[Triclinum] Das Speisezimmer

  • „Das Hoffe ich auch Miriam. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass ich Legat einer Legion bin und jederzeit durch den Kaiser abkommandiert oder sogar zu einem Krisenherd in die hinterste Ecke unseres Reiches geschickt werden kann. Und falls es jemals soweit kommt, werde ich nicht mehr hier sein können, um dir zu helfen oder mich um dich und dein Kind zu kümmern.“


    Livianus stockte ein wenig, bevor er weiter sprach.


    „Sollte es jemals soweit kommen, dann werde ich Silanus bitten, sich um dich zu kümmern. Ich hoffe du bist damit einverstanden. Ich würde dich nur ungern allein zurück lassen und ich weiß, dass Silanus ein guter und ehrenwerter junger Mann ist, der mein vollstes Vertrauen hat.“

  • Sie wollte nicht alleine sein, denn davor hatte sie fürchterliche Angst und, dass er das Thema nun ansprach behakte ihr nicht. Man sagte sowas doch nicht einfach wenn man nicht eine eventuelle Vermutung hatte, dass sowas schnell passieren könnte.


    Werde ich nicht mitkommen können wenn du gehst? Ich meine als deine Sklavin wäre ich auch mitgekommen oder nicht? Und nun....als Freie....nicht? Silanus ist sehr nett, ich mag ihn und kann verstehen, dass du ihm traust.


    Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass noch mehr kommen würde, ein Abschied irgendsowas. Sie hatte Angst, dass sie wieder jemanden verlieren würde, jemanden den sie gern hatte und mochte. Aber sie war es ja auch gewohnt, dass sie Menschen verlor die sie mochte, denen sie immer wieder etwas zu verdanken hatte, es war schon damals in Spanien gewesen, als sie ihre beste Freundin Ria alleine gelassen hatte und nun.....dann kam Marius und vorher noch Cato dann Livia und nun.......Er hatte ja nicht gesagt, dass es jetzt gleich soweit sein könnte, aber alleine schon die Vorstellung es KÖNNTE passieren stach in ihrem Herzen und das machte ihr Angst.


    Der Becher kam ihr auf einmal viel zu schwer in ihrer Hand vor und sie musste ihn einfach auf den Tisch zurück stellen und setzte sich dann auf. All ihre Bewegungen schienen irgendwie noch langsamer von statten zu gehen und vorsichtig stellte sie ihre Füße auf den Boden und legte eine Hand auf ihren Bauch. Ihr Blick allerdings ging einfach gerade aus.


    Ich habe Angst noch mehr Menschen zu verlieren die mir etwas bedeuten gab sie dann leise zu und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.

  • „Ich fürchte es wird leider nicht immer möglich sein, dass du mich begleitest. Sollte ich eines Tages unverhofft zu einem Kriegsschauplatz abkommandiert werden, dann würde ich niemals riskieren, dass dir oder einen meiner anderen Untergebenen etwas zustößt. Aber wie schon gesagt, habe ich für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Die Sklaven kehren in die Casa Decima nach Roma zurück und wenn du möchtest, dann wird sich für dich ein Platz bei Silanus finden. Soweit ich weiß hat seine Familie ein recht großes Haus in Rom, dass die meiste Zeit leer steht.


    Und was mich betrifft, so brauchst du dir keine Sorgen machen Miriam. Mich kriegt man nicht so schnell unter.“

  • Miriam hoffte einfach, dass es nie oder nicht so schnell zu einem Krieg kommen würde. Sie mochte Silanus, das stand ausser Frage, aber es wäre schon wieder ein Tapetenwechsel und sie hatte keine Ahnung wie viele sie davon noch durchstehen musste bis sie endlich einen festen Platz hatte, zwar wusste, sie sollte das alles eintreffen wäre es nicht für immer, nur bis er wieder käme, aber dann war da immer diese Frage ob er wiederkommen würde. Ein Krieg……es war besser im Moment einfach nicht drüber nachzudenken das war nicht der geeignete Platz, Ort, Moment so etwas zu tun, deswegen schob sie die Gedanken bei seite und nickte ihm zu.
    Sollte es jemals so weit kommen werde ich jeden Tag für dich beten sagte sie leise und lächelte ihn an. Was meine Sorgen betrifft so kann ich zur Zeit nicht anders als mir immer wieder welche zu machen, sie wollen nicht verschwinden, aber ich denke wir sollten das Thema wechseln und über was schönes sprechen. Wie hat dir das Essen geschmeckt und möchtest du nun den Nachtisch haben? Zwar hatte sie nun das Thema verschoben aber in ihrem Kopf war es dennoch da und ihre Sorgen die sie plagten würden so schnell auch nicht verschwinden.

  • Auch Livianus begrüßte diesen Themenwechsel und ein kurzes Schmunzeln kam über seine Lippen, als er etwas von Nachtisch hörte.


