[Tablinum] Das Besprechungszimmer

  • Livianus sahs bereits am frühen Morgen in seinem privaten Besprechungsraum und hatte ein Schreiben aufgesetzt, welches vor ihm auf dem Tisch lag.



    Marcus Decimus Livianus
    Senator et Legatus Legionis
    Castellum Legio I - Mantua
    Provincia Italia



    ~ Freilassung ~



    Mit diesen Schreiben sei bekannt gegeben, dass die Sklavin Miriam, welcher sich bisher in meinen Diensten befand, ab sofort nach §2 der Lex Germanica Servitium eine freie Frau sein soll und über den weiteren Verlauf ihres Lebens in freien Stücken zu entscheiden vermag. Sie verbleit weiterhin als meine Klientin, kann jedoch eigene Wege gehen, oder der Familie weiterhin als Angestellte dienen.


    ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLVI A.U.C.
    (8.12.2006/103 n.Chr.)



  • Ihr Herz klopfte und sie versuchte einen klaren Kopf zu bekommen als sie in das Besprechungszimmer trat und ihren Herrn ansah. Er würde immer ihr Herr bleiben auch wenn er sie frei ließ und sie wusste, dass sie ihm wegen so vieler Dinge immer dankbar sein würde und sie wünschte sich nicht sehnlicher als ihm das zu zeigen. Er war immer für sie dagewesen und hatte ihr zugehört, hatte sie vor Dummheiten abgehalten und sie wünschte sich schon die ganze Zeit, dass sie schon immer seine Sklavin gewesen wäre, vielleicht wäre dann alles anders gekommen.
    Sie fürchtete sich vor der ungewissen Zukunft, hatte Angst vor dem ungeborenen Kind und wusste nicht was sie machen sollte. Herr? Ich sollte kommen.

  • Zuerst sah sie Livianus an und dann den Stuhl und es dauerte eine weitere Minute bis sie sich aufraffte und zu dem Stuhl ging um sich zu setzen. Ihre Händen bettete sie in ihrem Schoß wo man einen kleinen Bauchansatz sehen konnte. Ihre Augen leuchteten heute irgendwie anders und doch stand die alte Angst in ihnen und eine gewisse Protion an Traurigkeit die wohl ihr ganzes Leben lang ihr Begleiter sein würde.

  • Mit ruhiger Stimme und einem einfühlsamen Lächeln begann Livianus das Gespräch.


    „Nun Miriam. Ich hoffe du konntest zumindest ein wenig schlafen und hast dir nicht die halbe Nacht deinen Kopf zerbrochen. Mir ist klar, dass mein Angebot ein wichtiger Schritt für dich ist, der nicht jedem Sklaven zu Teil wird. Ich möchte Nocheinmahls betonen, dass dies keines Falls bedeutet, dass ich dich anschließend aus dem Haus werfen lasse. Du kannst weiterhin hier arbeiten und wirst als meine Klientin auch weiterhin unter meinem Schutz stehen. Hast du dir schon ein wenig Gedanken gemacht, was du mit deinem neuen Leben anfangen möchtest?“

  • Sie konnte ihm gar nicht sagen was seine Worte ihr eigentlich wirklich bedeuteten, denn sie hatte immer noch ein wenig Angst davor alleine da zu stehen. Nein, ich konnte nicht so gut schlafen die Gedanken waren einfach stärker als mein Wille zu schlafen und ich habe versucht mir Gedanken zu machen was ich nun gerne machen würde. Ich möchte sehr gerne bei dir bleiben sagte sie leise und sah ihn auch immer wieder dabei an, wirkte aber nervös und auch müde. Ich weiß aber nicht was aus meiner Zukunft werden soll. Ich habe Angst. Was ist mit dem Kind? Was soll ich machen? Ich weiß es einfach nicht. Ich kann keine Mutter sein flüsterte sie. Wie sollte sie ein Kind ohne Vater und dann in ihrer Situation? Ihre Finger verschlungen sich immer fester ineinander und sie schüttelte etwas ihren Kopf. Am Ende weiß ih nicht was ich machen soll mit meinem neuen Leben.

  • Livianus versuchte auf die Ängste der Sklavin einzugehen.


    „Du brauchst keine Angst vor der Zukunft haben Miriam. Du hast dich entschieden hier zu bleiben und kannst dies auch tun, solange du es möchtest. Auch dein Kind kann hier unter deiner Obhut heranwachsen und du wirst jede Unterstützung von den anderen Sklaven erhalten, die du und das Kind brachen werdet. Du bist jung Miriam. Lass dir Zeit und gewöhne dich in aller Ruhe nach und nach an die neuen Umstände, die du durch deine Freilassung nun genießen kannst. Glaub mir – nach kürzester Zeit wirst du deinen Weg finden.“


    Langsam schob er das aufgesetzte Dokument über den Tisch, direkt unter Miriams Nase.


