[Cubiculum] Legatus Legionis

  • Sie versuchte das Beste aus ihrer Situation hier zu machen. Miriam konnte ihren Herrn immer noch nicht verstehen, dass er mit ihr so gut umging auch wenn sie so viel schon angestellt hatte. Sicher hätte sich jeder andere Sklave darüber gefreut und wäre im Dreieck gehüpft, aber sie war es einfach nicht gewohnt. Heute wollte sie die ganzen Zimmer putzen und die Betten frisch machen wie es sich gehörte.
    Die Tür wurde von ihr geöffnet und sie betrat das Cubiculum von Licianus mit einem Eimer und einem Lappen um den Boden zu wischen. Hinter sich schloss sie die Türe wieder und stellte die Sachen an den Rand. Als erstes würde sie das Bett neu machen, auch wenn es irgendwie schien, dass niemand da drinne schlief. Sie sah ihren Herrn sowieso viel zu selten, was sie auf der einen Seite schade fand, denn gerne würde sie sich mal länger mit ihm unterhalten. Immer noch fühlte sie sich merkwürdig verbunden mit ihm, seit diesem Tag in seinem Cubiculum in Germanien. Doch nun wollte sie sich nicht so viele Gedanken darüber machen und ging zu seinem Bett um die Laken zu erneuern.


    Als sie damit fast fertig war und die benutzen Laken etwas zusammenlegte um sie besser tragen zu können wurde ihr auf einmal schwarz vor Augen und sie fühlte einen ehftigen Stich in ihrem Bauch, nach dem sie auch sofort griff und die Laken fallen ließ. Dieses Stechen schien durch ihren ganzen Körper zu wandern und füllte ihren ganzen Geist mit aus. Miriam krümmte sich zusammen und stöhnte leise auf. Das Schwindelgefühl ließ nicht nach und wurde nur noch schlimmer bis ihr übel wurde und sie zu Boden fiel. Ihr Gesicht war feucht und sie fiel in eine Ohnmacht. Was sie hatte wussten wohl nur die Götter....oder war es doch ganz klar was es zu sein schien?

  • Livianus kam an diesem Abend in sein Cubiculum. Draußen war es bereits dunkel und die aufgestellten Kerzen erhellten den Raum nur äußerst spärlich. Zuerst nahmen seine Augen den leblosen Körper, der in Mitten des Raums auf dem Boden lag, gar nicht wahr. Erst als sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah Livianus mit entsetzen, dass jemand in seinem Zimmer lag. Es war Miriam! Er stürzte sofort zu ihr und kniete sich neben ihren zarten Körper, der zusammengekauert vor ihm lag. Vorsichtig drehte er sie auf den Rücken.


    „Miriam! Miriam!“

  • Miriams Gesicht war blass und kalt/warm aber sie atmete immer noch und als sie auf den Rücken gedreht wurde fiel ihr Arm von ihrem Bauch hinunter und auf den Boden. Sie meinte zu hören, dass jemand ihren Namen sagte, aber sie konnte nicht sagen wer es war oder wo, denn sie war einfach nicht da und wollte auch nicht wirklich zurückkehren. Sie wusste wenn sie ihre Augen wieder öffnete würden die Schmerzen wieder kommen und so kauerte sie sich an dem Ort wo sie zu sein schien einfach in die Ecke und schloss ihre Augen.


    Ihre Augenlider zuckten als Livianus ihren Namen sagte und auf ihrer heißen Stirn tanzten kleine Tröpfchen. "Nein..." flüsterte sie und krümmte sich wieder etwas unter den erneuten Schmerzen. Sie hatte doch gar nicht zurückkehren wollen genau deswegen, aber sie war hier, ließ aber ihre Augen geschlossen.

  • Vorsichtig ließ Livianus seine Arme unter ihren zarten Körper gleiten und hob sie langsam hoch. Immer darauf bedacht ihren Kopf zu stützen und keine unnötigen ruckartigen Bewegungen zu machen, trug er sie anschließend zu seinem Bett, um sie langsam hinein zu legen. Als er das Gefühl hatte, dass sie eine halbwegs angenehme Position eingenommen hatte, ließ er sie wieder los und legte seine Hand auf ihre Stirn.


    „Miriam?! Was ist passiert? Hast du Schmerzen?“

  • Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, als sie auf das Bett gelegt wurde und sie seine Hand spürte. Catos Hand? Er war hier? Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie hätte gerne nach seiner Hand gegriffen, aber sie schaffte es nicht ihren Arm zu heben. Nur die Umrisse nahm sie wahr alles andere war so verschwommen und unklar, aber es musste einfach Cato sein, wer sollte es auch sonst sein, schließlich waren sie schon die ganze Zeit zusammen gewesen.
    "Du warst so lange weg......schön, dass du wieder da bist" flüsterte sie und schloss wieder ihre Augen nur um sogleich anzufangen zu zittern weil sie frohr.
    "Mir ist so kalt" sagte sie obwohl ihre Stirn am glühen war. Dass es eigentlich Livianus, ihr Herr war der hier neben ihr saß wusste sie nicht. Sie hatte Fieber und schien nicht ganz hier zu sein und im Glauben, dass es Cato war der neben ihr saß.

