Es war ein Tag wie jeder andere...

  • ...als Maximus sich mal wieder dazu entschloss die Thermen aufzusuchen, um sich weiterhin etwas Ruhe und Entspannung zu gönnen. Bisher ist ihm dies in seinem Urlaub sehr gut gelungen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist, da er schon häufiger die Erfahrung machen musste, dass immer irgendetwas dazwischen kam, insbesondere von Seiten seiner Familie, weshalb er es meistens nicht schaffte die freie Zeit zur Regeneration zu nutzen.


    Nachdem Maximus nun aus dem Apodyterium heraus kam suchte er sich ein angenehmes Plätzchen am Rande des Beckens, um erst einmal gemütlich seine Füße ins Wasser zu tauchen. Währenddessen blickte er sich ein wenig um und schaute interessiert wer an diesem Tage sonst noch so die Bäder aufsuchte...

  • ... und entdeckte Purgitius Macer, der seine zeit zwischen dem Anhören der Kandidaturreden häufiger hier verbrachte. Auch Macer erblickte den Octavier und bewegte sich überrascht auf ihn zu.


    "Salve, Octavius Maximus. Das ist aber eine Überraschung, dich hier zu sehen. Hattest du dich nicht vor einiger Zeit verabschiedet, weil du dich zur Legion nach Germania versetzen lassen wolltest? Oder spielt mir mein Gedächtnis da einen Streich?"

  • Es war durchaus eine freudige Überraschung für Maximus den Senator wieder einmal anzutreffen und so begrüßte er ihn auch gewohnt freundlich. "Salve, Macer. Wie gehts dir?" begann er mit der üblichen Höflichkeitsfrage. "Irgendwie hatte ich mir schon fast gedacht, dass wir uns bald wieder über den Weg laufen würden. Ich kann dich auch gleich erleichtern, denn die altersbedingten Störungen im Erinnerungsvermögen treten bei dir noch nicht auf: Ich bin wie geplant Tribun der Legio IX geworden. Allerdings im Moment ein Tribun auf Urlaub..." Die Frage nach dem "Wieso" ließ er seinem Gegenüber natürlich gerne offen. Die erst kürzlich erschienene Acta hatte ja auch schon einen Teil des Geheimnisses gelüftet.

  • "Danke der Nachfrage, mir geht es gut", beeilte sich Macer zu antworten, um dann die höfliche Rückfrage zu stellen, die er in seiner Überraschung unhöflicher Weise zunächst vergessen hatte: "Und dir geht es auch gut im Urlaub?"


    Er machte eine kurze Pause und setzt dann einen lauernden Blick auf.


    "Dein Aufenthalt in Italia hat aber nichts mit dem Kommandowechsel an der Spitzer der Legio I zu tun, oder?"

  • "Eigentlich kann ich mich nicht beklagen, ich habe mich relativ gut entspannen können, ohne den üblichen Stress, den Rom nun einmal häufiger mit sich bringt." Als Macer dann schließlich nachfragte, weshalb Maximus in Rom war musste er unweigerlich schmunzeln. "Ich muss zugeben, ich wusste am Anfang selbst nicht genau bescheid und war dementsprechend überrascht als man mir schließlich einen längeren Aufenthalt in Italia bewilligt hatte. Obwohl ich mich schon sehr gut im neuen Castellum eingefunden hatte, gab es für mich allerdings auch nicht die ganz großen Aufgaben zu erfüllen. Es schienen eher ruhigere Zeiten in der Legio zu sein, weshalb fürs erste auch auf mich verzichtet werden konnte." Er hielt einen Moment inne, damit ihm der Senator folgen konnte. "Inzwischen bin ich allerdings schon wieder etwas schlauer, was die derzeitige Situation angeht. Da ich dem Legaten natürlich ohne weiteres überall hin folgen würde, bin ich wahrscheinlich schon in weiser Voraussicht nach Italia vorgeschickt worden. Im Moment warte ich allerdings noch auf weitere Weisungen, bevor es dann endgültig feststeht, dass ich nach Mantua aufbrechen muss. Bis dahin habe ich hier in Rom noch die Möglichkeit meine Kräfte für die neuen Gegebenheiten in der Legio I zu sammeln."

  • "Das sind aber nicht gerade wenig Reisen, die du dadurch zuletzt machen musstest", stellte Macer fest und konnte ganz gut verstehen, dass der Senator ein paar Tage Urlaub gerne annahm.


