Circus Mogontiaci | LUDI CONSUALIA KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.)


  • Der Legatus Augusti Pro Praetore
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS
    und der Quaestor Pro Praetore
    TITUS PETRONIUS VARUS
    präsentieren:


    SPIELE IN GERMANIEN!


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    KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (21.8.2006/103 n.Chr.)



    Bürger des Imperiums!
    Freunde des Imperiums


    Es ist uns eine Ehre zu verkünden, dass zu den Ludi Consualia Spiele in Germanien stattfinden werden! Kommt und schaut, wenn sich die geschicktesten Wagenlenker mit den schnellsten und besten Pferden des Imperiums untereinander messen! Seid dabei, wenn das Imperium in den Rausch der Spiele gezogen wird!
    Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.


    Kommt nach Mogontiacum!


  • Die Soldaten der Legio II hatten zusammen mit der Stadtverwaltung und der Provinzverwaltung alle Hände voll zu tun gehabt, um den Circus rechtzeitig bis zu Beginn der Spiele fertig zu stellen. Doch sie hatten es geschafft. Einen Tag, bevor die Spiele eröffnet werden sollten, erhob sich auf eine gewaltige Länge eine hölzerne Konstruktion vor der Stadt, welche als Tribüne für die Rennen dienen sollte. Sie umschloss die komplette Rennstrecke und bot für annähernd zehntausend Besucher Platz.


    Vor der gigantischen Holzkonstruktion, deren Stabilität durch ein Anrücken der Legion und einem einstündigen Dauersitzen, Aufspringen, Simulationsjubeln, Siegestanzen, ja sogar einer gestellten Massenschlägerei - welche den Probati sichtlich Spaß gemacht hatte - geprüft worden war, befanden sich unzähliche kleine Stände und Buden, die einzig dazu dienten, den Besuchern alle erdenklichen Wünsche zu erfüllen.


    So gab es Weinschenken, Essensstände, Losbuden, Wettbüros, Fanartikelgeschäfte, ja sogar Vertretungen der Factiones, welche fleißig unter den Besuchern für ihren Rennstall werben wollten. An einem Eck der langen Meile befanden sich sogar einige fahrende Bordelle, wie es dazumal nicht unüblich gewesen war.


    Kurz: Man hatte an alles gedacht.

  • http://www.imperium-romanum.in…ava_galerie/Grieche12.jpg | Wettanbieter


    "Wetten! Wetten!
    Wetten können bei mir plaziert werden!
    Wetten! Wetten!
    Wetten können bei mir plaziert werden!"


    schrie ein Greis und marschierte durch die Menschenmenge, welche sich schon auf dem großen Platz eingefunden hatte um die fertige Rennbahn mit einer Mischung aus Skepsis und Begeisterung zu beäugen. In seiner Hand hielt er eine Wachstafel auf der sich einige hatten sogar schon eintragen lassen. Auch wenn die Spiele noch gar nicht angefangen hatten, gab es dennoch die ersten, die schon gewaltig Geld machten.


    Ach, die Spiele. Für viele verhießen sie eine angenehme Zeit der Entspannung, der Erholung, der Freude und des Spaßes. Im Grunde war es einfach nur geil, bei einem Rennen dabei zu sein und zuzusehen, wie die Wagen der Rennställe um jeden Meter kämpften, und sich am Ende mit viel Glück, einer der Beteiligten durchsetzen konnte. Es gab zwar weniger Tote als in der Arena, dafür mehr Taktik, mehr Spannung und ... - was war das Geheimnis der Rennen? - ... mehr Flair!

  • Auch Arius ist an diesem Tag schon in der Stadt unterwegs. Er hat einen Brief von seinem Herrn bekommen und findet sich folglich in der Hauptstadt der Provinz Germania ein. Aufgeregt geht er durch die Menschenmenge und bestaunt das gewaltige Bauwerk aus Holz. Sicher gibt es im Imperium größere Bauten, sicher fassen andere Rennbahnen mehr Zuschauer, doch dieser Circus ist wohl der größte, welcher jemals aus Holz errichtet wurde.


    "Allmächtiger!"


    entfährt es ihm, doch er hat das Gefühl, dass die Konstruktion stabil ist. Immerhin wurde sie von Legionären errichtet, wie man in der ganzen Stadt erzählte, und Soldaten haben im Errichten von großen Bauwerken, Brücken und dergleichen mehr eine Menge Erfahrung.


