• Mit Strabo auf Agro neben sich ritt er noch ein Stück durch das Wohnviertel, ehe sie aus dem Stadttor raus ritten, Richtung Castellum. "Nun zu Deiner Frage von vorhin. Ideen gibt es einige, ein paar wurden und werden schon durchgeführt. Doch haben diese bisher nicht wirklich fruchten können, sehe man zum Beispiel die Spiele, der Besuch der Augusta, die Zusammenarbeit der Städte in der Provinz untereinander und auch mit Städten anderer Provinzen."

  • Sim-Off:

    Ich krieg noch einen epileptischen Anfall bei den ganzen Thread-Überleitungen :D Gönn einem alten Mann doch mal etwas Ruhe...


    Ich versuchte ein Gefühl für dieses Pferd zu bekommen. Aber es war eher pflegeleicht. Ich blickte verstehend zu Valentin.


    "Das sind doch alles gute Ideen. Von den Spielen habe ich bereits gehört. Vielleicht kann ich dazu ja auch meinen Teil beitragen. Ich würde mich sehr freuen.


    Die Zusammenarbeit der Städte ist eine schöne Idee, nur muss dort auch eine funktionierende Stadtverwaltung jeweils vorhanden sein. "

  • 2Was die kommenden Spiele betrifft, dazu kann ich nichts sagen. Die laufen diesmal nicht über die Curia, wie die letzten, deshalb bin ich in diese nicht involviert. Naja, von ein paar "Kleinigkeiten" abgesehen." Dann nickte er. "Ganeu da liegt das Problem und nicht nur mit germanischen Städten, sondern auch in italischen, hispanischen, gallischen und sonst welchen. Verwaltung scheint zum Beispiel nicht mehr so den Reiz zu haben, wie andere Bereiche. Woran es liegt, keine Ahnung. Vielleicht daran, das viele zu schnell zu hoch hinaus wollen, sich zu schade für einen einfachen Scriba sind oder aber vielleicht auch einfachhoffen beim Militär Abenteuer zu erleben."

  • "Nunja, ich habe ja damals bei den Vigiles angefangen, die ich im weitesten Sinne auch als Militäreinheit bezeichnen würde. Und ich kann den Reiz nachvollziehen, den solche Einheiten versprühen. Dinge wie Selbstzüchtigung, Disziplin und Mannschaftsgeist sind leichter zu erlernen und zu praktizieren als einen ganzen Verwaltungsapparat zu überblicken und zu steuern. Ich glaube darin liegt der Reiz des Militärs. Als Legionarius vollführst du einstudierte Bewegungsabläufe, musst aber prinzipiell nicht überlegen, was der Führungsstab sich dabei denkt. Anders ist das in der Verwaltung, wo jeder wichtig und unentbehrlich und selbstverantwortlich ist."

  • "Zu einem gewissen Teil jedenfalls, ja." Er zuckte die Schultern und ließ Durin seinen Willen etwas schneller zu reiten. "Das Problem ist die Einstellung der Leute. Vieles wäre einfacher, wenn man sich eben auch mal damit zufrieden geben würde ein Scriba zu sein und vielleicht im Laufe der Zeit auch höher zu steigen."

  • Ich gab meinem Pferd ein bisschen mehr Fersengeld und kam wieder gleichauf.


    "Das können wir beide jetzt so einfach sagen, schließlich sind wir in der Verwaltung bereit etwas höher anzusiedeln. Aber sag das mal dem kleinen Mann da draußen, der gern Ruhm und Ehre ernten würde für seine Familie. Und das möglichst schnell. Ich kann diese Einstellung durchaus nachvollziehen. Und in Italia habe ich erlebt, dass ein kleiner Scriba innerhalb eines Monats bereits Magistrat war. Vielleicht sollten wir das den Leuten vor Augen führen. In leeren Stadtverwaltungen kann man schnell aufsteigen."

  • Er grinste kurz zu ihm rüber, aber es war eher ein freudloses Grinsen. "Nun, selbst wir haben mal klein angefangen. Ich hatte damals Glück, dass in Confluentes nur die Stelle eines Magistratus frei war und der sehr dringend gebraucht wurde, als ich in der Verwaltung anfing. Deshalb musste ich nicht als Scriba beginnen und doch hab ich in all der Zeit nicht selten auch eben nur jene Arbeit gemacht. Selbst heute komm ich mir manchmal noch wie ein Scriba vor," zwinkerte er ihm zu. "Es ist so, dass man in der Verwaltung gleichzeitig auch für alles bereit sein muss. Und ich hab auch über ein halbes Jahr gebraucht um weiter zu kommen. Andere brauchen länger, wieder andere Kürzer. Sicher, man kann es ihnen als Beispiel nennen, dass auch schneller Aufstieg möglich ist, aber irgendwann geht es nicht mehr nach oben, weil keine Plätze da sind. Ich denke, das ist auch der Vorteil der Legion, zumindest, wenn man es vielleicht prozentual sieht. Vielleicht auch nicht, ich weiss es nicht."