    "Der Kommandowechsel ging ja offenbar recht schnell und überraschend vor sich. Es scheinen ernste Angelegenheiten zu sein, wegen denen der Kaiser seinen Sohn so plötzlich schicken musste. Weißt du, wieso seine Wahl für den Nachfolger auf Decimus Livianus gefallen ist? Immerhin war dieser ja auch erst vor nicht allzu lange Zeit nach Germania versetzt worden."

  • "Das wird wohl auch für eine sehr lange Zeit das letzte mal gewesen sein, dass ich mich irgendwo hinbegebe. Wenn ich in den nächsten Jahren noch einmal eine andere Provinz sehe, dann maximal zusammen mit der Legion. Soetwas verkrafte ich auf lange Sicht einfach nicht mehr, besonders wenn man bedenkt wie viel Zeit ich dabei schon verloren habe, die ich woanders besser hätte investieren können." Die leichte Verärgerung aufgrund der Reisestrapazen sah man Maximus merklich an. Aber es war wohl besser sich nun mit anderen Themen zu beschäftigen. "Da hast du Recht. In letzter Zeit scheint es ein munteres Legatenwechseln innerhalb einiger Legionen zu geben. Es wundert mich allerdings nicht, dass seine Wahl auf Decimus Livianus als Nachfolger des Caesar gefallen ist. Der Kaiser brauch in dieser besonderen Legion jemanden, der sich durch seine Qualifikationen noch ein klein wenig mehr von allen anderen abhebt und dem er auch das Größte Vertrauen aussprechen kann. Ich denke diese Vorraussetzungen erfüllt der Decima." Ein leichtes lächeln fuhr Maximus über die Lippen als er noch eine weitere Möglichkeit in betracht zog, die man hätte erwägen können. "Mich wundert es aber auch, dass der Imperator offensichtlich nicht an dich herangetreten ist. Mit deiner langjährigen Erfahrung in der Legio I wärst du wahrscheinlich die Optimalbesetzung gewesen. Oder stehst du generell für kein Kommando mehr zur Verfügung?"

  • Etwas irritiert nimmt Macer die Klagen zur Kenntnis, hatte der Tribun bei ihrem letzten Aufeinandertreffen doch einen recht tatkräftigen Eindruck gemacht und schien unbedingt zur Legion zu wollen. Da das Thema für ein lockeres Gespräch aber vermutlich nicht ganz geeignet war ging er nicht weiter darauf ein.


    "Ganz grundsätzlich stehe ich schon noch für ein Kommando zur Verfügung", beantwortete er stattdessen die Frage. "Warum ich diesmal nicht gefragt wurde weiss ich nicht, aber es stört mich auch nicht. Meine Zeit als Aedil hat mir recht viel Freude bereitete und auch die jetzige Zeit ohne Amt habe ich genossen. Mit der Arbeit an der Academia habe ich ja auch so noch immer recht viel mit dem Militär zu tun."

  • Macer schien wahrhaft gefallen am Zivilleben gefunden zu haben. Eigentlich kaum vorstellbar für jemanden der so lange mit Leib und Seele verschiedene Legionen befehligt hatte. Wenigstens konnten auch noch weiterhin viele Offiziere von seiner Erfahrung und seinem Wissen an der Academia profitieren, so auch Maximus. "Gibt es eigentlich schon einen absehbaren Termin für eine Vorlesung um anschließend das Examen Tertium abzulegen?" fragte Maximus nebenbei um bei der Gelegenheit gleich schon einmal Auskunft zu erhalten. "Amt ist übrigens auch ein sehr gutes Stichwort, interessiert es mich doch sehr ob du den Cursus Honorum in Zukunft noch planst weiter zu durchschreiten und dann eventuell bei den nächsten Wählen für die Praetur kandidierst."

  • "Einen Termin habe ich noch nicht bestimmt, aber es wird nicht mehr allzu lange dauern", beantwortete Macer die Frage nach dem Examen Tertium. "Die Vorlesung und die Prüfung sind soweit vorbereitet, nur für das Kolloquium fehlt mir noch etwas Material."


    Einen Augenblick schwieg er, da ihm gerade noch eine zusätzliche Idee für die Prüfung kam, wandte sich dann aber wieder seinem Gesprächspartner zu.


    "Ja, die Praetur werde ich schon noch anstreben. Zuvor muss ich dafür jedoch noch den Cursus Iuris ablegen. Die Vorbereitungen für das Examen Tertium erlaubten mir nicht, das schon zu dieser Wahl rechtzeitig zu schaffen."