    Er schlendert weiter und sucht seinen Tross. Irgendwo hier hatte er sie doch alle zurück gelassen. Ach ja, dort hinten. Er erblickt die kleine Gruppe aus Stallburschen, Knechten und Handwerkern, die immer mit ihm, dem Gespann und dem Wagen durch die Gegend ziehen.


    "Habt ihr die Anmeldung schon gefunden?"


    ruft er ihnen zu und läuft ihnen entgegen...

  • Weinverkäuferin | http://www.imperiumromanum.net…va_galerie/roemerin01.jpg


    "Vinum! Vinum!
    Wein aus dem Illyricum!
    Vinum! Vinum!"


    Die Frau hatte Power und schob sich durch die Menschenmenge. Unter dem Arm trug sie eine Amphore, hinter ihr folgte in etwas Abstand ein Sklave und trug noch einmal drei dieser tönernen Gefäße. Schon trat der erste Kunde hinzu und ließ sich einen Becher einschenken. Er zahlte die Sesterze gerne und machte einen Scherz, in den sowohl die Frau als auch die Umstehenden mit einfielen.


    "Vinum!" "Vinum!" Wenn es einen Ruf gab, welcher die Massen Roms begeistern konnte, dann war es dieser. Ganz gleich in welcher Provinz, in welcher Stadt, Wein vereinte die Bewohner des Reiches. Es waren eben Brot und Spiele, welche die Menschen zusammen hielten, und wenn die die Unterschiede noch so groß waren. So lange es den Menschen gut ging, sie Wein zum trinken hatten und Brot zum essen, so lange die Wagen im Kreis fuhren und die Gladiatoren im Sand ihr Leben aushauchten, war die Welt ertragbar. Und die Herrschaft in Rom gesichert.

  • Ein Centurio der ruhmreichen Legio II Germanica bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmenge. Ihm bei Fuß folgten acht Legionäre, welche mit Scutum und Pilum bewaffnet dafür vorgesehen waren, die Wache am Haupteingang des Circus zu verstärken. Der Centurio hatte nicht die Absicht, dass die Leute von alleine in den riesigen Bau drängen würden und damit die komplette Kontrolle über die Menge verloren gehen würde. Ganz im Gegenteil: Wenn es schon einmal Spiele in Mogontiacum gab - und dem neuen Statthalter sei Dank, es gab sie - dann würde er, Centurio Lapsus, persönlich dafür sorgen, dass hier alles in geregelten und geordneten Bahnen ablaufen würde. Unruhe, oder Verstoß gegen die öffentliche Ordnung hatte auf diesen Spielen nichts zu suchen.

  • Es ist eine Menge los. Obwohl das Rennen erst morgen beginnt, scheint es so, als könnten es die Leute nicht mehr abwarten. Arius ist beeindruckt und sieht sich um. Bisher kann er jedoch den Legatus nicht ausmachen. Dabei hatten sie abgemacht, dass sie sich vor den Spielen noch treffen würden, um die Strategie während des Rennens zu besprechen.


    "Ich kann den Legatus nicht sehen..."


    sagt er daher zu den anderen Begleitern und zuckt mit der Schulter. Es ist wahrscheinlich das Beste ersteinmal die Unterbringung und die Box für die Pferde und die Wagen zu suchen. Die Pferde haben ihre Ruhe verdient und müssen auch noch abgerieben werden. Zudem will sich Quintus auch die Strecke etwas genauer ansehen.


    "Wir suchen erstmal die Box. Die Pferde müssen untergestellt werden. Der Legatus wird mit Sicherheit auftauchen, wenn er weiß, dass wir hier sind."


    Mit diesen Worten machen sie sich auf und zwängen sich durch die Menge.

  • | Priester


    Gemächlich schritt der Priester voran und die Menschen machten trotz des Gedränges artig Platz. Er nickte hier und da huldvoll und lächelte, wenn ihn ein paar Kinder mit großen Augen ansahen und dann davon stoben. Das Leben als Priester hatte ihn bisher immer mit Stolz erfüllt. Heute jedoch hatte er Sorgen. Sorgen deswegen, weil es üble Halunken gewagt hatten, auf barbarische Weise den Marstempel in der Stadt zu plündern. Und nichts hatten sie zurück gelassen.


    Als er den Circus erreicht hatte, sah er an der hözernen Konstruktion hinauf. Die Legion hatte gute Arbeit geleistet, das musste er den Männern zugestehen. Er hoffte inständig, dass diese Arbeit nicht umsonst gewesen sei und verdrängte den kurzen Gedanken, dass auf diesen Spielen ein Unglück geschehen könnte.