  • Ich seufzte.


    "Die alten Tugenden sind immer mehr verloren gegangen. In Rom will der weibliche Mob die alte Ordnung zerschlagen. Die Korruption schlägt besonders in den italischen Verwaltungen sehr hohe Wogen. Rom ist ein Sündenpfuhl und jeder, der von daher kommt, muss erst einmal lernen, dass Korruption und Gelage nicht alles sind.


    Ich beschwöre hier schon alte Tugenden wie ein alter Augur...", sagte ich verächtlich lachend.

  • "Nicht allgemein, sonst wären wir etwa 50% unserer Verwaltungen los, das ganz sicher nicht. Es ist die Entwicklung im Cursus Honorum, die mir Sorgen macht. Ich bin nun einmal Traditionalist und halte es für ehrlos, dass die Frauen nun ihren Ehrgeiz direkt im Senat an den anwesenden Männern auslassen.


    Aber das ist eine sehr alte Debatte, die ich nicht mit dir führen möchte. Germanien ist politisch unschuldig und so soll es auch bleiben."

  • "Nun," meinte er. "Vielleicht solltest Du dennoch meine Meinung dazu wissen. Und ich will sie nicht als Diskussionsbasis anbringen. Doch bin ich der Meinung, dass eine Frau ihre Fähigkeiten ausleben soll und wenn sie eine gute, weil politisch nicht nur engagierte sondern auch fähige Senatorin abgibt, dann soll sie auch die Möglichkeit erhalten diese zu ergreifen und umzusetzen." Er lächelte leicht. "Vielleicht stammt meine Einstellung aus meiner Geburt heraus, denn bei uns haben Frauen einen höheren Stellenwert in einigen Belangen als bei Euch, wie es mir immer wieder scheint."

  • Eine schwere Frage. Wie sah er die. "Nicht gerne," meinte er und grinste aber auch dabei. "Sie haben durchaus ihren Schutzcharakter und sind in vielen Belangen eine treibende Kraft. Leider aber auch immer wieder ein Reibungspunkt. Sowohl innerhalb der Provinz als natürlich auch ausserhalb."

  • "Nunja, es muss ja immer ein gewisses Gleichgewicht von Schutz und Freiheit herrschen. Ich weiß nicht, inwiefern eine Reduzierung der Einheiten in Germanien nicht eine Beeinträchtigung der Freiheit durch germanische Verbände bedeuten würde."

  • Er zügelte Durin und sah Strabo nachdenklich an. "Da liegt das Problem drin. Das weiss wohl niemand. Auch weil sich niemand traut es mal auszuprobieren. Nach vergangenem Jahr auch kein Wunder. Und doch bin ich der Meinung, dass es eine Möglichkeit geben wird. Die Frage ist nur noch wann und was für eine."

  • "Sobald sich die Lage am Limes dauerhaft beruhigt hat, wird der LAPP sicher darüber nachdenken, die Zahl der Einheiten etwas zu reduzieren. Aber ich denke damit werden wir einfach leben müssen. Viel weniger Legionen wären der Tod dieser Provinz. Wir brauchen eine bestimmte Mannstärke am Limes..."

  • Er sah Strabo an und schüttelte den Kopf. "Es wird nicht in der Hand des LAPPs liegen, Strabo. Sondern ausschliesslich in der des Kaisers, eventuell noch des Senates, der den Kaiser beraten wird, aber Meridius oder welcher LAPP bis dahin auch immer hier sein wird, wird es nicht bestimmen können."

  • "Ja, das ist korrekt. Doch vielleicht wird eines Tages der Status Quo soweit sein, dass es nicht mehr nötig sein wird, dass man so viele Truppen hier braucht. Wäre das nicht ein guter Tag, in dem es möglich sein wird, dass man wirklich gemeinsam leben kann, auch wenn der Limes Imperium und Magna noch trennt?"

  • "Sag das Modorok und seinen Anhängern. Ich war zwar nicht in dieser Zeit hier, aber ich habe gehört, dass dieser Mann sicherlich nicht an einem Status Quo interessiert ist. Und solange man seinen Kopf nicht dem Kaiser auf einem silbernen Tablett serviert, wird es keinen Status Quo geben."

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