    „Mit diesem Dokument bist du Frei und kannst damit über den weiteren Verlauf deines Lebens auch frei Entscheiden Miriam. Oder besser gesagt - ab dem heutigen Tag Decimiana Miriam.“

  • Miriams Blick war auf den Tisch gerichtet, sie konnte ihn im Moment nicht ansehen. Auf der einen Seite war sie einfach nur gerührt, denn sie bekam nun das wofür sie eigentlich so lange gekämpft hatte und doch war es ein seltsamer Moment. Vielleicht wäre er anders gewesen wenn sie nicht ein Kind unter ihrem Herzen tragen würden, von dem der Vater niemals etwas erfahren würde und welches sie noch zu erklären hatte einer ganz anderen Person. Traurigkeit stand in ihren Augen und sie wusste wirklich nicht ob sie dieser Aufgabe als Mutter gewachsen war, denn sie war dennoch alleine auch wenn man ihr helfen würde aber wo waren Menschen die sie in den Arm nahmen, die sie liebten? Es gab nicht wirklich welche.
    Und trotzdem war sie glücklich, aber diese Gefühle mischten sich zu einen großen Klumpen den sie erst einmal verarbeiten musste.
    Ihr Blick folgte seinen Fingern die das Blatt zu ihr schoben, welches sie allerdings nicht lesen konnte, aber sie wusste ja was darauf vermerkt sein würde.
    Ganz langsam nahm sie ihre Hand nach oben und berührte mit ihren Fingerspitzen das Blatt als wäre es das kostbarste auf dieser Welt. Der Name war merkwürdig und wohl am gewöhnungsbedürftigsten.


    Ich werde meine Entscheidung auch niemals bereuen hier zu bleiben. Ich habe dir soviel zu verdanken, denn wenn du nicht gewesen wärst wäre ich es wohl auch nicht mehr. Ich danke dir dafür, denn ich weiß nicht ob ich jemals wirklich danke gesagt habe. Ich denke jeder Sklave und jede Sklavin kann sich einen Herrn wie dich nur wünschen, denn wer hätte schon all das durchgehen lassen was ich angestellt habe? Und ich wünschte ich hätte niemals so viele Probleme gemacht wie ich es dann doch getan habe. Es tut mir leid. Und ich möchte hier bleiben, in deinen Diensten so lange ich darf und kann. Ich weiß nicht was die Zukunft bringt und vielleicht ist es auch besser wenn ich es nicht weiß und vielleicht hört irgendwann auch die Angst vor der Zukunft auf und...


    Sie sprach nicht weiter und legte ihre andere Hand auf ihren Bauch und wandte den Blick auf die Seite.

  • Livianus konnte die Sorgen der Sklavin durchaus verstehen, war aber bereit ihr dabei zu helfen.


    „Das wird es schon Miriam – keine Sorge. Hast du eigentlich wieder etwas von diesem Sklaven gehört, der dem früheren Tribunen Vitamalacus gehörte? Ich möchte einige Betriebe kaufen und könnte einen Verwalter gebrauchen. Vielleicht besteht die Möglichkeit den Sklaven freizukaufen. Würdest du dir zutrauen dies selbst in die Hand zu nehmen, oder soll ich Kontakt zu Vitamalacus aufnehmen?“


    Sim-Off:

    mach dir ein WISIM-Konto auf. Sonst kann ich dich nicht ausbezahlen ;)

  • Ihr Blick veränderte sich. Es war auf keinen Fall so, dass sie Cato vergessen hatte, aber sie hatte große Angst ihm zu sagen, dass sie schwanger war, denn es war doch eindeutig, dass das Kind nicht von ihm sein würde und das machte ihr nur noch mehr zu schaffen.
    Nein, ich weiß nicht wo er ist oder was mit ihm geschehen ist. Als sein Herr hier war wollte er ihn leiden lassen. Er müsste eigentlich in Rom sein, aber ich bin mir nicht sicher ob sein Herr ihn nicht doch wo anders hinschicken wollte. Nun blieb ihr aber die Stimme im Hals stecken, denn was er da sagte wäre ja als hätte er großes Vertrauen in sie. Ich soll mit dem Mann reden, dass er seinen Sklaven verkauft? Er hasst mich doch und würde dem sicher nie zustimmen. Trotzdem würde ich es versuchen, ich würde alles versuchen nur um wieder bei ihm sein zu können. Sie sah ihn direkt an und fühlte schon wieder diese große Dankbarkeit in ihr.