    Nein, Mars war zwar immer noch zornig, doch diese Spiele sollten auch ihm zu Ehren statt finden. Er selbst würde noch mit dem Legaten sprechen und ihn zu überreden suchen, dass an jedem Renntag in dem Circus zu Ehren des Kriegsgottes ein Opfer stattfinden sollte. Auf diese Weise würden mehrere tausend Besucher anwesend sein, würden mehrere tausend Gläubige den Gott des Krieges um seine Huld bitten. Und Mars würde ihnen allen verzeihen.


    Der Priester lächelte sanft. Ja, so würde es geschehen. Auch Mars hatte seine schwachen Seiten und man konnte ihm schmeicheln. Spiele zu seinen Ehren. Spiele in seiner Legionsstadt. Spiele vor tausenden von Soldaten und tausenden Bürger dieser Stadt. Mehr konnte kein Mensch tun.

  • Quintus und seine Begleiter haben den Eingang endlich gefunden. Nach einer kurzen Rücksprache mit einem der zuständigen Wachposten - und nachdem er diesen davon überzeugen kann, dass es sich bei ihm und seinen Begleitern um ein Gespann der Factio Aurata handelt - lässt dieser die Gruppe durch das Tor in den inneren Bereich der Boxen und Unterkünfte vordringen, die für die Rennställe vorgesehen sind. Arius dankt dem Mann und schreitet frohen Mutes durch das Tor.


    "Na, Leute, das wird ein Spaß. Ich hoffe nur, dass wir diesmal besser abschneiden als das letzte mal. "


    Und wie er es hofft. Nicht nur, dass der Legatus sicher einmal Erfolge erwartet, nein, sein Name verpflichtet in gewisser weise auch. Schon seine Vorfahren sind Rennen gefahren, und einer seiner Ahnen gehörte zu den besten Lenkern seiner Zeit. Unvergessen sein Kampf mit dem damaligen Tribunen von Syrien. Wie hieß dieser noch? Messala? Irgendwie so...


    Sie betreten die Anlage, und sind erst einmal eine Weile damit beschäftigt ihre Stallung zu beziehen. Frisches Heu muss für die Pferde aufgetrieben werden. und Stroh, jede Menge Stroh, und sie brauchen Wasser, und die Strecke muss er auch noch ansehen. Jede noch so kleine Bodenwelle will er vorher kennen, damit im Rennen dann nichts mehr schief gehen kann.

  • Weinverkäuferin | http://www.imperiumromanum.net…va_galerie/roemerin01.jpg


    "Vinum! Vinum!
    Bester Wein aus dem Illyricum!
    Unschlagbare Preise!"


    Das Geschäft lief gut und die Frau nickte zufrieden, als erneut eine Gruppe Männer sie ansteuerte. Wie sich schnell herausstellte, waren es Anhänger der Factio Veneta, welches siegessicher den kommenden Sieg ihrer Factio bei den kommenden Rennen im Vorfeld gebührend feiern wollte. "Factio Veneta! Factio Veneta!" brüllten sie und klatschten dabei rythmisch in die Hände.


    Die Verkäuferin indess scherte es wenig, wem sie den Wein verkaufte, Hauptsache sie verkaufte ihn und so lächelte sie nur und gab jedem der Kerle einen Becher voll. Der Sklave hinter ihr reichte die feinen Wegwerfgefäße, die in der Herstellung fast gar nichts kosteten und hier mit einem Pfand versehen waren. Wer mehrmals trinken wollte, hob sie am Besten auf, was die meisten auch taten.


    Brot und Spiele. Mogontiacum stand ganz im Bann des kommenden Rennens und es war gut, dass so zumindest für einige Tage der Skandal um den Diebstahl im Marstempel, sowie die Sorgen um Raetia und die drückenden Kriegskosten vergessen werden konnten.

  • Crispus besuchte natürlich auch die Spiele, deren Schauplatz er gebaut hatte. Es war bereits viel los, als er zum Circus kam. Überall priesen Händler ihre Waren an, einige hübsche Germaninnen spazierten - leider meist mit ihren Männern - über die Holzkonstruktion.
    Der Optio hatte noch keinen richtigen Anschluss bei der Legion gefunden und vermisste gerade heute seinen alten Kameraden Laelius, mit dem er jedes Fest in CCAA besucht hatte...trotzdem gefiel ihm die Feierstimmung in der Stadt.

  • LUDI CONSUALIA


    Es war ein ausgesprochen milder, ja beinahe heißer Tag. Dennoch war es nicht schwül und am Himmel waren kleine Schäfchenwolken zu sehen. Alles in allem war es ein wunderbarer Tag für Wagrenrennen.