    „Ich danke dir Miriam! Das Essen war wirklich ausgezeichnet und auch wenn ich etwas auf meine Figur achten sollte, immerhin soll ich für die jungen Männer da draußen eine gewisse Vorbildwirkung haben, so kann ich deinem Angebot auf einen Nachtisch nicht widerstehen.“


    Gespannt wartete er darauf, was Miriam nun wieder herbeizaubern würde, den was das Essen betraf, so war dies wirklich eine außerordentlich gelungene Überraschung.

  • Miriam gab auf der Stelle den Sklaven einen Wink, dass sie den Nachtisch bringen konnten und die restlichen Sachen wegbringen konnten. Man würde als Nachtisch eine ganz besondere Süßspeise servieren. Man hatte verschiedenes Obst mit Honig glasiert und es etwas erwärmt. Sie mochte den Geschmack und hoffte auch, dass es Livianus gefallen würde und vor allem schmecken.
    Ich glaube kaum, dass du auf deine Figur achten musst, zumindest jetzt noch nicht gab sie ihm ein kleines Kompliment, denn er hatte es absolut nicht nötig auf die Linie zu achten, zumindest nicht in ihren Augen.
    Kurz nachdem herbeiwinken der Sklaven räumten diese auch schon ab und kamen mit dem Nachtisch rein. Die Teller waren schön verziert und das Obst lag in der Mitte und duftete schon recht lecker.
    Ich hoffe es schmeckt dir, ich dachte es ist mal etwas anderes. Sie tat ihm etwas auf einen Teller und reichte ihm dann diesen, schaute ihm dabei in die Augen.

  • Livianus lachte, sah an sich hinunter und klopfte mit der Handfläche auf seinen leichten Ansatz am Bauch, der sich über die Jahre der Friedenszeiten gebildet hatte.


    „Ich kann dir versichern, dass ich als junger Legionär noch etwas anders ausgesehen habe. Aber keine Sorge – ich werde deine Nachspeise nicht abschlagen. Nachspeisen schlage ich nie ab.“


    Er erwiderte ihren Blick, den er nicht ganz deuten konnte, nahm den Teller entgegen und stellt ihn vor sich auf das Tischchen. Es sah wirklich recht lecker aus und Livianus wartete nicht lange darauf, es auch zu kosten. Nach dem ersten Bissen sah er wieder lächelnd zu Miriam.


    „Es ist köstlich Miriam! Du hast unsere Hausköche heute wirklich übertroffen.“

  • Miriam kam heute aus dem Schmunzeln und lächlen gar nicht mehr raus und hatte wohl noch nie so viele Komplimente bekommen wie heute und von ihm. Sie freute sich sehr darüber, dass diese Überraschung ihm gefiel und sie sich etwas dankbar zeigen konnte.
    Danke, es hat mir auch Spaß gemacht die Speißen auszuwählen, denn es war keine gezwungene Arbeit sondern vollkommen freiwillig. Ich freue mich,dass ich dir eine kleine Freude machen konnte. Ich wollte mich damit vor allem bei dir bedanken für das was du für mich getan hast, denn in meinen Augen war das sehr viel.

  • Etwas verlegen griff Livianus zu einer Stoffserviette und wischte sich damit über den Mund. Es war wirklich ein netter Abend und er war dankbar, dass Miriam sich diese Überraschung einfallen ließ.


    „Es war ein schöner und gelungener Abend, den ich wirklich sehr genossen habe Miriam. Aber nun wird es Zeit an die Nachtruhe zu denken. Ich muss Morgen wieder sehr früh aus dem Bett. Ich hoffe du bist mir nicht böse.“

  • Nein, nein sicher. Nein ich bin dir nicht böse. Ich sollte mich auch langsam zur Ruhe begeben alleine schon dem Kind wegen. Nun selber etwas verlegen stand sie auf und legte sich ihre Hand auf den Bauch. Es war ein schöner Abend und ich hoffe wir können das irgendwann wiederholen. Ich hoffe du hast dann eine gute Nacht. Miriam lächelte ihn verlegen an und deutete den Sklaven an, dass sie abräumen konnten.

  • Der Legat erhob sich aus seiner Kline und lächelte Miriam zu.


    „Die werde ich nach diesem Festessen bestimmt haben. Auch dir eine gute Nacht.“


    Dann verließ er das Triclinum und begab sich auf sein Zimmer.

  • Es war ein gelungener Abend gewesen und seit langem fühlte sie sich glücklich und frei, aber es war ein Zeitpunkt wo sie noch nicht dran glaubte, dass sich das schon bald wieder ändern konnte. Sie half noch den Sklaven beim weiteren Abräumen und begab sich dann selbst in ihr Cubiculum um sich schlafen zu legen.

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