  • Livianus nahm seine Hand wieder von ihrer heißen Stirn. Sie musste im Fieberwahn zu ihm sprechen und ihn wohl für jemand anderen halten.


    „Ich bin es Miriam. Dein Herr, Livianus! Ich bin gleich wieder bei dir.“


    Er stand auf und ging zu Türe, die er öffnete und seinen Kopf nach draußen steckte.


    „MARIUS!!“

  • Gerade hatte ich in der Culina für etwas Ordnung gesorgt, als der Herr nach mir rief. Ich ließ alles stehen und liegen und machte mich auf den Weg zu seinem Cubiculum. Er stand in der Tür und sah irgendwie besorgt drein, fand ich.


    "Ja, Herr?"

  • Er öffnete dir Türe weiter, so das Marius eintreten konnte.


    „Ich habe Miriam zusammengebrochen in meinem Zimmer gefunden. Ich weiß nicht wie lange sie hier schon gelegen hat, aber sie scheint sehr hohes Fieber zu haben.“

  • Ich machte ein bestürztes Gesicht und nahm die Aufforderung, ins Zimmer zu treten, wahr. Miriam lag auf dem Bett des Legaten und schien nicht ganz bei sich zu sein. Mit gerunzelter Stirn sah ich wieder Livianus an.


    "Sollten wir nicht besser einen Arzt holen?"

  • Livianus nickte.


    “Ja! Hol einen Arzt und schicke Lucilla her. Vielleicht kann auch sie helfen.“


    Dann ging er zu seiner Waschstelle, nahm eines der bereitgelegten sauberen Handtücher und tauchte es in die Wasserschale. Vorsichtig legte er es zusammen und ging damit zurück zu Miriam, um es ihr auf die Stirn zu legen.

  • Alles was in ihrer Gegenwart so gesagt wurde bekam sie kaum oder gar nicht mit. Immer wieder schwirrte sie zwischen Wärme und Kälte hin und her. Aber das schönste eigentlich war doch, dass sie Cato endlich wieder bei sich hatte, schließlich hatte er eben noch zu ihr gesprochen.
    Noch bevor Livianus ihr das feuchte Tuch auf die Stirn legen konnte war sie wieder ganz weggetreten und lag ruhig in seinem Bett. Im Moment waren die Schmerzen im Bauch weg, allerdings war das Fieber allgegenwärtig. Wahrscheinlich hatte sich die kleine Sklavin einfach einen Virus oder etwas ähnliches zugezogen, etwas schlechtes gegessen oder die Götter meinten es einfach nicht gut mit ihr.

  • Ich nickte schnell.


    "Ja Herr!" sprach ich und machte mich schnell auf den Weg, um einen Capsarius oder Medicus ausfindig zu machen. Dummerweise wusste ich nicht, wen ich da am besten holte, also verließ ich das Praetorium und ging einfach zum Valetudinarium.

  • Die Ärzte gelangten in das Cubiculum des Legatus und staunten kurz. Was für ein bequem ausschauendes Bett. Dekandent! Warum war man kein Legatus, sondern nur Medicus. Beide Ärzte seufzten.


    “Salve Legatus! Man hat uns gerufen. Wir sind Ärzte der Legio. Was ist denn passiert” fragte Medicus Abdul, während Medicus Hiob sich bereits anschickte die Patientin zu untersuchen.


    “Jahwe sei gepwiesen. Sie lebt ... noch!” bemerkte er, nachdem er den Atem mit einem Spiegel geprüft und den Puls gefühlt hatte.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Als sie von dem Arzt angefasst wurde öffnete sie langsam wieder ihre Augen. Miriam hatte grade keine Ahnung wer sie waren, wie auch, war sie doch bewusstlos gewesen, aber wenigstens waren die Schmerzen in ihrem Bauch verschwunden. So schnell wie sie gekommen waren, oder besser gesagt wie sie da waren, waren sie nun einfach weg, oder lag es einfach nur daran, dass hier zwei komisch aussehende Ärzte standen?
    "Was ist los?" Sie sah die Männer an und dann sah sie wieder ihren Herrn, Livianus stehen. Warum lag sie hier? Irgendwas hatte er gesagt, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern und wohl fühlen tat sie sich auch nicht grade.

  • Abdul entstammte einer alten Familie von Makedonen, welche sich zur Zeit Alexanders im tiefsten Asia Minor niedergelassen hatte. Es hiess, seine Urahn habe irgendwann es einfach gereicht, immer weiter zu marschieren und daher habe er sich einfach eine Frau gesucht und wurde sesshaft.


    Und die Bequemlichkeit spiegelte sich auch in der Statur Abduls nieder, er war recht gross, aber auch besonders breit. Manch einer seiner Patienten fragte sich immer wieder, wie es der Mann durch den Eignungstest der Legio geschafft hatte.


    "Sie scheint ja wirklich noch zu leeben," meinte er mit tiefer, sonorer Stimme, richtete seine nächsten Worte an die Patientin. "Was fehlt dir denn ? Wo tut es weh ?"