    WAGENRENNEN! Welcher Römer sah sie nicht gern? Wer fieberte nicht gern mit den Wagenlenkern seiner FACTIO mit? Wer tauchte nicht gern in den Trubel und die berauschende Stimmung der Menge ein, während auf der Rennbahn die Pferde um die Wette rasten?


    Nun, heute sollten sie stattfinden, die LUDI CONSUALIA, zu Ehren des MARS, dessen Haus geplünder worden und der deswegen verdammt sauer war und zu Ehren des Kaisers. Ausgerichtet vom LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE DECIMUS MERIDIUS und vom derzeitigen QUAESTOR PRO PRAETORE PETRONIUS VARUS. Die besten Wagenlenker der Imperiums, zusammen mit den schnellsten Pferden und den fanatischsten Anhängern des Reiches wurden erwartet. Man wollte sehen und gesehen werden, und so war es nicht verwunderlich, dass am frühen Morgen bereits die ersten Zuschauer ihren Weg auf die Tribünen gefunden hatten und nun aufgeregt und hin und wieder Schlachtrufe brüllend darauf warteten, dass die ludi für eröffnet erklärt wurden.


    Gerade baute man noch hastig an den hölzernen Eiern herum, die die verbleibenden Rundenanzahlen anzeigen würden, während der circus sich immer mehr und mehr füllte. Begeisterte Anhänger der FACTIONES schwenkten schon jetzt Fahnen und feuerten ihre Lenker an, obwohl noch weit und breit niemand zu sehen war. Schon am frühen Morgen floss der Wein reichlich und auch vom Brot, dass es, ebenso wie den Wein, wie versprochen kostenlos gab, wurde reichlich genommen.


    BALD würde es los gehen!

  • Es war ein einziges Gedränge auf den Straßen. Die Kolonne von der Regia kommend, kam kaum vorwärst und die Wachmannschaften mussten alles geben um den Sänftenträgern einen Weg in den Menschenmassen zu bahnen. Meridius zog den Vorhang etwas zur Seite und blickte auf die Straße. Wenn er nachher im Circus angekommen wäre, müsste er sich zuerst einmal die Toga neu ordnen und die Falten herausstreichen lassen. Knitterlook war eigentlich out und für einen offiziellen Vetreter Roms bei diesen Spielen auch nicht angebracht.


    "Es ist eine Menge los. Ich hoffe nur, dass wir nicht zu spät kommen."


    sprach er zu seiner Gemahlin, welche sich ebenfalls in der Sänfte befand und ließ den Vorhang dann wieder zurück gleiten.


    "Es freut mich im Übrigen, dass Du Dich entschlossen hast, zu diesem großen öffentlichen Ereignis mitzukommen."


    Er lächelte.


    "Deine Frisur sieht im Übrigen umwerfen gut aus.
    Ich werde mich auf das Rennen konzentrieren müssen..."


    Sanft schaukelte die Sänfte weiter und schlug gerade die Straße ein, welche für den Bau des Circus errichtet worden war. Die beiden Sänften - in der zweiten befand sich der Sohn der Familie mit einem nicht näher genannten Freund - kamen langsam aber sicher in Sichtweite des Ortes, an welchem das große Geschehen stattfinden sollte.

  • "Weg da!"


    Der Centurio fuchtelte mit seinem Stab und schob einen dickeren Mann mitsamt seiner noch dickeren Gattin von der Straße, wofür er jedoch nur böse Blicke erbte.


    "Macht Platz für den Statthalter!"


    erscholl der Ruf in der Straße und die Soldaten, welche für die Wachmannschaft eingeteilt waren, flankierten die beiden Sänften auf beiden Seiten. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste und die Porzellankiste war heute, bei diesem Andrang, natürlich besonders gefährdet. Man durfte kein Risiko eingehen und man ging kein Risiko ein. Der Centurio hatte nicht vor, am Abend zerbrochene Scherben aufkehren zu müssen...

  • Auch der Quaestor war inzwischen wieder in Germanien angelangt und ließ sich von Artus, seinem nubischen Sklaven, den Weg durch die Menge bahnen. Leider ging es seiner Verlobten, Decima Alessa, wieder nicht so gut, weshalb sie nicht hier sein konnte. Varus fand das sehr schade.


    Bald war er vor der Arena angekommen, wo er sich mit Senator Meridius treffen wollte. Jener war noch nicht da, sodass Varus noch eine Weil warten musste. Zufrieden betrachtete er das bunte Treiben um sich herum, ebenso wie die vielen Stände und Händler, die gekommen waren.

