass ich auch nur ein Miles bin. Auf gehts!", spornte ich sie an. "Ich will nicht, dass wir mit 2 Leichenwagen durch die Passanten von Rom kullern."

  • Sim-Off:

    Naja, wie realistisch ist das, dass an einer Hauptstraße in der Subura niemand etwas mitbekommen hat? Diskretion schön und gut, aber das ist doch ziemlich zwecklos und unrealistisch von solchen Vorstellungen auszugehen.

  • "Jawohl, Princeps."


    Wenigstens konnte man Pompeius nicht verwechseln mit deinem makanten Gesicht und seiner hässlichen Schwarte. Nach und nach suchte ich alle Leichen ab um dann verwundert zu Nepos zurück zukehren und zu sagen:


    "Pompeius ist nicht unter den Opfern, Princeps!"

  • Pompeius. Pompeius? Pompeius! Der Name schwirrte immer wieder durch mein Kopf. Ich seufzte. "Miles könntent ihr auch anpacken. Ich weiß zwar, dass es schon einige Menschen wohl mitbekommen haben, aber ich will nunmal nicht mit zwei Leichenwagen durch die morgendlichen Menschen eilen. Also, wenn ihr so nett wärt.", forderte ich sie noch einmal auf. Noch einer - scheinbar einen brutalen Stich in die Magengrube. Wer sollte das tun?

  • "Ihr habt den Centurio gehört, also steht hier nicht herum wie Niobe als Salzsäule!" bellt in gänzlich anderer Art und Weise der Befehl des Princeps Prior über die Straße.
    "Los, pack' mit an!" fordert er dann auch einen nahestehenden Miles auf, die Leiche eines schmerbäuchigen Mannes an den Schulter zu packen, während Nepos die Beine packt. Auch die anderen Milites verstauen die leblosen Körper auf dieser Weise auf den Karren - so beherzt wie der Centurio ist kein anderer.


    In den Fenstern und Torbögen können hin und wieder aufblitzende Gesichter bemerkt werden. Weder die "Schlacht" noch die Aktion der Urbaner ist den Anwohnern verborgen geblieben. Ein zufällig vorbeikommendes Päarchen von Trunkenbolden wird ruppig von den Milites verscheucht.

  • Meine Finger waren inzwischen Blut überzogen. Meine Rüstung war nicht mehr die sauberste und meine Tunika war Blut verschmiert. Ich hätte sowieso in letzter Zeit eine neue gebraucht. Die Trunkenbolde waren mir nur durch die Rufe aufgefallen. Aus einigen Fenstern ragten sich Köpfe. Ich hob wieder einen kalten Körper auf. Er war auf die selbe Weise getötet. Der Ort war wahrscheinlich vereinbart. Die Art zu kämpfen war aber sehr unfein.

  • Die letzten Toten wurden auf die Wagen geladen. Ich blickte auf die Leichen. Nur noch der Boden zeugte von der nächtlichen Schlacht. Dieser würde sich aber mit der Zeit sebst reinigen. Außerdem war es spät. Nein, eher war es zu früh. Wir sollten schon in der Castra sein. Und die Straße war sowieso dreckig. "Milites pergite! Wir sollten uns nicht länger hier auf halten. Haben wir auch nichts vergessen? :D Gut, jeweils zwei an einen Wagen. Pergite!"


    Sim-Off:

    @Miles: Ich glaube ihr hattet doch genug Zeit zu simmen :)

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