    Und er machte sich an die Untersuchung, fühlte den Puls, legte seine Hnad auf ihre Stirn und taste zunächst einmal ihren Hals ab. Dabei wandte er sich auch an die anderen im Raume.


    "Legatus, ich muss dich und alle anderen ausser meinen Kollegen bitten, das Zimmer während der Untersuchung zu verlassen....."

  • Miriam konnte die Männer nur verwirrt ansehen und fuhr sich mit einer Hand über ihr Gesicht. Wo war sie hier eigentlich und was sollte ihr fehlen? Sie konnte sich nicht mehr genau erinnern was geschehen war.
    "Mein Bauch" murmelte sie leise und rieb sich die Schläfen. Ihr Kopf pochte wie wild und ganz langsam kam die Erinnerung wieder. Sie wollte doch die Betten machen und dann war alles schwarz gewesen. Nur widerwillig ließ sie es über sich ergehen, dass der Mann sie anfasste, denn sie wusste immer noch nicht wer er denn war.

  • Der 2. Medius wandte sich an die Patientin.


    "Shalom! Mein Name ist Medicus Hiob. Beschreibe mir die Bauchschmerzen. Wo genau tut es denn weh? Ist es ein stechender Schmerz? Ist er von kurzer Dauer oder kommt er immer wieder?"


    Er wandte sich an seinen Kollegen, Medicus Abdul.
    "Vielleicht handelt es sich ja um die Seitenkrankheit. Das wäre ein echter Glücksfall. Gut, im Endeffekt tötlich vor die Patientin, aber im Rahmen einer Obduktion könnte ich Dir dann meine Theorie beweisen, daß sich dabei ein nutzloser, wurmähnlicher Fortsatz entzündet und die Lage dieses Wurmansatzes wie beim Schwein und seinen Organen an derselben Stelle liegt."





    edit = farbe

  • Sie war nichts anderes gewohnt als, dass man Sklaven so behandelte. Ja es brachte ihr, ihr Leben wieder etwas näher, als der Arzt so offen und für sie deutlich zu hören gab was es sein könnte was sie da hatte. Miriam versuchte sich etwas aufrechter hinzusetzen und stützte sich auf ihre Ellenbogen ab, auch wenn es ein klein wenig in ihrem Bauch zog, aber das war nicht nennenswert.
    Es ist ein Ziehen und ich habe es heute zum ersten mal gehabt. Mir war dann nochs chwindelig und ab da weiß ich nicht mehr was gewesen war. Es geht mir schon wieder besser und es ist nicht der Rede wert versuchte sie ein wenig von sich abzulenken, denn sie empfand die Ärzte etwas seltsam. Darf ich gehen? fragte sie und war auch schon dabei sich zu erheben.

  • Abdul verfolgte die Ausführungen seine Kollegen interessiert. Hiob war immer so bestrebt, neue Krankheiten zu entdecken. Er selbst begnügte sich damit, die Leiden der Milers zu kurieren. Und als Medicus in einer Legion fern ab der Grenzen, waren dies in letzter Zeit nur kleine Verletzungen von Unfällen gewesen. Wobei diese Unfälle in der Tat oft etwas seltsam waren, hatte doch neulich erst ein Legionär der Riss über seinem Auge habe er bekommen, als er gerade dabei, sein Scutum zu pflegen. Abdul hätte schwören können, das diese Verletzung von einer Faust stammte. Aber die Erklärung hatte er übernommen, bedeutete sich doch auch weniger Arbeit für ihn.


    "Du bleibst liegen," meinte er bestimmt, drückte die Schultern seiner Patientin, fühlte mit der anderen Hand ihre Stirn und wandte sich dann an seinen Kollegen. "Ihre Stirn strahlt eine hitze aus, du könntest recht haben. Doch lässt sich aus dem Schmerz auch auf ein Ungleichgewicht zwischen den Säften schliessen, ich vermute ein Übergewicht der Schwarzen Galle..."


    Ungeniert hob er ihre Tunika an, und begann ihren Bauch abzutasten und ihren Unterleib zu untersuchen. Dazu verwendete er einige abenteuerliche Geräte aus kaltem Metal.


    "Wenig verdächtig," murmelte er," es sind auch keine äusserlichen Spuren zu sehen... So das wir solche Erkrankungen ausschliessen können, welche die Legionär von ihren Lupanar besuchen mitbringen...."


    Er diskutierte mit seinem Kollegen über den Kopf und den Körper der Patentin hinweg. "Es soll übrigens ein recht neues, sehr gutes Lupanar in der Stadt geben,.. seither habe ich vielweniger Patienten,.... Hier würde ich zunächst einen Aderlass vorschlagen,.. dazu eine kur aus verschieden Kräutern, welche die Bildung der schwarzen Galle verhindern..."


    Irgendetwas ging ihm aber noch durch den Kopf,... Dies war eine Frau, das sollte er nicht vergessen, sagte ihm eine kleine Stimme... Nur : Warum sollte er es nicht vergessen ?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!