  • http://www.imperium-romanum.in…va_galerie/roemerin04.jpg | Römerin


    "Hast Du die Sänfte gesehen?
    Die, dort, da hinten!"


    Sie streckte ihren Arm aus und zeigte auf die Gruppe, welche begleitet von Soldaten ihren Weg durch die Menge suchte. Die betuchte Römerin zupfte sich ihre Palla zurecht und hakte sich dann wieder bei ihre Freundin ein.


    "Das war die Sänfte des Statthalters und ich glaube, seine Frau ist heute auch dabei - Ich bin echt mal gespannt wie die aussieht- Man erzählt sich ja so einiges - Was? - Nein, ich hab sie noch nie gesehen - Ernsthaft? - Das erzählt man sich? - Ich kann es fast nicht glauben..."


    Die Frauen schlugen den Weg nach links ein und überquerten die Strasse. Auch sie hatten vor, heute die ludi consualia aufzusuchen. Spiele hin oder her, selbst wenn man die Wagenrennen selber nicht mochte, man MUSSTE einfach dabei gewesen sein. Alleine schon um den Klatsch auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.

  • Auch ich hatte natürlich Anwesenheitspflicht bei diesem Spektakel. Alle wichtigen Leute - auch die, die sich für wichtig hielten - versammelten sich um die Loge, die von Soldaten der Legio umstellt und abgesichert war. Ich grüßte die Männer und ignorierte bewusst die Hofschranzen, die sich den Weg hinauf zur Loge bahnen wollten. Doch etwas musste ich sagen.


    "Salve, Livia. Deine Palla steht Dir wirklich wundervoll - Ja, ich sehe auch, wie kostbar sie ist... - Ich wünsche Dir noch viel Spaß!"


    Wie ich diese Speichellecker hasste. Leisteten selbst nichts und lebten nur vom Vermögen ihrer großen Vorfahren. Wie Parasiten setzten sie sich in Mogontiacum fest und gehörten auf solchen Festen zum allgemeinen Bild.

    "Wenn hier eine junge Discipula vorbeikommt, lasst sie bitte durch.", sagte ich dem Offizier am Eingang zur Loge. Schließlich wartete ich lieber noch etwas auf sie. Minervina würde sicher jeden Augenblick erscheinen.

  • Meridius Kompliment brachte Iulia zum lächeln, wenn es ihm gefiel, standen die Chancen nicht so schlecht, dass es allgemein Anklang finden würde und die Stunden die sie gebraucht hatte um so auszusehen waren nicht umsonst gewesen.


    " Im Grunde hatte ich doch nicht wirklich eine Wahl, wäre ich nicht mitgekommen, hätte ich nur dich und mich blamiert, es hätte Gerüchte und Klatsch über Ehestreitigkeiten, eine schwere Krankheit oder ähnliches gegeben." meinte sie schmunzelnd. Dennoch war sie nicht widerwillig mitgekommen und freute sich auf die Wagenrennen.

  • Crispus entdeckte seinen Onkel auf der Ehrentribüne und winkte, in der Hoffnung, dass dieser ihn sah.
    Kaum hatte er sich auf seinen Platz begeben, machte auch schon einiger Aufruhr das Kommen des Legatus Augusti Pro Praetore bemerkbar. Der Optio brauchte nicht den Hals recken, um ihn zu sehen - er sah ihn öfter im Castellum! Trotzdem amüsierte ihn das Getuschel einiger Damen, die sich über seine neue Gemahlin ausließen...

  • In der Tat hatten Meridius, seine Gattin, sein Sohn und dessen Freund, den Circus endlich erreicht. Die Wachmannschaften hatten einen Korridor freigesperrt, so dass sie ohne Schwierigkeiten die Sänften verlassen und die Stufen zu der Loge des Statthalters nehmen konnten.


    Meridius wandte sich dabei einmal kurz um, um zu sehen, ob seine Gemahlin die steilen Stufen mit ihrer langen Garderobe auch schaffte. Es schien zu gehen, da Lucius ihr helfend zur Hand ging.


    Dann traten sie auch schon in die Loge ein.


    "Sei gegrüßt, Pompeius."


    sprach er, nickte ihm und auch dem Wachoffizier zu und steuerte dann seinen Platz an, von welchem er die Rennen beobachten würde. Er hatte in der Tat einen guten Blick und der Circus schien sich mehr und mehr zu füllen.

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