  • Maximus nickte zufrieden als er hörte, dass der Termin wohl nicht mehr allzu lange auch sich warten lassen würde. Die Vorlesungen waren schließlich immer äußerst interessant und Anspruchsvoll, womit er diese nicht nur aufgrund der Tatsache absolvierte, dass er durch das bestehen der Examen für höhere Kommandoposten in Frage käme. Dadurch, dass Macer diese auch immer sehr genau vorbereitete wunderte es ihn nicht, dass dies seine Kandidatur zur jetzigen Zeit unmöglich machte. "Soso, bei der nächsten Wahl also? Nun, hoffentlich geraten wir in keinen Konkurrenzkampf." formulierte Maximus scherzhaft und deute damit ebenfalls seine Absicht an in Zukunft die Praetur anzustreben.

  • "Konkurrenzkampf?" griff Macer das Thema sofort auf. "Deutetest du eben nicht an, dass dir der ständige Wechsel von einem Posten zum anderen zu viel ist? Oder bezog sich das nur auf die Reisen in die Provinz, nicht aber auf die Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben?"


    Es konnte schließlich nicht schaden, sich rechtzeitig drauf einzustellen, wer plötzlich auf der Rostra erscheinen könnte.

  • Verwundert blickte er Macer an, bezogen sich doch seine Verärgerung und der Unmut doch wirklich nur auf die Reisen, die in letzter Zeit etwas zu häufig und zu anstrengend für Maximus geworden sind. "Nein, der Wechsel eines Aufgabenbereiches ist mir bei weitem nich unangenehm. Dies hast du wahrlich etwas falsch aufgefasst. Es ist etwas anderes als wenn ich weite Reisen, wie die nach Germania auf mich nehmen muss, als wenn ich in längeren Zeitabständen auch mal wieder in das politische Geschehen in Rom eingreifen kann. Für dieses Jahr soll meine Aufmerksamkeit erst einmal ganz bei der Legio I liegen, aber dass ich diesen Posten nicht für immer ausfüllen werde ist ebenfalls klar."

  • "Dann habe ich dich eben wohl missverstanden", bat Macer um Entschuldigung. "Dann könnte es natürlich wirklich sein, dass wir einmal zeitgleich um die Gunst der Wähler werben. Wie gut, dass es nicht nur einen Praetor gibt."


    Tatsächlich gäbe es wohl schlechtere Kollegen als Maximus einer sein würde, dachte sich Macer.


    "Du hast den Cursus Iuris schon absolviert? Ich muss zugeben, dass ich ihm mit einer gewissen Anspannung entgegen sehe. Vielleicht unbegründet, aber wer wie ich selber Kurse gibt und Studenten bewerten muss, sieht es wohl noch mit anderen Augen, selber wieder der Prüfling zu sein."

  • "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir wohl nicht nur zwei Kandidaten sein werden." Fügte er auf die Bemerkung an, dass es ja nicht nur einen Praetor geben würde. Gewisse Vermutungen hatte Maximus ja schon immer und er war schon jetzt, obwohl noch nicht einmal die derzeitigen Wahlen gelaufen waren, gespannt wie alles in einem Jahr aussehen würde. "Den Cursus Iuris habe ich auch noch nicht, aber die Zeit werde ich wohl hoffentlich noch haben um diesen, dem Anschein nach, recht umfangreichen Cursus zu bestehen. Überhaupt graust es mir etwas vor dem Feld der Juristik, da ich auf diesem Gebiet derzeit noch sehr unerfahren bin. Aber ich bin ziemlich entschlossen mir auch noch das nötige Wissen, auch über den Kurs hinaus, anzueignen und mich dem Volk auf der Rostra dann auch entsprechend gut präsentieren zu können."

  • Macer hatte weniger Sorgen bezüglich der Zahl der Kandidaten. "Bisher gab es auch immer wenig Andrang für die Praetur und ich nehme einfach einmal an, dass sich daran so schnell nichts grundlegendes ändern wird.


    Ich hatte immerhin schon einige Male die Ehre, als Iudex an verschiedenen Gerichtsverfahren teilzunehmen und bin auf dem Gebiet nicht ganz fremd", äußerte er sich dann zu seinen Vorkenntnissen. "Aber ich erwarte trotzdem, dass der Cursus Iuris noch viel tiefgreifendere Kenntnisse vermitteln wird."

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