Circus Mogontiaci | LUDI CONSUALIA KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.)

  • Und ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht. Dann werde ich diesen Memmen mal zeigen wie sich ein Mann die Eier kratzt, ähhm:


    „Dann werde ich diesen Memmen mal zeigen wie die Germanen so was machen, Herrin.“


    Der beste Auratalenker ist doch offensichtlich für’n Arsch, der ist doch Vorletzter geworden. Heißt das etwa das die Aurata auch nix taugt? Ne, die Pferde sind astrein, nur der Lenker ist scheiße.

  • „Du kannst dir ruhig schon einmal Gedanken machen, welche Trainingspraktiken DU anwenden würdest. Wir können die anschließend diskutieren. Bei der Ausbildung der Pferde lasse ich mir gewiss nicht reinreden, aber bei den Männern …“


    ‚Vielleicht weiß gerade ein Mann, was Männer zum Laufen und zu Spitzenleistungen bringt’, dachte ich verschmitzt. ‚Ganz sicher weiß er das und es war nebensächlich, welchem Stand der Mann entsprang.’


    Ich lächelte, hob erwartungsvoll die Brauen und sah Assindius voller Spannung an. Dass sich etwas im Trainingskonzept ändern musste, war unabdingbar.

  • „Nun Herrin, das wichtigste ist der Einsatz den man bereit ist zu geben. Das grade war doch ohne Feuer, der Lenker war doch nicht bereit vollen Einsatz zu geben. Seine Frisur war im scheinbar wichtiger als ein Sieg. Wer den Willen zum Sieg nicht hat, ist nicht zu gebrauchen!
    Wie war denn seine Reaktion als er verloren hat, er hat sich doch kaum geärgert, man hatte den Eindruck als wäre es ihm egal oder er wusste das er nicht gut genug ist. Das muss aus dem Kopf raus und in sein leeres Herz muss ein Brand gelegt werden!““

  • „Klingt einleuchtend. Hm, wie aber legt man Feuer in ein Herz? Wie haben das die Germanen gemacht? Er ist ja Grieche, vielleicht finden wir zwischen deinen und meinen Methoden den Mittelweg für ihn."


    So langsam fiel mir auf, dass die meisten Besucher bereits gegangen waren. Nur ich stand mit meinem Bruder und meinem Leibsklaven noch im Circus und durchdachte bereits zukünftige Trainingsmethoden.

  • Hm, mal sehen, wie lange ich meinen Sklaven mit Fragen nerven konnte. ;)


    "Man kann aber niemand zum essen zwingen", spann ich den von ihm gewebten Faden weiter. "Wie also bekommst du in jemanden eine aus deiner und meiner Sicht noch so verlockende Überzeugung hinein, der sich vielleicht nur aus Unwissenheit verweigert. Da gibt es ganz viele Dinge im Leben, die zunächst Furcht erzeugen, weil sie unbekannt sind, und erst nach dem eigenen Kennenlernen als erstrebenswert empfunden werden. Mal abgesehen von unbekanntem Essen fallen mir sofort weitere, teils delikate, Sachen ein."


    Ich lächelte verschmitzt.

  • Ach ja, die Herrin mag ja Wortspiele. Was könnten das den bloß für delikate Sachen sein, sie scheint aber damit nichts zu essen zu meinen. Ich kniff mein linkes Auge leicht zusammen und fummelte in meinem Bart, dann sagte ich:


    „Lässt man jemanden hungern wird er alles essen was man ihm gibt. Wenn man aber zulässt das er sich sein Essen selber besorgen kann, ist das ein gutes Gefühl. Das sind doch Männer, Männer wollen immer wissen wer den Größeren hat!“


    Ist doch klar wer, ich wer denn sonst!!! ;) :D


    „Wir verweigern ihnen das Essen und kauen ihnen noch schön einen vor und erzählen wie gut es schmeckt und wie leicht es war gegen solche Memmen die Beute zu kriegen, oder ich vielmehr. Wenn sie nun was essen wollen, müssen die sich schon anstrengen. Man erlegt kein Wildschwein, wenn man wartet das es tot umfällt, man muss das Vieh schon selber abstechen.“

  • „Nicht bei allen Dingen funktioniert ein Entzug. Vor allem dann nicht, wenn man gar nicht beurteilen kann, was einem entgeht“, warf ich skeptisch ein, bis ich schließlich bemerkte, dass ich mit meinen Gedanken nicht bei den Lenkern, sondern ganz wo anders war. Ich räusperte mich, lächelte kurz und dachte flugs über das richtige „Thema“ nach. Doch eine Frage zuvor:


    „Wie schlägst du den Bogen vom Essen zur anatomischen Größe?“, fragte ich verwundert. Und wieder sann ich kurz dieser Aussage nach. Eigentlich unverständlich, warum Männer diesbezüglich „im Wettbewerb“ standen. Etwas Unsinnigeres konnte ich mir kaum denken. Wieder sammelte ich die Gedanken.


    „Meinst du die Trainingstaktik mit dem Essen jetzt wörtlich, also echt das Essen streichen? Oder war das nur vergleichsweise gedacht?“

  • Pffüüü, immer diese Fragerei. ;)


    „Nein, das mit dem Essen hab ich nur gesagt, weil Ihr dieses Bild benutzt habt, Herrin. Die Lenker werden einfach nicht gewinnen, dafür sorg ich schon. Dann erzähle ich ihnen das sie zu doof sind um zu gewinnen und lach die beiden kräftig aus, bis sie mich hassen, um den Ehrgeiz zu wecken. Tritt man gegen jemanden an den man nicht ausstehen kann, ist das motivierend sich ins Zeug zu legen, Einsatz zu zeigen, Schmerzten wegzustecken und außerdem ein tierisch geiles Gefühl wenn man gewinnt.“


    Sollte ich jetzt noch auf die Größe eingehen oder wäre das jetzt zu viel oder ist das erledigt? Sie wird schon fragen, wenn es zu wenig war.

  • Die Spiele waren beendet und nicht gerade glorreich für die Aurata ausgegangen. Ich hatte mich noch eine Weile mit einem weiteren Auratamitglied unterhalten und gab meiner Schwester nun zu verstehen, das ich gehen wollte. Wie der Pöbel über Brotspenden und weitere Spenden herfiel, musste ich wirklich nicht mit ansehen. Ich freute mich schon wieder auf die Heimat....

  • Ich nickte zum Zeichen, dass ich die Erklärung meines Leibsklaven verstanden hatte.


    "Sobald wir in Italia sind, werden wir mit dem Training beginnen."


    Sim-Off:

    @ Assindius: Ich muss noch einen weiteren Thread in Germania abschließen, dann reise ich nach Rom. Wir treffen uns dann hier.


    Sodann folgte ich der Aufforderung meines Bruders, erhob mich und verließ mit ihm das Rennoval.

  • Sie war nicht die letzte die ging. Immer noch befanden sich vereinzelt Leute im Castellum die einer verpassten Chance nachtrauerten, oder den Sieg immer noch nicht glauben konnten. Oder Leute, die bewusst warteten um später zu gehen, damit sie nicht in die gewaltige Menge derer kamen, die nach dem Rennen nach draussen strömten.


    Die Wachmannschaften halfen hier und da und koordinierten die Massen. Weitgehend ging alles glatt und der Circus leerte sich...

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