  • „Ich überlasse diese Entscheidung ganz dir Miriam. Wenn du möchtest, dann schicke ich Vitamalacus auch ein Schreiben, in dem ich ihm um den Verkauf dieses Sklaven an mich bitte. Am besten du überlegst es dir in aller ruhe und teilst mir deine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt mit.“


    Livianus griff nach einem ziemlich prallen Lederbeutel, der bisher unbemerkt auf einem der Stühle neben ihm gelegen hatte und schob ihn zu Miriam.


    “Hier ist deine Entlohnung für deine Dienste als meine Sklavin.“


    Sim-Off:

    In der WISIM überwiesen.

  • In Ordnung ich werde es mir alles durch den Kopf gehen lassen. Ich hoffe er wird dem zustimmen sollte ich dort hin reisen, denn ich glaube nicht, dass der Mann mich leiden mag. Sie hatte leise gesprochen konnte sie das alles doch immer noch nicht so wirklich glauben was sie machen sollte und dann, dass sie nun wirklich frei war. Wenn ein Traum in Erfüllung geht kann man es wohl nie glauben und doch ist er wahr. Ganz zaghaft zeigte sich deswegen die Spur eines Lächelns auf ihren Lippen auch wenn man die Angst in ihren Augen erkennen konnte, denn es war doch eine ganz neue Situation für die junge Frau.
    Mit großen Augen betrachtete sie nun den Beutel den er ihr zuschob und sah ihn dann genauso erstaunt an. Sie sollte Geld bekommen weil sie seine Sklavin gewesen war, weil sie ihm soviel Ärger gemacht hatte?
    Aber das kann ich doch nicht annehmen stotterte sie und sah ihn dann wieder an.

  • "Natürlich kannst du das! Es steht dir zu und es soll dir als Start in eine angenehmere Zukunft dienen. Du kannst es gerne sparen oder in Betriebe investieren. Es steht dir völlig offen, was du mit dem Geld machst.“


    Livianus schmunzelte. Er konnte sich vorstellen wie unbeschreiblich es für eine Sklavin sein musste, plötzlich mit solchen Situationen konfrontiert zu sein. Es zeigte ihm auch, dass es die richtige Entscheidung war, Miriam frei zu lassen.

  • Einen Betrieb? Sie könnte einen Betrieb führen? Das waren alles Dinge die sie sich nie hatte erträumen lassen. Sicher hatte sie von ihrer Freiheit geträumt aber sie hatte nie damit gerechnet, dass sie diese auf solch einen Weg erhalten würde, denn mit einer Freilassung und dann mit einer solchen Perspektive konnte doch keiner rechnen. Und sie würde mit einem Betrieb auch selber Geld verdienen können und konnte dann zusätzlich sparen. Sie kam aus dem Lächeln nicht mehr raus.
    Ich danke dir, ich werde dir immer danken und ich werde dir dafür immer dienen, denn noch nie war ein Mensch so gut zu mir, wie du es bist. Es ist eine schöne Zukunft die ich haben kann.

  • „Das hoffe ich auch.“


    Der Legat erhob sich langsam und nickte lächelnd.


    „Gut! Wenn es im Moment keine Fragen mehr von deiner Seite gibt, dann werde ich nun in die Principia gehen und meinen Dienst beginnen.“

  • Miriam tat es ihm gleich und stand ebenfalls mit einem Lächeln von ihrem Platz auf. Langsam nahm sie das Säckchen mit dem Geld entgegen und steckte es ein. Es war ein komisches Gefühl nun zu wissen, dass man eigenes Geld besaß und nach der Schwere zu urteilen war es nicht grade wenig. Sie freute sich darüber, das tat sie wirklich. Dann wünsche ich dir einen guten Tag und ich.....ich werde mich ein wenig damit abfinden, dass ich nun frei bin sagte sie glücklich.

  • Lächelnd sah sie ihm nach und blieb noch einen Moment hier stehen. Sie würde ein bisschen in den Hortus gehen um frische Luft zu schnappen und das alles erst einmal zu verarbeiten, denn das zu glauben fiel ihr immer noch etwas schwer. Ihr Herz schlug fast wie ein kleiner Schmetterling in ihrer Brust und so verließ sie diesen Raum, in dem sie ihre Freiheit bekommen hatte.

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