Wenn man ihr so zuhörte, schien sie wahrlich in Gedanken eine gute Gläubige zu sein. Oft kamen Römer nur zu den Tempeln, um ihr Opfer abzugeben oder zu warten, das das Ritual beendet war. Doch bei ihr schien es anders zu sein. Sie machte sich Gedanken um ihr Seelenheil.
So lächelte ich zurück und wurde etwas gelassener. Nicht selten stellten nämlich die hohen Priester kleine Diener wie mich auf die Probe, indem sie versuchten mit einem sonst unbeteiligt wirkenden Menschen Fehler zu offenbaren.
"Ach wenn dein Schmerz groß genug ist, hören sie dir gern zu und helfen auch. Glaub mir ich hab viele Tage schon allein in diesem Tempel verbracht, weil Rom nicht das hatte, was ich brauchte. Manchmal ist es besser zu den Göttern zu gehen, als seinen Schmerz, sein Laster in sich hinein zu fressen.
Willst du mir erzählen, was dich bedrückt?"
Etwas neugierig hatte sie mich schon gemacht...